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Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

der Flottenverstärkung Gegenstände des Massenverbrauchs nicht stärker belastet werden
sollen. Diese unsinnige Bestimmung, die besonders geeignet ist, die Parteipolitik
des Zentrums zu kennzeichnen -- es wurde eine große nationale Forderung nur
unter der Bedingung zugestanden, daß als Gegengabe etwas bewilligt wurde,
womit man die Gunst der breiten Massen gewann, dem Wohl des Reichs aber
entgegenhandelte --, diese Bestimmung also wurde nachher gegen eine vernünftige
Reform der Neichsfinanzen ausgespielt. Dieser Unvernunft verdanken wir es, daß
auf eine mäßige Heranziehung von Bier und Tabak, die den Reichsbedarf beinahe
schon gedeckt hätte, verzichtet wurde, und daß man, um nur einigermaßen mit
Anstand aus der Verlegenheit hinauszukommen, zu allerhand unglücklichen Aus-
kunftsmitteln greifen mußte. Es ist von Bedeutung, daß schon jetzt die Fahrkarten¬
steuer in der Gestalt, wie sie im vorigen Jahr eingeführt worden ist, von amt¬
licher Stelle als ein Fiasko bezeichnet werden mußte. Es war das ureigne Werk
des erleuchteten Reichstags, der..am 13. Dezember glücklich nach Hause geschickt
wurde, als das Maß voll war.

Die Finanzlage des Reichs hätte wohl Anlaß zu manchen interessanten Er¬
örterungen bieten können, aber die allgemeine Neigung ging, wie schon erwähnt
worden ist, dahin, diese Fragen nur zu streife". Mau vertagte das alles um so
lieber, als es von vornherein feststand, daß man mit dem Etat im März doch nicht
fertig werden könne. Wieder einmal muß ein Notgesetz eingebracht werden, damit die
weitere Giltigkeit des laufenden Etats für die Monate April und Mai gesichert
werde. Inzwischen richtet sich alles schon wieder darauf ein, den Etat in der ge¬
wohnten Weise, das heißt mit den durch alten Brauch geheiligten Verschleppungs¬
künsten, zu behandeln. Eine Unzahl von Anträgen der verschiednen Fraktionen liegt
vor, mit denen wohl nach alter Unsitte die Debatte über den Etat des Innern
bis zur Unerträglichkeit bepackt werden wird. Hier wird sich zeigen, ob die Ge¬
währung von Diäten dauernd die erhoffte Wirkung haben wird, daß ein beschlu߬
fähiges Haus vorhanden ist, das nötigenfalls die Macht hat, uferlosen Geschwätz,
wie es in frühern Jahren bei diesem Etat die Regel war, ein Ende zu bereiten.

Die Generaldebatte über den Etat gab nach dieser Richtung hin nicht allzu¬
viel Hoffnung. Sehr stark regte sich bei allen Parteien das Bedürfnis, die Er¬
scheinungen des Wahlkampfs und die neuen Parteiverhältnisse zu besprechen. In der
Vordersten Reihe stand hierbei das Zentrum. Es ist darüber an dieser Stelle schon
das Nötige bemerkt worden, nur muß noch hinzugefügt werden, daß anch die
Minderheit des Zentrums, die sich noch einen berechtigten Anspruch auf die Achtung
ihrer Gegner bewahrt hat, doch wenigstens zu Worte tum. Freiherr von Hert-
ling übernahm die undankbare Aufgabe, die Auffassungen der Parteiangehörigen
darzulegen, die sich zwar nach ihren Überzeugungen ans Gründen der Solidarität
nicht vou der Partei zu trennen vermögen, in der sie die politische Vertretung der
katholischen Weltanschauung sehen, die sich aber unmöglich innerlich identifizieren
können mit den demokratischen Draufgängern, denen jedes Mittel recht ist, das den
frivolsten Zwecken der Partei dient, und denen nationale Ziele nur Handelsobjekte
für die egoistischen Machtzwecke der Partei sind. Herr von Hertling, dessen Rede
von den eignen Parteigenossen mit bezeichnendem Schweigen angehört wurde, stach
mit seinen vornehmen Ausführungen über die historische Rolle der Zentrumspartei,
worin der ehrliche Schmerz eines Patrioten über die veränderte Lage nachzitterte,
seltsam ab von der trotzigen Gehässigkeit seiner Parteigenossen. Es bedürfte aller¬
dings eines bedeutenden Aufwands von Verbissenheit im Zentrum, um über die
vernichtende Bloßstellung ihres so lange verhätschelten Benjamins, des Herrn Mathias
Erzberger, mit einigermaßen guter Haltung hinwegzukommen. Ob dieser Herr selbst


