Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Drittes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Aus dem dunkeln Aapitel der chinesischen Kultur

er noch sie einen Pfennig Gage, denn das Auftreten dient ihnen nur dazu,
die junge und nicht zuletzt die alte Lebewelt anzulocken, kurz, ist ihre Reklame.
Im Gegensatz zu den vornehmen Chinesinnen Ticntsins, die sich niemals oder
nur in dichtverhängten Sänften öffentlich zeigen, gehn sie zu Fuß über die
Straße, falls das Chantant nicht zu weit entfernt liegt. Nicht selten lassen
sie dabei vor und hinter sich je einen Diener schreiten, um ihre Vornehmheit
und ihre Stellung zu zeigen. Ist das Wetter aber schlecht, und sind die an
und für sich so schmutzigen Gassen voll tiefer Pfützen, Mas bei jedem Regen¬
fall eintritt, so hängen sie sich auf den Rücken eines Kukis, die Unterschenkel
um seine Hüften und die Arme um den Hals geschlagen und lassen sich wie
Mehlsäcke ins Chantant oder nach Hause tragen. Diesen grotesk-komischen
Anblick habe ich häufiger genossen. Sind schon viele ihrer Verehrer im
Konzerthaus versammelt, so erheben diese bei ihrem Eintritt ein lautes Beifalls¬
geschrei, oder sie veranstalten im Laufe des "Konzerts" eine öffentliche Schön¬
heitskonkurrenz, bei der jeder Anwesende seine Stimme abzugeben berechtigt
ist. Relative Majorität entscheidet; und mit welchem strahlenden Gesicht er¬
zählte mir mein chinesischer Mentor, wenn seine Angebetete wieder als Siegerin
hervorgegangen war! Er wußte dabei ganz genau die Zahlen aus dem Kopfe,
die sich auf die zehn Sängerinnen verteilt hatten.

Wie unsre Halbwelt legt auch die chinesische auf schöne Kleidung und
kostbaren Schmuck großen Wert. Da nun das dortige Frauengewand in
seinem gleichförmigen, konservativen Schnitt nur wenig Abwechslung bietet,
und es eine Mode in unserm Sinne nicht gibt, so wählen sie dafür um so
kostbarere und schwerere Seidenstoffe zur Verarbeitung bei ihren Kostümen.
Einen erlesnen Luxus entfalten sie gern in der Auswahl von wundervoll und
zart gestickten Knöchelbündern, mit denen sie ihre unten spitz zulaufenden,
schwarzen Atlashosen über dem Fußgelenk binden. Ebenso weisen Hals- und
Brustlatz, besonders aber die sehr weiten, um- und ciufgeschlaguen Ärmel häufig
die herrlichsten Stickereien auf weißer Seide oder Atlas auf.

Da ich meinen Lehrer des Chinesischen fast täglich als Dolmetscher bei
Einkäufen in Anspruch nehmen mußte, so kann es nicht wundernehmen, daß ich
die Damen des Chantants häufig bei ihrer Toilette überraschte; denn jede
freie Stunde brachte er in der Wohnung seiner Herzliebsten zu. Die "Damen"
ließen sich nun nicht im geringsten dnrch meinen Eintritt bei ihrer Toilette
stören. Es fiel mir auf, wie wenig die Halbwelt Chinas dabei die ein¬
fachsten Grundsätze der Hygiene beobachtete. So wurde zum Waschen und
Reinigen des Körpers nur ein großes Becken aus getriebnen Kupfer, mit heißem
Wasser gefüllt, hereingetragen, in dem ein alter, ehemals weißer, baumwollner,
viereckiger Lappen von doppelter Handflächengröße schwamm. (Im Winter
wäscht sich der Nordchinesc nur mit heißem Wasser.) Dann zogen die
"Damen" ihr Obergewand aus und standen da in ihren schwarzen Atlas¬
hosen, die sie auch nachts nicht ablegen, und in ihrem schmutzig-grauen Hemd
aus Baumwolle mit sehr kurzen Ärmeln. Mit dem zweifelhaft aussehenden
Lappen fuhr man sich über das Gesicht und schüchtern über den Hals, die
Hände und Unterarme bis zu den Ellbogen hinauf; damit war der Reinlich¬
keit Genüge geschehen. Seife kam dabei nicht zur Verwendung. Kein Wunder,
daß unter diesen Verhältnissen -- selbst die bestsituierte Halbweltdame nimmt
in China nie in ihrem Leben ein Bad -- sie selber eine Quelle aller mög¬
lichen Krankheiten ist. Da man gegen solche Leiden nur von Quacksalbern
hergestellte Pillen aus den sonderbarsten Ingredienzien einnimmt, so ist es


