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Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Deutschland an den Tag gelegt habe. Es besteht wirklich kein Grund, diese
Äußerlichkeiten sehr ernst zu nehmen. Die Italiener sind begreiflicherweise froh,
wenn sie möglichst lange vor einem Konflikt mit Frankreich bewahrt bleiben, ebenso
wie den Franzosen ein Konflikt mit England vorläufig außerordentlich unerwünscht
wäre, sie bekomplimentieren einander, toasten aufeinander und rüsten gegeneinander.
Champagnerstimmung kann eine ganze Zeit lang vorhalten, gegen die Macht der
Interessen kommt sie doch nicht auf.

Es hat ja zunächst etwas befremdliches, daß sich das uns formell Verbündete
Italien in so lebhaften Sympathien für zwei Mächte ergeht, die eine Militärkonvention
schon abgeschlossen haben sollen, nach andrer Lesart abzuschließen im Begriff stehen,
deren Spitze sich ausgesprochnermaßen nur gegen Deutschland richten könnte. Zur Zeit
der Anwesenheit des Königs Eduard in Marienbad sind dort privatim sehr bündige
Versicherungen im Umlauf gesetzt worden, daß England niemals daran denken werde,
militärische Abmachungen mit Frankreich gegen Deutschland zu treffen. Es ist nicht ganz
leicht, den wirklichen Goldgehalt dieser in Marienbad in Kurs gebrachten englischen
Münzen festzustellen. England hat den großen Herbstübungen in Deutschland und
Frankreich in diesem Jahre besondre Aufmerksamkeit gewidmet, in Deutschland aller¬
dings erst auf direkte Einladung des Kaisers an den Herzog von Connaught, nach
Frankreich aber hat es den General French, den Kommandierenden des Armeekorps
von Aldershot, und den General Grierson, den Direktor der militärischen Operations-
abteilung im britischen Kriegsministerium, entsandt. Französische Blätter haben darauf
hingewiesen, daß diese beiden englischen Generale vor allen übrigen fremden Offizteren
mit besondrer Bevorzugung aufgenommen worden seien, wie das ja in der Tat auch
bei den gewechselten Trinksprüchen erkennbar geworden ist. Da feststeht, daß Eng¬
land sein herzliches Einvernehmen mit Frankreich zur unerschütterlichen Basis seiner
Politik gemacht hat, kann es kaum noch darauf ankommen, ob dieses Einvernehmen,
wie französische Stimmen verlangen, eine Ergänzung durch eine militärische Kon¬
vention findet oder nicht. Von Bedeutung würde sie ja doch erst im Kriegsfalle
werden, und daß im Kriege beide Mächte zusammengehen wollen, ist seit dem ver¬
gangnen Jahre so oft ausgesprochen und so vielfach ventiliert worden, daß darin
nichts Aufregendes liegt. Bei der Aktionsunfähigkeit Rußlands ist es durchaus be¬
greiflich, daß Frankreich bei einer andern Großmacht Schutz gegen Deutschland
sucht. Dieses Allianzbedürfnis Frankreichs ist und bleibt ein Eingeständnis seiner
Schwäche, Frankreich bringt der Entente mit England eine ganze Summe von Inter¬
essen und Lieblingsideen zum Opfer. Nun ist ja sehr Wohl möglich, daß England
die beiden Generale nach Frankreich geschickt hat, um die französische Armee daraufhin
anzusehen und zu prüfen, was sie wirklich wert ist, soweit sich das bei einem
Manöver erkennen läßt. Sie sind begreiflicherweise aufgenommen worden wie die
Vertreter eines großen Hauses, mit dem man ein gutes Geschäft abschließen möchte,
und da in Frankreich dergleichen Dinge ohne Zeitungsgeräusch nicht abgehen, so
darf man sich nicht weiter wundern, wenn auch diese angebliche Militärkonvention
ebenso wie seinerzeit die französisch-russische als eine Reklame für Frankreichs Größe
und Bedeutung in alle vier Winde hinaustrompetet worden ist, während sie tat¬
sächlich für das Gegenteil spricht. In andern Ländern Pflegt man solche Dinge
mit einer gewissen Geheimhaltung zu umgeben, aber die französische Selbstverleug¬
nung geht in dieser Beziehung so weit, daß die Zeitungen sogar die Behauptung,
General French sei dazu ausersehen, "die französische Kavallerie an den Rhein
zu führen", als eine für Frankreich höchst schmeichelhafte Sache ohne jeden Wider¬
spruch abdrucken.