Maßgebliches und Unmaßgebliches

der Flottenverstärkung Gegenstände des Massenverbrauchs nicht stärker belastet werden
sollen. Diese unsinnige Bestimmung, die besonders geeignet ist, die Parteipolitik
des Zentrums zu kennzeichnen — es wurde eine große nationale Forderung nur
unter der Bedingung zugestanden, daß als Gegengabe etwas bewilligt wurde,
womit man die Gunst der breiten Massen gewann, dem Wohl des Reichs aber
entgegenhandelte —, diese Bestimmung also wurde nachher gegen eine vernünftige
Reform der Neichsfinanzen ausgespielt. Dieser Unvernunft verdanken wir es, daß
auf eine mäßige Heranziehung von Bier und Tabak, die den Reichsbedarf beinahe
schon gedeckt hätte, verzichtet wurde, und daß man, um nur einigermaßen mit
Anstand aus der Verlegenheit hinauszukommen, zu allerhand unglücklichen Aus-
kunftsmitteln greifen mußte. Es ist von Bedeutung, daß schon jetzt die Fahrkarten¬
steuer in der Gestalt, wie sie im vorigen Jahr eingeführt worden ist, von amt¬
licher Stelle als ein Fiasko bezeichnet werden mußte. Es war das ureigne Werk
des erleuchteten Reichstags, der..am 13. Dezember glücklich nach Hause geschickt
wurde, als das Maß voll war.

Die Finanzlage des Reichs hätte wohl Anlaß zu manchen interessanten Er¬
örterungen bieten können, aber die allgemeine Neigung ging, wie schon erwähnt
worden ist, dahin, diese Fragen nur zu streife». Mau vertagte das alles um so
lieber, als es von vornherein feststand, daß man mit dem Etat im März doch nicht
fertig werden könne. Wieder einmal muß ein Notgesetz eingebracht werden, damit die
weitere Giltigkeit des laufenden Etats für die Monate April und Mai gesichert
werde. Inzwischen richtet sich alles schon wieder darauf ein, den Etat in der ge¬
wohnten Weise, das heißt mit den durch alten Brauch geheiligten Verschleppungs¬
künsten, zu behandeln. Eine Unzahl von Anträgen der verschiednen Fraktionen liegt
vor, mit denen wohl nach alter Unsitte die Debatte über den Etat des Innern
bis zur Unerträglichkeit bepackt werden wird. Hier wird sich zeigen, ob die Ge¬
währung von Diäten dauernd die erhoffte Wirkung haben wird, daß ein beschlu߬
fähiges Haus vorhanden ist, das nötigenfalls die Macht hat, uferlosen Geschwätz,
wie es in frühern Jahren bei diesem Etat die Regel war, ein Ende zu bereiten.

Die Generaldebatte über den Etat gab nach dieser Richtung hin nicht allzu¬
viel Hoffnung. Sehr stark regte sich bei allen Parteien das Bedürfnis, die Er¬
scheinungen des Wahlkampfs und die neuen Parteiverhältnisse zu besprechen. In der
Vordersten Reihe stand hierbei das Zentrum. Es ist darüber an dieser Stelle schon
das Nötige bemerkt worden, nur muß noch hinzugefügt werden, daß anch die
Minderheit des Zentrums, die sich noch einen berechtigten Anspruch auf die Achtung
ihrer Gegner bewahrt hat, doch wenigstens zu Worte tum. Freiherr von Hert-
ling übernahm die undankbare Aufgabe, die Auffassungen der Parteiangehörigen
darzulegen, die sich zwar nach ihren Überzeugungen ans Gründen der Solidarität
nicht vou der Partei zu trennen vermögen, in der sie die politische Vertretung der
katholischen Weltanschauung sehen, die sich aber unmöglich innerlich identifizieren
können mit den demokratischen Draufgängern, denen jedes Mittel recht ist, das den
frivolsten Zwecken der Partei dient, und denen nationale Ziele nur Handelsobjekte
für die egoistischen Machtzwecke der Partei sind. Herr von Hertling, dessen Rede
von den eignen Parteigenossen mit bezeichnendem Schweigen angehört wurde, stach
mit seinen vornehmen Ausführungen über die historische Rolle der Zentrumspartei,
worin der ehrliche Schmerz eines Patrioten über die veränderte Lage nachzitterte,
seltsam ab von der trotzigen Gehässigkeit seiner Parteigenossen. Es bedürfte aller¬
dings eines bedeutenden Aufwands von Verbissenheit im Zentrum, um über die
vernichtende Bloßstellung ihres so lange verhätschelten Benjamins, des Herrn Mathias
Erzberger, mit einigermaßen guter Haltung hinwegzukommen. Ob dieser Herr selbst