Aus dem dunkeln Aapitel der chinesischen Kultur

er noch sie einen Pfennig Gage, denn das Auftreten dient ihnen nur dazu,
die junge und nicht zuletzt die alte Lebewelt anzulocken, kurz, ist ihre Reklame.
Im Gegensatz zu den vornehmen Chinesinnen Ticntsins, die sich niemals oder
nur in dichtverhängten Sänften öffentlich zeigen, gehn sie zu Fuß über die
Straße, falls das Chantant nicht zu weit entfernt liegt. Nicht selten lassen
sie dabei vor und hinter sich je einen Diener schreiten, um ihre Vornehmheit
und ihre Stellung zu zeigen. Ist das Wetter aber schlecht, und sind die an
und für sich so schmutzigen Gassen voll tiefer Pfützen, Mas bei jedem Regen¬
fall eintritt, so hängen sie sich auf den Rücken eines Kukis, die Unterschenkel
um seine Hüften und die Arme um den Hals geschlagen und lassen sich wie
Mehlsäcke ins Chantant oder nach Hause tragen. Diesen grotesk-komischen
Anblick habe ich häufiger genossen. Sind schon viele ihrer Verehrer im
Konzerthaus versammelt, so erheben diese bei ihrem Eintritt ein lautes Beifalls¬
geschrei, oder sie veranstalten im Laufe des „Konzerts" eine öffentliche Schön¬
heitskonkurrenz, bei der jeder Anwesende seine Stimme abzugeben berechtigt
ist. Relative Majorität entscheidet; und mit welchem strahlenden Gesicht er¬
zählte mir mein chinesischer Mentor, wenn seine Angebetete wieder als Siegerin
hervorgegangen war! Er wußte dabei ganz genau die Zahlen aus dem Kopfe,
die sich auf die zehn Sängerinnen verteilt hatten.

Wie unsre Halbwelt legt auch die chinesische auf schöne Kleidung und
kostbaren Schmuck großen Wert. Da nun das dortige Frauengewand in
seinem gleichförmigen, konservativen Schnitt nur wenig Abwechslung bietet,
und es eine Mode in unserm Sinne nicht gibt, so wählen sie dafür um so
kostbarere und schwerere Seidenstoffe zur Verarbeitung bei ihren Kostümen.
Einen erlesnen Luxus entfalten sie gern in der Auswahl von wundervoll und
zart gestickten Knöchelbündern, mit denen sie ihre unten spitz zulaufenden,
schwarzen Atlashosen über dem Fußgelenk binden. Ebenso weisen Hals- und
Brustlatz, besonders aber die sehr weiten, um- und ciufgeschlaguen Ärmel häufig
die herrlichsten Stickereien auf weißer Seide oder Atlas auf.

