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Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Vorsteher dieser Zentralleitung. Von dieser Art ist Platos Staat. Voigt erinnert
daran, daß Plato, dessen leidenschaftliche Liebe zur Schönheit aus seinen Dialogen
hervorleuchtet, um der Jugend willen die Künste in so enge Schranken weist und
sogar den guten Homer so stark beschneiden will, wie es heute kein Roeren ver¬
langt. Wenn nun heute ein westfälischer Rektor der allgemeinen Verachtung preis¬
gegeben werde, weil er Schillers Räuber für keine geeignete Tertianerlektüre hält,
so scheine doch unsre Gleichgiltigkeit gegen die moralische Wirkung der Kunst nicht
in Hochschätzung sondern in Geringschätzung zu wurzeln. "Wir trauen der Kunst
überhaupt keine starken, weder gute noch üble Wirkungen zu. Sittliche Erziehung
durch Kunst ist uns ein fremder Begriff geworden." Die sanften Utopisten, die
fühlen, daß sie in einer Zwangsanstnlt nicht zu den Leitern gehören, sondern unter
die Räder kommen würden, wollen gar keine Regierung, werden Anarchisten.

Der Religion, und zwar der christlichen, hat Voigt, wie oben angedeutet
wurde, die richtige Stellung augewiesen gegenüber dem Utopismns und der Sozial¬
demokratie. Mit vollem Recht weist er mich die heute ziemlich weit verbreitete
Meinung, das Christentum sei ursprünglich eine Proletarierbewegung gewesen, und
die Urkirche habe dem Kommunismus gehuldigt, ganz entschieden zurück. Aber
aus dieser richtigen Auffassung zieht er eine Folgerung, die zu weit geht. Er be¬
kämpft -- dieses noch mit Recht -- den Gegensatz: Hie Kampf ums Dasein, hie
christliche Sozialpolitik! In der Tat, das Christentum will den Kräfte weckenden
Kampf ums Dasein nicht beseitigen, will nicht die Schwachen künstlich aufpäppeln
auf Kosten der Starken, und Nietzsche hatte Unrecht, das dem Christentum vorzu-
werfen. "Was das Christentum behauptet, ist allein, daß der Ausgang des Kampfes
nicht maßgebend sei für den innern Wert eines Menschen, wie es die Anschauung
des Altertums gewesen war. Es kann ein Mensch im wirtschaftlichen und gesell¬
schaftlichen Kampfe unterliegen und doch in Beziehung auf die Eigenschaften, nach
denen wir deu Menschen vor allem bewerten müssen, höher stehn als die glänzendsten
Sieger. In dieser Gleichgiltigkeit gegen den Daseinskampf und seine Ergebnisse
liegt eben jene Umwertung der Werte, die das Christentum entschiedner als eine
andre Religion vor oder nach ihm vorgenommen hat." Daß der Christ den.
Menschen nicht nach seinem Erfolg im äußern Daseinskampf zu bewerten hat, ist
richtig, aber daß er diesem Kampfe und seinem Ausgange gleichgiltig gegenüber
stehe, ist falsch. Die Niederlage in diesem Kampfe bedeutet für Millionen zugleich
die Vernichtung des innern Wertes, den Verlust dessen, was in der Kirchensprache
das Seelenheil heißt, bedeutet das für die Unterliegenden selbst und für ihre Nach¬
kommen. Die viel tausend Kinder, die in der Londoner Gosse zur Welt kommen,
haben keine innere, geistige Welt, können irgendwelche ethische, intellektuelle, ästhetische
Werte nicht erlangen. Gerade darin, daß solchen, die sich selbst nicht helfen können,
hilfreiche Hände entgegengestreckt werden, bis sie sich selbst helfen können, hat man
von jeher einen Hauptvorzug des Christentums vor der antiken Religion und
Philosophie gesehen. Hausrath, der in der Welt der Urkirche zu Hause ist wie kaum
ein andrer Mensch unsrer Tage, schreibt am Schluß seiner neutestamentlichen Zeit¬
geschichte: "Die alte Geschichte der Menschheit begann mit Kains Wort: Soll ich
meines Bruders Hüter sein? Die neue hob an mit Jesu Ruf: Kommet her zu
mir, die ihr mühselig und beladen seid." Und wenn die Starken im Kampfe ums
Dasein zu Verbrechern werden, wie es nach dem Urteil der öffentlichen Meinung
in Nordamerika und des Präsidenten der Vereinigten Staaten die Trustkönige ge¬
worden sind, sollen da die Diener des Evangeliums schweige"? Wie kann man
dann noch von ihnen verlangen, daß sie den gewöhnlichen Diebstahl und Betrug
Sünde nennen?


