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Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Erstes Vierteljahr.

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Der geflügelte Sieger

Er mußte dann noch erzählen, wo und wann er in der letzten Zeit mit seiner
Base zusammengekommen sei, worüber er sich mit ihr unterhalten habe, wie sie aus
das, was er zu ihr gesagt habe, eingegangen sei. Seine Mutter befragte ihn auch,
ob er beobachtet habe, wie Tante Ernestine von ihm und von der Sache denke.
Hätte Tante Minna über ihr Jungchen geurteilt, ohne der Angelegenheit ein
Mäntelchen umzuhängen, was sie vielleicht sogar ihren eignen scharf blickenden Augen
gegenüber nicht versäumte, so würde sie haben einsehen müssen, daß er ein ebenso
schwaches Licht war wie sein braver Vater, den offenbar der Himmel nicht zum
Diplomaten, Heerführer oder leitenden Politiker, sondern zum behäbigen Ritterguts¬
besitzer bestimmt hatte, und daß es derselbe Himmel sehr gut mit den beiden ge¬
meint hatte, indeni er ihnen mit einer Gattin und einer Mutter, die sich aus dem
Hause zu fitzen verstand, zu Hilfe gekommen war.

Tante Minna glaubte davon ausgehn zu dürfen -- und darin täuschte sie
sich in der Tat auch nicht --, daß Rosa, wenn sie ihr Herz nicht schon an einen
andern verloren hatte, wozu kaum Gelegenheit gewesen war, ihren Jungen "mit
geschmatzten Händen nehmen" werde, wodurch freilich nach ihrer Meinung die
Frage, wie sich die Sache im weitern Verlaufe der Jahre anlassen werde, noch
keineswegs entschieden war. Was, hiervon abgesehen, den ersten Schritt, den
des Antrags und der Verlobung anlangte, so war ihr klar, daß sie mit ihrem
Manne, der unter andern kleinen unschuldigen Schwächen auch die hatte, daß
ihm höhere Adelstitel, wenn er mit ihnen in Berührung kam, einen angenehmen
Kitzel verursachten, ein schweres Viertelstündchen haben würde. Die Tochter
eines mit einem stattlichen Fideikommiß auf den Schultern einherschreitenden
Grafen oder - - wenn er daran dachte, mußte er die Augen schließen, um
von diesenl feudalen Glänze nicht völlig geblendet zu werden -- eines im dritten
wenn auch nicht im zweiten Teile des Gothaischen verzeichneten Fürsten hätte er
für sein Leben gern zur Schwiegertochter gehabt. Das war ihm ja anch nicht
zu verdenken, denn wenn so eine Magnatentochter noch obendrein die Eigen¬
schaften einer liebenswürdigen und zuverlässigen Gattin hat, so ist sie Primaware:
sie Wirkt gesellig dekorativ, und die Fürstenkrone auf den Bestecken und Serviette"
gibt der angeheirateten Familie, den Schwiegervater nicht ausgeschlossen, besondern
Nimbus. Aber dergleichen hochtrabende Wünsche hatte sie "ihrem lieben Männchen"
immer zur rechten Zeit auszureden verstanden, und "ganz ohne" war Ernsts Idee,
wenn man sie bei Lichte besah, auch nicht. Mit jeder andern Schwiegertochter tat
man einen Sprung ins ungewisse Dunkel: bei Rosa wußte man, woran man war:
sie war einfach und wirtschaftlich erzogen, und das War doch die Hauptsache. Nie
würde man, wenn Ernst -- was ja aus mehr als einem Grunde wünschenswert
gewesen wäre - eine andre Wahl getroffen hätte, eine dem Einflüsse der Schwieger¬
eltern so zugängliche, sich deren Autorität so willig und unbedingt unterordnende
Schwiegertochter bekommen haben. Vermögen, worauf bisweilen auch reiche Leute
bei ihren Schwiegersöhnen und Schwiegertöchtern Wert legen, erschien ihr Neben¬
sache, und sie wußte, daß auch für ihren Mann diese Frage nicht maßgebend war.
Bei der patriarchalischen -- der eine oder der andre Großstädter würde vielleicht
gesagt haben, etwas veralteten -- Behaglichkeit, mit der man lebte, legte man,
trotz einiger großer Ausgaben, die man in der letzten Zeit gehabt hatte, noch
immer Jahr für Jahr erkleckliche Summen zurück. Die Ausstattung der beiden
Töchter, die Neuanlegung des Parks, der Anbau eines rittersaalartigen Festraums
hatten zwar viel gekostet, aber alles das war aus gemachten Ersparnissen bezahlt
worden. Wenn also Ernsts Etablierung und Haushalt nur als Ausgabe, ohne jede
sie einigermaßen balancierende Mitgiftszinsen ins Budget kamen, wie dies der Fall


