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Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Erstes Vierteljahr.

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Tkizzen aus dem heutigen Volksleben

Schuft, man forderte die einsichtigen Bürger der Stadt auf, keinen Schnhmacherladen
zu betreten, in denen dies hygienische Gift, der Stöckelschuh, feilgeboten werde.

Herrn Sigismund Kräntleins Gesichtskreis erweiterte sich noch mehr. Er lernte
einsehen, daß die Aufgabe eine so umfassende sei, daß sie nur mit staatlicher Hilfe
gelöst werden könne. Besonders, insofern als sie sich auf das Militär beziehe. Man
bemerke doch nur, wie das Militär im Parademarsch schreitet. Es ist ein Hohn auf
den Zehengang. Der Fuß wird mit aller Anstrengung nach vorwärts geschleudert,
und dann wird er mit voller Sohle auf den Boden geschlagen. Und doch liegen
in dem Stechschritte, das heißt in dem Umstände, daß beim Exerzierschritt die Zehen
abwärts gesenkt werden, alle Elemente, auf denen sich ein gesunder Zehengang auf¬
bauen könnte. Dies setzte Herr Sigismund als Vorsitzender der Gesellschaft für
rationelle und künstlerische Körperkultur dem Herrn Kriegsminister in einer aus¬
führlichen Denkschrift auseinander. Er hatte sichs el" eingehendes Studium, ja auch
Studienreisen kosten lassen und konnte auf den Marsch der französischen Armee,
besonders auf die Gangart der Alpentruppen und die der Bersaglieri verweisen.
Der Herr Kriegsminister möge den leichten Schritt der Bersaglieri in der deutschen
Armee einführen. Der harte Schritt des deutschen Soldaten "bedinge" eine außer¬
ordentlich große Bodenreibnng und einen solchen Kraftverlust, daß bei Einführung
des Zehenganges eine ganze Division erspart werden könnte. Hierzu komme die
allergünstigste Wirkung des Zehenganges auf die Disziplin, moralische Hebung der
Truppe, Leichtigkeit der Bewegung und Siegeszuversicht, was schon einem halben
Siege gleichkomme.

Herr Sigismund Kräutlein, Vorsitzender der Gesellschaft für rationelle und
künstlerische Körperkultur, richtete an die Akademie der Wissenschaften den Antrag, eine
Preisaufgabe über den physischen, moralischen und sozialen Wert des Zehenganges aus-
zuschreiben. Er zweifelte nicht daran, daß diese Preisaufgabe eine neue Ära in der
kulturellen Entwicklung der Völker bedeuten werde.

Herr Sigismund Kräutlein richtete zuerst an den Herrn Kultusminister, dann
an den Landtag und dann an den Reichstag eine Petition, eine Hochschule für
Zehengaug einzurichten und in allen staatlichen Anstalten und bei allen Behörden
den Zehengang obligatorisch zu machen.

Der Erfolg entsprach nicht den Bemühungen. Der Herr Kriegsminister ant¬
wortete kühl ablehnend, die Akademie gar nicht, der Kultusminister hatte keine Fonds,
und beim Landtag und Reichstag blieben die Petitionen in den Kommissionen sitzen.
Ach, wie leicht ist es, eine Sache zum Vereinsbeschlnsse zu bringen, wie schwer, das
als heilsam, ja als unbedingt notwendig Erkannte in die Wirklichkeit zu versetzen.
Herr Sigismund Kräutlein war durch diese Mißerfolge tief niedergeschlagen.

Dazu kam, daß sich die Aufmerksamkeit des weitern Publikums nicht mehr
durch die Idee des Zeheugnnges fesseln ließ. Neue Ideen waren aufgekommen,
neue Moden beherrschten den Tag. Und die vorher dem Zehengange so hohe kulturelle
Bedeutung zugemessen hatten, beschäftigten sich mit Luftballons und andern brodlosen
Künsten. Dazu kamen ferner MißHelligkeiten innerhalb des Vereins. Die Pantoffel¬
sektion und die Sandaleusektion kamen miteinander in Streit. Die Sandalensektivn
war die radikalere. Sie verlangte, daß man bei den Übungen Kleider trüge, die
das Bein bis zum Knie frei lassen, sonst sei der Zehengang eine Lüge, und die
Pantoffelsektion erklärte austreten zu wollen, wenn sie dazu gezwungen werden sollte.
Die Damen dieser Sektion mußten Wohl ihre Gründe für ein ablehnendes Votum
haben. Als aber Herr Sigismund zu vermitteln versuchte, mußte er es erleben,
daß man ihm von rechts und links den Gehorsam verweigerte, und daß sich Herr
Doktor Artur Löwe an die Spitze der wadenfreien Damen stellte.


