Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Drittes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Maßgebliches und Unmaßgebliches

Vater die Erlaubnis erwirkte, die Überfahrt nach England zum Jubiläum der
Königin Viktoria mit einer Torpedodivision machen zu dürfen, die dann im Voll¬
dampf bei stürmischem Wetter durch die Nordsee jagte, unvermutet an der englischen
Küste auftauchte und -- wie schon einmal in diesen Blättern erwähnt -- dadurch
einen englischen Admiral zu der Äußerung an General von Winterfeld, den spätern
vertrauten Generaladjutanten Kaiser Friedrichs, veranlaßte: "Mit einer solchen
Leistung können wir nicht aufwarten", so bietet das ein Gesamtbild, das sich gewiß
viele andre Nationen für ihre Thronfolger wünschen möchten. Wachstum und Ge¬
deihen, Blüte und Frucht eines Baumes hängen von dem Boden ab, worin er
wurzelt, von der Sonne, die ihn bescheint, und dem Regen, der ihn befruchtet.
Sucht man nach allen diesen Lebensbedingungen beim Kaiser, so sind es jedenfalls
die besten, die man sich wünschen könnte. Wenn dennoch in seiner nun achtzehn¬
jährigen Regierung manches anders gegangen ist, als erhofft wurde, so darf man
nicht vergessen -- und das ist ein großer Unterschied bei einer Vergleichung des
Kaisers mit seinem königlichen Onkel von Großbritannien --, daß die Lehren und die
Erfahrungen, die sonst einem Herrscher die Kronprinzenzeit liefert, die dem Gro߬
vater in so reichem Maße zustatten gekommen waren, und die auch bei Kaiser
Friedrich, wäre er als gesunder Mann zur Regierung gekommen, ihre Einwirkung
nicht verfehlt haben würden, von Kaiser Wilhelm dem Zweiten erst auf dem Throne
gesammelt werden konnten. Er selbst hat einmal in Bremen auf die Eindrücke hin¬
gewiesen, die er in seiner Jugend bei häufiger Anwesenheit in England dort von
Britanniens Größe und Weltstellung gewonnen hat. Sie haben ihm den Blick in
die Ferne geschärft und sind dem Deutschen Reiche schon in mancher Hinsicht zugute
gekommen.

Die Neigung, die Vergangenheit auf Kosten der Gegenwart zu erheben,
namentlich wenn sie von glänzenden weltgeschichtlichen Taten erfüllt war, während
die Gegenwart ausschließlich ein Zeitalter stiller wirtschaftlicher Arbeit ist, muß hier¬
nach modifiziert werden. Nach einem alten Sprichwort soll man den Tag nicht vor
dem Abend loben, ebensowenig aber soll man ihn vor dem Abend schelten. Die
Nation hat seit den Befreiungskriegen ein halbes Jahrhundert hindurch von der.
