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Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unniaßgedliches

Bestrebungen kennen doch schon die Grenze, wo die kolonialen Fragen zu nationalen
Werden. Mag die sozialdemokratische Verhetzung auch immer wieder versuchen,
den Gedanken einer Weggäbe der Kolonien in das Volk zu werfen, sie kommen
doch nicht damit dnrch, und sie drücken den Gedanken auch nur bedingungsweise
und vorsichtig aus. Es ist eben schon zu viel deutsches Blut um unsre Kolonien
geflossen. Und auch da, wo die Vorstellung von nationaler Ehre das Blut nicht
ichneller durch die Adern zu treiben vermag, machen sich urteilsfähige Leute sehr
Wohl klar, daß mit der Aufopferung der Kolonien ein sehr reeller Schaden für
Deutschland verbunden sein würde. Es wäre ja nicht bloß der Verzicht auf er¬
hofften Gewinn aus den Kolonien selbst, sondern eine Bankerotterklärung der
deutschen Macht vor aller Welt, wofür wir mit unserm ganzen Nationalvermögen
und nationalen Ansehen einzustehn hätten.

Das Zentrum hat sich trotzdem nicht gescheut, durch seiue Haltung in der Frage
der Nachtragsforderungen für Südwestafrika einen Beschluß des Reichstags herbei¬
zuführen, der diese grundsätzliche Wahrung der nationalen Ehre und der allgemeinen
nationalen Interessen bedrohte, und dem sich die Negierung nicht fügen konnte. Das
war schlimmer noch, als es die abermalige Ablehnung der Eisenbahn Kubub-Keck-
"wnshoop gewesen wäre. Auf das schärfste muß betont werden, daß die Frage
^ne grundsätzliche Bedeutung hat, die über den vorliegenden Fall weit hinausgeht
und mit Kolonialpolitik nichts mehr zu tuu hat. Die Regierung sollte gezwungen
verden, die Zahl der Truppen in einem des Schutzes bedürftigen, im Kriegszustande
efnidlichm Lande, für das schon Hunderte von Millionen ausgegeben worden sind,
und in dem viele weitere hundert auf dem Spiele stehn, über das von den Ver¬
antwortlicher Autoritäten für zulässig befundne Maß hinaus zu vermindern, mit
"übern Worten, auf das Geheiß einer Partei das deutsche Volk vor die Wahl zu
stellen, entweder die Kolonie schimpflich aufzugeben oder eine unerhörte Verschleu¬
derung von Mitteln, die vom deutschen Volke aufgebracht werden müssen, zu ge-
n?^"' ^'^ warum dieses Entweder--Oder? Nicht etwa weil jene Partei diese
Wirkung selbst wünscht, sondern weil ihr jedes Mittel recht ist, die Regierung unter
hr Joch zu zwingen. Was hier zufällig mit einer kolonialen Frage versucht worden
^ kann bei andrer Gelegenheit auch mit jeder andern nationalen Ehrensache und
^ cachtfrage versucht werden. Wer steht dafür, daß, wenn dergleichen einmal geschehn
! und die Billigung des Volks gefunden hat, nicht auch im Falle eines europäischen
Neges Ähnliches unternommen wird, eine herrschsüchtige, nur ihre Zwecke kennende
Mrtei der Verantwortlicher Leitung in den Arm fällt? Es ist im Grundsatz ganz
.""selbe. Wenn hier und da mit Achselzucken erwidert wird, hier handle es sich
w- um gar keinen wirklichen Krieg, sondern um Unternehmungen gegen räuberische
Hvttentottenbanden, so muß dazu bemerkt werden, daß der Maßstab für die Beur-
reilung nicht in dem Umfang und der Bedeutung des Krieges zu suchen ist, sondern
"Un, oh richtigen und genügenden Mittel aufgewandt werden. Bekenne sich
^ Deutsche Reich aus freien Stücken unfähig, mit Hottentotten fertig zu werden,
w ist das um so schimpflicher. Der scharse Hinweis auf die grundsätzliche Be-
endung des Falls mag übertrieben erscheinen, ober sicherlich darf man nichts für
"^möglich halten, wenn ein Mann, wie der Abgeordnete Spahn, davon sprechen
°unde, das Zentrum wolle der Regierung die Verantwortung abnehmen, und dem
^. Befehlshaber in Südwestafrika könne es doch nur angenehm sein, daß der etwaige
^"ßerfolg nicht ihm angerechnet werden würde. Eine so unglaubliche, undeutsche
U'ffassuug von dem Pflichtgefühl und der Verantwortungsfreudigkeit eines deutschen
^Wziers bekundete derselbe Mann, der in derselben Rede ganz treuherzig zu ver-
"Herr wagte, daß beim Wiederausbruch des Aufstandes selbstverständlich alles Nötige


