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Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

meint; gleich wie sein Antichristentum dem Begriffe gilt, den die kirchlichen Bekennt¬
nisse auf Grund jenes Buches oder der Unfehlbarkeit eines Menschen oder einer
Vereinigung von Menschen von dem Christus sich gebildet haben, der als ein zweiter
Gott in Menschengestalt erschien. "Sollte man glauben, daß so etwas noch ge¬
glaubt wird?"

Die Möglichkeit eines Gottes in eine Gewißheit umzuwandeln und in der
erfahrungsmäßigen Gemeinschaft mit einem wirklichen Gott das von Nietzsche ver¬
spottete hypothetische, auf bloßer Möglichkeit aufgebaute, an Spinnenfaden hängende
"Glück, Heil und Leben" wirklich zu "er-leben", das ist das heiße, sehnsuchtsvolle
Verlangen einer lebendigen Seele, wie es in den Schöpfungen Hermann Weites*)
immer neu und immer überwältigend den Leser fesselt, der überhaupt noch einen
Funken von der brennenden Sehnsucht bewahrt hat, sein eignes, geheimnisvolles,
in der Vergänglichkeit sich der Vergänglichkeit erwehrendes, das Todesleben in tod¬
überwindende Lebensfülle und Lebensfreude zu wandeln begehrendes Dasein zu
verstehn und aus der Finsternis des Zweifelns und des Verzweifelns in das Licht
vertrauensvoller Lebensbejahung zu dringen, die auch den Tod zu einer Lebens¬
steigerung umzuwandeln vermag.

Daß dies echt christliche Grundgedanken sind, aber wiedergewonnen in dem
Labyrinth von Rätseln und Fragen, wie sie heute die Seele bestürmen und so manche
Seele entmutigen, daß sie entweder das Opfer des Intellekts bringend ohne Glauben
sich in den Schoß einer Kirche zurückflüchtet, an die man doch nicht herzhaft glauben
mag, oder in den Abgrund völligster Hoffnungslosigkeit stürzt, die man sich höchstens
mit sinnlichen täuschenden Genüssen verbirgt, das ist die Empfindung und erlösende
Erfahrung, die jeder irgend noch suchende Leser aufs neue an dem Spökenkiker machen
wird, den Wette jetzt seinem umfangreichern "Krauskopf" folgen läßt.

Diese beiden Titel bezeichnen bedeutungsvoll den eigenartigen Gottsucher und,
wie hinzugefügt werden darf, glücklichen Gottfinder, der sich in diesen beiden -- ja,
man darf sie kaum Romane nennen -- "Geschichten" wie ein helfender Arzt, wie
ein liebevoller und geistvoller Freund dem Leser darbietet.

Im "Krauskopf" erzählt der Verfasser offenbar seine eigenste Geschichte, wenn
auch die Wahrheit jeder Geschichte nur in der Dichtung erscheinen kann, die die
äußern Lebensumstände zu einem Gesamtbilde gestaltet, in dem eine lebenswahre
Entwicklung erkennbar wird. Nur so kann ja, was im noch unbewußt lebenden Kinde
unter den bunten, freudigen und schmerzvollen Umständen seiner Umgebung als dessen
eignes Leben sich behauptet und emporringe, zu lebenswahrer Deutlichkeit werden.
Die Vielzuvielen, wie entstehn sie denn anders, als so, daß das eigentümliche, das
eigne Leben des Kindes erstickt wird durch die übermächtige Wucht der sich ihm
aufdrängenden Autoritäten in Familie, Schule, Kirche, denen nur sehr seltne "Kraus¬
köpfe", und auch diese nur in heißen Kämpfen mit Wunden und Narben bedeckt,
sich zu entwinden vermögen.

Die farbenreiche, mit echter dichterischer Kunst gestaltete Schilderung einer solchen
Kinderseele, wie sie der erste Band des "Krauskopfs" uns in fesselnder Wirklichkeits-
Mannigfaltigkeit vor Angen stellt, läßt schon in Tiefen des Lebens blicken, wie sie
wohl kaum noch so ergreifend und doch so einfach und natürlich, und in so charakter¬
voller und urwüchsig-katholischer Luft, erfaßt und in diesem Lebensbilde festge¬
halten sind. Die Spannung, mit der der Leser den folgenden Schilderungen dieses



Spökenkiker. Die Geschichte einer verirrten Menschenseele. Leipzig, Fr. Will), Grunow,
1907. -- Krauskopf. Roman. 3 Bände, (l. Krauskopfs Kindheit, II. Vom Knaben zum
Jüngling, III. Vom Jüngling zum Mann.) Leipzig, Fr. Wilh. Grunow, 1903, 1904, 190S.
Maßgebliches und Unmaßgebliches

meint; gleich wie sein Antichristentum dem Begriffe gilt, den die kirchlichen Bekennt¬
nisse auf Grund jenes Buches oder der Unfehlbarkeit eines Menschen oder einer
Vereinigung von Menschen von dem Christus sich gebildet haben, der als ein zweiter
Gott in Menschengestalt erschien. „Sollte man glauben, daß so etwas noch ge¬
glaubt wird?"