Sehnsucht nach schier unerreichbaren idealen Zielen gelebt. Als dieses Sehnen
dann endlich über Hoffen und Verstehn erfüllt und Deutschland auf eine ungeahnte
Höhe gehoben worden war, sind an die Stelle der idealen politischen Ziele die
materiellen wirtschaftlichen getreten. Die politischen waren eine interne Angelegen¬
heit Deutschlands, die wir zunächst mit uns selbst auszumachen hatten, die wirtschaft¬
lichen bringen uns in enge Berührung mit den andern Nationen, zwischen denen
wir uns Platz suchen und ihn halten müssen. Daraus erwachsen Reibungen, aus
den Reibungen Verstimmungen bet uns und bei den andern, je nachdem sie oder
wir den Platz behaupten. Die zunehmende Verstimmung im Auslande zeigt in
Übereinstimmung mit unsern Statistiker, daß Deutschland in Industrie, Handel und
Schiffahrt auf dem Weltmarkt im starken Aufsteigen ist. Aber dieses Aussteigen
hat zwei Nachteile. Zunächst ein starkes nachdrängen der arbeitenden Klassen, die
für ihrer Hände Arbeit fort und fort einen reichern Anteil am Gewinn begehren,
sich in starke Organisationen formen und diese ebenso für ihre politischen wie für
ihre wirtschaftlichen Bestrebungen einsetzen. Dieses starke nachdrängen spricht einst¬
weilen gegen jede weitere Ausdehnung des allgemeinen Stimmrechts auf das Gebiet
der Landtags- und der Gemetndewahlen. Die Dämme, die heute noch die Flut halten,
dürften sonst doch zu schwach werden. Der zweite Nachteil ist der, daß der glänz 'de
materielle Aufschwung der an Handel und Industrie beteiligten Kreise, zu denen
sich neuerdings auch noch ein großer Teil der Landwirtschaft gesellt, jene gebildeten


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Vater die Erlaubnis erwirkte, die Überfahrt nach England zum Jubiläum der
Königin Viktoria mit einer Torpedodivision machen zu dürfen, die dann im Voll¬
dampf bei stürmischem Wetter durch die Nordsee jagte, unvermutet an der englischen
Küste auftauchte und — wie schon einmal in diesen Blättern erwähnt — dadurch
einen englischen Admiral zu der Äußerung an General von Winterfeld, den spätern
vertrauten Generaladjutanten Kaiser Friedrichs, veranlaßte: „Mit einer solchen
Leistung können wir nicht aufwarten", so bietet das ein Gesamtbild, das sich gewiß
viele andre Nationen für ihre Thronfolger wünschen möchten. Wachstum und Ge¬
deihen, Blüte und Frucht eines Baumes hängen von dem Boden ab, worin er
wurzelt, von der Sonne, die ihn bescheint, und dem Regen, der ihn befruchtet.
Sucht man nach allen diesen Lebensbedingungen beim Kaiser, so sind es jedenfalls
die besten, die man sich wünschen könnte. Wenn dennoch in seiner nun achtzehn¬
jährigen Regierung manches anders gegangen ist, als erhofft wurde, so darf man
nicht vergessen — und das ist ein großer Unterschied bei einer Vergleichung des
Kaisers mit seinem königlichen Onkel von Großbritannien —, daß die Lehren und die
Erfahrungen, die sonst einem Herrscher die Kronprinzenzeit liefert, die dem Gro߬
vater in so reichem Maße zustatten gekommen waren, und die auch bei Kaiser
Friedrich, wäre er als gesunder Mann zur Regierung gekommen, ihre Einwirkung
nicht verfehlt haben würden, von Kaiser Wilhelm dem Zweiten erst auf dem Throne
gesammelt werden konnten. Er selbst hat einmal in Bremen auf die Eindrücke hin¬
gewiesen, die er in seiner Jugend bei häufiger Anwesenheit in England dort von
Britanniens Größe und Weltstellung gewonnen hat. Sie haben ihm den Blick in
die Ferne geschärft und sind dem Deutschen Reiche schon in mancher Hinsicht zugute
gekommen.

Die Neigung, die Vergangenheit auf Kosten der Gegenwart zu erheben,
namentlich wenn sie von glänzenden weltgeschichtlichen Taten erfüllt war, während
die Gegenwart ausschließlich ein Zeitalter stiller wirtschaftlicher Arbeit ist, muß hier¬
nach modifiziert werden. Nach einem alten Sprichwort soll man den Tag nicht vor
dem Abend loben, ebensowenig aber soll man ihn vor dem Abend schelten. Die
Nation hat seit den Befreiungskriegen ein halbes Jahrhundert hindurch von der.
