Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Drittes Vierteljahr.Verbreitung r!k8 väo! über liis Der Konflikt zwischen Rumänien und Griechenland A. Uutschbach von or kurzem wurde die politische Welt mit der Nachricht überrascht, Diesen beiderseitigen Standpunkt haben die zwei gegnerischen Staaten trotz Grenzboten III 1907 50
Verbreitung r!k8 väo! über liis Der Konflikt zwischen Rumänien und Griechenland A. Uutschbach von or kurzem wurde die politische Welt mit der Nachricht überrascht, Diesen beiderseitigen Standpunkt haben die zwei gegnerischen Staaten trotz Grenzboten III 1907 50
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[Abbildung]
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Der Konflikt zwischen Rumänien und Griechenland
A. Uutschbach von
or kurzem wurde die politische Welt mit der Nachricht überrascht,
daß sowohl Rumänien wie Griechenland und zwar zu derselben
Zeit die wirtschaftlichen Repressalien widerrufen habe, mit denen
sie sich gegenseitig bedacht hatten, um in ihrem Konflikte den
andern Teil zur Unterwerfung zu zwingen. Wohl etwas voreilig
knüpften die Zeitungen an diese Nachricht die Bemerkung, daß nunmehr der
schon seit mehr als zwei Jahren währende Konflikt beigelegt sei. denn man
hat auch bis heute noch nicht gehört, welches die nähern Bedingungen des
Friedensabschlusses seien. Die Forderung, die Rumänien erhoben hatte, und
über die es zum Bruche zwischen den beiden Staaten kam, bestand darin, daß
Griechenland dem Unwesen der auf griechischem Gebiete gebildeten und zum
Teil von aktiven griechischen Offizieren befehligten Banden in Mazedonien ein
Ende mache, und daß es das ökumenische Patriarchat in Konstantinopel ver¬
anlasse, sich der Anwendung des im Mai 1905 unter hervorragender Mit¬
wirkung Deutschlands erlassenen Jrades des Sultans nicht länger zu wider¬
setzen, laut dem den Kutzowalachen oder Mazedorumänen, wie sie in Rumänien
genannt werden, die rumänische Nationalität zuerkannt wurde, wodurch diese
das Recht erlangten, sich in Schule und Kirche der rumänischen Sprache statt
der bisher üblichen griechischen zu bedienen. Gegenüber dieser Forderung erhob
Griechenland den Einwand, daß es unwahr sei, daß es die Bildung von
griechischen Banden begünstige, und ferner, daß es auf die Entschließungen des
Patriarchats, das eine vollständig unabhängigeMrperschaft sei, keinen Einfluß
ausüben könne.
Diesen beiderseitigen Standpunkt haben die zwei gegnerischen Staaten trotz
aller freundschaftlichen Bemühungen der Mächte, eine Aussöhnung zu vermitteln,
bisher auch beibehalten. Wenn nun ohne eine wenigstens bis heute in die
Öffentlichkeit gelangte Nachgiebigkeit Griechenlands sich Rumänien bereit erklärt
hat, in dem aus Anlaß jenes politischen Konflikts mit Griechenland geführten
Grenzboten III 1907 50
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