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Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Drittes Vierteljahr.

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Der Bopparder Krieg

Die drei vom Schicksal zu dem tollen Abenteuer bestimmten: Herr Petrus
Im Hof, Meister Mertloch und Meister Atman verschwanden einer nach dem
andern in unauffälliger Weise aus der Festversammlung, trafen bei den Schanzen
wieder zusammen, wanderten durch die vereinsamte Stadt und gelangten ohne Mühe
in die Burg, deren Zugbrücke herabgelassen und deren Tor unverschlossen war.
Sie zogen den Ochsen aus seinem finstern Stall und waren schon im Begriff, ihn
aus der Stadt zu führen, als Mertloch einfiel, die Burgleute möchten das Tier
doch wohl wiedererkennen, wenn es plötzlich oben beim Kloster erschiene. Dagegen
ließ fich nichts einwenden, aber Was sollte man da tun?

Atman, der als kunstfertiger Schmied ein erfinderischer Kopf war, schlug
vor, man solle den reinbraunen Ochsen durch Betupfen mit Kalkmilch in einen
Schecken verwandeln. Der Vorschlag fand Beifall, und man führte das Tier in
die Niederstadt, wo die Gerber wohnten, die jederzeit das benötigte Färbemittel
auf Vorrat zu haben Pflegten. In Engel Thulls Hof tauchte man einen Besen
in die Kalkgrube und pinselte dem Ochsen die schönsten Weißen Flecken auf Stirn,
Hals, Schaufeln und Flanken -- eine Prozedur, die der davon Betroffne ohne
sonderliche Gemütsbewegung über sich ergehn ließ.

Im Klosterhöfe stand der Bopparder Rat schon ziemlich vollzählig versammelt,
als die drei Männer mit ihrem Raube den Berg hinaufstiegen. Severus Classen
erhielt den Auftrag, sich zu den tafelnden Herrschaften in das Refektorium zu be¬
geben und dem Kurfürsten das ihm von der Stadt gespendete Patengeschenk anzu¬
tragen. Er ging guten Mutes hinauf, als er jedoch mitten in der glänzenden
Gesellschaft stand und des Gewaltigen gerötetes Antlitz vor sich sah, das in diesem
Augenblick das höchste Erstaunen ausdrückte, wurde ihm doch ein wenig bänglich
ums Herz, und alles begann fich in diesem Augenblick um ihn zu drehen. Aber
er fand seine Fassung wieder, brachte seine Meldung mit zierlichen Worten hervor
und schloß, um sich und seinen Auftraggebern ein Hinterpförtlein zu sichern, mit
der Wendung: Seine kurfürstliche Gnaden möchte den Ochsen nicht als ein kost¬
bares Geschenk, sondern nur als das LMvolum einer bessern Gabe betrachten, die
ein löblicher Rat seinem hohen Gaste und gnädigen Herrn in dankbarer Verehrung
wenn auch salvis xrivilsAiis darzubringen sich verpflichtet fühle. Man habe mit
Fleiß gerade diesen Ochsen gewählt, weil er die Gefühle und die Gesinnungen der
Bürgerschaft besser ausdrücke als alles andre, denn bei der Huld, die Seine kur¬
fürstliche Gnaden durch das gnädigst bewilligte armistitinm nicht weniger als durch
die Gegenwart seiner erlauchten Person bei dem Feste der Stadt aufs neue be¬
wiesen, dürfe er ssmxsr 8a1vis xrivilsssiis alles, was binnen der Bopparder Mauer
sei, als sein Eigentum betrachten. Nun hätten aber schon die alten Heiden ihre
Abgötter uicht besser zu ehren gewußt als durch die Opferung eines Ochsen, wie
denn auch die frommen Juden ihrem Gotte ein solches Tier, das sie doch erst
aus seiner Hand empfangen und das recht eigentlich längst sein eigen gewesen,
darzubringen nicht verschmäht hätten. Wenn nun Gott selbst, der doch nach den
Lehren der Kirche um vieles größer, mächtiger und reicher denn alle Großen dieser
Erde, Kaiser, Könige, geistliche und weltliche Kurfürsten sei, nicht Anstand genommen
habe, ein solches Opfer in gnädiger Anerkennung des guten Willens schwacher
Menschenkinder anzunehmen, so dürfe man wohl auch von Seiner kurfürstlichen
Gnaden hoffen und erwarten, daß er das Geschenk nicht zurückweisen, vielmehr ge¬
dachten Ochsen mit einem leutseligen Blicke beehren werde.

