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Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Zweites Vierteljahr.

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Der Boxxarder Krieg

Nur ein einziger hatte seine Lebensfreude noch nicht eingebüßt, obwohl gerade
er am meisten über Langeweile hätte klagen können: Nickel Langhenne, der Pferde¬
junge des Amtmanns. Das Roß. dem seine Sorge gewidmet gewesen war, hatte
die Irrung zwischen Kurtrier und Boppard als das erste Opfer der bösen Zeit¬
läufte mit dem Leben bezahlen müssen und war von der alten Billa zu Sauer¬
braten und Pökelfletsch verarbeitet worden, und so war der hinterlassene Nickel jetzt
ein Pferdejunge in xartibus inüäsliuw, dem seine Sinekure trotz der magern Kost
gar nicht übel behagte.

Dieser Nickel kam jetzt mit gewaltigem Gepolter in das Gemach gestürmt und
warf unbekümmert um die spielenden Herren ein halbes Dutzend schwarzer Vögel
auf den Tisch.

Da habt ihr ein Sonntagsgericht, ihr Herren! rief er, sechs junge Dohlen!
Sind feiner als Tauben oder Feldhühnlein!

Wo hast du die erwischt, Junge? fragte der Amtmann verwundert.

Im Turm unter dem Dach, Herr. Stand unten im Hof und machte ein
Schwätzlein mit dem Doreh und dem Werten, da sah ich, wie mit einmal die ganze
Luft ob der Burg voll Dohle" war. Die kreisten eine Weile um den Turm, nicht
anders denn die Raben um den Galgen, und dann schlüpfte eine durch die Luke
auf den Söller, und dann noch eine, und dann immer noch eine. Da sagt ich
gleich zu dem Doreh und dem Werten: Seht, ihr Leut, da fliegen die Sonntags¬
braten, schad, daß sie nit schon gerupft und gebraten sind, dann brauchtet ihr nur
das Maul aufzusperren! Und dann bin ich wie der Wind die Stiegen hinauf und
auf den Turmboden, da waren der Dohlen an die zwanzig Stück. Als die mich
gewahr wurden, machten sie sich wieder davon, aber ich rannte flugs an die Luke
und steckte meine Jacke hinein, also daß die, so noch drinnen waren, nit wieder
weg konnten. Die hab ich dann gehascht und ihnen den Hals umgedreht, und da
sind sie. Will gleich noch einmal hinauf und mich neben dem Eulenloch an die
Wand hocken, denn die andern kommen gewißlich wieder. Wir brauchen noch elf
Stück; sind siebzehn Mäuler, die satt werden wollen!

Und ohne eine Antwort abzuwarten, rannte der Bube wieder davon.

Der Amtmann ergriff einen der Vögel und wog ihn nachdenklich in der Hand.

Was mag das zu bedeuten haben? sagte er endlich. Die schwarzen Vögel
sind doch sonst um diese Zeit draußen auf den Wiesen und im Lohschlag.

Das bedeutet, daß Krieg wird und arges Blutvergießen, meinte Herr Wygant.
Die Tierlein wittern im voraus den Leichenruch.

Nein, ihr Herren, bemerkte der Kaplan, das bedeutet, daß wir heut noch ein
böses Wetter bekommen mit Donner und schloßen. Das wissen die Tierlein, die
darin klüger sind als wir Menschen, zuvor, und deshalb saldieren sie sich bei
guter Zeit.

Könnt recht haben, Pfäfflein, sagte Herr Daniel von Modersbach, mir hats
schon den ganzen Tag in den Knochen gelegen.

Die vier Männer begaben sich in ein nach der Wetterseite zu liegendes Gemach
und schauten hinaus. Über den Berghängen lag eine bleigraue Wolkenbank, und
die von einer Dunstschicht halb verhüllte blutrote Sonne, die gerade im Begriff
war, sich hinter der dunkeln Wand zu verstecken, entsandte ihre kraftlosen Strahlen
in einzelnen Bündeln.

Es steht über der Mosel, bemerkte Herr Wygant, wer weiß, ob es über das
Gebirge kann. Aber wenn es kommt, dann kriegen wirs gehörig.

Ist Hagel dabei, dort der gelbe Saum, der tentees an, erklärte der Kaplan,
der die Muße, die ihm sein Amt ließ, mit Vorliebe zu Wetterbeobachtungeu be¬
nutzte, und der deshalb in diesen Dingen als ein zuverlässiger Prophet galt.

