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Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Reichtums dagegen enthält eine sittliche Doktrin für alle, die wie Carnegie zu größerm
Reichtum gelangt sind, als sie für sich und ihre Nachkommen nötig haben. Es ist
Carnegies sittliche Ökonomie. Von diesem Evangelium des Reichtums soll hier die
Rede sein.

In der Einleitung erzählt uns Cciruegie mit schlichten Worten von seiner
Lehrzeit. Er beginnt mit dem Satze: "Es ist mir ein großes Vergnügen, zu er¬
zählen, wie ich meine Lehrzeit diente." Und wir dürfen sagen: das zu lesen ist
uns ein großes Vergnügen. Es liest sich wie Macaulays berühmter Lord Clive.
Hier wie dort sehen wir einen besonders befähigten Menschen aus der hungernden
Masse unaufhaltsam emporsteigen. Hier wie dort sind wir hingerissen von dem
Werden und dem Ringen des Helden; wir sind gespannt wie vor einem Bühnen¬
spiel, das uns den Helden unsrer schönsten Träume vorführt. Hier wie dort fühlen
wir den besten Ehrgeiz, den es gibt, den Ehrgeiz, auch Held zu sein. Dazu kommt
bei dem Historiker Mcicaulay freilich noch ein in glutvollen Farben spielender
politisch-historischer Hintergrund: der an kühnen Episoden so reiche französisch¬
englische Kampf um Indien und weiter in der Ferne das englische Volk und die
Politiker des achtzehnten Jahrhunderts. Aber auch bei Carnegie fehlt der breitere
Hintergrund nicht. Carnegies Leben ist verbunden mit dem unerhörten Aufschwung
der amerikanischen Industrie. Und wird nicht vielleicht ein späterer Historiker diesen
Aufschwung, den wir noch täglich vor uns sehen, für weltgeschichtlich bedeutsamer
halten als die Eroberung Indiens durch die Engländer? Eins aber macht beide
Essays durchaus verschieden. Macaulay spricht mit Wärme und Bewunderung von
seinem Dritten; Carnegie spricht von sich selbst. Und das tut er mit wahrhaft
klassischer Bescheidenheit. Wie viel verdankt er seinem gütigen Arbeitgeber John
Hay, der den Knaben, nachdem er bodbm-do^, d. h. Haspeljunge in einer Baumwoll¬
spinnerei, danach Heizer gewesen ist, zum Clerk macht. Und wie viel dem genialen
Thom. A. Scott, der den nunmehr zum Telegraphisten emporgestiegnen Beamten zuerst
mit der Eisenbahn und der Stahlindustrie in Verbindung brachte. Mehr als diesen
beiden aber verdankt er seiner Mutter. Ihre Geschicklichkeit, ihr Mut, ihre Fähig¬
keit. Mittel und Wege zu finden, lassen die Familie nie im Stich. Sie ist das
Orakel der Familie, das in allen wichtigen Fällen befragt wird. Sie nimmt den
nächsten Dampfer von Pittsburg nach Ohio, um mit Hilfe eines Onkels 500 Dollars
zu beschaffen, als es sich darum handelt, daß ihr Junge, der Andrew, zehn Aktien
der Eisenbahngesellschaft ins ^äams Lxxrsss Company kaufen kann, 50 Dollars das
Stück. "Natürlich, sagt der Sohn dazu, war ihr Besuch erfolgreich -- wo schlug
ihr jemals etwas fehl!" Und doch -- was würden diese Helfer und Förderer
bedeutet haben, wenn nicht die rastlose Energie und der erfinderische Geist des
jungen Carnegie selber gewesen wären, der, ein zweiter Hannibal, mit zehn Jahren
geschworen hatte, den Wolf der Armut von der Schwelle des Elternhauses zu ver¬
treiben! Mit der Begründung der Pittsburger Stahlwerke hält Carnegie seine
Lehrzeit für abgeschlossen, fürwahr eine merkwürdige Lehrzeit, worauf sich so Erfolg¬
reiches aufbaute.

Zehn der Essays des Kosxel ok VeMn sind weltpolitischen und sozialen Fragen
gewidmet. Hier haben wir einen nüchternen und weitschauenden Realpolitiker vor
uns, einen Geschäftsmann durch und durch, der aber dabei Mensch geblieben ist.
Die Klarheit und Kraft der Carnegieschen Argumente wirkt in den meisten Fällen
überzeugend. Wir erwähnen nur als Beispiel die wirksame Bekämpfung der "im
Volke üblichen Illusionen über Trusts". Die bedeutendsten Essays des Buches
sind jedoch die beiden ersten: Das Evangelium des Reichtums (wovon das Ganze
den. Namen hat), und ein Einzelausschnitt aus diesem: Die Vorteile der Armut.