Da ich meinen Lehrer des Chinesischen fast täglich als Dolmetscher bei
Einkäufen in Anspruch nehmen mußte, so kann es nicht wundernehmen, daß ich
die Damen des Chantants häufig bei ihrer Toilette überraschte; denn jede
freie Stunde brachte er in der Wohnung seiner Herzliebsten zu. Die „Damen"
ließen sich nun nicht im geringsten dnrch meinen Eintritt bei ihrer Toilette
stören. Es fiel mir auf, wie wenig die Halbwelt Chinas dabei die ein¬
fachsten Grundsätze der Hygiene beobachtete. So wurde zum Waschen und
Reinigen des Körpers nur ein großes Becken aus getriebnen Kupfer, mit heißem
Wasser gefüllt, hereingetragen, in dem ein alter, ehemals weißer, baumwollner,
viereckiger Lappen von doppelter Handflächengröße schwamm. (Im Winter
wäscht sich der Nordchinesc nur mit heißem Wasser.) Dann zogen die
„Damen" ihr Obergewand aus und standen da in ihren schwarzen Atlas¬
hosen, die sie auch nachts nicht ablegen, und in ihrem schmutzig-grauen Hemd
aus Baumwolle mit sehr kurzen Ärmeln. Mit dem zweifelhaft aussehenden
Lappen fuhr man sich über das Gesicht und schüchtern über den Hals, die
Hände und Unterarme bis zu den Ellbogen hinauf; damit war der Reinlich¬
keit Genüge geschehen. Seife kam dabei nicht zur Verwendung. Kein Wunder,
daß unter diesen Verhältnissen — selbst die bestsituierte Halbweltdame nimmt
in China nie in ihrem Leben ein Bad — sie selber eine Quelle aller mög¬
lichen Krankheiten ist. Da man gegen solche Leiden nur von Quacksalbern
hergestellte Pillen aus den sonderbarsten Ingredienzien einnimmt, so ist es