Nach dieser schönen Rede, zu deren vollem Verständnis dem auf so seltsame
Weise beschenkten freilich der Schlüssel fehlte, erhob sich Johann und ließ sich von
dem Spreche an ein Fenster führen, von dem aus er den Anblick der Spende


Der Bopparder Krieg

Die drei vom Schicksal zu dem tollen Abenteuer bestimmten: Herr Petrus
Im Hof, Meister Mertloch und Meister Atman verschwanden einer nach dem
andern in unauffälliger Weise aus der Festversammlung, trafen bei den Schanzen
wieder zusammen, wanderten durch die vereinsamte Stadt und gelangten ohne Mühe
in die Burg, deren Zugbrücke herabgelassen und deren Tor unverschlossen war.
Sie zogen den Ochsen aus seinem finstern Stall und waren schon im Begriff, ihn
aus der Stadt zu führen, als Mertloch einfiel, die Burgleute möchten das Tier
doch wohl wiedererkennen, wenn es plötzlich oben beim Kloster erschiene. Dagegen
ließ fich nichts einwenden, aber Was sollte man da tun?

Atman, der als kunstfertiger Schmied ein erfinderischer Kopf war, schlug
vor, man solle den reinbraunen Ochsen durch Betupfen mit Kalkmilch in einen
Schecken verwandeln. Der Vorschlag fand Beifall, und man führte das Tier in
die Niederstadt, wo die Gerber wohnten, die jederzeit das benötigte Färbemittel
auf Vorrat zu haben Pflegten. In Engel Thulls Hof tauchte man einen Besen
in die Kalkgrube und pinselte dem Ochsen die schönsten Weißen Flecken auf Stirn,
Hals, Schaufeln und Flanken — eine Prozedur, die der davon Betroffne ohne
sonderliche Gemütsbewegung über sich ergehn ließ.

Im Klosterhöfe stand der Bopparder Rat schon ziemlich vollzählig versammelt,
als die drei Männer mit ihrem Raube den Berg hinaufstiegen. Severus Classen
erhielt den Auftrag, sich zu den tafelnden Herrschaften in das Refektorium zu be¬
geben und dem Kurfürsten das ihm von der Stadt gespendete Patengeschenk anzu¬
tragen. Er ging guten Mutes hinauf, als er jedoch mitten in der glänzenden
Gesellschaft stand und des Gewaltigen gerötetes Antlitz vor sich sah, das in diesem
Augenblick das höchste Erstaunen ausdrückte, wurde ihm doch ein wenig bänglich
ums Herz, und alles begann fich in diesem Augenblick um ihn zu drehen. Aber
er fand seine Fassung wieder, brachte seine Meldung mit zierlichen Worten hervor
und schloß, um sich und seinen Auftraggebern ein Hinterpförtlein zu sichern, mit
der Wendung: Seine kurfürstliche Gnaden möchte den Ochsen nicht als ein kost¬
bares Geschenk, sondern nur als das LMvolum einer bessern Gabe betrachten, die
ein löblicher Rat seinem hohen Gaste und gnädigen Herrn in dankbarer Verehrung
wenn auch salvis xrivilsAiis darzubringen sich verpflichtet fühle. Man habe mit
Fleiß gerade diesen Ochsen gewählt, weil er die Gefühle und die Gesinnungen der
Bürgerschaft besser ausdrücke als alles andre, denn bei der Huld, die Seine kur¬
fürstliche Gnaden durch das gnädigst bewilligte armistitinm nicht weniger als durch
die Gegenwart seiner erlauchten Person bei dem Feste der Stadt aufs neue be¬
wiesen, dürfe er ssmxsr 8a1vis xrivilsssiis alles, was binnen der Bopparder Mauer
sei, als sein Eigentum betrachten. Nun hätten aber schon die alten Heiden ihre
Abgötter uicht besser zu ehren gewußt als durch die Opferung eines Ochsen, wie
denn auch die frommen Juden ihrem Gotte ein solches Tier, das sie doch erst
aus seiner Hand empfangen und das recht eigentlich längst sein eigen gewesen,
darzubringen nicht verschmäht hätten. Wenn nun Gott selbst, der doch nach den
Lehren der Kirche um vieles größer, mächtiger und reicher denn alle Großen dieser
Erde, Kaiser, Könige, geistliche und weltliche Kurfürsten sei, nicht Anstand genommen
habe, ein solches Opfer in gnädiger Anerkennung des guten Willens schwacher
Menschenkinder anzunehmen, so dürfe man wohl auch von Seiner kurfürstlichen
Gnaden hoffen und erwarten, daß er das Geschenk nicht zurückweisen, vielmehr ge¬
dachten Ochsen mit einem leutseligen Blicke beehren werde.

