Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Zweites Vierteljahr.Die Dividendensysteme der Tebensversicherungsanstalten 3 Prozent), sodaß der Zinsüberschuß mir Va Prozent statt 1^ Prozent wäre, Die Gesellschaften, die die Dividende in Prozenten der Prämienreserve zur In der geschilderten Weise verfahren solche Gesellschaften, die darauf Wert Man sollte meinen, daß es leicht sein müßte, zu er -nur. ob eme Gesell¬ Grenzboten II 1907
Die Dividendensysteme der Tebensversicherungsanstalten 3 Prozent), sodaß der Zinsüberschuß mir Va Prozent statt 1^ Prozent wäre, Die Gesellschaften, die die Dividende in Prozenten der Prämienreserve zur In der geschilderten Weise verfahren solche Gesellschaften, die darauf Wert Man sollte meinen, daß es leicht sein müßte, zu er -nur. ob eme Gesell¬ Grenzboten II 1907
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0461" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/302449"/> <fw type="header" place="top"> Die Dividendensysteme der Tebensversicherungsanstalten</fw><lb/> <p xml:id="ID_1942" prev="#ID_1941"> 3 Prozent), sodaß der Zinsüberschuß mir Va Prozent statt 1^ Prozent wäre,<lb/> so würde die Abnahme der Dividendensätze in den höhern Versicherungsjahren<lb/> »och bedeutend stärker sein.</p><lb/> <p xml:id="ID_1943"> Die Gesellschaften, die die Dividende in Prozenten der Prämienreserve zur<lb/> Verteilung bringen, rechnen nun aber nicht mit solchen fallenden Prozentsätzen,<lb/> sondern stellen einen Einheitssatz in Aussicht, der während der ganzen Ver¬<lb/> sicherungsdauer gleich bleiben soll. Die Verteilung eines einheitlichen Satzes<lb/> wird dadurch ermöglicht, daß die Beträge, die in den ersten Versicherungsjahren<lb/> Zur Verfügung stehn, nicht voll verbraucht werden. Ist beispielsweise als durch¬<lb/> schnittlich zu gewährende Dividende für eine Gesellschaft mit den obengenannten<lb/> Überschußverhältnissen ein Satz von 3 Prozent der Prämienreserve gefunden<lb/> worden, so wird auch in den ersten Versicherungsjahren nur dieser Satz gewährt,<lb/> während tatsächlich Sätze von 41,9, 21.3, 14,5. 9.0 usw. in diesen Jahren gegeben<lb/> werden könnten. Das, was hier nicht verbraucht wird, fließt in die sogenannte<lb/> Dividendenreserve, um später — wenn die jährlichen Zinsüberschüsfe kleiner<lb/> werden als der Satz von 3 Prozent — zu deren Auffüllung zu dienen. Das<lb/> ist in unserm Beispiel etwa vom zwanzigsten Versicherungsjahre an der Fall.</p><lb/> <p xml:id="ID_1944"> In der geschilderten Weise verfahren solche Gesellschaften, die darauf Wert<lb/> legen, daß ihre Dividendenschätzungen auf technisch korrekten Grundlagen beruhen.<lb/> Es gibt aber auch — leider — Anstalten, die es verabsäumen, eine ausrechende<lb/> Grundlage für ihren Dividendeneinheitssatz zu schaffen. An sich wäre das weiter<lb/> nicht von Bedeutung, denn ob die Versicherten einen gleichbleibenden oder fallenden<lb/> Satz der Dividende erhalten, kann so lange gleichgiltig sein, als das eine oder<lb/> das andre — je nach der Lage des Falles — ihren Bedürfnissen entspricht.<lb/> Ganz und gar nicht gleichgiltig aber kann es den Versicherten sein, ob ste in.t<lb/> einem während der ganzen künftigen Dauer ihrer Versicherung gleichenden<lb/> Satz irgendeines Systems steigender Dividende rechnen, während in Wirklichkeit<lb/> die bestehenden Verhältnisse der betreffenden Anstalt und die von ihr befolg en<lb/> Grundsätze bei Verteilung der Dividende ein Aufrechthalten irgendeine» bestimmten<lb/> Satzes in fernere Zukunft hinaus gänzlich ausgeschlossen erscheinen lassen Dieses<lb/> ist der Fall bei solchen Gesellschaften, die die oben beschnebne Deckung der<lb/> künftigen gestiegnen Dividendenansprttche aus den nicht verbrauchten gegenwärtigen<lb/> Überschüssen uicht vornehmen oder nur ungenügend vorbereiten. Es muß gesagt<lb/> werden, daß es uoch eine ganze Anzahl solcher Gesellschaften gibt</p><lb/> <p xml:id="ID_1945" next="#ID_1946"> Man sollte meinen, daß es leicht sein müßte, zu er -nur. ob eme Gesell¬<lb/> schaft korrekt verfährt oder nicht, und zwar daran, daß ihr Dividendensatz fort¬<lb/> während sinkt. Aber hier ist eines zu bedenken: es treten in l-dem Jahre eme<lb/> Anzahl neuer Mitglieder bei. Diese erhalten nun nicht, me es bei de. Ver¬<lb/> sicherten der erste.. Jahrgänge der Fall war. den ganzen von ihnen erbrachten<lb/> Überschuß, also abnehmend 41.9. 21.3. 14,5. 9.0 usw- Prozente er Pra^Reserve als Dividende sondern wie alle übrigen nnr den Satz, ans de. d.e Durch¬<lb/> schnittsdividende in. Lauf der Zeit schon gesunken ist, beispielsweise 4 Prozent.</p><lb/> <fw type="sig" place="bottom"> Grenzboten II 1907</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0461]
Die Dividendensysteme der Tebensversicherungsanstalten
3 Prozent), sodaß der Zinsüberschuß mir Va Prozent statt 1^ Prozent wäre,
so würde die Abnahme der Dividendensätze in den höhern Versicherungsjahren
»och bedeutend stärker sein.