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Vorsteher dieser Zentralleitung. Von dieser Art ist Platos Staat. Voigt erinnert
daran, daß Plato, dessen leidenschaftliche Liebe zur Schönheit aus seinen Dialogen
hervorleuchtet, um der Jugend willen die Künste in so enge Schranken weist und
sogar den guten Homer so stark beschneiden will, wie es heute kein Roeren ver¬
langt. Wenn nun heute ein westfälischer Rektor der allgemeinen Verachtung preis¬
gegeben werde, weil er Schillers Räuber für keine geeignete Tertianerlektüre hält,
so scheine doch unsre Gleichgiltigkeit gegen die moralische Wirkung der Kunst nicht
in Hochschätzung sondern in Geringschätzung zu wurzeln. „Wir trauen der Kunst
überhaupt keine starken, weder gute noch üble Wirkungen zu. Sittliche Erziehung
durch Kunst ist uns ein fremder Begriff geworden." Die sanften Utopisten, die
fühlen, daß sie in einer Zwangsanstnlt nicht zu den Leitern gehören, sondern unter
die Räder kommen würden, wollen gar keine Regierung, werden Anarchisten.

Der Religion, und zwar der christlichen, hat Voigt, wie oben angedeutet
wurde, die richtige Stellung augewiesen gegenüber dem Utopismns und der Sozial¬
demokratie. Mit vollem Recht weist er mich die heute ziemlich weit verbreitete
Meinung, das Christentum sei ursprünglich eine Proletarierbewegung gewesen, und
die Urkirche habe dem Kommunismus gehuldigt, ganz entschieden zurück. Aber
aus dieser richtigen Auffassung zieht er eine Folgerung, die zu weit geht. Er be¬
kämpft — dieses noch mit Recht — den Gegensatz: Hie Kampf ums Dasein, hie
christliche Sozialpolitik! In der Tat, das Christentum will den Kräfte weckenden
Kampf ums Dasein nicht beseitigen, will nicht die Schwachen künstlich aufpäppeln
auf Kosten der Starken, und Nietzsche hatte Unrecht, das dem Christentum vorzu-
werfen. „Was das Christentum behauptet, ist allein, daß der Ausgang des Kampfes
nicht maßgebend sei für den innern Wert eines Menschen, wie es die Anschauung
des Altertums gewesen war. Es kann ein Mensch im wirtschaftlichen und gesell¬
schaftlichen Kampfe unterliegen und doch in Beziehung auf die Eigenschaften, nach
denen wir deu Menschen vor allem bewerten müssen, höher stehn als die glänzendsten
Sieger. In dieser Gleichgiltigkeit gegen den Daseinskampf und seine Ergebnisse
liegt eben jene Umwertung der Werte, die das Christentum entschiedner als eine
andre Religion vor oder nach ihm vorgenommen hat." Daß der Christ den.
Menschen nicht nach seinem Erfolg im äußern Daseinskampf zu bewerten hat, ist
richtig, aber daß er diesem Kampfe und seinem Ausgange gleichgiltig gegenüber
stehe, ist falsch. Die Niederlage in diesem Kampfe bedeutet für Millionen zugleich
die Vernichtung des innern Wertes, den Verlust dessen, was in der Kirchensprache
das Seelenheil heißt, bedeutet das für die Unterliegenden selbst und für ihre Nach¬
kommen. Die viel tausend Kinder, die in der Londoner Gosse zur Welt kommen,
haben keine innere, geistige Welt, können irgendwelche ethische, intellektuelle, ästhetische
Werte nicht erlangen. Gerade darin, daß solchen, die sich selbst nicht helfen können,
hilfreiche Hände entgegengestreckt werden, bis sie sich selbst helfen können, hat man
von jeher einen Hauptvorzug des Christentums vor der antiken Religion und
Philosophie gesehen. Hausrath, der in der Welt der Urkirche zu Hause ist wie kaum
ein andrer Mensch unsrer Tage, schreibt am Schluß seiner neutestamentlichen Zeit¬
geschichte: „Die alte Geschichte der Menschheit begann mit Kains Wort: Soll ich
meines Bruders Hüter sein? Die neue hob an mit Jesu Ruf: Kommet her zu
mir, die ihr mühselig und beladen seid." Und wenn die Starken im Kampfe ums
Dasein zu Verbrechern werden, wie es nach dem Urteil der öffentlichen Meinung
in Nordamerika und des Präsidenten der Vereinigten Staaten die Trustkönige ge¬
worden sind, sollen da die Diener des Evangeliums schweige»? Wie kann man
dann noch von ihnen verlangen, daß sie den gewöhnlichen Diebstahl und Betrug
Sünde nennen?