Auch diesesmal traf seine Vorhersagung ein. Ehe das dünnstimmige Glöcklein
der Burgkapelle, das einzige, das man seit der Jnterdiktverhängung in ganz Boppard


Der Boxxarder Krieg

Nur ein einziger hatte seine Lebensfreude noch nicht eingebüßt, obwohl gerade
er am meisten über Langeweile hätte klagen können: Nickel Langhenne, der Pferde¬
junge des Amtmanns. Das Roß. dem seine Sorge gewidmet gewesen war, hatte
die Irrung zwischen Kurtrier und Boppard als das erste Opfer der bösen Zeit¬
läufte mit dem Leben bezahlen müssen und war von der alten Billa zu Sauer¬
braten und Pökelfletsch verarbeitet worden, und so war der hinterlassene Nickel jetzt
ein Pferdejunge in xartibus inüäsliuw, dem seine Sinekure trotz der magern Kost
gar nicht übel behagte.

Dieser Nickel kam jetzt mit gewaltigem Gepolter in das Gemach gestürmt und
warf unbekümmert um die spielenden Herren ein halbes Dutzend schwarzer Vögel
auf den Tisch.

Da habt ihr ein Sonntagsgericht, ihr Herren! rief er, sechs junge Dohlen!
Sind feiner als Tauben oder Feldhühnlein!

Wo hast du die erwischt, Junge? fragte der Amtmann verwundert.

Im Turm unter dem Dach, Herr. Stand unten im Hof und machte ein
Schwätzlein mit dem Doreh und dem Werten, da sah ich, wie mit einmal die ganze
Luft ob der Burg voll Dohle» war. Die kreisten eine Weile um den Turm, nicht
anders denn die Raben um den Galgen, und dann schlüpfte eine durch die Luke
auf den Söller, und dann noch eine, und dann immer noch eine. Da sagt ich
gleich zu dem Doreh und dem Werten: Seht, ihr Leut, da fliegen die Sonntags¬
braten, schad, daß sie nit schon gerupft und gebraten sind, dann brauchtet ihr nur
das Maul aufzusperren! Und dann bin ich wie der Wind die Stiegen hinauf und
auf den Turmboden, da waren der Dohlen an die zwanzig Stück. Als die mich
gewahr wurden, machten sie sich wieder davon, aber ich rannte flugs an die Luke
und steckte meine Jacke hinein, also daß die, so noch drinnen waren, nit wieder
weg konnten. Die hab ich dann gehascht und ihnen den Hals umgedreht, und da
sind sie. Will gleich noch einmal hinauf und mich neben dem Eulenloch an die
Wand hocken, denn die andern kommen gewißlich wieder. Wir brauchen noch elf
Stück; sind siebzehn Mäuler, die satt werden wollen!

Und ohne eine Antwort abzuwarten, rannte der Bube wieder davon.

Der Amtmann ergriff einen der Vögel und wog ihn nachdenklich in der Hand.

Was mag das zu bedeuten haben? sagte er endlich. Die schwarzen Vögel
sind doch sonst um diese Zeit draußen auf den Wiesen und im Lohschlag.

Das bedeutet, daß Krieg wird und arges Blutvergießen, meinte Herr Wygant.
Die Tierlein wittern im voraus den Leichenruch.

Nein, ihr Herren, bemerkte der Kaplan, das bedeutet, daß wir heut noch ein
böses Wetter bekommen mit Donner und schloßen. Das wissen die Tierlein, die
darin klüger sind als wir Menschen, zuvor, und deshalb saldieren sie sich bei
guter Zeit.

Könnt recht haben, Pfäfflein, sagte Herr Daniel von Modersbach, mir hats
schon den ganzen Tag in den Knochen gelegen.

Die vier Männer begaben sich in ein nach der Wetterseite zu liegendes Gemach
und schauten hinaus. Über den Berghängen lag eine bleigraue Wolkenbank, und
die von einer Dunstschicht halb verhüllte blutrote Sonne, die gerade im Begriff
war, sich hinter der dunkeln Wand zu verstecken, entsandte ihre kraftlosen Strahlen
in einzelnen Bündeln.

Es steht über der Mosel, bemerkte Herr Wygant, wer weiß, ob es über das
Gebirge kann. Aber wenn es kommt, dann kriegen wirs gehörig.

Ist Hagel dabei, dort der gelbe Saum, der tentees an, erklärte der Kaplan,
der die Muße, die ihm sein Amt ließ, mit Vorliebe zu Wetterbeobachtungeu be¬
nutzte, und der deshalb in diesen Dingen als ein zuverlässiger Prophet galt.