Die Gesellschaften, die die Dividende in Prozenten der Prämienreserve zur
Verteilung bringen, rechnen nun aber nicht mit solchen fallenden Prozentsätzen,
sondern stellen einen Einheitssatz in Aussicht, der während der ganzen Ver¬
sicherungsdauer gleich bleiben soll. Die Verteilung eines einheitlichen Satzes
wird dadurch ermöglicht, daß die Beträge, die in den ersten Versicherungsjahren
Zur Verfügung stehn, nicht voll verbraucht werden. Ist beispielsweise als durch¬
schnittlich zu gewährende Dividende für eine Gesellschaft mit den obengenannten
Überschußverhältnissen ein Satz von 3 Prozent der Prämienreserve gefunden
worden, so wird auch in den ersten Versicherungsjahren nur dieser Satz gewährt,
während tatsächlich Sätze von 41,9, 21.3, 14,5. 9.0 usw. in diesen Jahren gegeben
werden könnten. Das, was hier nicht verbraucht wird, fließt in die sogenannte
Dividendenreserve, um später — wenn die jährlichen Zinsüberschüsfe kleiner
werden als der Satz von 3 Prozent — zu deren Auffüllung zu dienen. Das
ist in unserm Beispiel etwa vom zwanzigsten Versicherungsjahre an der Fall.
In der geschilderten Weise verfahren solche Gesellschaften, die darauf Wert
legen, daß ihre Dividendenschätzungen auf technisch korrekten Grundlagen beruhen.
Es gibt aber auch — leider — Anstalten, die es verabsäumen, eine ausrechende
Grundlage für ihren Dividendeneinheitssatz zu schaffen. An sich wäre das weiter
nicht von Bedeutung, denn ob die Versicherten einen gleichbleibenden oder fallenden
Satz der Dividende erhalten, kann so lange gleichgiltig sein, als das eine oder
das andre — je nach der Lage des Falles — ihren Bedürfnissen entspricht.
Ganz und gar nicht gleichgiltig aber kann es den Versicherten sein, ob ste in.t
einem während der ganzen künftigen Dauer ihrer Versicherung gleichenden
Satz irgendeines Systems steigender Dividende rechnen, während in Wirklichkeit
die bestehenden Verhältnisse der betreffenden Anstalt und die von ihr befolg en
Grundsätze bei Verteilung der Dividende ein Aufrechthalten irgendeine» bestimmten
Satzes in fernere Zukunft hinaus gänzlich ausgeschlossen erscheinen lassen Dieses
ist der Fall bei solchen Gesellschaften, die die oben beschnebne Deckung der
künftigen gestiegnen Dividendenansprttche aus den nicht verbrauchten gegenwärtigen
Überschüssen uicht vornehmen oder nur ungenügend vorbereiten. Es muß gesagt
werden, daß es uoch eine ganze Anzahl solcher Gesellschaften gibt
Man sollte meinen, daß es leicht sein müßte, zu er -nur. ob eme Gesell¬
schaft korrekt verfährt oder nicht, und zwar daran, daß ihr Dividendensatz fort¬
während sinkt. Aber hier ist eines zu bedenken: es treten in l-dem Jahre eme
Anzahl neuer Mitglieder bei. Diese erhalten nun nicht, me es bei de. Ver¬
sicherten der erste.. Jahrgänge der Fall war. den ganzen von ihnen erbrachten
Überschuß, also abnehmend 41.9. 21.3. 14,5. 9.0 usw- Prozente er Pra^Reserve als Dividende sondern wie alle übrigen nnr den Satz, ans de. d.e Durch¬
schnittsdividende in. Lauf der Zeit schon gesunken ist, beispielsweise 4 Prozent.
Grenzboten II 1907
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