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Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Maße erhalten bleibt. Damit würde auch der Zuzug unterbunden werden, den
die Sozialdemokratie fort und fort vom Lande her erhält, und so würde auch der
Ausbreitung dieser Gefahr das wirksamste Bollwerk entgegengesetzt werden.

Nicht minder in der äußern Politik. Auch die koloniale Entfaltung der Nation
würde in ganz andrer Weise vorwärtsschreiten, wenn auch hier die Frage ma߬
gebend würde: Bietet koloniale Ausbreitung der Nation Kraftentfaltung? worauf
nur mit Ja geantwortet werden könnte. Dann erst würden die Hemmnisse, die
sich aus dem fortwährenden Markten und dem Nichterwartenkönnen der Ertrüge
ergeben, wirksam beseitigt werden.

Ich meine, das deutsche Volk müßte sich immer ein Beispiel aus der alten
Geschichte vor Augen halten. Auch da standen sich einmal ein England und ein
Deutschland von ebenso verschiednen Charakter gegenüber: Karthago und Rom.
Und das alte Rom der Kraft- und Machtpolitik hat das Karthago der Geldpolitik
schließlich besiegt und sich zur ersten Macht der Erde emporgeschwungen. Wir
können also mit historischer Anspielung sagen: Das deutsche Volk müßte von dem
Scheinfortschritt der undeutschen karthagisch-englischen Geldpolitik zu der altrömisch-
deutschen Kraft- und Machtpolitik zurückerzogen werden. Nur so kann es eine
wirklich große Weltpolitik treiben, nur so hoffen, vielleicht einmal das tonangebende
Volk unter den Völkern der Erde zu werden.

Wie aber, fragen wir weiter, soll diese schwierige Rückerziehung der Nation
zur Beharrung in eigner Art bewirkt werden?

Auf den Einfluß privater Persönlichkeiten, auch wenn sie noch so überragenden
Geistes sind, kann man nicht mit Sicherheit rechnen. Denn Privatmänner können
nur durch Wort und Schrift wirken; die Wirkung Von Wort und Schrift aber ist
immer sehr unsicher.

So bleibt nur die Hoffnung auf staatliche Einrichtungen. Sehr aussichtsreich
ist da der Weg durch die deutsche Schule. Wenn die deutsche Schule jeder
Schattierung so wie bisher und noch mehr als bisher die Jugend zu dem Ge¬
danken erzieht, daß Tätigkeit, Ausbildung der eignen Anlagen allemal das vor¬
nehmste Ziel im Leben, Gelderwerb immer erst das zweite oder das fernere Ziel
ist, dann können wir hoffen, daß die kommende Generation den großen Aufgaben der
Weltpolitik, der Erbschaft Bismarcks, mit mehr Verständnis gegenüberstehn wird als
die Gegenwart. Hierin liegt die große nationale Bedeutung des deutschen Erziehers.

Freilich nur für die kommende Generation. Auf die jetzt im Leben stehende
Generation hat die Schule keinen Einfluß. Soll den drohenden Gefahren, die der
Anglismus mit sich führt, schon in der jetzigen Generation gesteuert werden, so
bleibt uns nur auf eine staatliche Gewalt die Hoffnung: auf die Regierung selbst.
Sache der Regierung ist es, den Gedanken einer Kraft- und Machtpolitik ruhig
weiter zu verfolgen und so die Nation allmählich mit sich zu ziehn. Und wenn
sich nur erst die Erfolge handgreiflicher zeigen werden, wird auch die Nachfolge
des Volkes auf diesem Wege nicht fehlen, wie ja immer der Starke und Erfolg¬
reiche einen magnetischen Einfluß auszuüben pflegt.

Und ich meine, daß die deutsche Regierung in besonderm Maße befähigt ist,
eine solche Erziehung durchzuführen, weil sie sich um den Monarchen als den
ruhenden Pol in der Erscheinungen Flucht konzentriert. Sie ist in ganz andrer
Weise wie etwa eine republikanische Regierung in der Lage, unbekümmert um die
Augenblicksgunst der Masse und um die Zufallsmajoritäten der Parlamente einen
Gedanken folgerichtig und unerschütterlich zum Siege zu führen, wie es der Ge¬
danke der Rückerziehung der Nation zu deutscher Kraft- und Machtpolitik ist.

Wir kommen somit zu einem überraschenden Ergebnis. Wie der undeutsche
karthagisch-englische Scheinfortschritt der Geldpolitik von heute und morgen seine
Stütze leider in den Parlamenten findet, beruht die Hoffnung auf einen echten
Fortschritt im Sinne altrömisch-deutscher Kraft- und Machtpolitik zum besten Teil
in d G. H. F. er Monarchie.