Der geflügelte Sieger

Er mußte dann noch erzählen, wo und wann er in der letzten Zeit mit seiner
Base zusammengekommen sei, worüber er sich mit ihr unterhalten habe, wie sie aus
das, was er zu ihr gesagt habe, eingegangen sei. Seine Mutter befragte ihn auch,
ob er beobachtet habe, wie Tante Ernestine von ihm und von der Sache denke.
Hätte Tante Minna über ihr Jungchen geurteilt, ohne der Angelegenheit ein
Mäntelchen umzuhängen, was sie vielleicht sogar ihren eignen scharf blickenden Augen
gegenüber nicht versäumte, so würde sie haben einsehen müssen, daß er ein ebenso
schwaches Licht war wie sein braver Vater, den offenbar der Himmel nicht zum
Diplomaten, Heerführer oder leitenden Politiker, sondern zum behäbigen Ritterguts¬
besitzer bestimmt hatte, und daß es derselbe Himmel sehr gut mit den beiden ge¬
meint hatte, indeni er ihnen mit einer Gattin und einer Mutter, die sich aus dem
Hause zu fitzen verstand, zu Hilfe gekommen war.

Tante Minna glaubte davon ausgehn zu dürfen — und darin täuschte sie
sich in der Tat auch nicht —, daß Rosa, wenn sie ihr Herz nicht schon an einen
andern verloren hatte, wozu kaum Gelegenheit gewesen war, ihren Jungen „mit
geschmatzten Händen nehmen" werde, wodurch freilich nach ihrer Meinung die
Frage, wie sich die Sache im weitern Verlaufe der Jahre anlassen werde, noch
keineswegs entschieden war. Was, hiervon abgesehen, den ersten Schritt, den
des Antrags und der Verlobung anlangte, so war ihr klar, daß sie mit ihrem
Manne, der unter andern kleinen unschuldigen Schwächen auch die hatte, daß
ihm höhere Adelstitel, wenn er mit ihnen in Berührung kam, einen angenehmen
Kitzel verursachten, ein schweres Viertelstündchen haben würde. Die Tochter
eines mit einem stattlichen Fideikommiß auf den Schultern einherschreitenden
Grafen oder - - wenn er daran dachte, mußte er die Augen schließen, um
von diesenl feudalen Glänze nicht völlig geblendet zu werden — eines im dritten
wenn auch nicht im zweiten Teile des Gothaischen verzeichneten Fürsten hätte er
für sein Leben gern zur Schwiegertochter gehabt. Das war ihm ja anch nicht
zu verdenken, denn wenn so eine Magnatentochter noch obendrein die Eigen¬
schaften einer liebenswürdigen und zuverlässigen Gattin hat, so ist sie Primaware:
sie Wirkt gesellig dekorativ, und die Fürstenkrone auf den Bestecken und Serviette»
gibt der angeheirateten Familie, den Schwiegervater nicht ausgeschlossen, besondern
Nimbus. Aber dergleichen hochtrabende Wünsche hatte sie „ihrem lieben Männchen"
immer zur rechten Zeit auszureden verstanden, und „ganz ohne" war Ernsts Idee,
wenn man sie bei Lichte besah, auch nicht. Mit jeder andern Schwiegertochter tat
man einen Sprung ins ungewisse Dunkel: bei Rosa wußte man, woran man war:
sie war einfach und wirtschaftlich erzogen, und das War doch die Hauptsache. Nie
würde man, wenn Ernst — was ja aus mehr als einem Grunde wünschenswert
gewesen wäre - eine andre Wahl getroffen hätte, eine dem Einflüsse der Schwieger¬
eltern so zugängliche, sich deren Autorität so willig und unbedingt unterordnende
Schwiegertochter bekommen haben. Vermögen, worauf bisweilen auch reiche Leute
bei ihren Schwiegersöhnen und Schwiegertöchtern Wert legen, erschien ihr Neben¬
sache, und sie wußte, daß auch für ihren Mann diese Frage nicht maßgebend war.
Bei der patriarchalischen — der eine oder der andre Großstädter würde vielleicht
gesagt haben, etwas veralteten — Behaglichkeit, mit der man lebte, legte man,
trotz einiger großer Ausgaben, die man in der letzten Zeit gehabt hatte, noch
immer Jahr für Jahr erkleckliche Summen zurück. Die Ausstattung der beiden
Töchter, die Neuanlegung des Parks, der Anbau eines rittersaalartigen Festraums
hatten zwar viel gekostet, aber alles das war aus gemachten Ersparnissen bezahlt
worden. Wenn also Ernsts Etablierung und Haushalt nur als Ausgabe, ohne jede
sie einigermaßen balancierende Mitgiftszinsen ins Budget kamen, wie dies der Fall