Tkizzen aus dem heutigen Volksleben

Schuft, man forderte die einsichtigen Bürger der Stadt auf, keinen Schnhmacherladen
zu betreten, in denen dies hygienische Gift, der Stöckelschuh, feilgeboten werde.

Herrn Sigismund Kräntleins Gesichtskreis erweiterte sich noch mehr. Er lernte
einsehen, daß die Aufgabe eine so umfassende sei, daß sie nur mit staatlicher Hilfe
gelöst werden könne. Besonders, insofern als sie sich auf das Militär beziehe. Man
bemerke doch nur, wie das Militär im Parademarsch schreitet. Es ist ein Hohn auf
den Zehengang. Der Fuß wird mit aller Anstrengung nach vorwärts geschleudert,
und dann wird er mit voller Sohle auf den Boden geschlagen. Und doch liegen
in dem Stechschritte, das heißt in dem Umstände, daß beim Exerzierschritt die Zehen
abwärts gesenkt werden, alle Elemente, auf denen sich ein gesunder Zehengang auf¬
bauen könnte. Dies setzte Herr Sigismund als Vorsitzender der Gesellschaft für
rationelle und künstlerische Körperkultur dem Herrn Kriegsminister in einer aus¬
führlichen Denkschrift auseinander. Er hatte sichs el« eingehendes Studium, ja auch
Studienreisen kosten lassen und konnte auf den Marsch der französischen Armee,
besonders auf die Gangart der Alpentruppen und die der Bersaglieri verweisen.
Der Herr Kriegsminister möge den leichten Schritt der Bersaglieri in der deutschen
Armee einführen. Der harte Schritt des deutschen Soldaten „bedinge" eine außer¬
ordentlich große Bodenreibnng und einen solchen Kraftverlust, daß bei Einführung
des Zehenganges eine ganze Division erspart werden könnte. Hierzu komme die
allergünstigste Wirkung des Zehenganges auf die Disziplin, moralische Hebung der
Truppe, Leichtigkeit der Bewegung und Siegeszuversicht, was schon einem halben
Siege gleichkomme.

Herr Sigismund Kräutlein, Vorsitzender der Gesellschaft für rationelle und
künstlerische Körperkultur, richtete an die Akademie der Wissenschaften den Antrag, eine
Preisaufgabe über den physischen, moralischen und sozialen Wert des Zehenganges aus-
zuschreiben. Er zweifelte nicht daran, daß diese Preisaufgabe eine neue Ära in der
kulturellen Entwicklung der Völker bedeuten werde.

Herr Sigismund Kräutlein richtete zuerst an den Herrn Kultusminister, dann
an den Landtag und dann an den Reichstag eine Petition, eine Hochschule für
Zehengaug einzurichten und in allen staatlichen Anstalten und bei allen Behörden
den Zehengang obligatorisch zu machen.

Der Erfolg entsprach nicht den Bemühungen. Der Herr Kriegsminister ant¬
wortete kühl ablehnend, die Akademie gar nicht, der Kultusminister hatte keine Fonds,
und beim Landtag und Reichstag blieben die Petitionen in den Kommissionen sitzen.
Ach, wie leicht ist es, eine Sache zum Vereinsbeschlnsse zu bringen, wie schwer, das
als heilsam, ja als unbedingt notwendig Erkannte in die Wirklichkeit zu versetzen.
Herr Sigismund Kräutlein war durch diese Mißerfolge tief niedergeschlagen.

Dazu kam, daß sich die Aufmerksamkeit des weitern Publikums nicht mehr
durch die Idee des Zeheugnnges fesseln ließ. Neue Ideen waren aufgekommen,
neue Moden beherrschten den Tag. Und die vorher dem Zehengange so hohe kulturelle
Bedeutung zugemessen hatten, beschäftigten sich mit Luftballons und andern brodlosen
Künsten. Dazu kamen ferner MißHelligkeiten innerhalb des Vereins. Die Pantoffel¬
sektion und die Sandaleusektion kamen miteinander in Streit. Die Sandalensektivn
war die radikalere. Sie verlangte, daß man bei den Übungen Kleider trüge, die
das Bein bis zum Knie frei lassen, sonst sei der Zehengang eine Lüge, und die
Pantoffelsektion erklärte austreten zu wollen, wenn sie dazu gezwungen werden sollte.
Die Damen dieser Sektion mußten Wohl ihre Gründe für ein ablehnendes Votum
haben. Als aber Herr Sigismund zu vermitteln versuchte, mußte er es erleben,
daß man ihm von rechts und links den Gehorsam verweigerte, und daß sich Herr
Doktor Artur Löwe an die Spitze der wadenfreien Damen stellte.