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Maße erhalten bleibt. Damit würde auch der Zuzug unterbunden werden, den
die Sozialdemokratie fort und fort vom Lande her erhält, und so würde auch der
Ausbreitung dieser Gefahr das wirksamste Bollwerk entgegengesetzt werden.

Nicht minder in der äußern Politik. Auch die koloniale Entfaltung der Nation
würde in ganz andrer Weise vorwärtsschreiten, wenn auch hier die Frage ma߬
gebend würde: Bietet koloniale Ausbreitung der Nation Kraftentfaltung? worauf
nur mit Ja geantwortet werden könnte. Dann erst würden die Hemmnisse, die
sich aus dem fortwährenden Markten und dem Nichterwartenkönnen der Ertrüge
ergeben, wirksam beseitigt werden.

Ich meine, das deutsche Volk müßte sich immer ein Beispiel aus der alten
Geschichte vor Augen halten. Auch da standen sich einmal ein England und ein
Deutschland von ebenso verschiednen Charakter gegenüber: Karthago und Rom.
Und das alte Rom der Kraft- und Machtpolitik hat das Karthago der Geldpolitik
schließlich besiegt und sich zur ersten Macht der Erde emporgeschwungen. Wir
können also mit historischer Anspielung sagen: Das deutsche Volk müßte von dem
Scheinfortschritt der undeutschen karthagisch-englischen Geldpolitik zu der altrömisch-
deutschen Kraft- und Machtpolitik zurückerzogen werden. Nur so kann es eine
wirklich große Weltpolitik treiben, nur so hoffen, vielleicht einmal das tonangebende
Volk unter den Völkern der Erde zu werden.

Wie aber, fragen wir weiter, soll diese schwierige Rückerziehung der Nation
zur Beharrung in eigner Art bewirkt werden?

Auf den Einfluß privater Persönlichkeiten, auch wenn sie noch so überragenden
Geistes sind, kann man nicht mit Sicherheit rechnen. Denn Privatmänner können
nur durch Wort und Schrift wirken; die Wirkung Von Wort und Schrift aber ist
immer sehr unsicher.

So bleibt nur die Hoffnung auf staatliche Einrichtungen. Sehr aussichtsreich
ist da der Weg durch die deutsche Schule. Wenn die deutsche Schule jeder
Schattierung so wie bisher und noch mehr als bisher die Jugend zu dem Ge¬
danken erzieht, daß Tätigkeit, Ausbildung der eignen Anlagen allemal das vor¬
nehmste Ziel im Leben, Gelderwerb immer erst das zweite oder das fernere Ziel
ist, dann können wir hoffen, daß die kommende Generation den großen Aufgaben der
Weltpolitik, der Erbschaft Bismarcks, mit mehr Verständnis gegenüberstehn wird als
die Gegenwart. Hierin liegt die große nationale Bedeutung des deutschen Erziehers.

Freilich nur für die kommende Generation. Auf die jetzt im Leben stehende
Generation hat die Schule keinen Einfluß. Soll den drohenden Gefahren, die der
Anglismus mit sich führt, schon in der jetzigen Generation gesteuert werden, so
bleibt uns nur auf eine staatliche Gewalt die Hoffnung: auf die Regierung selbst.
Sache der Regierung ist es, den Gedanken einer Kraft- und Machtpolitik ruhig
weiter zu verfolgen und so die Nation allmählich mit sich zu ziehn. Und wenn
sich nur erst die Erfolge handgreiflicher zeigen werden, wird auch die Nachfolge
des Volkes auf diesem Wege nicht fehlen, wie ja immer der Starke und Erfolg¬
reiche einen magnetischen Einfluß auszuüben pflegt.

Und ich meine, daß die deutsche Regierung in besonderm Maße befähigt ist,
eine solche Erziehung durchzuführen, weil sie sich um den Monarchen als den
ruhenden Pol in der Erscheinungen Flucht konzentriert. Sie ist in ganz andrer
Weise wie etwa eine republikanische Regierung in der Lage, unbekümmert um die
Augenblicksgunst der Masse und um die Zufallsmajoritäten der Parlamente einen
Gedanken folgerichtig und unerschütterlich zum Siege zu führen, wie es der Ge¬
danke der Rückerziehung der Nation zu deutscher Kraft- und Machtpolitik ist.

Wir kommen somit zu einem überraschenden Ergebnis. Wie der undeutsche
karthagisch-englische Scheinfortschritt der Geldpolitik von heute und morgen seine
Stütze leider in den Parlamenten findet, beruht die Hoffnung auf einen echten
Fortschritt im Sinne altrömisch-deutscher Kraft- und Machtpolitik zum besten Teil
in d G. H. F. er Monarchie.


