Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Erstes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Maßgebliches und Unmaßgebliches

1Z,WotilMÄries), denn der Gegensah, um den es sich handelte, war der zwischen dem
persönlichen Regiment und dem Parlament, "zwischen dem Kaiser und seinem Volke",
und in der Reichstagswahl werden die Deutschen zu entscheiden haben, "welche
Regierungsform am besten ihren Interessen entspricht". Ein blühenderer Unsinn
läßt sich nicht denken. Die national gesinnten Liberalen und Konservativen, die
um 13, Dezember in der Minderheit blieben, sind Reaktionäre, Parteigänger des
persönlichen Regiments, Zentrum und Sozialdemokraten vertreten den Fortschritt,
die Rechte des Parlaments! Diese Parteien, von denen die eine den modernen
Staat unter die Herrschaft einer mittelalterlichen Weltanschauung beugen, die andre
ihn zugunsten eines scheußlichen sozialistischen Zwangsstaates zerstören möchte! Von
der Erkenntnis der wahren Sachlage, des Gegensatzes zwischen diesen beiden im
tiefsten Grnnde staatsfeindlichen Richtungen auf der einen, der Verfechtung der
zwingendsten nationalen Interessen unter der Führung des Kaisertums auf der
andern Seite hat der Verfasser uicht die leiseste Ahnung. Was würde er sage",
wenn eine deutsche Zeitschrift im Ernste behaupten wollte, die wahren Vertreter
der britischen Freiheit seien die katholischen Jrländer! Zu seiner Entschuldigung
könnte er höchstens anführen, die deutsche Presse rcisoniere ja fortwährend über
das persönliche Regiment, denn es ist einem Ausländer uicht zuzumuten, daß er
erkennt, wie alle diese Vorwürfe auf Konstruktion und Übertreibungen beruhen,
wieder ein Beleg dafür, wie ungünstig die deutsche Presse oft genug das Urteil
des Auslandes beeinflußt. Im übrigen sollte jemand, der von den deutscheu Ver¬
hältnissen nicht mehr versteht als dieser Kritiker, über sie weder urteilen noch vollends
schreiben. Aber das schöne englische Papier ist geduldig, und das englische Publikum
ist es in solchen Dingen auch.

Ein sehr viel verständigeres und gerechteres Urteil fällt die National Rsvimv
in demselben Hefte über eine wichtige, in Deutschland selbst, wo man sich mit klein¬
fürstlichen Erbfolgefragen und andern weltbewegenden Nichtigkeiten abgeben muß,
wenig beachtete, zuweilen falsch beurteilte Seite unsrer "Weltpolitik", über die deutsche
Kulturarbeit im türkischen Asien (6gi'n>an Lin-meo in Inrlcs?). Der Verfasser hat
freilich einen ganz falschen Begriff von der Politik, wenn er Bismarcks Nachfolgern
die Absicht zuschreibt, dem Deutschen Reiche in der "Weltpolitik" (dieses Wort braucht
auch der Engländer) dieselbe Stellung zu erringen, die es uuter dem großen Kanzler
in Europa einnahm. Wir wollen wirklich nur "einen Platz an der Sonne" für
uus, nichts weiter, aber den wollen wir ernsthaft, weil wir ihn brauchen. Wir
wollen ihn auch in der Türkei. Und hier findet der ungenannte, aber wohlunter¬
richtete Verfasser des Artikels, der mit "Konstantinopel" unterzeichnet, also wohl