Grenzboten II 1907 ^
Maßgebliches und Unmaßgebliches

Reichtums dagegen enthält eine sittliche Doktrin für alle, die wie Carnegie zu größerm
Reichtum gelangt sind, als sie für sich und ihre Nachkommen nötig haben. Es ist
Carnegies sittliche Ökonomie. Von diesem Evangelium des Reichtums soll hier die
Rede sein.

In der Einleitung erzählt uns Cciruegie mit schlichten Worten von seiner
Lehrzeit. Er beginnt mit dem Satze: „Es ist mir ein großes Vergnügen, zu er¬
zählen, wie ich meine Lehrzeit diente." Und wir dürfen sagen: das zu lesen ist
uns ein großes Vergnügen. Es liest sich wie Macaulays berühmter Lord Clive.
Hier wie dort sehen wir einen besonders befähigten Menschen aus der hungernden
Masse unaufhaltsam emporsteigen. Hier wie dort sind wir hingerissen von dem
Werden und dem Ringen des Helden; wir sind gespannt wie vor einem Bühnen¬
spiel, das uns den Helden unsrer schönsten Träume vorführt. Hier wie dort fühlen
wir den besten Ehrgeiz, den es gibt, den Ehrgeiz, auch Held zu sein. Dazu kommt
bei dem Historiker Mcicaulay freilich noch ein in glutvollen Farben spielender
politisch-historischer Hintergrund: der an kühnen Episoden so reiche französisch¬
englische Kampf um Indien und weiter in der Ferne das englische Volk und die
Politiker des achtzehnten Jahrhunderts. Aber auch bei Carnegie fehlt der breitere
Hintergrund nicht. Carnegies Leben ist verbunden mit dem unerhörten Aufschwung
der amerikanischen Industrie. Und wird nicht vielleicht ein späterer Historiker diesen
Aufschwung, den wir noch täglich vor uns sehen, für weltgeschichtlich bedeutsamer
halten als die Eroberung Indiens durch die Engländer? Eins aber macht beide
Essays durchaus verschieden. Macaulay spricht mit Wärme und Bewunderung von
seinem Dritten; Carnegie spricht von sich selbst. Und das tut er mit wahrhaft
klassischer Bescheidenheit. Wie viel verdankt er seinem gütigen Arbeitgeber John
Hay, der den Knaben, nachdem er bodbm-do^, d. h. Haspeljunge in einer Baumwoll¬
spinnerei, danach Heizer gewesen ist, zum Clerk macht. Und wie viel dem genialen
Thom. A. Scott, der den nunmehr zum Telegraphisten emporgestiegnen Beamten zuerst
mit der Eisenbahn und der Stahlindustrie in Verbindung brachte. Mehr als diesen
beiden aber verdankt er seiner Mutter. Ihre Geschicklichkeit, ihr Mut, ihre Fähig¬
keit. Mittel und Wege zu finden, lassen die Familie nie im Stich. Sie ist das
Orakel der Familie, das in allen wichtigen Fällen befragt wird. Sie nimmt den
nächsten Dampfer von Pittsburg nach Ohio, um mit Hilfe eines Onkels 500 Dollars
zu beschaffen, als es sich darum handelt, daß ihr Junge, der Andrew, zehn Aktien
der Eisenbahngesellschaft ins ^äams Lxxrsss Company kaufen kann, 50 Dollars das
Stück. „Natürlich, sagt der Sohn dazu, war ihr Besuch erfolgreich — wo schlug
ihr jemals etwas fehl!" Und doch — was würden diese Helfer und Förderer
bedeutet haben, wenn nicht die rastlose Energie und der erfinderische Geist des
jungen Carnegie selber gewesen wären, der, ein zweiter Hannibal, mit zehn Jahren
geschworen hatte, den Wolf der Armut von der Schwelle des Elternhauses zu ver¬
treiben! Mit der Begründung der Pittsburger Stahlwerke hält Carnegie seine
Lehrzeit für abgeschlossen, fürwahr eine merkwürdige Lehrzeit, worauf sich so Erfolg¬
reiches aufbaute.

Zehn der Essays des Kosxel ok VeMn sind weltpolitischen und sozialen Fragen
gewidmet. Hier haben wir einen nüchternen und weitschauenden Realpolitiker vor
uns, einen Geschäftsmann durch und durch, der aber dabei Mensch geblieben ist.
Die Klarheit und Kraft der Carnegieschen Argumente wirkt in den meisten Fällen
überzeugend. Wir erwähnen nur als Beispiel die wirksame Bekämpfung der „im
Volke üblichen Illusionen über Trusts". Die bedeutendsten Essays des Buches
sind jedoch die beiden ersten: Das Evangelium des Reichtums (wovon das Ganze
den. Namen hat), und ein Einzelausschnitt aus diesem: Die Vorteile der Armut.