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[0122] Tkizzen aus dem heutigen Volksleben Schuft, man forderte die einsichtigen Bürger der Stadt auf, keinen Schnhmacherladen zu betreten, in denen dies hygienische Gift, der Stöckelschuh, feilgeboten werde. Herrn Sigismund Kräntleins Gesichtskreis erweiterte sich noch mehr. Er lernte einsehen, daß die Aufgabe eine so umfassende sei, daß sie nur mit staatlicher Hilfe gelöst werden könne. Besonders, insofern als sie sich auf das Militär beziehe. Man bemerke doch nur, wie das Militär im Parademarsch schreitet. Es ist ein Hohn auf den Zehengang. Der Fuß wird mit aller Anstrengung nach vorwärts geschleudert, und dann wird er mit voller Sohle auf den Boden geschlagen. Und doch liegen in dem Stechschritte, das heißt in dem Umstände, daß beim Exerzierschritt die Zehen abwärts gesenkt werden, alle Elemente, auf denen sich ein gesunder Zehengang auf¬ bauen könnte. Dies setzte Herr Sigismund als Vorsitzender der Gesellschaft für rationelle und künstlerische Körperkultur dem Herrn Kriegsminister in einer aus¬ führlichen Denkschrift auseinander. Er hatte sichs el« eingehendes Studium, ja auch Studienreisen kosten lassen und konnte auf den Marsch der französischen Armee, besonders auf die Gangart der Alpentruppen und die der Bersaglieri verweisen. Der Herr Kriegsminister möge den leichten Schritt der Bersaglieri in der deutschen Armee einführen. Der harte Schritt des deutschen Soldaten „bedinge" eine außer¬ ordentlich große Bodenreibnng und einen solchen Kraftverlust, daß bei Einführung des Zehenganges eine ganze Division erspart werden könnte. Hierzu komme die allergünstigste Wirkung des Zehenganges auf die Disziplin, moralische Hebung der Truppe, Leichtigkeit der Bewegung und Siegeszuversicht, was schon einem halben Siege gleichkomme. Herr Sigismund Kräutlein, Vorsitzender der Gesellschaft für rationelle und künstlerische Körperkultur, richtete an die Akademie der Wissenschaften den Antrag, eine Preisaufgabe über den physischen, moralischen und sozialen Wert des Zehenganges aus- zuschreiben. Er zweifelte nicht daran, daß diese Preisaufgabe eine neue Ära in der kulturellen Entwicklung der Völker bedeuten werde. Herr Sigismund Kräutlein richtete zuerst an den Herrn Kultusminister, dann an den Landtag und dann an den Reichstag eine Petition, eine Hochschule für Zehengaug einzurichten und in allen staatlichen Anstalten und bei allen Behörden den Zehengang obligatorisch zu machen. Der Erfolg entsprach nicht den Bemühungen. Der Herr Kriegsminister ant¬ wortete kühl ablehnend, die Akademie gar nicht, der Kultusminister hatte keine Fonds, und beim Landtag und Reichstag blieben die Petitionen in den Kommissionen sitzen. Ach, wie leicht ist es, eine Sache zum Vereinsbeschlnsse zu bringen, wie schwer, das als heilsam, ja als unbedingt notwendig Erkannte in die Wirklichkeit zu versetzen. Herr Sigismund Kräutlein war durch diese Mißerfolge tief niedergeschlagen. Dazu kam, daß sich die Aufmerksamkeit des weitern Publikums nicht mehr durch die Idee des Zeheugnnges fesseln ließ. Neue Ideen waren aufgekommen, neue Moden beherrschten den Tag. Und die vorher dem Zehengange so hohe kulturelle Bedeutung zugemessen hatten, beschäftigten sich mit Luftballons und andern brodlosen Künsten. Dazu kamen ferner MißHelligkeiten innerhalb des Vereins. Die Pantoffel¬ sektion und die Sandaleusektion kamen miteinander in Streit. Die Sandalensektivn war die radikalere. Sie verlangte, daß man bei den Übungen Kleider trüge, die das Bein bis zum Knie frei lassen, sonst sei der Zehengang eine Lüge, und die Pantoffelsektion erklärte austreten zu wollen, wenn sie dazu gezwungen werden sollte. Die Damen dieser Sektion mußten Wohl ihre Gründe für ein ablehnendes Votum haben. Als aber Herr Sigismund zu vermitteln versuchte, mußte er es erleben, daß man ihm von rechts und links den Gehorsam verweigerte, und daß sich Herr Doktor Artur Löwe an die Spitze der wadenfreien Damen stellte.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_301253/122>, abgerufen am 04.07.2024.