Sehnsucht nach schier unerreichbaren idealen Zielen gelebt. Als dieses Sehnen
dann endlich über Hoffen und Verstehn erfüllt und Deutschland auf eine ungeahnte
Höhe gehoben worden war, sind an die Stelle der idealen politischen Ziele die
materiellen wirtschaftlichen getreten. Die politischen waren eine interne Angelegen¬
heit Deutschlands, die wir zunächst mit uns selbst auszumachen hatten, die wirtschaft¬
lichen bringen uns in enge Berührung mit den andern Nationen, zwischen denen
wir uns Platz suchen und ihn halten müssen. Daraus erwachsen Reibungen, aus
den Reibungen Verstimmungen bet uns und bei den andern, je nachdem sie oder
wir den Platz behaupten. Die zunehmende Verstimmung im Auslande zeigt in
Übereinstimmung mit unsern Statistiker, daß Deutschland in Industrie, Handel und
Schiffahrt auf dem Weltmarkt im starken Aufsteigen ist. Aber dieses Aussteigen
hat zwei Nachteile. Zunächst ein starkes nachdrängen der arbeitenden Klassen, die
für ihrer Hände Arbeit fort und fort einen reichern Anteil am Gewinn begehren,
sich in starke Organisationen formen und diese ebenso für ihre politischen wie für
ihre wirtschaftlichen Bestrebungen einsetzen. Dieses starke nachdrängen spricht einst¬
weilen gegen jede weitere Ausdehnung des allgemeinen Stimmrechts auf das Gebiet
der Landtags- und der Gemetndewahlen. Die Dämme, die heute noch die Flut halten,
dürften sonst doch zu schwach werden. Der zweite Nachteil ist der, daß der glänz 'de
materielle Aufschwung der an Handel und Industrie beteiligten Kreise, zu denen
sich neuerdings auch noch ein großer Teil der Landwirtschaft gesellt, jene gebildeten


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0648" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/300435"/>
            <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_2592" prev="#ID_2591"> Vater die Erlaubnis erwirkte, die Überfahrt nach England zum Jubiläum der<lb/>
Königin Viktoria mit einer Torpedodivision machen zu dürfen, die dann im Voll¬<lb/>
dampf bei stürmischem Wetter durch die Nordsee jagte, unvermutet an der englischen<lb/>
Küste auftauchte und &#x2014; wie schon einmal in diesen Blättern erwähnt &#x2014; dadurch<lb/>
einen englischen Admiral zu der Äußerung an General von Winterfeld, den spätern<lb/>
vertrauten Generaladjutanten Kaiser Friedrichs, veranlaßte: &#x201E;Mit einer solchen<lb/>
Leistung können wir nicht aufwarten", so bietet das ein Gesamtbild, das sich gewiß<lb/>
viele andre Nationen für ihre Thronfolger wünschen möchten. Wachstum und Ge¬<lb/>
deihen, Blüte und Frucht eines Baumes hängen von dem Boden ab, worin er<lb/>
wurzelt, von der Sonne, die ihn bescheint, und dem Regen, der ihn befruchtet.<lb/>
Sucht man nach allen diesen Lebensbedingungen beim Kaiser, so sind es jedenfalls<lb/>
die besten, die man sich wünschen könnte. Wenn dennoch in seiner nun achtzehn¬<lb/>
jährigen Regierung manches anders gegangen ist, als erhofft wurde, so darf man<lb/>
nicht vergessen &#x2014; und das ist ein großer Unterschied bei einer Vergleichung des<lb/>
Kaisers mit seinem königlichen Onkel von Großbritannien &#x2014;, daß die Lehren und die<lb/>
Erfahrungen, die sonst einem Herrscher die Kronprinzenzeit liefert, die dem Gro߬<lb/>
vater in so reichem Maße zustatten gekommen waren, und die auch bei Kaiser<lb/>
Friedrich, wäre er als gesunder Mann zur Regierung gekommen, ihre Einwirkung<lb/>
nicht verfehlt haben würden, von Kaiser Wilhelm dem Zweiten erst auf dem Throne<lb/>