Grenzboten II 1907 ^
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[0113] Maßgebliches und Unmaßgebliches Reichtums dagegen enthält eine sittliche Doktrin für alle, die wie Carnegie zu größerm Reichtum gelangt sind, als sie für sich und ihre Nachkommen nötig haben. Es ist Carnegies sittliche Ökonomie. Von diesem Evangelium des Reichtums soll hier die Rede sein. In der Einleitung erzählt uns Cciruegie mit schlichten Worten von seiner Lehrzeit. Er beginnt mit dem Satze: „Es ist mir ein großes Vergnügen, zu er¬ zählen, wie ich meine Lehrzeit diente." Und wir dürfen sagen: das zu lesen ist uns ein großes Vergnügen. Es liest sich wie Macaulays berühmter Lord Clive. Hier wie dort sehen wir einen besonders befähigten Menschen aus der hungernden Masse unaufhaltsam emporsteigen. Hier wie dort sind wir hingerissen von dem Werden und dem Ringen des Helden; wir sind gespannt wie vor einem Bühnen¬ spiel, das uns den Helden unsrer schönsten Träume vorführt. Hier wie dort fühlen wir den besten Ehrgeiz, den es gibt, den Ehrgeiz, auch Held zu sein. Dazu kommt bei dem Historiker Mcicaulay freilich noch ein in glutvollen Farben spielender politisch-historischer Hintergrund: der an kühnen Episoden so reiche französisch¬ englische Kampf um Indien und weiter in der Ferne das englische Volk und die Politiker des achtzehnten Jahrhunderts. Aber auch bei Carnegie fehlt der breitere Hintergrund nicht. Carnegies Leben ist verbunden mit dem unerhörten Aufschwung der amerikanischen Industrie. Und wird nicht vielleicht ein späterer Historiker diesen Aufschwung, den wir noch täglich vor uns sehen, für weltgeschichtlich bedeutsamer halten als die Eroberung Indiens durch die Engländer? Eins aber macht beide Essays durchaus verschieden. Macaulay spricht mit Wärme und Bewunderung von seinem Dritten; Carnegie spricht von sich selbst. Und das tut er mit wahrhaft klassischer Bescheidenheit. Wie viel verdankt er seinem gütigen Arbeitgeber John Hay, der den Knaben, nachdem er bodbm-do^, d. h. Haspeljunge in einer Baumwoll¬ spinnerei, danach Heizer gewesen ist, zum Clerk macht. Und wie viel dem genialen Thom. A. Scott, der den nunmehr zum Telegraphisten emporgestiegnen Beamten zuerst mit der Eisenbahn und der Stahlindustrie in Verbindung brachte. Mehr als diesen beiden aber verdankt er seiner Mutter. Ihre Geschicklichkeit, ihr Mut, ihre Fähig¬ keit. Mittel und Wege zu finden, lassen die Familie nie im Stich. Sie ist das Orakel der Familie, das in allen wichtigen Fällen befragt wird. Sie nimmt den nächsten Dampfer von Pittsburg nach Ohio, um mit Hilfe eines Onkels 500 Dollars zu beschaffen, als es sich darum handelt, daß ihr Junge, der Andrew, zehn Aktien der Eisenbahngesellschaft ins ^äams Lxxrsss Company kaufen kann, 50 Dollars das Stück. „Natürlich, sagt der Sohn dazu, war ihr Besuch erfolgreich — wo schlug ihr jemals etwas fehl!" Und doch — was würden diese Helfer und Förderer bedeutet haben, wenn nicht die rastlose Energie und der erfinderische Geist des jungen Carnegie selber gewesen wären, der, ein zweiter Hannibal, mit zehn Jahren geschworen hatte, den Wolf der Armut von der Schwelle des Elternhauses zu ver¬ treiben! Mit der Begründung der Pittsburger Stahlwerke hält Carnegie seine Lehrzeit für abgeschlossen, fürwahr eine merkwürdige Lehrzeit, worauf sich so Erfolg¬ reiches aufbaute. Zehn der Essays des Kosxel ok VeMn sind weltpolitischen und sozialen Fragen gewidmet. Hier haben wir einen nüchternen und weitschauenden Realpolitiker vor uns, einen Geschäftsmann durch und durch, der aber dabei Mensch geblieben ist. Die Klarheit und Kraft der Carnegieschen Argumente wirkt in den meisten Fällen überzeugend. Wir erwähnen nur als Beispiel die wirksame Bekämpfung der „im Volke üblichen Illusionen über Trusts". Die bedeutendsten Essays des Buches sind jedoch die beiden ersten: Das Evangelium des Reichtums (wovon das Ganze den. Namen hat), und ein Einzelausschnitt aus diesem: Die Vorteile der Armut. Grenzboten II 1907 ^

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_301987/113>, abgerufen am 06.02.2025.