auch dort geschrieben worden ist, den Erfolg der deutschen Politik glänzend, freilich
nach seiner verkehrten Auffassung nur als "eine glänzende Ausnahme vou den Fehl¬
schlagen", die die Anstrengungen von Bismarcks Nachfolgern gehabt haben. Er
hält diese Erfolge freilich nicht für dauernd, denn sie beruhen uach ihm auf der
Gunst des regierenden Sultans; abgesehen von einer kleinen Gruppe von türkischen
Beamten und Offizieren, die in Deutschland oder doch uuter deutschem Einfluß ge¬
bildet worden sind, betrachten, wie er sagt, alle Klassen in der Türkei die Freund¬
schaft mit Deutschland mißtrauisch. Leider steht es mit dieser seiner pessimistischen
Auffassung im Widerspruch, daß er später zugibt, Deutschland verdanke seine Geltung
in Konstantinopel seiner Zurückhaltung bei allen innern Verlegenheiten des türkischen
Reichs, oder wie er es an einer andern Stelle ausdrückt, "seiner zynischen Gleich-
giltigkeit gegen die humanitäre Seite der Fragen des nähern Ostens" (its e^nie-ü
jlläillörsnes to ins bumimitg,ri!in "las ok Nesr Lastern insstions), während der
englische Gesandte dem Sultan oder seinen Ministern oft einmal Vorlesungen über


Maßgebliches und Unmaßgebliches

1Z,WotilMÄries), denn der Gegensah, um den es sich handelte, war der zwischen dem
persönlichen Regiment und dem Parlament, „zwischen dem Kaiser und seinem Volke",
und in der Reichstagswahl werden die Deutschen zu entscheiden haben, „welche
Regierungsform am besten ihren Interessen entspricht". Ein blühenderer Unsinn
läßt sich nicht denken. Die national gesinnten Liberalen und Konservativen, die
um 13, Dezember in der Minderheit blieben, sind Reaktionäre, Parteigänger des
persönlichen Regiments, Zentrum und Sozialdemokraten vertreten den Fortschritt,
die Rechte des Parlaments! Diese Parteien, von denen die eine den modernen
Staat unter die Herrschaft einer mittelalterlichen Weltanschauung beugen, die andre
ihn zugunsten eines scheußlichen sozialistischen Zwangsstaates zerstören möchte! Von
der Erkenntnis der wahren Sachlage, des Gegensatzes zwischen diesen beiden im
tiefsten Grnnde staatsfeindlichen Richtungen auf der einen, der Verfechtung der
zwingendsten nationalen Interessen unter der Führung des Kaisertums auf der
andern Seite hat der Verfasser uicht die leiseste Ahnung. Was würde er sage»,
wenn eine deutsche Zeitschrift im Ernste behaupten wollte, die wahren Vertreter
der britischen Freiheit seien die katholischen Jrländer! Zu seiner Entschuldigung
könnte er höchstens anführen, die deutsche Presse rcisoniere ja fortwährend über
das persönliche Regiment, denn es ist einem Ausländer uicht zuzumuten, daß er
erkennt, wie alle diese Vorwürfe auf Konstruktion und Übertreibungen beruhen,
wieder ein Beleg dafür, wie ungünstig die deutsche Presse oft genug das Urteil
des Auslandes beeinflußt. Im übrigen sollte jemand, der von den deutscheu Ver¬
hältnissen nicht mehr versteht als dieser Kritiker, über sie weder urteilen noch vollends
schreiben. Aber das schöne englische Papier ist geduldig, und das englische Publikum
ist es in solchen Dingen auch.