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[0623] Maßgebliches und Unmaßgebliches Maße erhalten bleibt. Damit würde auch der Zuzug unterbunden werden, den die Sozialdemokratie fort und fort vom Lande her erhält, und so würde auch der Ausbreitung dieser Gefahr das wirksamste Bollwerk entgegengesetzt werden. Nicht minder in der äußern Politik. Auch die koloniale Entfaltung der Nation würde in ganz andrer Weise vorwärtsschreiten, wenn auch hier die Frage ma߬ gebend würde: Bietet koloniale Ausbreitung der Nation Kraftentfaltung? worauf nur mit Ja geantwortet werden könnte. Dann erst würden die Hemmnisse, die sich aus dem fortwährenden Markten und dem Nichterwartenkönnen der Ertrüge ergeben, wirksam beseitigt werden. Ich meine, das deutsche Volk müßte sich immer ein Beispiel aus der alten Geschichte vor Augen halten. Auch da standen sich einmal ein England und ein Deutschland von ebenso verschiednen Charakter gegenüber: Karthago und Rom. Und das alte Rom der Kraft- und Machtpolitik hat das Karthago der Geldpolitik schließlich besiegt und sich zur ersten Macht der Erde emporgeschwungen. Wir können also mit historischer Anspielung sagen: Das deutsche Volk müßte von dem Scheinfortschritt der undeutschen karthagisch-englischen Geldpolitik zu der altrömisch- deutschen Kraft- und Machtpolitik zurückerzogen werden. Nur so kann es eine wirklich große Weltpolitik treiben, nur so hoffen, vielleicht einmal das tonangebende Volk unter den Völkern der Erde zu werden. Wie aber, fragen wir weiter, soll diese schwierige Rückerziehung der Nation zur Beharrung in eigner Art bewirkt werden? Auf den Einfluß privater Persönlichkeiten, auch wenn sie noch so überragenden Geistes sind, kann man nicht mit Sicherheit rechnen. Denn Privatmänner können nur durch Wort und Schrift wirken; die Wirkung Von Wort und Schrift aber ist immer sehr unsicher. So bleibt nur die Hoffnung auf staatliche Einrichtungen. Sehr aussichtsreich ist da der Weg durch die deutsche Schule. Wenn die deutsche Schule jeder Schattierung so wie bisher und noch mehr als bisher die Jugend zu dem Ge¬ danken erzieht, daß Tätigkeit, Ausbildung der eignen Anlagen allemal das vor¬ nehmste Ziel im Leben, Gelderwerb immer erst das zweite oder das fernere Ziel ist, dann können wir hoffen, daß die kommende Generation den großen Aufgaben der Weltpolitik, der Erbschaft Bismarcks, mit mehr Verständnis gegenüberstehn wird als die Gegenwart. Hierin liegt die große nationale Bedeutung des deutschen Erziehers. Freilich nur für die kommende Generation. Auf die jetzt im Leben stehende Generation hat die Schule keinen Einfluß. Soll den drohenden Gefahren, die der Anglismus mit sich führt, schon in der jetzigen Generation gesteuert werden, so bleibt uns nur auf eine staatliche Gewalt die Hoffnung: auf die Regierung selbst. Sache der Regierung ist es, den Gedanken einer Kraft- und Machtpolitik ruhig weiter zu verfolgen und so die Nation allmählich mit sich zu ziehn. Und wenn sich nur erst die Erfolge handgreiflicher zeigen werden, wird auch die Nachfolge des Volkes auf diesem Wege nicht fehlen, wie ja immer der Starke und Erfolg¬ reiche einen magnetischen Einfluß auszuüben pflegt. Und ich meine, daß die deutsche Regierung in besonderm Maße befähigt ist, eine solche Erziehung durchzuführen, weil sie sich um den Monarchen als den ruhenden Pol in der Erscheinungen Flucht konzentriert. Sie ist in ganz andrer Weise wie etwa eine republikanische Regierung in der Lage, unbekümmert um die Augenblicksgunst der Masse und um die Zufallsmajoritäten der Parlamente einen Gedanken folgerichtig und unerschütterlich zum Siege zu führen, wie es der Ge¬ danke der Rückerziehung der Nation zu deutscher Kraft- und Machtpolitik ist. Wir kommen somit zu einem überraschenden Ergebnis. Wie der undeutsche karthagisch-englische Scheinfortschritt der Geldpolitik von heute und morgen seine Stütze leider in den Parlamenten findet, beruht die Hoffnung auf einen echten Fortschritt im Sinne altrömisch-deutscher Kraft- und Machtpolitik zum besten Teil in d G. H. F. er Monarchie.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_299040/623>, abgerufen am 24.07.2024.