Einen eigentümlichen Ton in diese französisch-englische Allianzhymne bringt
jedoch die Londoner, ministerielle "Tribune" vom 19. September. Sie veröffentlicht


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Deutschland an den Tag gelegt habe. Es besteht wirklich kein Grund, diese
Äußerlichkeiten sehr ernst zu nehmen. Die Italiener sind begreiflicherweise froh,
wenn sie möglichst lange vor einem Konflikt mit Frankreich bewahrt bleiben, ebenso
wie den Franzosen ein Konflikt mit England vorläufig außerordentlich unerwünscht
wäre, sie bekomplimentieren einander, toasten aufeinander und rüsten gegeneinander.
Champagnerstimmung kann eine ganze Zeit lang vorhalten, gegen die Macht der
Interessen kommt sie doch nicht auf.

Es hat ja zunächst etwas befremdliches, daß sich das uns formell Verbündete
Italien in so lebhaften Sympathien für zwei Mächte ergeht, die eine Militärkonvention
schon abgeschlossen haben sollen, nach andrer Lesart abzuschließen im Begriff stehen,
deren Spitze sich ausgesprochnermaßen nur gegen Deutschland richten könnte. Zur Zeit
der Anwesenheit des Königs Eduard in Marienbad sind dort privatim sehr bündige
Versicherungen im Umlauf gesetzt worden, daß England niemals daran denken werde,
militärische Abmachungen mit Frankreich gegen Deutschland zu treffen. Es ist nicht ganz
leicht, den wirklichen Goldgehalt dieser in Marienbad in Kurs gebrachten englischen
Münzen festzustellen. England hat den großen Herbstübungen in Deutschland und
Frankreich in diesem Jahre besondre Aufmerksamkeit gewidmet, in Deutschland aller¬
dings erst auf direkte Einladung des Kaisers an den Herzog von Connaught, nach
Frankreich aber hat es den General French, den Kommandierenden des Armeekorps
von Aldershot, und den General Grierson, den Direktor der militärischen Operations-
abteilung im britischen Kriegsministerium, entsandt. Französische Blätter haben darauf
hingewiesen, daß diese beiden englischen Generale vor allen übrigen fremden Offizteren
mit besondrer Bevorzugung aufgenommen worden seien, wie das ja in der Tat auch
bei den gewechselten Trinksprüchen erkennbar geworden ist. Da feststeht, daß Eng¬
land sein herzliches Einvernehmen mit Frankreich zur unerschütterlichen Basis seiner
Politik gemacht hat, kann es kaum noch darauf ankommen, ob dieses Einvernehmen,
wie französische Stimmen verlangen, eine Ergänzung durch eine militärische Kon¬
vention findet oder nicht. Von Bedeutung würde sie ja doch erst im Kriegsfalle
werden, und daß im Kriege beide Mächte zusammengehen wollen, ist seit dem ver¬
gangnen Jahre so oft ausgesprochen und so vielfach ventiliert worden, daß darin
nichts Aufregendes liegt. Bei der Aktionsunfähigkeit Rußlands ist es durchaus be¬
greiflich, daß Frankreich bei einer andern Großmacht Schutz gegen Deutschland
sucht. Dieses Allianzbedürfnis Frankreichs ist und bleibt ein Eingeständnis seiner
Schwäche, Frankreich bringt der Entente mit England eine ganze Summe von Inter¬
essen und Lieblingsideen zum Opfer. Nun ist ja sehr Wohl möglich, daß England
die beiden Generale nach Frankreich geschickt hat, um die französische Armee daraufhin
anzusehen und zu prüfen, was sie wirklich wert ist, soweit sich das bei einem
Manöver erkennen läßt. Sie sind begreiflicherweise aufgenommen worden wie die
Vertreter eines großen Hauses, mit dem man ein gutes Geschäft abschließen möchte,
und da in Frankreich dergleichen Dinge ohne Zeitungsgeräusch nicht abgehen, so
darf man sich nicht weiter wundern, wenn auch diese angebliche Militärkonvention
ebenso wie seinerzeit die französisch-russische als eine Reklame für Frankreichs Größe
und Bedeutung in alle vier Winde hinaustrompetet worden ist, während sie tat¬
sächlich für das Gegenteil spricht. In andern Ländern Pflegt man solche Dinge
mit einer gewissen Geheimhaltung zu umgeben, aber die französische Selbstverleug¬
nung geht in dieser Beziehung so weit, daß die Zeitungen sogar die Behauptung,
General French sei dazu ausersehen, „die französische Kavallerie an den Rhein
zu führen", als eine für Frankreich höchst schmeichelhafte Sache ohne jeden Wider¬
spruch abdrucken.

