Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Zweites Vierteljahr.Srnst Abbe Gegenleistung in Frage kommen, würde also umgekehrt eher der andre eine Srnst Abbe Gegenleistung in Frage kommen, würde also umgekehrt eher der andre eine <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0515" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/302503"/> <fw type="header" place="top"> Srnst Abbe</fw><lb/> <p xml:id="ID_2249" prev="#ID_2248" next="#ID_2250"> Gegenleistung in Frage kommen, würde also umgekehrt eher der andre eine<lb/> Aufbewahrungsprümic'verdienen." Der richtigen Auffassung nähere sich heute<lb/> noch der kleine Mann, der seinen Sparpfennig in die Sparkasse trägt, nicht der<lb/> paar Pfennige Zinsen wegen, die für ihn keine Bedeutung haben, sondern nnr.<lb/> um sein Kapitälchen für die Zeit der Not. wo er es zu verbrauchen gedenkt.<lb/> sicherzustellen. Selbstverständlich will er nicht etwa mit dem Zins anch den<lb/> rechtschaffen verdienten Unternehmergewinn konfiszieren. „Ich Ware der letzte,<lb/> der die qualifizierte Arbeit, die der Unternehmer zu leisten hat. acht eine.'<lb/> reichlichen Lohnes wert hielte. Wer aber nicht alles Augenmaß für die natnr-<lb/> Uche Proportionalität der Dinge verloren hat. muß einsehen. daß die Minderten<lb/> Gewinne, die Unternehmern durch die Arbeit andrer zufließen können, unter<lb/> dem Eigentumsbegriff etwas durchaus andres bedeuten als etwa die unbeschränkten<lb/> Einnahmen, die ein berühmter Künstler oder ein gesuchter Arzt aus seiner rem<lb/> persönlichen Tätigkeit gewinnen mag. Das Nichterkennen solchen Unter es.eds,<lb/> die Verwischung aller Grenzen zwischen wirklich persönlichem Erwerb und b oßem<lb/> Anteil an einem Gemeingut ist ein handgreifliches Zeichen von piu okratischer<lb/> Verdunklung der Rechtsbegriffe." Sehr entschieden wendet er Mi " und<lb/> hiern.it tritt er in einen deutlich erkennbaren Gegensatz zu den katho löcher<lb/> Heiligen - gegen jeden Versuch, die sozialen Übel aus Mitleid, durch da.<lb/> Wohlwollen der Unternehmer Heilen zu wollen. Das bringe höchstens de oratwc<lb/> Wirkungen hervor, verdunkle auch das wahre Ziel der sozialen Bestrebungen.<lb/> die darauf gerichtet sein müßten, die Volkskraft zu erhalten und zu stärken um<lb/> des ganzen Volkes willen, und eine vernünftige soziale und Wirtschaftsordnung<lb/> herzustellen. Kern und Mittelpunkt der vorgeschlagncn Programmsätzc ist ihm<lb/> der Gedanke: ..unsern ganzen Arbeiterstand, unbeschadet der unvermeidlichen<lb/> Unselbständigkeit der einzelnen in ihrer persönlichen Arbeit, auf das bürgerliche<lb/> Niveau des alten selbständigen Handwerks zu erhebe.,, das zurzeit nur se.ne<lb/> »bersten Schichten, in deu bestsituierten Industrien erreichen - "ut ^ in.es<lb/> "''ter deu veränderte Wirtschaftsverhältnissen deu Träger ^ PhYststh<lb/> Arbeitskraft des Volkes als dessen gesunden, festen Stamm zu erhalte... Von<lb/> demselben Se^ - nicht Wohltaten für Jndivwm»<lb/> '"Gge Veranstaltungen für die Gesamtheit - faßt er ^ f u^Bildung ans. In einem Entwurf des Statuts der Zechs ist g l^re t e^»Die Stiftung möge junge Leute. die auf irgendeiner «e^ indem 0<lb/> des mittlern Schulwesens nicht sowohl als sogenannte gute S hüte M an -<lb/> zeichnen, als vielmehr vielleicht ohne das zu sein, dentluhe An ^ ^ d<lb/> geistiger Kraft oder ungewöhnlichen Talents ^em^n lassen, ^ h^ er ^ -<lb/> bNdung heramu.leben suchen. Sie wolle zunächst den Angehörigen solche<lb/> ausrLe.^S? Mib!e^. um ohne Opfer ihrerseits ^ e» in.<lb/> einer geeigneten Salute erhalten zu köunen - möglichst lange nu Kreyc der<lb/> eignen^un^M.^ unter AnsM'ß vou Pm^einer Art; und sie wolle dieselben nachher als Stipendiaten der Carl Zech-</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0515]
Srnst Abbe
Gegenleistung in Frage kommen, würde also umgekehrt eher der andre eine
Aufbewahrungsprümic'verdienen." Der richtigen Auffassung nähere sich heute
noch der kleine Mann, der seinen Sparpfennig in die Sparkasse trägt, nicht der
paar Pfennige Zinsen wegen, die für ihn keine Bedeutung haben, sondern nnr.