Die Möglichkeit eines Gottes in eine Gewißheit umzuwandeln und in der
erfahrungsmäßigen Gemeinschaft mit einem wirklichen Gott das von Nietzsche ver¬
spottete hypothetische, auf bloßer Möglichkeit aufgebaute, an Spinnenfaden hängende
„Glück, Heil und Leben" wirklich zu „er-leben", das ist das heiße, sehnsuchtsvolle
Verlangen einer lebendigen Seele, wie es in den Schöpfungen Hermann Weites*)
immer neu und immer überwältigend den Leser fesselt, der überhaupt noch einen
Funken von der brennenden Sehnsucht bewahrt hat, sein eignes, geheimnisvolles,
in der Vergänglichkeit sich der Vergänglichkeit erwehrendes, das Todesleben in tod¬
überwindende Lebensfülle und Lebensfreude zu wandeln begehrendes Dasein zu
verstehn und aus der Finsternis des Zweifelns und des Verzweifelns in das Licht
vertrauensvoller Lebensbejahung zu dringen, die auch den Tod zu einer Lebens¬
steigerung umzuwandeln vermag.

Daß dies echt christliche Grundgedanken sind, aber wiedergewonnen in dem
Labyrinth von Rätseln und Fragen, wie sie heute die Seele bestürmen und so manche
Seele entmutigen, daß sie entweder das Opfer des Intellekts bringend ohne Glauben
sich in den Schoß einer Kirche zurückflüchtet, an die man doch nicht herzhaft glauben
mag, oder in den Abgrund völligster Hoffnungslosigkeit stürzt, die man sich höchstens
mit sinnlichen täuschenden Genüssen verbirgt, das ist die Empfindung und erlösende
Erfahrung, die jeder irgend noch suchende Leser aufs neue an dem Spökenkiker machen
wird, den Wette jetzt seinem umfangreichern „Krauskopf" folgen läßt.

Diese beiden Titel bezeichnen bedeutungsvoll den eigenartigen Gottsucher und,
wie hinzugefügt werden darf, glücklichen Gottfinder, der sich in diesen beiden — ja,
man darf sie kaum Romane nennen — „Geschichten" wie ein helfender Arzt, wie
ein liebevoller und geistvoller Freund dem Leser darbietet.

Im „Krauskopf" erzählt der Verfasser offenbar seine eigenste Geschichte, wenn
auch die Wahrheit jeder Geschichte nur in der Dichtung erscheinen kann, die die
äußern Lebensumstände zu einem Gesamtbilde gestaltet, in dem eine lebenswahre
Entwicklung erkennbar wird. Nur so kann ja, was im noch unbewußt lebenden Kinde
unter den bunten, freudigen und schmerzvollen Umständen seiner Umgebung als dessen
eignes Leben sich behauptet und emporringe, zu lebenswahrer Deutlichkeit werden.
Die Vielzuvielen, wie entstehn sie denn anders, als so, daß das eigentümliche, das
eigne Leben des Kindes erstickt wird durch die übermächtige Wucht der sich ihm
aufdrängenden Autoritäten in Familie, Schule, Kirche, denen nur sehr seltne „Kraus¬
köpfe", und auch diese nur in heißen Kämpfen mit Wunden und Narben bedeckt,
sich zu entwinden vermögen.

Die farbenreiche, mit echter dichterischer Kunst gestaltete Schilderung einer solchen
Kinderseele, wie sie der erste Band des „Krauskopfs" uns in fesselnder Wirklichkeits-
Mannigfaltigkeit vor Angen stellt, läßt schon in Tiefen des Lebens blicken, wie sie
wohl kaum noch so ergreifend und doch so einfach und natürlich, und in so charakter¬
voller und urwüchsig-katholischer Luft, erfaßt und in diesem Lebensbilde festge¬
halten sind. Die Spannung, mit der der Leser den folgenden Schilderungen dieses



