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Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

weißen Häusern und langen Baracken mit einem Leuchtturm am öden, rötlichweißen
Dünenstrand unter brennender Sonne. Dann geht es mit der kleinen Eisenbahn
in offnen kleinen Wagen in viertägiger langsamer Fahrt erst durch den breiten
Sandgürtel, dann durch kahles, starres Felsengebirge hinauf bis Windhuk. Hier
wird das Expeditionskorps gebildet, um in weitem Bogen nach Nordost die Hereros
zu umgehn und sie am Entweichen auf englisches Gebiet zu hindern. Endlose
mühselige Märsche folgen, in Sand und Staub, in unwegsamen Dornbusch, unter
glühender Sonne des Tags, bei schauernder Kälte des Nachts, bei dürftiger Ver¬
pflegung, schlechtem und seltnem Wasser, in beständiger Gefahr vor dem Feinde; eine
starke Offizierspatrouille wird fast aufgerieben. Endlich stellt sich der Feind im
Busch, wird erst nach blutigem Kampfe geworfen und zieht sich zurück. Inzwischen
gehn Kleider und Stiefel, die sie Tag und Nacht nicht vom Leibe bringen, in
Fetzen, die Ochsen und Pferde fallen oder werden "schlapp"; bei der ungenügenden
Nahrung (frischschlachtnem Rindfleisch und Reis) und dem knappen, oft verdorbnen
Wasser und der höchst mangelhaften Nachtruhe erkranken die Leute am Typhus,
liegen fiebernd und stumpf in den holpernden und stoßenden Ochsenkarren; die
andern, noch leidlich rüstigen, schleppen sich abgemagert, hohläugig, schmutzig weiter.
Endlich muß der kleine Zug, nur noch ein "Krankentransport", kein Heerzug, zurück¬
gehn und erreicht eine gute Wasserstelle, wo sich die Leute einige Wochen aus¬
ruhen und bessere Nahrungsmittel erhalten. Der Erzähler aber, selbst am rechten
Arm verwundet und typhuskrank, wird mit einer Offizierspatrouille, da er sich
noch auf dem Pferde halten kann, nach Windhuk geschickt. Dort kommt er wieder
zu Kräften, wird in eine neue, reine, schmucke Schutztruppenuniform gekleidet
und in eine Kolonne der inzwischen eingetroffnen Verstärkungen eingestellt. Mit
dieser, etwa fünfhundert Mann, macht er den großen Einkreisungsfeldzug gegen die
Hereros mit, dabei das blutige aber entscheidende Gefecht am Waterberge, von dem
er natürlich nur das sieht und erzählt, was seine Abteilung erlebt, dieses hart¬
näckige Ringen mit den an Zahl weit überlegnen, zähen Gegnern, im stundenlangen
Feuern im Busch, bis endlich ein entschlossener Sturmangriff unter wildem Schreien
und Schießen entscheidet; dann die Verfolgung des Feindes bis an die Grenze des
öden "Sandfeldes" hinein in den Tod, an Wasserlöchern vorüber, die mit Kadavern
angefüllt sind und gar keine oder eine ekelhafte Flüssigkeit enthalten, auf den Spuren
des flüchtenden, hinsterbenden Volks und seiner verschmachtender Viehherden, an
Leichen von Menschen und Tieren vorbei, unter Hunger und Durst, der einzelne
Leute fast wahnsinnig macht, während wieder ihre eignen Ochsen fallen und liegen
bleiben, wieder in Tageshitze und Nachtkühle, bis endlich der vierte Maun krank
und die Kraft erschöpft ist. Da gehen sie dann endlich im Oktober nach Windhuk
zurück, als eben der blütenprangende Frühling ins Land einzieht, und Peter Moor
fährt, da er sich durch Überanstrengung einen Herzfehler geholt hat, mit dem nächst¬
möglicher Dampfer wieder in die Heimat.

Ein düstres, ergreifendes, erschütterndes Bild! Und doch fehlt das Licht nicht
ganz. Es ist doch ein hohes Lied auf deutsche Art, auf dieses stille, wortkarge
Heldentum, ein Heldentum noch mehr des Duldens und Entsagens als der Tat,
aber ein Heldentum, das unsre Zukunft verbürgt, auf das feste Zusammenhalten
von Männern aller deutschen Landschaften, die nichts wissen von den heimischen
Zänkereien, die nur in einem faulen Frieden aufkommen. Da öffnet sich endlich
der Blick in die Zukunft Südafrikas. Wie Peter Moor das bisher so öde, un¬
gastliche Land im Frühlingsschmuck sieht, da fängt er an, an seine deutsche Zukunft
zu glauben. Er hört einen alten Afrikaner erzählen, wie er zu seiner Farm ge-


