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Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Drittes Vierteljahr.

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Der Bopparder Krieg

Vorbild, den großen Erzbischof Balduin, zu halten, der allen Protesten des Konvents
zum Trotz das hohe Kloster in sein Hauptquartier verwandelt und von dort ans
den erfolgreichen Sturm auf die Stadt unternommen hatte.

Infolgedessen schlug die Stimmung der Bürger Plötzlich wieder um, und der
städtische Büchsenmeister, der die Kartaune ans der Balzerpforte bediente, trug sich
ernstlich mit dem Gedanken, dem Feinde einen gewichtigen Gruß aus ehernem Munde
zuzusenden. Aber die reifliche Erwägung, daß eine so übereilte Handlung die noch
immer nicht ganz nnfgegebne Hoffnung auf eine friedliche Verständigung gänzlich
vernichten müsse, veranlaßte ihn, das schon in Brand gesetzte Luuteuende abzu¬
schneiden und den Kurfürstlichen anstatt der fünfundzwanzigpfündigen Steinkugel
ein paar zornige Blicke znzuschleudern.

Auf dem Waldeck, dem Turme der Stadtbefestigung, der dem hohen Kloster
gerade gegenüberstand, dachte man anders. Hier führte einer von der Bopparder
Ritterschaft, Herr Sifried von Schwalbach, das Kommando. Er hatte sich als kriegs¬
erfahrner Manu seine Leute -- eigne Knechte und städtische Schützen -- sorgfältig
ausgewählt und wußte, daß er sich unter allen Umständen ans ihren Gehorsam ver¬
lassen konnte. Jetzt rief er sie zusammen, ließ sie zu den Waffen greifen, feuerte
sie durch eine Ansprache an und machte mit seiner nur aus achtzehn Köpfen be¬
stehenden Mannschaft einen Ausfall. Auf deu Mauern beobachtete man das ebenso
tollkühne wie aussichtslose Unternehmen mit einer aus Furcht und Neugier ge¬
mischten Teilnahme. Man sah, wie das Häuflein im Sturmschritt gegen den Feind
rückte, wie die Schützen ihre Haken auf die Gabeln legten und abbrannten, und
wie die kleine Heldenschar, als ihr eine mehr als fünffache Übermacht entgegen-
rückte, kehrt machte und dnrch das Zwingelpförtchcn wieder in die Stadt raunte.
Aber von den neunzehn Streitern kamen nur siebzehn zurück: zwei von ihnen hatte"
das Wagnis mit dem Leben bezahlen müssen.

Die Kurfürstlichen, die ebenfalls zwei Tote hatten, setzten ihren Weg jetzt un¬
angefochten fort und richteten sich auf Marienberg, die glückliche Lage des Klosters
nach Kräften ausnutzend, so bequem wie möglich ein. Johann der Zweite bezog
mit seinem Hofstaat die von den Konventualinnen verlassenen Gemächer, und an
der Stätte, wo man sonst nnr Orgelklang und Chorgesang, das Schnurren der
Spinnräder und das Klappern der Webstuhle vernommen hatte, hörte man jetzt
den sporenklingenden Schritt schwerer Reitstiefel, das Klirren der Waffen und den
Lärm rauher Männerstimmen. Bis hoch in das von zwei klaren Bergwässern
durchströmte Tälchen hinauf war alles in lebhafter Tätigkeit. Hier wurden Zelte
aufgeschlagen und Lagergnssen abgesteckt, dort Gräben ausgeworfen und Brustwehren
aufgeführt, und hinter den Klostergebäuden, auf den Abhängen des Eisenbolzkopfes,
waren emsige Zimmerleute beschäftigt, die beiden kurfürstlichen Hauptbüchsen "Un¬
gnade" und "Snelgin" samt den dazu gehörenden Kartaunen, Feldschlangen und
Hakenbüchsen zu lagern.

Den ganzen Nachmittag über gab es für die Bopparder genug zu sehen, seit
aber auf beiden Seiten Blut geflossen war, wollte die rechte, ungetrübte Schaulust
nicht mehr aufkommen. Man bemerkte, daß drüben auf dem andern Ufer, auf der
Filsener Lei und neben der Filsener Kirche, wo das Aufgebot von Montabaur
und Limburg lagerte, ebenfalls schweres Geschütz aufgefahren wurde, man glaubte
oben auf der Höhe über den Wingerten des Hamens die Kriegsvölker zu erkennen,
die von der Mosel her anrücken sollten, und man beobachtete, wie gegen sieben Uhr
Abends bei dem Martinskloster die reisigen Knechte und die Reiter anlangten, die
Philipp, Pfalzgraf bei Rhein und Kurfürst, seinem Verbündeten zuführte. Jetzt
entwickelte sich zwischen Se. Martin und Marienberg ein lebhafter Verkehr, Berittene


Der Bopparder Krieg

Vorbild, den großen Erzbischof Balduin, zu halten, der allen Protesten des Konvents
zum Trotz das hohe Kloster in sein Hauptquartier verwandelt und von dort ans
den erfolgreichen Sturm auf die Stadt unternommen hatte.