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0690" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/303392"/>
          <fw type="header" place="top"> Aus dem dunkeln Aapitel der chinesischen Kultur</fw><lb/>
          <p xml:id="ID_3348" prev="#ID_3347"> er noch sie einen Pfennig Gage, denn das Auftreten dient ihnen nur dazu,<lb/>
die junge und nicht zuletzt die alte Lebewelt anzulocken, kurz, ist ihre Reklame.<lb/>
Im Gegensatz zu den vornehmen Chinesinnen Ticntsins, die sich niemals oder<lb/>
nur in dichtverhängten Sänften öffentlich zeigen, gehn sie zu Fuß über die<lb/>
Straße, falls das Chantant nicht zu weit entfernt liegt. Nicht selten lassen<lb/>
sie dabei vor und hinter sich je einen Diener schreiten, um ihre Vornehmheit<lb/>
und ihre Stellung zu zeigen. Ist das Wetter aber schlecht, und sind die an<lb/>
und für sich so schmutzigen Gassen voll tiefer Pfützen, Mas bei jedem Regen¬<lb/>
fall eintritt, so hängen sie sich auf den Rücken eines Kukis, die Unterschenkel<lb/>
um seine Hüften und die Arme um den Hals geschlagen und lassen sich wie<lb/>
Mehlsäcke ins Chantant oder nach Hause tragen. Diesen grotesk-komischen<lb/>
Anblick habe ich häufiger genossen. Sind schon viele ihrer Verehrer im<lb/>
Konzerthaus versammelt, so erheben diese bei ihrem Eintritt ein lautes Beifalls¬<lb/>
geschrei, oder sie veranstalten im Laufe des &#x201E;Konzerts" eine öffentliche Schön¬<lb/>
heitskonkurrenz, bei der jeder Anwesende seine Stimme abzugeben berechtigt<lb/>
ist. Relative Majorität entscheidet; und mit welchem strahlenden Gesicht er¬<lb/>
zählte mir mein chinesischer Mentor, wenn seine Angebetete wieder als Siegerin<lb/>
hervorgegangen war! Er wußte dabei ganz genau die Zahlen aus dem Kopfe,<lb/>
die sich auf die zehn Sängerinnen verteilt hatten.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_3349"> Wie unsre Halbwelt legt auch die chinesische auf schöne Kleidung und<lb/>
kostbaren Schmuck großen Wert. Da nun das dortige Frauengewand in<lb/>
seinem gleichförmigen, konservativen Schnitt nur wenig Abwechslung bietet,<lb/>
und es eine Mode in unserm Sinne nicht gibt, so wählen sie dafür um so<lb/>
kostbarere und schwerere Seidenstoffe zur Verarbeitung bei ihren Kostümen.<lb/>
Einen erlesnen Luxus entfalten sie gern in der Auswahl von wundervoll und<lb/>
zart gestickten Knöchelbündern, mit denen sie ihre unten spitz zulaufenden,<lb/>
schwarzen Atlashosen über dem Fußgelenk binden. Ebenso weisen Hals- und<lb/>
Brustlatz, besonders aber die sehr weiten, um- und ciufgeschlaguen Ärmel häufig<lb/>
die herrlichsten Stickereien auf weißer Seide oder Atlas auf.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_3350" next="#ID_3351"> Da ich meinen Lehrer des Chinesischen fast täglich als Dolmetscher bei<lb/>
Einkäufen in Anspruch nehmen mußte, so kann es nicht wundernehmen, daß ich<lb/>
die Damen des Chantants häufig bei ihrer Toilette überraschte; denn jede<lb/>
freie Stunde brachte er in der Wohnung seiner Herzliebsten zu. Die &#x201E;Damen"<lb/>
ließen sich nun nicht im geringsten dnrch meinen Eintritt bei ihrer Toilette<lb/>
stören. Es fiel mir auf, wie wenig die Halbwelt Chinas dabei die ein¬<lb/>
fachsten Grundsätze der Hygiene beobachtete. So wurde zum Waschen und<lb/>
Reinigen des Körpers nur ein großes Becken aus getriebnen Kupfer, mit heißem<lb/>
Wasser gefüllt, hereingetragen, in dem ein alter, ehemals weißer, baumwollner,<lb/>
viereckiger Lappen von doppelter Handflächengröße schwamm. (Im Winter<lb/>
wäscht sich der Nordchinesc nur mit heißem Wasser.) Dann zogen die<lb/>
&#x201E;Damen" ihr Obergewand aus und standen da in ihren schwarzen Atlas¬<lb/>
hosen, die sie auch nachts nicht ablegen, und in ihrem schmutzig-grauen Hemd<lb/>
aus Baumwolle mit sehr kurzen Ärmeln. Mit dem zweifelhaft aussehenden<lb/>
Lappen fuhr man sich über das Gesicht und schüchtern über den Hals, die<lb/>
Hände und Unterarme bis zu den Ellbogen hinauf; damit war der Reinlich¬<lb/>
keit Genüge geschehen. Seife kam dabei nicht zur Verwendung. Kein Wunder,<lb/>
daß unter diesen Verhältnissen &#x2014; selbst die bestsituierte Halbweltdame nimmt<lb/>
in China nie in ihrem Leben ein Bad &#x2014; sie selber eine Quelle aller mög¬<lb/>
