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Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Jedenfalls ist das Deutschtum in diesen Provinzen wesentlich gestärkt, sein Rück¬
gang zum Stillstand gebracht, der Wohlstand und die Steuerkraft gerade der An-
siedlungskreise wesentlich gesteigert worden. Daß das Polentum diese ganze Politik
als eine große Härte empfindet, ist selbstverständlich, daß die Polen durch die
deutsche Schulsprache nicht germanisiert werden, ebenso sicher. Aber die, die der
Regierung eine Umkehr empfehlen, mögen doch erst sagen, wie sie sich eine solche
im gegenwärtigen Augenblicke denken, und wie diese ohne die schwerste Schädigung
der Regierungsautorität, und ohne die dortigen Deutschen vor den Kopf zu stoßen,
möglich sein soll. Wir befinden uns dort eben in einem Kriegszustande; wir
können das materiell und kulturell durch den deutschen Staat außerordentlich ge¬
hobne Polentum mit den Mitteln, die dem modernen Rechtsstaats zur Verfügung
steh", ebensowenig bewältigen wie jemals aus diesen längst halbdeutschen Land¬
schaften wieder weichen. Es gibt nur ein Mittel, dem Kriegszustande ein Ende
zu machen, nämlich den ehrlichen Verzicht der Polen auf ein Polenreich, das Posen
und Westpreußen mit umfaßt, ihre Anerkennung eines historisch gewordnen, mehr
als hundertjährigen Zustandes, der zum guten Teil durch die Unfähigkeit und die
Selbstsucht des polnischen Adels und den Zwang der geographischen Lage herbei¬
geführt worden ist, diese Gebiete aber auch der Kultur erst gewonnen hat.
"

Eine Woche nach dem "Deutschen Tage in Bromberg trat die vierundfünfzigste
Generalversammlung der deutschen Katholiken in der alten Bischofsstadt Würzburg
zusammen. Ein solches offnes Bekenntnis Tausender von gebildeten Männern zu
einer bestimmten geschlossenen Weltanschauung hat unleugbar etwas Imposantes,
man mag zu dieser selbst stehn, wie man will. Jedenfalls brächten die Anhänger
keiner andern Weltanschauung eine derartige Kundgebung fertig, am wenigsten die
der modernsten naturwissenschaftlichen Dogmatik, und der Politiker hat mit Wirklich¬
keiten, nicht mit bloßen Möglichkeiten, mit der Stärke und nicht mit der Schwäche
zu rechnen. Bezeichnenderweise war von der gerade in Würzburg entstnudnen Be¬
wegung für die Revision des Index mit keiner Silbe die Rede, schon weil sich die
theologische Fakultät der Universität völlig zurückhielt; alle Wortführer und ihnen
folgend die ganze Versammlung bekannten sich zu der päpstlichen Unfehlbarkeit in
Sachen des Glaubens und der Lehre und zeigten damit, daß, wie vorauszusehen war,
jene Nevisiousbewegung, die doch schließlich auf einer schüchternen Betonung des
Rechts zu freier Forschung beruht, in den katholischen Massen gar keinen Boden
hat. Der monumentale Satz des Präsidenten Fahrenbach im Schlußwort: "Die
Forschung ist Sache der Wissenschaft, aber die Entscheidung ist Sache des kirch¬
lichen Lehramts" fand stürmischen Beifall. Dafür forderte der Historiker Martin
spähn aus Straßburg, daß die Universitäten überhaupt eine auf christlicher und
deutscher Grundlage beruhende Weltanschauung vermitteln müßten, was vielen der
dort lehrende" Herren als eine sonderbare Zumutung erscheinen wird. Daß man
sich für die konfessionelle Volksschule aussprach, war selbstverständlich und ist nicht
"ur eine katholische Forderung; auch dem wieder aufgestellten sozialen Programm
kann man im ganzen zustimmen. Eine entschiedne Änderung gegen früher be¬
zeichnete es, daß diesmal die Forderung der "territorialen Unabhängigkeit" des
Papsttums nicht wiederholt, sondern nur seine finanzielle Unabhängigkeit als un¬
entbehrlich bezeichnet und demgemäß zur reichlichen Spende des Peterspfennigs er¬
nährt wurde. Eigentliche Polemik gegen den Protestantismus wurde vermieden,
^ wurde vielmehr in seinen Leistungen anerkannt, wenngleich natürlich der
Katholizismus als die allein richtige Auffassung des Christentums gepriesen und die
Los-von-Rom-Bewegung zugleich abfällig kritisiert und als in der Abnahme be¬
griffen bezeichnet wurde; denn treues Festhalten an Rom war der Grundton des
ganzen Katholikentages. Sympathisch berührte das unumwundne Bekenntnis zu