Infolgedessen schlug die Stimmung der Bürger Plötzlich wieder um, und der
städtische Büchsenmeister, der die Kartaune ans der Balzerpforte bediente, trug sich
ernstlich mit dem Gedanken, dem Feinde einen gewichtigen Gruß aus ehernem Munde
zuzusenden. Aber die reifliche Erwägung, daß eine so übereilte Handlung die noch
immer nicht ganz nnfgegebne Hoffnung auf eine friedliche Verständigung gänzlich
vernichten müsse, veranlaßte ihn, das schon in Brand gesetzte Luuteuende abzu¬
schneiden und den Kurfürstlichen anstatt der fünfundzwanzigpfündigen Steinkugel
ein paar zornige Blicke znzuschleudern.

Auf dem Waldeck, dem Turme der Stadtbefestigung, der dem hohen Kloster
gerade gegenüberstand, dachte man anders. Hier führte einer von der Bopparder
Ritterschaft, Herr Sifried von Schwalbach, das Kommando. Er hatte sich als kriegs¬
erfahrner Manu seine Leute — eigne Knechte und städtische Schützen — sorgfältig
ausgewählt und wußte, daß er sich unter allen Umständen ans ihren Gehorsam ver¬
lassen konnte. Jetzt rief er sie zusammen, ließ sie zu den Waffen greifen, feuerte
sie durch eine Ansprache an und machte mit seiner nur aus achtzehn Köpfen be¬
stehenden Mannschaft einen Ausfall. Auf deu Mauern beobachtete man das ebenso
tollkühne wie aussichtslose Unternehmen mit einer aus Furcht und Neugier ge¬
mischten Teilnahme. Man sah, wie das Häuflein im Sturmschritt gegen den Feind
rückte, wie die Schützen ihre Haken auf die Gabeln legten und abbrannten, und
wie die kleine Heldenschar, als ihr eine mehr als fünffache Übermacht entgegen-
rückte, kehrt machte und dnrch das Zwingelpförtchcn wieder in die Stadt raunte.
Aber von den neunzehn Streitern kamen nur siebzehn zurück: zwei von ihnen hatte»
das Wagnis mit dem Leben bezahlen müssen.

Die Kurfürstlichen, die ebenfalls zwei Tote hatten, setzten ihren Weg jetzt un¬
angefochten fort und richteten sich auf Marienberg, die glückliche Lage des Klosters
nach Kräften ausnutzend, so bequem wie möglich ein. Johann der Zweite bezog
mit seinem Hofstaat die von den Konventualinnen verlassenen Gemächer, und an
der Stätte, wo man sonst nnr Orgelklang und Chorgesang, das Schnurren der
Spinnräder und das Klappern der Webstuhle vernommen hatte, hörte man jetzt
den sporenklingenden Schritt schwerer Reitstiefel, das Klirren der Waffen und den
Lärm rauher Männerstimmen. Bis hoch in das von zwei klaren Bergwässern
durchströmte Tälchen hinauf war alles in lebhafter Tätigkeit. Hier wurden Zelte
aufgeschlagen und Lagergnssen abgesteckt, dort Gräben ausgeworfen und Brustwehren
aufgeführt, und hinter den Klostergebäuden, auf den Abhängen des Eisenbolzkopfes,
waren emsige Zimmerleute beschäftigt, die beiden kurfürstlichen Hauptbüchsen „Un¬
gnade" und „Snelgin" samt den dazu gehörenden Kartaunen, Feldschlangen und
Hakenbüchsen zu lagern.

Den ganzen Nachmittag über gab es für die Bopparder genug zu sehen, seit
aber auf beiden Seiten Blut geflossen war, wollte die rechte, ungetrübte Schaulust
nicht mehr aufkommen. Man bemerkte, daß drüben auf dem andern Ufer, auf der
Filsener Lei und neben der Filsener Kirche, wo das Aufgebot von Montabaur
und Limburg lagerte, ebenfalls schweres Geschütz aufgefahren wurde, man glaubte
oben auf der Höhe über den Wingerten des Hamens die Kriegsvölker zu erkennen,
die von der Mosel her anrücken sollten, und man beobachtete, wie gegen sieben Uhr
Abends bei dem Martinskloster die reisigen Knechte und die Reiter anlangten, die
Philipp, Pfalzgraf bei Rhein und Kurfürst, seinem Verbündeten zuführte. Jetzt
entwickelte sich zwischen Se. Martin und Marienberg ein lebhafter Verkehr, Berittene