Nach dieser schönen Rede, zu deren vollem Verständnis dem auf so seltsame
Weise beschenkten freilich der Schlüssel fehlte, erhob sich Johann und ließ sich von
dem Spreche an ein Fenster führen, von dem aus er den Anblick der Spende


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[0115] Der Bopparder Krieg Die drei vom Schicksal zu dem tollen Abenteuer bestimmten: Herr Petrus Im Hof, Meister Mertloch und Meister Atman verschwanden einer nach dem andern in unauffälliger Weise aus der Festversammlung, trafen bei den Schanzen wieder zusammen, wanderten durch die vereinsamte Stadt und gelangten ohne Mühe in die Burg, deren Zugbrücke herabgelassen und deren Tor unverschlossen war. Sie zogen den Ochsen aus seinem finstern Stall und waren schon im Begriff, ihn aus der Stadt zu führen, als Mertloch einfiel, die Burgleute möchten das Tier doch wohl wiedererkennen, wenn es plötzlich oben beim Kloster erschiene. Dagegen ließ fich nichts einwenden, aber Was sollte man da tun? Atman, der als kunstfertiger Schmied ein erfinderischer Kopf war, schlug vor, man solle den reinbraunen Ochsen durch Betupfen mit Kalkmilch in einen Schecken verwandeln. Der Vorschlag fand Beifall, und man führte das Tier in die Niederstadt, wo die Gerber wohnten, die jederzeit das benötigte Färbemittel auf Vorrat zu haben Pflegten. In Engel Thulls Hof tauchte man einen Besen in die Kalkgrube und pinselte dem Ochsen die schönsten Weißen Flecken auf Stirn, Hals, Schaufeln und Flanken — eine Prozedur, die der davon Betroffne ohne sonderliche Gemütsbewegung über sich ergehn ließ. Im Klosterhöfe stand der Bopparder Rat schon ziemlich vollzählig versammelt, als die drei Männer mit ihrem Raube den Berg hinaufstiegen. Severus Classen erhielt den Auftrag, sich zu den tafelnden Herrschaften in das Refektorium zu be¬ geben und dem Kurfürsten das ihm von der Stadt gespendete Patengeschenk anzu¬ tragen. Er ging guten Mutes hinauf, als er jedoch mitten in der glänzenden Gesellschaft stand und des Gewaltigen gerötetes Antlitz vor sich sah, das in diesem Augenblick das höchste Erstaunen ausdrückte, wurde ihm doch ein wenig bänglich ums Herz, und alles begann fich in diesem Augenblick um ihn zu drehen. Aber er fand seine Fassung wieder, brachte seine Meldung mit zierlichen Worten hervor und schloß, um sich und seinen Auftraggebern ein Hinterpförtlein zu sichern, mit der Wendung: Seine kurfürstliche Gnaden möchte den Ochsen nicht als ein kost¬ bares Geschenk, sondern nur als das LMvolum einer bessern Gabe betrachten, die ein löblicher Rat seinem hohen Gaste und gnädigen Herrn in dankbarer Verehrung wenn auch salvis xrivilsAiis darzubringen sich verpflichtet fühle. Man habe mit Fleiß gerade diesen Ochsen gewählt, weil er die Gefühle und die Gesinnungen der Bürgerschaft besser ausdrücke als alles andre, denn bei der Huld, die Seine kur¬ fürstliche Gnaden durch das gnädigst bewilligte armistitinm nicht weniger als durch die Gegenwart seiner erlauchten Person bei dem Feste der Stadt aufs neue be¬ wiesen, dürfe er ssmxsr 8a1vis xrivilsssiis alles, was binnen der Bopparder Mauer sei, als sein Eigentum betrachten. Nun hätten aber schon die alten Heiden ihre Abgötter uicht besser zu ehren gewußt als durch die Opferung eines Ochsen, wie denn auch die frommen Juden ihrem Gotte ein solches Tier, das sie doch erst aus seiner Hand empfangen und das recht eigentlich längst sein eigen gewesen, darzubringen nicht verschmäht hätten. Wenn nun Gott selbst, der doch nach den Lehren der Kirche um vieles größer, mächtiger und reicher denn alle Großen dieser Erde, Kaiser, Könige, geistliche und weltliche Kurfürsten sei, nicht Anstand genommen habe, ein solches Opfer in gnädiger Anerkennung des guten Willens schwacher Menschenkinder anzunehmen, so dürfe man wohl auch von Seiner kurfürstlichen Gnaden hoffen und erwarten, daß er das Geschenk nicht zurückweisen, vielmehr ge¬ dachten Ochsen mit einem leutseligen Blicke beehren werde. Nach dieser schönen Rede, zu deren vollem Verständnis dem auf so seltsame Weise beschenkten freilich der Schlüssel fehlte, erhob sich Johann und ließ sich von dem Spreche an ein Fenster führen, von dem aus er den Anblick der Spende

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_299786/115>, abgerufen am 25.08.2024.