Maßgebliches und Unmaßgebliches

weißen Häusern und langen Baracken mit einem Leuchtturm am öden, rötlichweißen
Dünenstrand unter brennender Sonne. Dann geht es mit der kleinen Eisenbahn
in offnen kleinen Wagen in viertägiger langsamer Fahrt erst durch den breiten
Sandgürtel, dann durch kahles, starres Felsengebirge hinauf bis Windhuk. Hier
wird das Expeditionskorps gebildet, um in weitem Bogen nach Nordost die Hereros
zu umgehn und sie am Entweichen auf englisches Gebiet zu hindern. Endlose
mühselige Märsche folgen, in Sand und Staub, in unwegsamen Dornbusch, unter
glühender Sonne des Tags, bei schauernder Kälte des Nachts, bei dürftiger Ver¬
pflegung, schlechtem und seltnem Wasser, in beständiger Gefahr vor dem Feinde; eine
starke Offizierspatrouille wird fast aufgerieben. Endlich stellt sich der Feind im
Busch, wird erst nach blutigem Kampfe geworfen und zieht sich zurück. Inzwischen
gehn Kleider und Stiefel, die sie Tag und Nacht nicht vom Leibe bringen, in
Fetzen, die Ochsen und Pferde fallen oder werden „schlapp"; bei der ungenügenden
Nahrung (frischschlachtnem Rindfleisch und Reis) und dem knappen, oft verdorbnen
Wasser und der höchst mangelhaften Nachtruhe erkranken die Leute am Typhus,
liegen fiebernd und stumpf in den holpernden und stoßenden Ochsenkarren; die
andern, noch leidlich rüstigen, schleppen sich abgemagert, hohläugig, schmutzig weiter.
Endlich muß der kleine Zug, nur noch ein „Krankentransport", kein Heerzug, zurück¬
gehn und erreicht eine gute Wasserstelle, wo sich die Leute einige Wochen aus¬
ruhen und bessere Nahrungsmittel erhalten. Der Erzähler aber, selbst am rechten
Arm verwundet und typhuskrank, wird mit einer Offizierspatrouille, da er sich
noch auf dem Pferde halten kann, nach Windhuk geschickt. Dort kommt er wieder
zu Kräften, wird in eine neue, reine, schmucke Schutztruppenuniform gekleidet
und in eine Kolonne der inzwischen eingetroffnen Verstärkungen eingestellt. Mit
dieser, etwa fünfhundert Mann, macht er den großen Einkreisungsfeldzug gegen die
Hereros mit, dabei das blutige aber entscheidende Gefecht am Waterberge, von dem
er natürlich nur das sieht und erzählt, was seine Abteilung erlebt, dieses hart¬
näckige Ringen mit den an Zahl weit überlegnen, zähen Gegnern, im stundenlangen
Feuern im Busch, bis endlich ein entschlossener Sturmangriff unter wildem Schreien
und Schießen entscheidet; dann die Verfolgung des Feindes bis an die Grenze des
öden „Sandfeldes" hinein in den Tod, an Wasserlöchern vorüber, die mit Kadavern
angefüllt sind und gar keine oder eine ekelhafte Flüssigkeit enthalten, auf den Spuren
des flüchtenden, hinsterbenden Volks und seiner verschmachtender Viehherden, an
Leichen von Menschen und Tieren vorbei, unter Hunger und Durst, der einzelne
Leute fast wahnsinnig macht, während wieder ihre eignen Ochsen fallen und liegen
bleiben, wieder in Tageshitze und Nachtkühle, bis endlich der vierte Maun krank
und die Kraft erschöpft ist. Da gehen sie dann endlich im Oktober nach Windhuk
zurück, als eben der blütenprangende Frühling ins Land einzieht, und Peter Moor
fährt, da er sich durch Überanstrengung einen Herzfehler geholt hat, mit dem nächst¬
möglicher Dampfer wieder in die Heimat.

Ein düstres, ergreifendes, erschütterndes Bild! Und doch fehlt das Licht nicht
ganz. Es ist doch ein hohes Lied auf deutsche Art, auf dieses stille, wortkarge
Heldentum, ein Heldentum noch mehr des Duldens und Entsagens als der Tat,
aber ein Heldentum, das unsre Zukunft verbürgt, auf das feste Zusammenhalten
von Männern aller deutschen Landschaften, die nichts wissen von den heimischen
Zänkereien, die nur in einem faulen Frieden aufkommen. Da öffnet sich endlich
der Blick in die Zukunft Südafrikas. Wie Peter Moor das bisher so öde, un¬
gastliche Land im Frühlingsschmuck sieht, da fängt er an, an seine deutsche Zukunft
zu glauben. Er hört einen alten Afrikaner erzählen, wie er zu seiner Farm ge-