lichen Krankheiten ist. Da man gegen solche Leiden nur von Quacksalbern<lb/>
hergestellte Pillen aus den sonderbarsten Ingredienzien einnimmt, so ist es</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0690] Aus dem dunkeln Aapitel der chinesischen Kultur er noch sie einen Pfennig Gage, denn das Auftreten dient ihnen nur dazu, die junge und nicht zuletzt die alte Lebewelt anzulocken, kurz, ist ihre Reklame. Im Gegensatz zu den vornehmen Chinesinnen Ticntsins, die sich niemals oder nur in dichtverhängten Sänften öffentlich zeigen, gehn sie zu Fuß über die Straße, falls das Chantant nicht zu weit entfernt liegt. Nicht selten lassen sie dabei vor und hinter sich je einen Diener schreiten, um ihre Vornehmheit und ihre Stellung zu zeigen. Ist das Wetter aber schlecht, und sind die an und für sich so schmutzigen Gassen voll tiefer Pfützen, Mas bei jedem Regen¬ fall eintritt, so hängen sie sich auf den Rücken eines Kukis, die Unterschenkel um seine Hüften und die Arme um den Hals geschlagen und lassen sich wie Mehlsäcke ins Chantant oder nach Hause tragen. Diesen grotesk-komischen Anblick habe ich häufiger genossen. Sind schon viele ihrer Verehrer im Konzerthaus versammelt, so erheben diese bei ihrem Eintritt ein lautes Beifalls¬ geschrei, oder sie veranstalten im Laufe des „Konzerts" eine öffentliche Schön¬ heitskonkurrenz, bei der jeder Anwesende seine Stimme abzugeben berechtigt ist. Relative Majorität entscheidet; und mit welchem strahlenden Gesicht er¬ zählte mir mein chinesischer Mentor, wenn seine Angebetete wieder als Siegerin hervorgegangen war! Er wußte dabei ganz genau die Zahlen aus dem Kopfe, die sich auf die zehn Sängerinnen verteilt hatten. Wie unsre Halbwelt legt auch die chinesische auf schöne Kleidung und kostbaren Schmuck großen Wert. Da nun das dortige Frauengewand in seinem gleichförmigen, konservativen Schnitt nur wenig Abwechslung bietet, und es eine Mode in unserm Sinne nicht gibt, so wählen sie dafür um so kostbarere und schwerere Seidenstoffe zur Verarbeitung bei ihren Kostümen. Einen erlesnen Luxus entfalten sie gern in der Auswahl von wundervoll und zart gestickten Knöchelbündern, mit denen sie ihre unten spitz zulaufenden, schwarzen Atlashosen über dem Fußgelenk binden. Ebenso weisen Hals- und Brustlatz, besonders aber die sehr weiten, um- und ciufgeschlaguen Ärmel häufig die herrlichsten Stickereien auf weißer Seide oder Atlas auf. Da ich meinen Lehrer des Chinesischen fast täglich als Dolmetscher bei Einkäufen in Anspruch nehmen mußte, so kann es nicht wundernehmen, daß ich die Damen des Chantants häufig bei ihrer Toilette überraschte; denn jede freie Stunde brachte er in der Wohnung seiner Herzliebsten zu. Die „Damen" ließen sich nun nicht im geringsten dnrch meinen Eintritt bei ihrer Toilette stören. Es fiel mir auf, wie wenig die Halbwelt Chinas dabei die ein¬ fachsten Grundsätze der Hygiene beobachtete. So wurde zum Waschen und Reinigen des Körpers nur ein großes Becken aus getriebnen Kupfer, mit heißem Wasser gefüllt, hereingetragen, in dem ein alter, ehemals weißer, baumwollner, viereckiger Lappen von doppelter Handflächengröße schwamm. (Im Winter wäscht sich der Nordchinesc nur mit heißem Wasser.) Dann zogen die „Damen" ihr Obergewand aus und standen da in ihren schwarzen Atlas¬ hosen, die sie auch nachts nicht ablegen, und in ihrem schmutzig-grauen Hemd aus Baumwolle mit sehr kurzen Ärmeln. Mit dem zweifelhaft aussehenden Lappen fuhr man sich über das Gesicht und schüchtern über den Hals, die Hände und Unterarme bis zu den Ellbogen hinauf; damit war der Reinlich¬ keit Genüge geschehen. Seife kam dabei nicht zur Verwendung. Kein Wunder, daß unter diesen Verhältnissen — selbst die bestsituierte Halbweltdame nimmt in China nie in ihrem Leben ein Bad — sie selber eine Quelle aller mög¬ lichen Krankheiten ist. Da man gegen solche Leiden nur von Quacksalbern hergestellte Pillen aus den sonderbarsten Ingredienzien einnimmt, so ist es

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_302701
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_302701/690
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_302701/690>, abgerufen am 01.09.2024.