Ein sehr viel verständigeres und gerechteres Urteil fällt die National Rsvimv
in demselben Hefte über eine wichtige, in Deutschland selbst, wo man sich mit klein¬
fürstlichen Erbfolgefragen und andern weltbewegenden Nichtigkeiten abgeben muß,
wenig beachtete, zuweilen falsch beurteilte Seite unsrer „Weltpolitik", über die deutsche
Kulturarbeit im türkischen Asien (6gi'n>an Lin-meo in Inrlcs?). Der Verfasser hat
freilich einen ganz falschen Begriff von der Politik, wenn er Bismarcks Nachfolgern
die Absicht zuschreibt, dem Deutschen Reiche in der „Weltpolitik" (dieses Wort braucht
auch der Engländer) dieselbe Stellung zu erringen, die es uuter dem großen Kanzler
in Europa einnahm. Wir wollen wirklich nur „einen Platz an der Sonne" für
uus, nichts weiter, aber den wollen wir ernsthaft, weil wir ihn brauchen. Wir
wollen ihn auch in der Türkei. Und hier findet der ungenannte, aber wohlunter¬
richtete Verfasser des Artikels, der mit „Konstantinopel" unterzeichnet, also wohl
auch dort geschrieben worden ist, den Erfolg der deutschen Politik glänzend, freilich
nach seiner verkehrten Auffassung nur als „eine glänzende Ausnahme vou den Fehl¬
schlagen", die die Anstrengungen von Bismarcks Nachfolgern gehabt haben. Er
hält diese Erfolge freilich nicht für dauernd, denn sie beruhen uach ihm auf der
Gunst des regierenden Sultans; abgesehen von einer kleinen Gruppe von türkischen
Beamten und Offizieren, die in Deutschland oder doch uuter deutschem Einfluß ge¬
bildet worden sind, betrachten, wie er sagt, alle Klassen in der Türkei die Freund¬
schaft mit Deutschland mißtrauisch. Leider steht es mit dieser seiner pessimistischen
Auffassung im Widerspruch, daß er später zugibt, Deutschland verdanke seine Geltung
in Konstantinopel seiner Zurückhaltung bei allen innern Verlegenheiten des türkischen
Reichs, oder wie er es an einer andern Stelle ausdrückt, „seiner zynischen Gleich-
giltigkeit gegen die humanitäre Seite der Fragen des nähern Ostens" (its e^nie-ü
jlläillörsnes to ins bumimitg,ri!in «las ok Nesr Lastern insstions), während der
englische Gesandte dem Sultan oder seinen Ministern oft einmal Vorlesungen über


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0174" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/301428"/>
            <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_598" prev="#ID_597"> 1Z,WotilMÄries), denn der Gegensah, um den es sich handelte, war der zwischen dem<lb/>
persönlichen Regiment und dem Parlament, &#x201E;zwischen dem Kaiser und seinem Volke",<lb/>
und in der Reichstagswahl werden die Deutschen zu entscheiden haben, &#x201E;welche<lb/>
Regierungsform am besten ihren Interessen entspricht". Ein blühenderer Unsinn<lb/>
läßt sich nicht denken. Die national gesinnten Liberalen und Konservativen, die<lb/>
um 13, Dezember in der Minderheit blieben, sind Reaktionäre, Parteigänger des<lb/>
persönlichen Regiments, Zentrum und Sozialdemokraten vertreten den Fortschritt,<lb/>
die Rechte des Parlaments! Diese Parteien, von denen die eine den modernen<lb/>
Staat unter die Herrschaft einer mittelalterlichen Weltanschauung beugen, die andre<lb/>
ihn zugunsten eines scheußlichen sozialistischen Zwangsstaates zerstören möchte! Von<lb/>
der Erkenntnis der wahren Sachlage, des Gegensatzes zwischen diesen beiden im<lb/>
tiefsten Grnnde staatsfeindlichen Richtungen auf der einen, der Verfechtung der<lb/>
zwingendsten nationalen Interessen unter der Führung des Kaisertums auf der<lb/>
andern Seite hat der Verfasser uicht die leiseste Ahnung. Was würde er sage»,<lb/>
wenn eine deutsche Zeitschrift im Ernste behaupten wollte, die wahren Vertreter<lb/>
der britischen Freiheit seien die katholischen Jrländer! Zu seiner Entschuldigung<lb/>