Auch diesesmal traf seine Vorhersagung ein. Ehe das dünnstimmige Glöcklein
der Burgkapelle, das einzige, das man seit der Jnterdiktverhängung in ganz Boppard


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[0723] Der Boxxarder Krieg Nur ein einziger hatte seine Lebensfreude noch nicht eingebüßt, obwohl gerade er am meisten über Langeweile hätte klagen können: Nickel Langhenne, der Pferde¬ junge des Amtmanns. Das Roß. dem seine Sorge gewidmet gewesen war, hatte die Irrung zwischen Kurtrier und Boppard als das erste Opfer der bösen Zeit¬ läufte mit dem Leben bezahlen müssen und war von der alten Billa zu Sauer¬ braten und Pökelfletsch verarbeitet worden, und so war der hinterlassene Nickel jetzt ein Pferdejunge in xartibus inüäsliuw, dem seine Sinekure trotz der magern Kost gar nicht übel behagte. Dieser Nickel kam jetzt mit gewaltigem Gepolter in das Gemach gestürmt und warf unbekümmert um die spielenden Herren ein halbes Dutzend schwarzer Vögel auf den Tisch. Da habt ihr ein Sonntagsgericht, ihr Herren! rief er, sechs junge Dohlen! Sind feiner als Tauben oder Feldhühnlein! Wo hast du die erwischt, Junge? fragte der Amtmann verwundert. Im Turm unter dem Dach, Herr. Stand unten im Hof und machte ein Schwätzlein mit dem Doreh und dem Werten, da sah ich, wie mit einmal die ganze Luft ob der Burg voll Dohle» war. Die kreisten eine Weile um den Turm, nicht anders denn die Raben um den Galgen, und dann schlüpfte eine durch die Luke auf den Söller, und dann noch eine, und dann immer noch eine. Da sagt ich gleich zu dem Doreh und dem Werten: Seht, ihr Leut, da fliegen die Sonntags¬ braten, schad, daß sie nit schon gerupft und gebraten sind, dann brauchtet ihr nur das Maul aufzusperren! Und dann bin ich wie der Wind die Stiegen hinauf und auf den Turmboden, da waren der Dohlen an die zwanzig Stück. Als die mich gewahr wurden, machten sie sich wieder davon, aber ich rannte flugs an die Luke und steckte meine Jacke hinein, also daß die, so noch drinnen waren, nit wieder weg konnten. Die hab ich dann gehascht und ihnen den Hals umgedreht, und da sind sie. Will gleich noch einmal hinauf und mich neben dem Eulenloch an die Wand hocken, denn die andern kommen gewißlich wieder. Wir brauchen noch elf Stück; sind siebzehn Mäuler, die satt werden wollen! Und ohne eine Antwort abzuwarten, rannte der Bube wieder davon. Der Amtmann ergriff einen der Vögel und wog ihn nachdenklich in der Hand. Was mag das zu bedeuten haben? sagte er endlich. Die schwarzen Vögel sind doch sonst um diese Zeit draußen auf den Wiesen und im Lohschlag. Das bedeutet, daß Krieg wird und arges Blutvergießen, meinte Herr Wygant. Die Tierlein wittern im voraus den Leichenruch. Nein, ihr Herren, bemerkte der Kaplan, das bedeutet, daß wir heut noch ein böses Wetter bekommen mit Donner und schloßen. Das wissen die Tierlein, die darin klüger sind als wir Menschen, zuvor, und deshalb saldieren sie sich bei guter Zeit. Könnt recht haben, Pfäfflein, sagte Herr Daniel von Modersbach, mir hats schon den ganzen Tag in den Knochen gelegen. Die vier Männer begaben sich in ein nach der Wetterseite zu liegendes Gemach und schauten hinaus. Über den Berghängen lag eine bleigraue Wolkenbank, und die von einer Dunstschicht halb verhüllte blutrote Sonne, die gerade im Begriff war, sich hinter der dunkeln Wand zu verstecken, entsandte ihre kraftlosen Strahlen in einzelnen Bündeln. Es steht über der Mosel, bemerkte Herr Wygant, wer weiß, ob es über das Gebirge kann. Aber wenn es kommt, dann kriegen wirs gehörig. Ist Hagel dabei, dort der gelbe Saum, der tentees an, erklärte der Kaplan, der die Muße, die ihm sein Amt ließ, mit Vorliebe zu Wetterbeobachtungeu be¬ nutzte, und der deshalb in diesen Dingen als ein zuverlässiger Prophet galt. Auch diesesmal traf seine Vorhersagung ein. Ehe das dünnstimmige Glöcklein der Burgkapelle, das einzige, das man seit der Jnterdiktverhängung in ganz Boppard

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_299040/723>, abgerufen am 24.07.2024.