Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Viertes Vierteljahr.ZVasmcinn und seine Berliner "Opponenten kaum noch wert sind, und von denen man sicher sein kann, daß sie wie Blut¬ Wasmann und seine Berliner Opponenten') > in April 1905 hat Haeckel in Berlin unter dem frenetischen Bei¬ *) Der Kampf um das Entwicklungsproblem in Berlin. Ausführlicher Bericht
über die im Februar 1907 gehaltnen Vorträge und über den Diskussionsabend von Erich Wasmann 8. 5. Freiburg i. B., 1907. -- Ultramontane Weltanschauung und moderne Lebenskunde, Orthodoxie und Monismus. Die Anschauungen des Jesuiten¬ paters Erich Wasmann und die gegen ihn in Berlin gehaltnen Reden. Herausgegeben von Professor or. L. Plate in Berlin. Mit 12 Textfiguren. Jena, Gustav Fischer, 1907. -- Die Vorträge von P. Erich Wasmann in Berlin von Dr. Josef Wohlgemuth, Dozenten am Rabbinerseminar zu Berlin. Frankfurt a. M, Verlag des Jsraelit, 1907. -- Zeitschrift für Zukunftsentwicklung, Heft 1 und 2 (Juni-Juli 1907). Herausgeber: C. H. de Mray, München. Thüringische Verlagsanstalt, Leipzig. ZVasmcinn und seine Berliner «Opponenten kaum noch wert sind, und von denen man sicher sein kann, daß sie wie Blut¬ Wasmann und seine Berliner Opponenten') > in April 1905 hat Haeckel in Berlin unter dem frenetischen Bei¬ *) Der Kampf um das Entwicklungsproblem in Berlin. Ausführlicher Bericht
über die im Februar 1907 gehaltnen Vorträge und über den Diskussionsabend von Erich Wasmann 8. 5. Freiburg i. B., 1907. — Ultramontane Weltanschauung und moderne Lebenskunde, Orthodoxie und Monismus. Die Anschauungen des Jesuiten¬ paters Erich Wasmann und die gegen ihn in Berlin gehaltnen Reden. Herausgegeben von Professor or. L. Plate in Berlin. Mit 12 Textfiguren. Jena, Gustav Fischer, 1907. — Die Vorträge von P. Erich Wasmann in Berlin von Dr. Josef Wohlgemuth, Dozenten am Rabbinerseminar zu Berlin. Frankfurt a. M, Verlag des Jsraelit, 1907. — Zeitschrift für Zukunftsentwicklung, Heft 1 und 2 (Juni-Juli 1907). Herausgeber: C. H. de Mray, München. Thüringische Verlagsanstalt, Leipzig. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0244" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/303660"/> <fw type="header" place="top"> ZVasmcinn und seine Berliner «Opponenten</fw><lb/> <p xml:id="ID_1028" prev="#ID_1027"> kaum noch wert sind, und von denen man sicher sein kann, daß sie wie Blut¬<lb/> hunde über die menschliche Gesellschaft herfallen und in allerkürzester, abseh¬<lb/> barer Zeit wieder in ihren Folgen unabsehbare Schlechtigkeiten der Menschheit<lb/> zufügen. Darum hat diese gegenwärtig mehr denn je Anlaß, ihre Stimme zu<lb/> erheben und mitzuwirken an einer unserm Zeitalter würdigen Gestaltung des<lb/> Strafgesetzes und der Gefängnisanstalten.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Wasmann und seine Berliner Opponenten')</head><lb/> <p xml:id="ID_1029" next="#ID_1030"> > in April 1905 hat Haeckel in Berlin unter dem frenetischen Bei¬<lb/> fall seiner Gläubigen die berühmten Vorträge über „den Kampf<lb/> um den Entwicklungsgedanken" gehalten. Er hat darin wiederholt<lb/> Wasmanns Buch „Die moderne Biologie und die Entwicklungs-<lb/> I theorie" erwähnt und dessen Erscheinen ausdrücklich als den eigent¬<lb/> lichen Grund bezeichnet, der ihn zu diesen Vortrügen bewogen habe. Er hat<lb/> darin u. a. Wasmanns Konzessionen an die Entwicklungslehre als Symptom<lb/> eines Frontwechsels der katholischen Kirche aufgefaßt. Wasmann hat darauf<lb/> in der Germania und in der Kölnischen Volkszeitung geantwortet und diesen<lb/> offnen Brief in die neue Ausgabe seines Buches aufgenommen. Aber,<lb/> schreibt er in der unten genannten Broschüre, „was in katholischen Zeitungen<lb/> oder in wissenschaftlichen Werken katholischer Autoren enthalten ist, gelangt<lb/> größtenteils gar nicht oder nur in entstellter Form zur Kenntnis der Kreise,<lb/> auf die Haeckels Vorträge in Berlin gewirkt hatten. sDas »katholischer« vor<lb/> »Autoren« konnte er ruhig weglassen. Sie erfahren auch von dem nichts, was<lb/> protestantische, was atheistische Autoren gegen die orthodoxe Haeckellehre schreiben^<lb/> Deshalb erschien es keineswegs überflüssig, in Berlin selbst über jenen Gegen¬<lb/> stand in einer Reihe von Vorträgen zu sprechen." Trotzdem habe er die erste<lb/> Einladung, es zu tun, und zwar in der Philharmonie (Wasmann schreibt<lb/> Singakademie) abgelehnt. Sie sei von der Konzertdirektion Sachs, die Haeckels<lb/> Vorträge „veranstaltet" hatte, an ihn ergangen, er aber habe auch den Schein</p><lb/> <note xml:id="FID_23" place="foot"> *) Der Kampf um das Entwicklungsproblem in Berlin. Ausführlicher Bericht<lb/> über die im Februar 1907 gehaltnen Vorträge und über den Diskussionsabend von Erich<lb/> Wasmann 8. 