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[0338] Maßgebliches und Unmaßgebliches weißen Häusern und langen Baracken mit einem Leuchtturm am öden, rötlichweißen Dünenstrand unter brennender Sonne. Dann geht es mit der kleinen Eisenbahn in offnen kleinen Wagen in viertägiger langsamer Fahrt erst durch den breiten Sandgürtel, dann durch kahles, starres Felsengebirge hinauf bis Windhuk. Hier wird das Expeditionskorps gebildet, um in weitem Bogen nach Nordost die Hereros zu umgehn und sie am Entweichen auf englisches Gebiet zu hindern. Endlose mühselige Märsche folgen, in Sand und Staub, in unwegsamen Dornbusch, unter glühender Sonne des Tags, bei schauernder Kälte des Nachts, bei dürftiger Ver¬ pflegung, schlechtem und seltnem Wasser, in beständiger Gefahr vor dem Feinde; eine starke Offizierspatrouille wird fast aufgerieben. Endlich stellt sich der Feind im Busch, wird erst nach blutigem Kampfe geworfen und zieht sich zurück. Inzwischen gehn Kleider und Stiefel, die sie Tag und Nacht nicht vom Leibe bringen, in Fetzen, die Ochsen und Pferde fallen oder werden „schlapp"; bei der ungenügenden Nahrung (frischschlachtnem Rindfleisch und Reis) und dem knappen, oft verdorbnen Wasser und der höchst mangelhaften Nachtruhe erkranken die Leute am Typhus, liegen fiebernd und stumpf in den holpernden und stoßenden Ochsenkarren; die andern, noch leidlich rüstigen, schleppen sich abgemagert, hohläugig, schmutzig weiter. Endlich muß der kleine Zug, nur noch ein „Krankentransport", kein Heerzug, zurück¬ gehn und erreicht eine gute Wasserstelle, wo sich die Leute einige Wochen aus¬ ruhen und bessere Nahrungsmittel erhalten. Der Erzähler aber, selbst am rechten Arm verwundet und typhuskrank, wird mit einer Offizierspatrouille, da er sich noch auf dem Pferde halten kann, nach Windhuk geschickt. Dort kommt er wieder zu Kräften, wird in eine neue, reine, schmucke Schutztruppenuniform gekleidet und in eine Kolonne der inzwischen eingetroffnen Verstärkungen eingestellt. Mit dieser, etwa fünfhundert Mann, macht er den großen Einkreisungsfeldzug gegen die Hereros mit, dabei das blutige aber entscheidende Gefecht am Waterberge, von dem er natürlich nur das sieht und erzählt, was seine Abteilung erlebt, dieses hart¬ näckige Ringen mit den an Zahl weit überlegnen, zähen Gegnern, im stundenlangen Feuern im Busch, bis endlich ein entschlossener Sturmangriff unter wildem Schreien und Schießen entscheidet; dann die Verfolgung des Feindes bis an die Grenze des öden „Sandfeldes" hinein in den Tod, an Wasserlöchern vorüber, die mit Kadavern angefüllt sind und gar keine oder eine ekelhafte Flüssigkeit enthalten, auf den Spuren des flüchtenden, hinsterbenden Volks und seiner verschmachtender Viehherden, an Leichen von Menschen und Tieren vorbei, unter Hunger und Durst, der einzelne Leute fast wahnsinnig macht, während wieder ihre eignen Ochsen fallen und liegen bleiben, wieder in Tageshitze und Nachtkühle, bis endlich der vierte Maun krank und die Kraft erschöpft ist. Da gehen sie dann endlich im Oktober nach Windhuk zurück, als eben der blütenprangende Frühling ins Land einzieht, und Peter Moor fährt, da er sich durch Überanstrengung einen Herzfehler geholt hat, mit dem nächst¬ möglicher Dampfer wieder in die Heimat. Ein düstres, ergreifendes, erschütterndes Bild! Und doch fehlt das Licht nicht ganz. Es ist doch ein hohes Lied auf deutsche Art, auf dieses stille, wortkarge Heldentum, ein Heldentum noch mehr des Duldens und Entsagens als der Tat, aber ein Heldentum, das unsre Zukunft verbürgt, auf das feste Zusammenhalten von Männern aller deutschen Landschaften, die nichts wissen von den heimischen Zänkereien, die nur in einem faulen Frieden aufkommen. Da öffnet sich endlich der Blick in die Zukunft Südafrikas. Wie Peter Moor das bisher so öde, un¬ gastliche Land im Frühlingsschmuck sieht, da fängt er an, an seine deutsche Zukunft zu glauben. Er hört einen alten Afrikaner erzählen, wie er zu seiner Farm ge-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_300500/338>, abgerufen am 23.07.2024.