Einen eigentümlichen Ton in diese französisch-englische Allianzhymne bringt
jedoch die Londoner, ministerielle „Tribune" vom 19. September. Sie veröffentlicht


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[0704] Maßgebliches und Unmaßgebliches Deutschland an den Tag gelegt habe. Es besteht wirklich kein Grund, diese Äußerlichkeiten sehr ernst zu nehmen. Die Italiener sind begreiflicherweise froh, wenn sie möglichst lange vor einem Konflikt mit Frankreich bewahrt bleiben, ebenso wie den Franzosen ein Konflikt mit England vorläufig außerordentlich unerwünscht wäre, sie bekomplimentieren einander, toasten aufeinander und rüsten gegeneinander. Champagnerstimmung kann eine ganze Zeit lang vorhalten, gegen die Macht der Interessen kommt sie doch nicht auf. Es hat ja zunächst etwas befremdliches, daß sich das uns formell Verbündete Italien in so lebhaften Sympathien für zwei Mächte ergeht, die eine Militärkonvention schon abgeschlossen haben sollen, nach andrer Lesart abzuschließen im Begriff stehen, deren Spitze sich ausgesprochnermaßen nur gegen Deutschland richten könnte. Zur Zeit der Anwesenheit des Königs Eduard in Marienbad sind dort privatim sehr bündige Versicherungen im Umlauf gesetzt worden, daß England niemals daran denken werde, militärische Abmachungen mit Frankreich gegen Deutschland zu treffen. Es ist nicht ganz leicht, den wirklichen Goldgehalt dieser in Marienbad in Kurs gebrachten englischen Münzen festzustellen. England hat den großen Herbstübungen in Deutschland und Frankreich in diesem Jahre besondre Aufmerksamkeit gewidmet, in Deutschland aller¬ dings erst auf direkte Einladung des Kaisers an den Herzog von Connaught, nach Frankreich aber hat es den General French, den Kommandierenden des Armeekorps von Aldershot, und den General Grierson, den Direktor der militärischen Operations- abteilung im britischen Kriegsministerium, entsandt. Französische Blätter haben darauf hingewiesen, daß diese beiden englischen Generale vor allen übrigen fremden Offizteren mit besondrer Bevorzugung aufgenommen worden seien, wie das ja in der Tat auch bei den gewechselten Trinksprüchen erkennbar geworden ist. Da feststeht, daß Eng¬ land sein herzliches Einvernehmen mit Frankreich zur unerschütterlichen Basis seiner Politik gemacht hat, kann es kaum noch darauf ankommen, ob dieses Einvernehmen, wie französische Stimmen verlangen, eine Ergänzung durch eine militärische Kon¬ vention findet oder nicht. Von Bedeutung würde sie ja doch erst im Kriegsfalle werden, und daß im Kriege beide Mächte zusammengehen wollen, ist seit dem ver¬ gangnen Jahre so oft ausgesprochen und so vielfach ventiliert worden, daß darin nichts Aufregendes liegt. Bei der Aktionsunfähigkeit Rußlands ist es durchaus be¬ greiflich, daß Frankreich bei einer andern Großmacht Schutz gegen Deutschland sucht. Dieses Allianzbedürfnis Frankreichs ist und bleibt ein Eingeständnis seiner Schwäche, Frankreich bringt der Entente mit England eine ganze Summe von Inter¬ essen und Lieblingsideen zum Opfer. Nun ist ja sehr Wohl möglich, daß England die beiden Generale nach Frankreich geschickt hat, um die französische Armee daraufhin anzusehen und zu prüfen, was sie wirklich wert ist, soweit sich das bei einem Manöver erkennen läßt. Sie sind begreiflicherweise aufgenommen worden wie die Vertreter eines großen Hauses, mit dem man ein gutes Geschäft abschließen möchte, und da in Frankreich dergleichen Dinge ohne Zeitungsgeräusch nicht abgehen, so darf man sich nicht weiter wundern, wenn auch diese angebliche Militärkonvention ebenso wie seinerzeit die französisch-russische als eine Reklame für Frankreichs Größe und Bedeutung in alle vier Winde hinaustrompetet worden ist, während sie tat¬ sächlich für das Gegenteil spricht. In andern Ländern Pflegt man solche Dinge mit einer gewissen Geheimhaltung zu umgeben, aber die französische Selbstverleug¬ nung geht in dieser Beziehung so weit, daß die Zeitungen sogar die Behauptung, General French sei dazu ausersehen, „die französische Kavallerie an den Rhein zu führen", als eine für Frankreich höchst schmeichelhafte Sache ohne jeden Wider¬ spruch abdrucken. Einen eigentümlichen Ton in diese französisch-englische Allianzhymne bringt jedoch die Londoner, ministerielle „Tribune" vom 19. September. Sie veröffentlicht

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_299786/704>, abgerufen am 28.12.2024.