Spökenkiker. Die Geschichte einer verirrten Menschenseele. Leipzig, Fr. Will), Grunow,
1907. — Krauskopf. Roman. 3 Bände, (l. Krauskopfs Kindheit, II. Vom Knaben zum
Jüngling, III. Vom Jüngling zum Mann.) Leipzig, Fr. Wilh. Grunow, 1903, 1904, 190S.
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[0494] Maßgebliches und Unmaßgebliches meint; gleich wie sein Antichristentum dem Begriffe gilt, den die kirchlichen Bekennt¬ nisse auf Grund jenes Buches oder der Unfehlbarkeit eines Menschen oder einer Vereinigung von Menschen von dem Christus sich gebildet haben, der als ein zweiter Gott in Menschengestalt erschien. „Sollte man glauben, daß so etwas noch ge¬ glaubt wird?" Die Möglichkeit eines Gottes in eine Gewißheit umzuwandeln und in der erfahrungsmäßigen Gemeinschaft mit einem wirklichen Gott das von Nietzsche ver¬ spottete hypothetische, auf bloßer Möglichkeit aufgebaute, an Spinnenfaden hängende „Glück, Heil und Leben" wirklich zu „er-leben", das ist das heiße, sehnsuchtsvolle Verlangen einer lebendigen Seele, wie es in den Schöpfungen Hermann Weites*) immer neu und immer überwältigend den Leser fesselt, der überhaupt noch einen Funken von der brennenden Sehnsucht bewahrt hat, sein eignes, geheimnisvolles, in der Vergänglichkeit sich der Vergänglichkeit erwehrendes, das Todesleben in tod¬ überwindende Lebensfülle und Lebensfreude zu wandeln begehrendes Dasein zu verstehn und aus der Finsternis des Zweifelns und des Verzweifelns in das Licht vertrauensvoller Lebensbejahung zu dringen, die auch den Tod zu einer Lebens¬ steigerung umzuwandeln vermag. Daß dies echt christliche Grundgedanken sind, aber wiedergewonnen in dem Labyrinth von Rätseln und Fragen, wie sie heute die Seele bestürmen und so manche Seele entmutigen, daß sie entweder das Opfer des Intellekts bringend ohne Glauben sich in den Schoß einer Kirche zurückflüchtet, an die man doch nicht herzhaft glauben mag, oder in den Abgrund völligster Hoffnungslosigkeit stürzt, die man sich höchstens mit sinnlichen täuschenden Genüssen verbirgt, das ist die Empfindung und erlösende Erfahrung, die jeder irgend noch suchende Leser aufs neue an dem Spökenkiker machen wird, den Wette jetzt seinem umfangreichern „Krauskopf" folgen läßt. Diese beiden Titel bezeichnen bedeutungsvoll den eigenartigen Gottsucher und, wie hinzugefügt werden darf, glücklichen Gottfinder, der sich in diesen beiden — ja, man darf sie kaum Romane nennen — „Geschichten" wie ein helfender Arzt, wie ein liebevoller und geistvoller Freund dem Leser darbietet. Im „Krauskopf" erzählt der Verfasser offenbar seine eigenste Geschichte, wenn auch die Wahrheit jeder Geschichte nur in der Dichtung erscheinen kann, die die äußern Lebensumstände zu einem Gesamtbilde gestaltet, in dem eine lebenswahre Entwicklung erkennbar wird. Nur so kann ja, was im noch unbewußt lebenden Kinde unter den bunten, freudigen und schmerzvollen Umständen seiner Umgebung als dessen eignes Leben sich behauptet und emporringe, zu lebenswahrer Deutlichkeit werden. Die Vielzuvielen, wie entstehn sie denn anders, als so, daß das eigentümliche, das eigne Leben des Kindes erstickt wird durch die übermächtige Wucht der sich ihm aufdrängenden Autoritäten in Familie, Schule, Kirche, denen nur sehr seltne „Kraus¬ köpfe", und auch diese nur in heißen Kämpfen mit Wunden und Narben bedeckt, sich zu entwinden vermögen. Die farbenreiche, mit echter dichterischer Kunst gestaltete Schilderung einer solchen Kinderseele, wie sie der erste Band des „Krauskopfs" uns in fesselnder Wirklichkeits- Mannigfaltigkeit vor Angen stellt, läßt schon in Tiefen des Lebens blicken, wie sie wohl kaum noch so ergreifend und doch so einfach und natürlich, und in so charakter¬ voller und urwüchsig-katholischer Luft, erfaßt und in diesem Lebensbilde festge¬ halten sind. Die Spannung, mit der der Leser den folgenden Schilderungen dieses Spökenkiker. Die Geschichte einer verirrten Menschenseele. Leipzig, Fr. Will), Grunow, 1907. — Krauskopf. Roman. 3 Bände, (l. Krauskopfs Kindheit, II. Vom Knaben zum Jüngling, III. Vom Jüngling zum Mann.) Leipzig, Fr. Wilh. Grunow, 1903, 1904, 190S.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_303415/494>, abgerufen am 22.07.2024.