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[0053] Der Bopparder Krieg Vorbild, den großen Erzbischof Balduin, zu halten, der allen Protesten des Konvents zum Trotz das hohe Kloster in sein Hauptquartier verwandelt und von dort ans den erfolgreichen Sturm auf die Stadt unternommen hatte. Infolgedessen schlug die Stimmung der Bürger Plötzlich wieder um, und der städtische Büchsenmeister, der die Kartaune ans der Balzerpforte bediente, trug sich ernstlich mit dem Gedanken, dem Feinde einen gewichtigen Gruß aus ehernem Munde zuzusenden. Aber die reifliche Erwägung, daß eine so übereilte Handlung die noch immer nicht ganz nnfgegebne Hoffnung auf eine friedliche Verständigung gänzlich vernichten müsse, veranlaßte ihn, das schon in Brand gesetzte Luuteuende abzu¬ schneiden und den Kurfürstlichen anstatt der fünfundzwanzigpfündigen Steinkugel ein paar zornige Blicke znzuschleudern. Auf dem Waldeck, dem Turme der Stadtbefestigung, der dem hohen Kloster gerade gegenüberstand, dachte man anders. Hier führte einer von der Bopparder Ritterschaft, Herr Sifried von Schwalbach, das Kommando. Er hatte sich als kriegs¬ erfahrner Manu seine Leute — eigne Knechte und städtische Schützen — sorgfältig ausgewählt und wußte, daß er sich unter allen Umständen ans ihren Gehorsam ver¬ lassen konnte. Jetzt rief er sie zusammen, ließ sie zu den Waffen greifen, feuerte sie durch eine Ansprache an und machte mit seiner nur aus achtzehn Köpfen be¬ stehenden Mannschaft einen Ausfall. Auf deu Mauern beobachtete man das ebenso tollkühne wie aussichtslose Unternehmen mit einer aus Furcht und Neugier ge¬ mischten Teilnahme. Man sah, wie das Häuflein im Sturmschritt gegen den Feind rückte, wie die Schützen ihre Haken auf die Gabeln legten und abbrannten, und wie die kleine Heldenschar, als ihr eine mehr als fünffache Übermacht entgegen- rückte, kehrt machte und dnrch das Zwingelpförtchcn wieder in die Stadt raunte. Aber von den neunzehn Streitern kamen nur siebzehn zurück: zwei von ihnen hatte» das Wagnis mit dem Leben bezahlen müssen. Die Kurfürstlichen, die ebenfalls zwei Tote hatten, setzten ihren Weg jetzt un¬ angefochten fort und richteten sich auf Marienberg, die glückliche Lage des Klosters nach Kräften ausnutzend, so bequem wie möglich ein. Johann der Zweite bezog mit seinem Hofstaat die von den Konventualinnen verlassenen Gemächer, und an der Stätte, wo man sonst nnr Orgelklang und Chorgesang, das Schnurren der Spinnräder und das Klappern der Webstuhle vernommen hatte, hörte man jetzt den sporenklingenden Schritt schwerer Reitstiefel, das Klirren der Waffen und den Lärm rauher Männerstimmen. Bis hoch in das von zwei klaren Bergwässern durchströmte Tälchen hinauf war alles in lebhafter Tätigkeit. Hier wurden Zelte aufgeschlagen und Lagergnssen abgesteckt, dort Gräben ausgeworfen und Brustwehren aufgeführt, und hinter den Klostergebäuden, auf den Abhängen des Eisenbolzkopfes, waren emsige Zimmerleute beschäftigt, die beiden kurfürstlichen Hauptbüchsen „Un¬ gnade" und „Snelgin" samt den dazu gehörenden Kartaunen, Feldschlangen und Hakenbüchsen zu lagern. Den ganzen Nachmittag über gab es für die Bopparder genug zu sehen, seit aber auf beiden Seiten Blut geflossen war, wollte die rechte, ungetrübte Schaulust nicht mehr aufkommen. Man bemerkte, daß drüben auf dem andern Ufer, auf der Filsener Lei und neben der Filsener Kirche, wo das Aufgebot von Montabaur und Limburg lagerte, ebenfalls schweres Geschütz aufgefahren wurde, man glaubte oben auf der Höhe über den Wingerten des Hamens die Kriegsvölker zu erkennen, die von der Mosel her anrücken sollten, und man beobachtete, wie gegen sieben Uhr Abends bei dem Martinskloster die reisigen Knechte und die Reiter anlangten, die Philipp, Pfalzgraf bei Rhein und Kurfürst, seinem Verbündeten zuführte. Jetzt entwickelte sich zwischen Se. Martin und Marienberg ein lebhafter Verkehr, Berittene

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_299786/53>, abgerufen am 23.07.2024.