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[0166] Der geflügelte Sieger Er mußte dann noch erzählen, wo und wann er in der letzten Zeit mit seiner Base zusammengekommen sei, worüber er sich mit ihr unterhalten habe, wie sie aus das, was er zu ihr gesagt habe, eingegangen sei. Seine Mutter befragte ihn auch, ob er beobachtet habe, wie Tante Ernestine von ihm und von der Sache denke. Hätte Tante Minna über ihr Jungchen geurteilt, ohne der Angelegenheit ein Mäntelchen umzuhängen, was sie vielleicht sogar ihren eignen scharf blickenden Augen gegenüber nicht versäumte, so würde sie haben einsehen müssen, daß er ein ebenso schwaches Licht war wie sein braver Vater, den offenbar der Himmel nicht zum Diplomaten, Heerführer oder leitenden Politiker, sondern zum behäbigen Ritterguts¬ besitzer bestimmt hatte, und daß es derselbe Himmel sehr gut mit den beiden ge¬ meint hatte, indeni er ihnen mit einer Gattin und einer Mutter, die sich aus dem Hause zu fitzen verstand, zu Hilfe gekommen war. Tante Minna glaubte davon ausgehn zu dürfen — und darin täuschte sie sich in der Tat auch nicht —, daß Rosa, wenn sie ihr Herz nicht schon an einen andern verloren hatte, wozu kaum Gelegenheit gewesen war, ihren Jungen „mit geschmatzten Händen nehmen" werde, wodurch freilich nach ihrer Meinung die Frage, wie sich die Sache im weitern Verlaufe der Jahre anlassen werde, noch keineswegs entschieden war. Was, hiervon abgesehen, den ersten Schritt, den des Antrags und der Verlobung anlangte, so war ihr klar, daß sie mit ihrem Manne, der unter andern kleinen unschuldigen Schwächen auch die hatte, daß ihm höhere Adelstitel, wenn er mit ihnen in Berührung kam, einen angenehmen Kitzel verursachten, ein schweres Viertelstündchen haben würde. Die Tochter eines mit einem stattlichen Fideikommiß auf den Schultern einherschreitenden Grafen oder - - wenn er daran dachte, mußte er die Augen schließen, um von diesenl feudalen Glänze nicht völlig geblendet zu werden — eines im dritten wenn auch nicht im zweiten Teile des Gothaischen verzeichneten Fürsten hätte er für sein Leben gern zur Schwiegertochter gehabt. Das war ihm ja anch nicht zu verdenken, denn wenn so eine Magnatentochter noch obendrein die Eigen¬ schaften einer liebenswürdigen und zuverlässigen Gattin hat, so ist sie Primaware: sie Wirkt gesellig dekorativ, und die Fürstenkrone auf den Bestecken und Serviette» gibt der angeheirateten Familie, den Schwiegervater nicht ausgeschlossen, besondern Nimbus. Aber dergleichen hochtrabende Wünsche hatte sie „ihrem lieben Männchen" immer zur rechten Zeit auszureden verstanden, und „ganz ohne" war Ernsts Idee, wenn man sie bei Lichte besah, auch nicht. Mit jeder andern Schwiegertochter tat man einen Sprung ins ungewisse Dunkel: bei Rosa wußte man, woran man war: sie war einfach und wirtschaftlich erzogen, und das War doch die Hauptsache. Nie würde man, wenn Ernst — was ja aus mehr als einem Grunde wünschenswert gewesen wäre - eine andre Wahl getroffen hätte, eine dem Einflüsse der Schwieger¬ eltern so zugängliche, sich deren Autorität so willig und unbedingt unterordnende Schwiegertochter bekommen haben. Vermögen, worauf bisweilen auch reiche Leute bei ihren Schwiegersöhnen und Schwiegertöchtern Wert legen, erschien ihr Neben¬ sache, und sie wußte, daß auch für ihren Mann diese Frage nicht maßgebend war. Bei der patriarchalischen — der eine oder der andre Großstädter würde vielleicht gesagt haben, etwas veralteten — Behaglichkeit, mit der man lebte, legte man, trotz einiger großer Ausgaben, die man in der letzten Zeit gehabt hatte, noch immer Jahr für Jahr erkleckliche Summen zurück. Die Ausstattung der beiden Töchter, die Neuanlegung des Parks, der Anbau eines rittersaalartigen Festraums hatten zwar viel gekostet, aber alles das war aus gemachten Ersparnissen bezahlt worden. Wenn also Ernsts Etablierung und Haushalt nur als Ausgabe, ohne jede sie einigermaßen balancierende Mitgiftszinsen ins Budget kamen, wie dies der Fall

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_301253/166>, abgerufen am 24.07.2024.