5. Freiburg i. B., 1907. — Ultramontane Weltanschauung und<lb/> moderne Lebenskunde, Orthodoxie und Monismus. Die Anschauungen des Jesuiten¬<lb/> paters Erich Wasmann und die gegen ihn in Berlin gehaltnen Reden. Herausgegeben von<lb/> Professor or. L. Plate in Berlin. Mit 12 Textfiguren. Jena, Gustav Fischer, 1907. — Die<lb/> Vorträge von P. Erich Wasmann in Berlin von Dr. Josef Wohlgemuth, Dozenten<lb/> am Rabbinerseminar zu Berlin. Frankfurt a. M, Verlag des Jsraelit, 1907. — Zeitschrift<lb/> für Zukunftsentwicklung, Heft 1 und 2 (Juni-Juli 1907). Herausgeber: C. H. de Mray, München.<lb/> Thüringische Verlagsanstalt, Leipzig.</note><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0244]
ZVasmcinn und seine Berliner «Opponenten
kaum noch wert sind, und von denen man sicher sein kann, daß sie wie Blut¬
hunde über die menschliche Gesellschaft herfallen und in allerkürzester, abseh¬
barer Zeit wieder in ihren Folgen unabsehbare Schlechtigkeiten der Menschheit
zufügen. Darum hat diese gegenwärtig mehr denn je Anlaß, ihre Stimme zu
erheben und mitzuwirken an einer unserm Zeitalter würdigen Gestaltung des
Strafgesetzes und der Gefängnisanstalten.
Wasmann und seine Berliner Opponenten')
> in April 1905 hat Haeckel in Berlin unter dem frenetischen Bei¬
fall seiner Gläubigen die berühmten Vorträge über „den Kampf
um den Entwicklungsgedanken" gehalten. Er hat darin wiederholt
Wasmanns Buch „Die moderne Biologie und die Entwicklungs-
I theorie" erwähnt und dessen Erscheinen ausdrücklich als den eigent¬
lichen Grund bezeichnet, der ihn zu diesen Vortrügen bewogen habe. Er hat
darin u. a. Wasmanns Konzessionen an die Entwicklungslehre als Symptom
eines Frontwechsels der katholischen Kirche aufgefaßt. Wasmann hat darauf
in der Germania und in der Kölnischen Volkszeitung geantwortet und diesen
offnen Brief in die neue Ausgabe seines Buches aufgenommen. Aber,
schreibt er in der unten genannten Broschüre, „was in katholischen Zeitungen
oder in wissenschaftlichen Werken katholischer Autoren enthalten ist, gelangt
größtenteils gar nicht oder nur in entstellter Form zur Kenntnis der Kreise,
auf die Haeckels Vorträge in Berlin gewirkt hatten. sDas »katholischer« vor
»Autoren« konnte er ruhig weglassen. Sie erfahren auch von dem nichts, was
protestantische, was atheistische Autoren gegen die orthodoxe Haeckellehre schreiben^
Deshalb erschien es keineswegs überflüssig, in Berlin selbst über jenen Gegen¬
stand in einer Reihe von Vorträgen zu sprechen." Trotzdem habe er die erste
Einladung, es zu tun, und zwar in der Philharmonie (Wasmann schreibt
Singakademie) abgelehnt. Sie sei von der Konzertdirektion Sachs, die Haeckels
Vorträge „veranstaltet" hatte, an ihn ergangen, er aber habe auch den Schein
*) Der Kampf um das Entwicklungsproblem in Berlin. Ausführlicher Bericht
über die im Februar 1907 gehaltnen Vorträge und über den Diskussionsabend von Erich
Wasmann 8. 5. Freiburg i. B., 1907. — Ultramontane Weltanschauung und
moderne Lebenskunde, Orthodoxie und Monismus. Die Anschauungen des Jesuiten¬
paters Erich Wasmann und die gegen ihn in Berlin gehaltnen Reden. Herausgegeben von
Professor or. L. Plate in Berlin. Mit 12 Textfiguren. Jena, Gustav Fischer, 1907. — Die
Vorträge von P. Erich Wasmann in Berlin von Dr. Josef Wohlgemuth, Dozenten
am Rabbinerseminar zu Berlin. Frankfurt a. M, Verlag des Jsraelit, 1907. — Zeitschrift
für Zukunftsentwicklung, Heft 1 und 2 (Juni-Juli 1907). Herausgeber: C. H. de Mray, München.
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