Grenzboten IV 1906 S7
Maßgebliches und Unniaßgedliches

Bestrebungen kennen doch schon die Grenze, wo die kolonialen Fragen zu nationalen
Werden. Mag die sozialdemokratische Verhetzung auch immer wieder versuchen,
den Gedanken einer Weggäbe der Kolonien in das Volk zu werfen, sie kommen
doch nicht damit dnrch, und sie drücken den Gedanken auch nur bedingungsweise
und vorsichtig aus. Es ist eben schon zu viel deutsches Blut um unsre Kolonien
geflossen. Und auch da, wo die Vorstellung von nationaler Ehre das Blut nicht
ichneller durch die Adern zu treiben vermag, machen sich urteilsfähige Leute sehr
Wohl klar, daß mit der Aufopferung der Kolonien ein sehr reeller Schaden für
Deutschland verbunden sein würde. Es wäre ja nicht bloß der Verzicht auf er¬
hofften Gewinn aus den Kolonien selbst, sondern eine Bankerotterklärung der
deutschen Macht vor aller Welt, wofür wir mit unserm ganzen Nationalvermögen
und nationalen Ansehen einzustehn hätten.

Das Zentrum hat sich trotzdem nicht gescheut, durch seiue Haltung in der Frage
der Nachtragsforderungen für Südwestafrika einen Beschluß des Reichstags herbei¬
zuführen, der diese grundsätzliche Wahrung der nationalen Ehre und der allgemeinen
nationalen Interessen bedrohte, und dem sich die Negierung nicht fügen konnte. Das
war schlimmer noch, als es die abermalige Ablehnung der Eisenbahn Kubub-Keck-
»wnshoop gewesen wäre. Auf das schärfste muß betont werden, daß die Frage
^ne grundsätzliche Bedeutung hat, die über den vorliegenden Fall weit hinausgeht
und mit Kolonialpolitik nichts mehr zu tuu hat. Die Regierung sollte gezwungen
verden, die Zahl der Truppen in einem des Schutzes bedürftigen, im Kriegszustande
efnidlichm Lande, für das schon Hunderte von Millionen ausgegeben worden sind,
und in dem viele weitere hundert auf dem Spiele stehn, über das von den Ver¬
antwortlicher Autoritäten für zulässig befundne Maß hinaus zu vermindern, mit
"übern Worten, auf das Geheiß einer Partei das deutsche Volk vor die Wahl zu
stellen, entweder die Kolonie schimpflich aufzugeben oder eine unerhörte Verschleu¬
derung von Mitteln, die vom deutschen Volke aufgebracht werden müssen, zu ge-
n?^"' ^'^ warum dieses Entweder—Oder? Nicht etwa weil jene Partei diese
Wirkung selbst wünscht, sondern weil ihr jedes Mittel recht ist, die Regierung unter
hr Joch zu zwingen. Was hier zufällig mit einer kolonialen Frage versucht worden
^ kann bei andrer Gelegenheit auch mit jeder andern nationalen Ehrensache und
^ cachtfrage versucht werden. Wer steht dafür, daß, wenn dergleichen einmal geschehn
! und die Billigung des Volks gefunden hat, nicht auch im Falle eines europäischen
Neges Ähnliches unternommen wird, eine herrschsüchtige, nur ihre Zwecke kennende
Mrtei der Verantwortlicher Leitung in den Arm fällt? Es ist im Grundsatz ganz
."»selbe. Wenn hier und da mit Achselzucken erwidert wird, hier handle es sich
w- um gar keinen wirklichen Krieg, sondern um Unternehmungen gegen räuberische
Hvttentottenbanden, so muß dazu bemerkt werden, daß der Maßstab für die Beur-
reilung nicht in dem Umfang und der Bedeutung des Krieges zu suchen ist, sondern
"Un, oh richtigen und genügenden Mittel aufgewandt werden. Bekenne sich
^ Deutsche Reich aus freien Stücken unfähig, mit Hottentotten fertig zu werden,
w ist das um so schimpflicher. Der scharse Hinweis auf die grundsätzliche Be-
endung des Falls mag übertrieben erscheinen, ober sicherlich darf man nichts für
"^möglich halten, wenn ein Mann, wie der Abgeordnete Spahn, davon sprechen
°unde, das Zentrum wolle der Regierung die Verantwortung abnehmen, und dem
^. Befehlshaber in Südwestafrika könne es doch nur angenehm sein, daß der etwaige
^«ßerfolg nicht ihm angerechnet werden würde. Eine so unglaubliche, undeutsche
U'ffassuug von dem Pflichtgefühl und der Verantwortungsfreudigkeit eines deutschen
^Wziers bekundete derselbe Mann, der in derselben Rede ganz treuherzig zu ver-
"Herr wagte, daß beim Wiederausbruch des Aufstandes selbstverständlich alles Nötige