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Jedenfalls ist das Deutschtum in diesen Provinzen wesentlich gestärkt, sein Rück¬
gang zum Stillstand gebracht, der Wohlstand und die Steuerkraft gerade der An-
siedlungskreise wesentlich gesteigert worden. Daß das Polentum diese ganze Politik
als eine große Härte empfindet, ist selbstverständlich, daß die Polen durch die
deutsche Schulsprache nicht germanisiert werden, ebenso sicher. Aber die, die der
Regierung eine Umkehr empfehlen, mögen doch erst sagen, wie sie sich eine solche
im gegenwärtigen Augenblicke denken, und wie diese ohne die schwerste Schädigung
der Regierungsautorität, und ohne die dortigen Deutschen vor den Kopf zu stoßen,
möglich sein soll. Wir befinden uns dort eben in einem Kriegszustande; wir
können das materiell und kulturell durch den deutschen Staat außerordentlich ge¬
hobne Polentum mit den Mitteln, die dem modernen Rechtsstaats zur Verfügung
steh», ebensowenig bewältigen wie jemals aus diesen längst halbdeutschen Land¬
schaften wieder weichen. Es gibt nur ein Mittel, dem Kriegszustande ein Ende
zu machen, nämlich den ehrlichen Verzicht der Polen auf ein Polenreich, das Posen
und Westpreußen mit umfaßt, ihre Anerkennung eines historisch gewordnen, mehr
als hundertjährigen Zustandes, der zum guten Teil durch die Unfähigkeit und die
Selbstsucht des polnischen Adels und den Zwang der geographischen Lage herbei¬
geführt worden ist, diese Gebiete aber auch der Kultur erst gewonnen hat.
"

Eine Woche nach dem „Deutschen Tage in Bromberg trat die vierundfünfzigste
Generalversammlung der deutschen Katholiken in der alten Bischofsstadt Würzburg
zusammen. Ein solches offnes Bekenntnis Tausender von gebildeten Männern zu
einer bestimmten geschlossenen Weltanschauung hat unleugbar etwas Imposantes,
man mag zu dieser selbst stehn, wie man will. Jedenfalls brächten die Anhänger
keiner andern Weltanschauung eine derartige Kundgebung fertig, am wenigsten die
der modernsten naturwissenschaftlichen Dogmatik, und der Politiker hat mit Wirklich¬
keiten, nicht mit bloßen Möglichkeiten, mit der Stärke und nicht mit der Schwäche
zu rechnen. Bezeichnenderweise war von der gerade in Würzburg entstnudnen Be¬
wegung für die Revision des Index mit keiner Silbe die Rede, schon weil sich die
theologische Fakultät der Universität völlig zurückhielt; alle Wortführer und ihnen
folgend die ganze Versammlung bekannten sich zu der päpstlichen Unfehlbarkeit in
Sachen des Glaubens und der Lehre und zeigten damit, daß, wie vorauszusehen war,
jene Nevisiousbewegung, die doch schließlich auf einer schüchternen Betonung des
Rechts zu freier Forschung beruht, in den katholischen Massen gar keinen Boden
hat. Der monumentale Satz des Präsidenten Fahrenbach im Schlußwort: „Die
Forschung ist Sache der Wissenschaft, aber die Entscheidung ist Sache des kirch¬
lichen Lehramts" fand stürmischen Beifall. Dafür forderte der Historiker Martin
spähn aus Straßburg, daß die Universitäten überhaupt eine auf christlicher und
deutscher Grundlage beruhende Weltanschauung vermitteln müßten, was vielen der
dort lehrende» Herren als eine sonderbare Zumutung erscheinen wird. Daß man
sich für die konfessionelle Volksschule aussprach, war selbstverständlich und ist nicht
»ur eine katholische Forderung; auch dem wieder aufgestellten sozialen Programm
kann man im ganzen zustimmen. Eine entschiedne Änderung gegen früher be¬
zeichnete es, daß diesmal die Forderung der „territorialen Unabhängigkeit" des
Papsttums nicht wiederholt, sondern nur seine finanzielle Unabhängigkeit als un¬
entbehrlich bezeichnet und demgemäß zur reichlichen Spende des Peterspfennigs er¬
nährt wurde. Eigentliche Polemik gegen den Protestantismus wurde vermieden,
^ wurde vielmehr in seinen Leistungen anerkannt, wenngleich natürlich der
Katholizismus als die allein richtige Auffassung des Christentums gepriesen und die
Los-von-Rom-Bewegung zugleich abfällig kritisiert und als in der Abnahme be¬
griffen bezeichnet wurde; denn treues Festhalten an Rom war der Grundton des
ganzen Katholikentages. Sympathisch berührte das unumwundne Bekenntnis zu