gesammelt werden konnten. Er selbst hat einmal in Bremen auf die Eindrücke hin¬<lb/>
gewiesen, die er in seiner Jugend bei häufiger Anwesenheit in England dort von<lb/>
Britanniens Größe und Weltstellung gewonnen hat. Sie haben ihm den Blick in<lb/>
die Ferne geschärft und sind dem Deutschen Reiche schon in mancher Hinsicht zugute<lb/>
gekommen.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_2593" next="#ID_2594"> Die Neigung, die Vergangenheit auf Kosten der Gegenwart zu erheben,<lb/>
namentlich wenn sie von glänzenden weltgeschichtlichen Taten erfüllt war, während<lb/>
die Gegenwart ausschließlich ein Zeitalter stiller wirtschaftlicher Arbeit ist, muß hier¬<lb/>
nach modifiziert werden. Nach einem alten Sprichwort soll man den Tag nicht vor<lb/>
dem Abend loben, ebensowenig aber soll man ihn vor dem Abend schelten. Die<lb/>
Nation hat seit den Befreiungskriegen ein halbes Jahrhundert hindurch von der.<lb/>
Sehnsucht nach schier unerreichbaren idealen Zielen gelebt. Als dieses Sehnen<lb/>
dann endlich über Hoffen und Verstehn erfüllt und Deutschland auf eine ungeahnte<lb/>
Höhe gehoben worden war, sind an die Stelle der idealen politischen Ziele die<lb/>
materiellen wirtschaftlichen getreten. Die politischen waren eine interne Angelegen¬<lb/>
heit Deutschlands, die wir zunächst mit uns selbst auszumachen hatten, die wirtschaft¬<lb/>
lichen bringen uns in enge Berührung mit den andern Nationen, zwischen denen<lb/>
wir uns Platz suchen und ihn halten müssen. Daraus erwachsen Reibungen, aus<lb/>
den Reibungen Verstimmungen bet uns und bei den andern, je nachdem sie oder<lb/>
wir den Platz behaupten. Die zunehmende Verstimmung im Auslande zeigt in<lb/>
Übereinstimmung mit unsern Statistiker, daß Deutschland in Industrie, Handel und<lb/>
Schiffahrt auf dem Weltmarkt im starken Aufsteigen ist. Aber dieses Aussteigen<lb/>
hat zwei Nachteile. Zunächst ein starkes nachdrängen der arbeitenden Klassen, die<lb/>
für ihrer Hände Arbeit fort und fort einen reichern Anteil am Gewinn begehren,<lb/>
sich in starke Organisationen formen und diese ebenso für ihre politischen wie für<lb/>
ihre wirtschaftlichen Bestrebungen einsetzen. Dieses starke nachdrängen spricht einst¬<lb/>
weilen gegen jede weitere Ausdehnung des allgemeinen Stimmrechts auf das Gebiet<lb/>
der Landtags- und der Gemetndewahlen. Die Dämme, die heute noch die Flut halten,<lb/>
dürften sonst doch zu schwach werden. Der zweite Nachteil ist der, daß der glänz 'de<lb/>
materielle Aufschwung der an Handel und Industrie beteiligten Kreise, zu denen<lb/>
sich neuerdings auch noch ein großer Teil der Landwirtschaft gesellt, jene gebildeten</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0648] Maßgebliches und Unmaßgebliches Vater die Erlaubnis erwirkte, die Überfahrt nach England zum Jubiläum der Königin Viktoria mit einer Torpedodivision machen zu dürfen, die dann im Voll¬ dampf bei stürmischem Wetter durch die Nordsee jagte, unvermutet an der englischen Küste auftauchte und — wie schon einmal in diesen Blättern erwähnt — dadurch einen englischen Admiral zu der Äußerung an General von Winterfeld, den spätern vertrauten Generaladjutanten Kaiser Friedrichs, veranlaßte: „Mit einer solchen Leistung können wir nicht aufwarten", so bietet das ein Gesamtbild, das sich gewiß viele andre Nationen für ihre Thronfolger wünschen möchten. Wachstum und Ge¬ deihen, Blüte und Frucht eines Baumes hängen von dem Boden