^Lu der Nacht vom ZI- März zum 1. April starb nach langem schwerem Leiden Johannes GrunoW, der Heraus¬ geber der Grenzboten, im Alter von 60 Jahren. Eine im An¬ fang ungefährlich scheinende Herz- und Nierenerkrankung steigerte sich im Laufe der letzten beiden Jahre in so hohem Maße, daß die Widerstandsfähigkeit unsers Freundes, der früher niemals an Krankheiten zu leiden gehabt hatte, all¬ mählich untergraben wurde. Aber sein energischer Wille, sein lebendiger Geist, sein unermüdlicher Fleiß hielten ihn trotz aller körperlichen Schwache immer noch aufrecht, bis ihn der letzte schwere Kampf dahinraffte. Die Mitglieder der Redaktion, die zahlreichen treuen Mitarbeiter der Grenz- boten und seine vielen Freunde stehn in aufrichtiger Trauer an der Bahre Johannes Grunows und beklagen das zu frühe Ende dieses ungemein begabten, rastlosen und edelmütigen Mannes, der drei Jahrzehnte lang die Ge¬ schicke der Grenzboten geleitet und ihren Einfluß auf be¬ ständig wachsende Kreise ausgedehnt hat, der mit großer Uneigennützigkeit vielen Schriftstellern die Wege geebnet und ihnen jederzeit mit Rat und Tat zur Seite gestanden hat, der mit seinen von Idealismus getragnen Gedanken und Grundsätzen bis in die weitesten Kreise der literarischen Welt gewirkt hat. Die vielseitige Bedeutung unsers Freundes eingehend zu würdigen, wird später die Aufgabe eines be¬ sondern Artikels sein.
Jolmnnes örunow ^
^Lu der Nacht vom ZI- März zum 1. April starb nach langem schwerem Leiden Johannes GrunoW, der Heraus¬ geber der Grenzboten, im Alter von 60 Jahren. Eine im An¬ fang ungefährlich scheinende Herz- und Nierenerkrankung steigerte sich im Laufe der letzten beiden Jahre in so hohem Maße, daß die Widerstandsfähigkeit unsers Freundes, der früher niemals an Krankheiten zu leiden gehabt hatte, all¬ mählich untergraben wurde. Aber sein energischer Wille, sein lebendiger Geist, sein unermüdlicher Fleiß hielten ihn trotz aller körperlichen Schwache immer noch aufrecht, bis ihn der letzte schwere Kampf dahinraffte. Die Mitglieder der Redaktion, die zahlreichen treuen Mitarbeiter der Grenz- boten und seine vielen Freunde stehn in aufrichtiger Trauer an der Bahre Johannes Grunows und beklagen das zu frühe Ende dieses ungemein begabten, rastlosen und edelmütigen Mannes, der drei Jahrzehnte lang die Ge¬ schicke der Grenzboten geleitet und ihren Einfluß auf be¬ ständig wachsende Kreise ausgedehnt hat, der mit großer Uneigennützigkeit vielen Schriftstellern die Wege geebnet und ihnen jederzeit mit Rat und Tat zur Seite gestanden hat, der mit seinen von Idealismus getragnen Gedanken und Grundsätzen bis in die weitesten Kreise der literarischen Welt gewirkt hat. Die vielseitige Bedeutung unsers Freundes eingehend zu würdigen, wird später die Aufgabe eines be¬ sondern Artikels sein.
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Jolmnnes örunow ^
^Lu der Nacht vom ZI- März zum 1. April starb nach
langem schwerem Leiden Johannes GrunoW, der Heraus¬
geber der Grenzboten, im Alter von 60 Jahren. Eine im An¬
fang ungefährlich scheinende Herz- und Nierenerkrankung
steigerte sich im Laufe der letzten beiden Jahre in so hohem
Maße, daß die Widerstandsfähigkeit unsers Freundes, der
früher niemals an Krankheiten zu leiden gehabt hatte, all¬
mählich untergraben wurde. Aber sein energischer Wille,
sein lebendiger Geist, sein unermüdlicher Fleiß hielten ihn
trotz aller körperlichen Schwache immer noch aufrecht, bis ihn
der letzte schwere Kampf dahinraffte. Die Mitglieder der
Redaktion, die zahlreichen treuen Mitarbeiter der Grenz-
boten und seine vielen Freunde stehn in aufrichtiger
Trauer an der Bahre Johannes Grunows und beklagen
das zu frühe Ende dieses ungemein begabten, rastlosen und
edelmütigen Mannes, der drei Jahrzehnte lang die Ge¬
schicke der Grenzboten geleitet und ihren Einfluß auf be¬
ständig wachsende Kreise ausgedehnt hat, der mit großer
Uneigennützigkeit vielen Schriftstellern die Wege geebnet
und ihnen jederzeit mit Rat und Tat zur Seite gestanden
hat, der mit seinen von Idealismus getragnen Gedanken
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Welt gewirkt hat. Die vielseitige Bedeutung unsers Freundes
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Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_299040/9>, abgerufen am 27.12.2024.
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