Grenzboten IV 1906 S7
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[0683] Maßgebliches und Unniaßgedliches Bestrebungen kennen doch schon die Grenze, wo die kolonialen Fragen zu nationalen Werden. Mag die sozialdemokratische Verhetzung auch immer wieder versuchen, den Gedanken einer Weggäbe der Kolonien in das Volk zu werfen, sie kommen doch nicht damit dnrch, und sie drücken den Gedanken auch nur bedingungsweise und vorsichtig aus. Es ist eben schon zu viel deutsches Blut um unsre Kolonien geflossen. Und auch da, wo die Vorstellung von nationaler Ehre das Blut nicht ichneller durch die Adern zu treiben vermag, machen sich urteilsfähige Leute sehr Wohl klar, daß mit der Aufopferung der Kolonien ein sehr reeller Schaden für Deutschland verbunden sein würde. Es wäre ja nicht bloß der Verzicht auf er¬ hofften Gewinn aus den Kolonien selbst, sondern eine Bankerotterklärung der deutschen Macht vor aller Welt, wofür wir mit unserm ganzen Nationalvermögen und nationalen Ansehen einzustehn hätten. Das Zentrum hat sich trotzdem nicht gescheut, durch seiue Haltung in der Frage der Nachtragsforderungen für Südwestafrika einen Beschluß des Reichstags herbei¬ zuführen, der diese grundsätzliche Wahrung der nationalen Ehre und der allgemeinen nationalen Interessen bedrohte, und dem sich die Negierung nicht fügen konnte. Das war schlimmer noch, als es die abermalige Ablehnung der Eisenbahn Kubub-Keck- »wnshoop gewesen wäre. Auf das schärfste muß betont werden, daß die Frage ^ne grundsätzliche Bedeutung hat, die über den vorliegenden Fall weit hinausgeht und mit Kolonialpolitik nichts mehr zu tuu hat. Die Regierung sollte gezwungen verden, die Zahl der Truppen in einem des Schutzes bedürftigen, im Kriegszustande efnidlichm Lande, für das schon Hunderte von Millionen ausgegeben worden sind, und in dem viele weitere hundert auf dem Spiele stehn, über das von den Ver¬ antwortlicher Autoritäten für zulässig befundne Maß hinaus zu vermindern, mit "übern Worten, auf das Geheiß einer Partei das deutsche Volk vor die Wahl zu stellen, entweder die Kolonie schimpflich aufzugeben oder eine unerhörte Verschleu¬ derung von Mitteln, die vom deutschen Volke aufgebracht werden müssen, zu ge- n?^"' ^'^ warum dieses Entweder—Oder? Nicht etwa weil jene Partei diese Wirkung selbst wünscht, sondern weil ihr jedes Mittel recht ist, die Regierung unter hr Joch zu zwingen. Was hier zufällig mit einer kolonialen Frage versucht worden ^ kann bei andrer Gelegenheit auch mit jeder andern nationalen Ehrensache und ^ cachtfrage versucht werden. Wer steht dafür, daß, wenn dergleichen einmal geschehn ! und die Billigung des Volks gefunden hat, nicht auch im Falle eines europäischen Neges Ähnliches unternommen wird, eine herrschsüchtige, nur ihre Zwecke kennende Mrtei der Verantwortlicher Leitung in den Arm fällt? Es ist im Grundsatz ganz ."»selbe. Wenn hier und da mit Achselzucken erwidert wird, hier handle es sich w- um gar keinen wirklichen Krieg, sondern um Unternehmungen gegen räuberische Hvttentottenbanden, so muß dazu bemerkt werden, daß der Maßstab für die Beur- reilung nicht in dem Umfang und der Bedeutung des Krieges zu suchen ist, sondern "Un, oh richtigen und genügenden Mittel aufgewandt werden. Bekenne sich ^ Deutsche Reich aus freien Stücken unfähig, mit Hottentotten fertig zu werden, w ist das um so schimpflicher. Der scharse Hinweis auf die grundsätzliche Be- endung des Falls mag übertrieben erscheinen, ober sicherlich darf man nichts für "^möglich halten, wenn ein Mann, wie der Abgeordnete Spahn, davon sprechen °unde, das Zentrum wolle der Regierung die Verantwortung abnehmen, und dem ^. Befehlshaber in Südwestafrika könne es doch nur angenehm sein, daß der etwaige ^«ßerfolg nicht ihm angerechnet werden würde. Eine so unglaubliche, undeutsche U'ffassuug von dem Pflichtgefühl und der Verantwortungsfreudigkeit eines deutschen ^Wziers bekundete derselbe Mann, der in derselben Rede ganz treuherzig zu ver- "Herr wagte, daß beim Wiederausbruch des Aufstandes selbstverständlich alles Nötige Grenzboten IV 1906 S7

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_300500/683>, abgerufen am 23.07.2024.