ab, worin er wurzelt, von der Sonne, die ihn bescheint, und dem Regen, der ihn befruchtet. Sucht man nach allen diesen Lebensbedingungen beim Kaiser, so sind es jedenfalls die besten, die man sich wünschen könnte. Wenn dennoch in seiner nun achtzehn¬ jährigen Regierung manches anders gegangen ist, als erhofft wurde, so darf man nicht vergessen — und das ist ein großer Unterschied bei einer Vergleichung des Kaisers mit seinem königlichen Onkel von Großbritannien —, daß die Lehren und die Erfahrungen, die sonst einem Herrscher die Kronprinzenzeit liefert, die dem Gro߬ vater in so reichem Maße zustatten gekommen waren, und die auch bei Kaiser Friedrich, wäre er als gesunder Mann zur Regierung gekommen, ihre Einwirkung nicht verfehlt haben würden, von Kaiser Wilhelm dem Zweiten erst auf dem Throne gesammelt werden konnten. Er selbst hat einmal in Bremen auf die Eindrücke hin¬ gewiesen, die er in seiner Jugend bei häufiger Anwesenheit in England dort von Britanniens Größe und Weltstellung gewonnen hat. Sie haben ihm den Blick in die Ferne geschärft und sind dem Deutschen Reiche schon in mancher Hinsicht zugute gekommen. Die Neigung, die Vergangenheit auf Kosten der Gegenwart zu erheben, namentlich wenn sie von glänzenden weltgeschichtlichen Taten erfüllt war, während die Gegenwart ausschließlich ein Zeitalter stiller wirtschaftlicher Arbeit ist, muß hier¬ nach modifiziert werden. Nach einem alten Sprichwort soll man den Tag nicht vor dem Abend loben, ebensowenig aber soll man ihn vor dem Abend schelten. Die Nation hat seit den Befreiungskriegen ein halbes Jahrhundert hindurch von der. Sehnsucht nach schier unerreichbaren idealen Zielen gelebt. Als dieses Sehnen dann endlich über Hoffen und Verstehn erfüllt und Deutschland auf eine ungeahnte Höhe gehoben worden war, sind an die Stelle der idealen politischen Ziele die materiellen wirtschaftlichen getreten. Die politischen waren eine interne Angelegen¬ heit Deutschlands, die wir zunächst mit uns selbst auszumachen hatten, die wirtschaft¬ lichen bringen uns in enge Berührung mit den andern Nationen, zwischen denen wir uns Platz suchen und ihn halten müssen. Daraus erwachsen Reibungen, aus den Reibungen Verstimmungen bet uns und bei den andern, je nachdem sie oder wir den Platz behaupten. Die zunehmende Verstimmung im Auslande zeigt in Übereinstimmung mit unsern Statistiker, daß Deutschland in Industrie, Handel und Schiffahrt auf dem Weltmarkt im starken Aufsteigen ist. Aber dieses Aussteigen hat zwei Nachteile. Zunächst ein starkes nachdrängen der arbeitenden Klassen, die für ihrer Hände Arbeit fort und fort einen reichern Anteil am Gewinn begehren, sich in starke Organisationen formen und diese ebenso für ihre politischen wie für ihre wirtschaftlichen Bestrebungen einsetzen. Dieses starke nachdrängen spricht einst¬ weilen gegen jede weitere Ausdehnung des allgemeinen Stimmrechts auf das Gebiet der Landtags- und der Gemetndewahlen. Die Dämme, die heute noch die Flut halten, dürften sonst doch zu schwach werden. Der zweite Nachteil ist der, daß der glänz 'de materielle Aufschwung der an Handel und Industrie beteiligten Kreise, zu denen sich neuerdings auch noch ein großer Teil der Landwirtschaft gesellt, jene gebildeten

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_299786
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_299786/648
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_299786/648>, abgerufen am 23.07.2024.