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[0602] Maßgebliches und Unmaßgebliches der Flottenverstärkung Gegenstände des Massenverbrauchs nicht stärker belastet werden sollen. Diese unsinnige Bestimmung, die besonders geeignet ist, die Parteipolitik des Zentrums zu kennzeichnen — es wurde eine große nationale Forderung nur unter der Bedingung zugestanden, daß als Gegengabe etwas bewilligt wurde, womit man die Gunst der breiten Massen gewann, dem Wohl des Reichs aber entgegenhandelte —, diese Bestimmung also wurde nachher gegen eine vernünftige Reform der Neichsfinanzen ausgespielt. Dieser Unvernunft verdanken wir es, daß auf eine mäßige Heranziehung von Bier und Tabak, die den Reichsbedarf beinahe schon gedeckt hätte, verzichtet wurde, und daß man, um nur einigermaßen mit Anstand aus der Verlegenheit hinauszukommen, zu allerhand unglücklichen Aus- kunftsmitteln greifen mußte. Es ist von Bedeutung, daß schon jetzt die Fahrkarten¬ steuer in der Gestalt, wie sie im vorigen Jahr eingeführt worden ist, von amt¬ licher Stelle als ein Fiasko bezeichnet werden mußte. Es war das ureigne Werk des erleuchteten Reichstags, der..am 13. Dezember glücklich nach Hause geschickt wurde, als das Maß voll war. Die Finanzlage des Reichs hätte wohl Anlaß zu manchen interessanten Er¬ örterungen bieten können, aber die allgemeine Neigung ging, wie schon erwähnt worden ist, dahin, diese Fragen nur zu streife». Mau vertagte das alles um so lieber, als es von vornherein feststand, daß man mit dem Etat im März doch nicht fertig werden könne. Wieder einmal muß ein Notgesetz eingebracht werden, damit die weitere Giltigkeit des laufenden Etats für die Monate April und Mai gesichert werde. Inzwischen richtet sich alles schon wieder darauf ein, den Etat in der ge¬ wohnten Weise, das heißt mit den durch alten Brauch geheiligten Verschleppungs¬ künsten, zu behandeln. Eine Unzahl von Anträgen der verschiednen Fraktionen liegt vor, mit denen wohl nach alter Unsitte die Debatte über den Etat des Innern bis zur Unerträglichkeit bepackt werden wird. Hier wird sich zeigen, ob die Ge¬ währung von Diäten dauernd die erhoffte Wirkung haben wird, daß ein beschlu߬ fähiges Haus vorhanden ist, das nötigenfalls die Macht hat, uferlosen Geschwätz, wie es in frühern Jahren bei diesem Etat die Regel war, ein Ende zu bereiten. Die Generaldebatte über den Etat gab nach dieser Richtung hin nicht allzu¬ viel Hoffnung. Sehr stark regte sich bei allen Parteien das Bedürfnis, die Er¬ scheinungen des Wahlkampfs und die neuen Parteiverhältnisse zu besprechen. In der Vordersten Reihe stand hierbei das Zentrum. Es ist darüber an dieser Stelle schon das Nötige bemerkt worden, nur muß noch hinzugefügt werden, daß anch die Minderheit des Zentrums, die sich noch einen berechtigten Anspruch auf die Achtung ihrer Gegner bewahrt hat, doch wenigstens zu Worte tum. Freiherr von Hert- ling übernahm die undankbare Aufgabe, die Auffassungen der Parteiangehörigen darzulegen, die sich zwar nach ihren Überzeugungen ans Gründen der Solidarität nicht vou der Partei zu trennen vermögen, in der sie die politische Vertretung der katholischen Weltanschauung sehen, die sich aber unmöglich innerlich identifizieren können mit den demokratischen Draufgängern, denen jedes Mittel recht ist, das den frivolsten Zwecken der Partei dient, und denen nationale Ziele nur Handelsobjekte für die egoistischen Machtzwecke der Partei sind. Herr von Hertling, dessen Rede von den eignen Parteigenossen mit bezeichnendem Schweigen angehört wurde, stach mit seinen vornehmen Ausführungen über die historische Rolle der Zentrumspartei, worin der ehrliche Schmerz eines Patrioten über die veränderte Lage nachzitterte, seltsam ab von der trotzigen Gehässigkeit seiner Parteigenossen. Es bedürfte aller¬ dings eines bedeutenden Aufwands von Verbissenheit im Zentrum, um über die vernichtende Bloßstellung ihres so lange verhätschelten Benjamins, des Herrn Mathias Erzberger, mit einigermaßen guter Haltung hinwegzukommen. Ob dieser Herr selbst

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_301253/602>, abgerufen am 28.08.2024.