könnte er höchstens anführen, die deutsche Presse rcisoniere ja fortwährend über<lb/>
das persönliche Regiment, denn es ist einem Ausländer uicht zuzumuten, daß er<lb/>
erkennt, wie alle diese Vorwürfe auf Konstruktion und Übertreibungen beruhen,<lb/>
wieder ein Beleg dafür, wie ungünstig die deutsche Presse oft genug das Urteil<lb/>
des Auslandes beeinflußt. Im übrigen sollte jemand, der von den deutscheu Ver¬<lb/>
hältnissen nicht mehr versteht als dieser Kritiker, über sie weder urteilen noch vollends<lb/>
schreiben. Aber das schöne englische Papier ist geduldig, und das englische Publikum<lb/>
ist es in solchen Dingen auch.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_599" next="#ID_600"> Ein sehr viel verständigeres und gerechteres Urteil fällt die National Rsvimv<lb/>
in demselben Hefte über eine wichtige, in Deutschland selbst, wo man sich mit klein¬<lb/>
fürstlichen Erbfolgefragen und andern weltbewegenden Nichtigkeiten abgeben muß,<lb/>
wenig beachtete, zuweilen falsch beurteilte Seite unsrer &#x201E;Weltpolitik", über die deutsche<lb/>
Kulturarbeit im türkischen Asien (6gi'n&gt;an Lin-meo in Inrlcs?). Der Verfasser hat<lb/>
freilich einen ganz falschen Begriff von der Politik, wenn er Bismarcks Nachfolgern<lb/>
die Absicht zuschreibt, dem Deutschen Reiche in der &#x201E;Weltpolitik" (dieses Wort braucht<lb/>
auch der Engländer) dieselbe Stellung zu erringen, die es uuter dem großen Kanzler<lb/>
in Europa einnahm. Wir wollen wirklich nur &#x201E;einen Platz an der Sonne" für<lb/>
uus, nichts weiter, aber den wollen wir ernsthaft, weil wir ihn brauchen. Wir<lb/>
wollen ihn auch in der Türkei. Und hier findet der ungenannte, aber wohlunter¬<lb/>
richtete Verfasser des Artikels, der mit &#x201E;Konstantinopel" unterzeichnet, also wohl<lb/>
auch dort geschrieben worden ist, den Erfolg der deutschen Politik glänzend, freilich<lb/>
nach seiner verkehrten Auffassung nur als &#x201E;eine glänzende Ausnahme vou den Fehl¬<lb/>
schlagen", die die Anstrengungen von Bismarcks Nachfolgern gehabt haben. Er<lb/>
hält diese Erfolge freilich nicht für dauernd, denn sie beruhen uach ihm auf der<lb/>
Gunst des regierenden Sultans; abgesehen von einer kleinen Gruppe von türkischen<lb/>
Beamten und Offizieren, die in Deutschland oder doch uuter deutschem Einfluß ge¬<lb/>
bildet worden sind, betrachten, wie er sagt, alle Klassen in der Türkei die Freund¬<lb/>
schaft mit Deutschland mißtrauisch. Leider steht es mit dieser seiner pessimistischen<lb/>
Auffassung im Widerspruch, daß er später zugibt, Deutschland verdanke seine Geltung<lb/>
in Konstantinopel seiner Zurückhaltung bei allen innern Verlegenheiten des türkischen<lb/>
Reichs, oder wie er es an einer andern Stelle ausdrückt, &#x201E;seiner zynischen Gleich-<lb/>
giltigkeit gegen die humanitäre Seite der Fragen des nähern Ostens" (its e^nie-ü<lb/>
jlläillörsnes to ins bumimitg,ri!in «las ok Nesr Lastern insstions), während der<lb/>
englische Gesandte dem Sultan oder seinen Ministern oft einmal Vorlesungen über</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0174] Maßgebliches und Unmaßgebliches 1Z,WotilMÄries), denn der Gegensah, um den es sich handelte, war der zwischen dem persönlichen Regiment und dem Parlament, „zwischen dem Kaiser und seinem Volke", und in der Reichstagswahl werden die Deutschen zu entscheiden haben, „welche Regierungsform am besten ihren Interessen entspricht". Ein blühenderer Unsinn läßt sich nicht denken. Die national gesinnten Liberalen und Konservativen, die um 13, Dezember in der Minderheit blieben, sind Reaktionäre, Parteigänger des persönlichen Regiments, Zentrum und Sozialdemokraten vertreten den