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[0059] Maßgebliches und Unmaßgebliches Vorsteher dieser Zentralleitung. Von dieser Art ist Platos Staat. Voigt erinnert daran, daß Plato, dessen leidenschaftliche Liebe zur Schönheit aus seinen Dialogen hervorleuchtet, um der Jugend willen die Künste in so enge Schranken weist und sogar den guten Homer so stark beschneiden will, wie es heute kein Roeren ver¬ langt. Wenn nun heute ein westfälischer Rektor der allgemeinen Verachtung preis¬ gegeben werde, weil er Schillers Räuber für keine geeignete Tertianerlektüre hält, so scheine doch unsre Gleichgiltigkeit gegen die moralische Wirkung der Kunst nicht in Hochschätzung sondern in Geringschätzung zu wurzeln. „Wir trauen der Kunst überhaupt keine starken, weder gute noch üble Wirkungen zu. Sittliche Erziehung durch Kunst ist uns ein fremder Begriff geworden." Die sanften Utopisten, die fühlen, daß sie in einer Zwangsanstnlt nicht zu den Leitern gehören, sondern unter die Räder kommen würden, wollen gar keine Regierung, werden Anarchisten. Der Religion, und zwar der christlichen, hat Voigt, wie oben angedeutet wurde, die richtige Stellung augewiesen gegenüber dem Utopismns und der Sozial¬ demokratie. Mit vollem Recht weist er mich die heute ziemlich weit verbreitete Meinung, das Christentum sei ursprünglich eine Proletarierbewegung gewesen, und die Urkirche habe dem Kommunismus gehuldigt, ganz entschieden zurück. Aber aus dieser richtigen Auffassung zieht er eine Folgerung, die zu weit geht. Er be¬ kämpft — dieses noch mit Recht — den Gegensatz: Hie Kampf ums Dasein, hie christliche Sozialpolitik! In der Tat, das Christentum will den Kräfte weckenden Kampf ums Dasein nicht beseitigen, will nicht die Schwachen künstlich aufpäppeln auf Kosten der Starken, und Nietzsche hatte Unrecht, das dem Christentum vorzu- werfen. „Was das Christentum behauptet, ist allein, daß der Ausgang des Kampfes nicht maßgebend sei für den innern Wert eines Menschen, wie es die Anschauung des Altertums gewesen war. Es kann ein Mensch im wirtschaftlichen und gesell¬ schaftlichen Kampfe unterliegen und doch in Beziehung auf die Eigenschaften, nach denen wir deu Menschen vor allem bewerten müssen, höher stehn als die glänzendsten Sieger. In dieser Gleichgiltigkeit gegen den Daseinskampf und seine Ergebnisse liegt eben jene Umwertung der Werte, die das Christentum entschiedner als eine andre Religion vor oder nach ihm vorgenommen hat." Daß der Christ den. Menschen nicht nach seinem Erfolg im äußern Daseinskampf zu bewerten hat, ist richtig, aber daß er diesem Kampfe und seinem Ausgange gleichgiltig gegenüber stehe, ist falsch. Die Niederlage in diesem Kampfe bedeutet für Millionen zugleich die Vernichtung des innern Wertes, den Verlust dessen, was in der Kirchensprache das Seelenheil heißt, bedeutet das für die Unterliegenden selbst und für ihre Nach¬ kommen. Die viel tausend Kinder, die in der Londoner Gosse zur Welt kommen, haben keine innere, geistige Welt, können irgendwelche ethische, intellektuelle, ästhetische Werte nicht erlangen. Gerade darin, daß solchen, die sich selbst nicht helfen können, hilfreiche Hände entgegengestreckt werden, bis sie sich selbst helfen können, hat man von jeher einen Hauptvorzug des Christentums vor der antiken Religion und Philosophie gesehen. Hausrath, der in der Welt der Urkirche zu Hause ist wie kaum ein andrer Mensch unsrer Tage, schreibt am Schluß seiner neutestamentlichen Zeit¬ geschichte: „Die alte Geschichte der Menschheit begann mit Kains Wort: Soll ich meines Bruders Hüter sein? Die neue hob an mit Jesu Ruf: Kommet her zu mir, die ihr mühselig und beladen seid." Und wenn die Starken im Kampfe ums Dasein zu Verbrechern werden, wie es nach dem Urteil der öffentlichen Meinung in Nordamerika und des Präsidenten der Vereinigten Staaten die Trustkönige ge¬ worden sind, sollen da die Diener des Evangeliums schweige»? Wie kann man dann noch von ihnen verlangen, daß sie den gewöhnlichen Diebstahl und Betrug Sünde nennen?

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_301987/59>, abgerufen am 06.02.2025.