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[0543] Maßgebliches und Unmaßgebliches Jedenfalls ist das Deutschtum in diesen Provinzen wesentlich gestärkt, sein Rück¬ gang zum Stillstand gebracht, der Wohlstand und die Steuerkraft gerade der An- siedlungskreise wesentlich gesteigert worden. Daß das Polentum diese ganze Politik als eine große Härte empfindet, ist selbstverständlich, daß die Polen durch die deutsche Schulsprache nicht germanisiert werden, ebenso sicher. Aber die, die der Regierung eine Umkehr empfehlen, mögen doch erst sagen, wie sie sich eine solche im gegenwärtigen Augenblicke denken, und wie diese ohne die schwerste Schädigung der Regierungsautorität, und ohne die dortigen Deutschen vor den Kopf zu stoßen, möglich sein soll. Wir befinden uns dort eben in einem Kriegszustande; wir können das materiell und kulturell durch den deutschen Staat außerordentlich ge¬ hobne Polentum mit den Mitteln, die dem modernen Rechtsstaats zur Verfügung steh», ebensowenig bewältigen wie jemals aus diesen längst halbdeutschen Land¬ schaften wieder weichen. Es gibt nur ein Mittel, dem Kriegszustande ein Ende zu machen, nämlich den ehrlichen Verzicht der Polen auf ein Polenreich, das Posen und Westpreußen mit umfaßt, ihre Anerkennung eines historisch gewordnen, mehr als hundertjährigen Zustandes, der zum guten Teil durch die Unfähigkeit und die Selbstsucht des polnischen Adels und den Zwang der geographischen Lage herbei¬ geführt worden ist, diese Gebiete aber auch der Kultur erst gewonnen hat. " Eine Woche nach dem „Deutschen Tage in Bromberg trat die vierundfünfzigste Generalversammlung der deutschen Katholiken in der alten Bischofsstadt Würzburg zusammen. Ein solches offnes Bekenntnis Tausender von gebildeten Männern zu einer bestimmten geschlossenen Weltanschauung hat unleugbar etwas Imposantes, man mag zu dieser selbst stehn, wie man will. Jedenfalls brächten die Anhänger keiner andern Weltanschauung eine derartige Kundgebung fertig, am wenigsten die der modernsten naturwissenschaftlichen Dogmatik, und der Politiker hat mit Wirklich¬ keiten, nicht mit bloßen Möglichkeiten, mit der Stärke und nicht mit der Schwäche zu rechnen. Bezeichnenderweise war von der gerade in Würzburg entstnudnen Be¬ wegung für die Revision des Index mit keiner Silbe die Rede, schon weil sich die theologische Fakultät der Universität völlig zurückhielt; alle Wortführer und ihnen folgend die ganze Versammlung bekannten sich zu der päpstlichen Unfehlbarkeit in Sachen des Glaubens und der Lehre und zeigten damit, daß, wie vorauszusehen war, jene Nevisiousbewegung, die doch schließlich auf einer schüchternen Betonung des Rechts zu freier Forschung beruht, in den katholischen Massen gar keinen Boden hat. Der monumentale Satz des Präsidenten Fahrenbach im Schlußwort: „Die Forschung ist Sache der Wissenschaft, aber die Entscheidung ist Sache des kirch¬ lichen Lehramts" fand stürmischen Beifall. Dafür forderte der Historiker Martin spähn aus Straßburg, daß die Universitäten überhaupt eine auf christlicher und deutscher Grundlage beruhende Weltanschauung vermitteln müßten, was vielen der dort lehrende» Herren als eine sonderbare Zumutung erscheinen wird. Daß man sich für die konfessionelle Volksschule aussprach, war selbstverständlich und ist nicht »ur eine katholische Forderung; auch dem wieder aufgestellten sozialen Programm kann man im ganzen zustimmen. Eine entschiedne Änderung gegen früher be¬ zeichnete es, daß diesmal die Forderung der „territorialen Unabhängigkeit" des Papsttums nicht wiederholt, sondern nur seine finanzielle Unabhängigkeit als un¬ entbehrlich bezeichnet und demgemäß zur reichlichen Spende des Peterspfennigs er¬ nährt wurde. Eigentliche Polemik gegen den Protestantismus wurde vermieden, ^ wurde vielmehr in seinen Leistungen anerkannt, wenngleich natürlich der Katholizismus als die allein richtige Auffassung des Christentums gepriesen und die Los-von-Rom-Bewegung zugleich abfällig kritisiert und als in der Abnahme be¬ griffen bezeichnet wurde; denn treues Festhalten an Rom war der Grundton des ganzen Katholikentages. Sympathisch berührte das unumwundne Bekenntnis zu

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_302701/543>, abgerufen am 05.12.2024.