um sein Kapitälchen für die Zeit der Not. wo er es zu verbrauchen gedenkt.
sicherzustellen. Selbstverständlich will er nicht etwa mit dem Zins anch den
rechtschaffen verdienten Unternehmergewinn konfiszieren. „Ich Ware der letzte,
der die qualifizierte Arbeit, die der Unternehmer zu leisten hat. acht eine.'
reichlichen Lohnes wert hielte. Wer aber nicht alles Augenmaß für die natnr-
Uche Proportionalität der Dinge verloren hat. muß einsehen. daß die Minderten
Gewinne, die Unternehmern durch die Arbeit andrer zufließen können, unter
dem Eigentumsbegriff etwas durchaus andres bedeuten als etwa die unbeschränkten
Einnahmen, die ein berühmter Künstler oder ein gesuchter Arzt aus seiner rem
persönlichen Tätigkeit gewinnen mag. Das Nichterkennen solchen Unter es.eds,
die Verwischung aller Grenzen zwischen wirklich persönlichem Erwerb und b oßem
Anteil an einem Gemeingut ist ein handgreifliches Zeichen von piu okratischer
Verdunklung der Rechtsbegriffe." Sehr entschieden wendet er Mi " und
hiern.it tritt er in einen deutlich erkennbaren Gegensatz zu den katho löcher
Heiligen - gegen jeden Versuch, die sozialen Übel aus Mitleid, durch da.
Wohlwollen der Unternehmer Heilen zu wollen. Das bringe höchstens de oratwc
Wirkungen hervor, verdunkle auch das wahre Ziel der sozialen Bestrebungen.
die darauf gerichtet sein müßten, die Volkskraft zu erhalten und zu stärken um
des ganzen Volkes willen, und eine vernünftige soziale und Wirtschaftsordnung
herzustellen. Kern und Mittelpunkt der vorgeschlagncn Programmsätzc ist ihm
der Gedanke: ..unsern ganzen Arbeiterstand, unbeschadet der unvermeidlichen
Unselbständigkeit der einzelnen in ihrer persönlichen Arbeit, auf das bürgerliche
Niveau des alten selbständigen Handwerks zu erhebe.,, das zurzeit nur se.ne
»bersten Schichten, in deu bestsituierten Industrien erreichen - "ut ^ in.es
"''ter deu veränderte Wirtschaftsverhältnissen deu Träger ^ PhYststh
Arbeitskraft des Volkes als dessen gesunden, festen Stamm zu erhalte... Von
demselben Se^ - nicht Wohltaten für Jndivwm»
'"Gge Veranstaltungen für die Gesamtheit - faßt er ^ f u^Bildung ans. In einem Entwurf des Statuts der Zechs ist g l^re t e^»Die Stiftung möge junge Leute. die auf irgendeiner «e^ indem 0
des mittlern Schulwesens nicht sowohl als sogenannte gute S hüte M an -
zeichnen, als vielmehr vielleicht ohne das zu sein, dentluhe An ^ ^ d
geistiger Kraft oder ungewöhnlichen Talents ^em^n lassen, ^ h^ er ^ -
bNdung heramu.leben suchen. Sie wolle zunächst den Angehörigen solche
ausrLe.^S? Mib!e^. um ohne Opfer ihrerseits ^ e» in.
einer geeigneten Salute erhalten zu köunen - möglichst lange nu Kreyc der
eignen^un^M.^ unter AnsM'ß vou Pm^einer Art; und sie wolle dieselben nachher als Stipendiaten der Carl Zech-
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