Fortschritt, die Rechte des Parlaments! Diese Parteien, von denen die eine den modernen Staat unter die Herrschaft einer mittelalterlichen Weltanschauung beugen, die andre ihn zugunsten eines scheußlichen sozialistischen Zwangsstaates zerstören möchte! Von der Erkenntnis der wahren Sachlage, des Gegensatzes zwischen diesen beiden im tiefsten Grnnde staatsfeindlichen Richtungen auf der einen, der Verfechtung der zwingendsten nationalen Interessen unter der Führung des Kaisertums auf der andern Seite hat der Verfasser uicht die leiseste Ahnung. Was würde er sage», wenn eine deutsche Zeitschrift im Ernste behaupten wollte, die wahren Vertreter der britischen Freiheit seien die katholischen Jrländer! Zu seiner Entschuldigung könnte er höchstens anführen, die deutsche Presse rcisoniere ja fortwährend über das persönliche Regiment, denn es ist einem Ausländer uicht zuzumuten, daß er erkennt, wie alle diese Vorwürfe auf Konstruktion und Übertreibungen beruhen, wieder ein Beleg dafür, wie ungünstig die deutsche Presse oft genug das Urteil des Auslandes beeinflußt. Im übrigen sollte jemand, der von den deutscheu Ver¬ hältnissen nicht mehr versteht als dieser Kritiker, über sie weder urteilen noch vollends schreiben. Aber das schöne englische Papier ist geduldig, und das englische Publikum ist es in solchen Dingen auch. Ein sehr viel verständigeres und gerechteres Urteil fällt die National Rsvimv in demselben Hefte über eine wichtige, in Deutschland selbst, wo man sich mit klein¬ fürstlichen Erbfolgefragen und andern weltbewegenden Nichtigkeiten abgeben muß, wenig beachtete, zuweilen falsch beurteilte Seite unsrer „Weltpolitik", über die deutsche Kulturarbeit im türkischen Asien (6gi'n>an Lin-meo in Inrlcs?). Der Verfasser hat freilich einen ganz falschen Begriff von der Politik, wenn er Bismarcks Nachfolgern die Absicht zuschreibt, dem Deutschen Reiche in der „Weltpolitik" (dieses Wort braucht auch der Engländer) dieselbe Stellung zu erringen, die es uuter dem großen Kanzler in Europa einnahm. Wir wollen wirklich nur „einen Platz an der Sonne" für uus, nichts weiter, aber den wollen wir ernsthaft, weil wir ihn brauchen. Wir wollen ihn auch in der Türkei. Und hier findet der ungenannte, aber wohlunter¬ richtete Verfasser des Artikels, der mit „Konstantinopel" unterzeichnet, also wohl auch dort geschrieben worden ist, den Erfolg der deutschen Politik glänzend, freilich nach seiner verkehrten Auffassung nur als „eine glänzende Ausnahme vou den Fehl¬ schlagen", die die Anstrengungen von Bismarcks Nachfolgern gehabt haben. Er hält diese Erfolge freilich nicht für dauernd, denn sie beruhen uach ihm auf der Gunst des regierenden Sultans; abgesehen von einer kleinen Gruppe von türkischen Beamten und Offizieren, die in Deutschland oder doch uuter deutschem Einfluß ge¬ bildet worden sind, betrachten, wie er sagt, alle Klassen in der Türkei die Freund¬ schaft mit Deutschland mißtrauisch. Leider steht es mit dieser seiner pessimistischen Auffassung im Widerspruch, daß er später zugibt, Deutschland verdanke seine Geltung in Konstantinopel seiner Zurückhaltung bei allen innern Verlegenheiten des türkischen Reichs, oder wie er es an einer andern Stelle ausdrückt, „seiner zynischen Gleich- giltigkeit gegen die humanitäre Seite der Fragen des nähern Ostens" (its e^nie-ü jlläillörsnes to ins bumimitg,ri!in «las ok Nesr Lastern insstions), während der englische Gesandte dem Sultan oder seinen Ministern oft einmal Vorlesungen über

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_301253
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_301253/174
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_301253/174>, abgerufen am 24.07.2024.