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Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Zweites Vierteljahr.

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Menschenfrühling

nicht recht weiter. Aber das schadete nichts, es war viel wichtiger zu hören, das;
sich auch der Bürgermeister über die Anwesenheit des Kandidaten im Schloß
wunderte, und daß Karoline gesagt hatte, Bürgermeister dürften sich eigentlich nicht
wundern. Karoline war die Tochter des Bürgermeisters, und was sie sagte, mußte
man glauben.

Während die Schülerinnen so plauderten, wusch und kochte Nike im Neben¬
raum. Nur hin und wieder huschte sie herein, um nach den Handarbeiten zu sehen.

Bite, was wäscht du dir eigentlich ans? fragte Christel, ihre spitze kleine
Nase in das mit grauem Brodem erfüllte Gemach steckend, und Rike antwortete
hastig, daß es Vorhänge seien, während sie der Fragestellerin einen Kuchen in die
Hand drückte. Anneli erhielt auch ihr Teil und war sehr zufrieden, aber Christel
kicherte nachher triumphierend.

Ich habe doch gesehen, was in der Waschbütte war: ein rosa und ein blauer
Kattuurock. O je, o je! Bite will noch einmal jung werden, und daran ist
sicherlich der Kandidat Aurelius schuld. Sie kennt ihn von früher her, und sie hat
ihn sicherlich geküßt. So etwas tun die Kammerjungfern immer, es steht in den
Büchern, und Papa sagt es auch.

Aber Christel sprach nicht immer von dem Kandidaten. Die Tochter des
Bürgermeisters und die des Steuereinnehmers waren ihre Freundinnen, und sie
hatte mit ihnen ein Lesekränzchcn gegründet. Solange die Mütter dabei waren,
wurden Erzählungen für Mädchen von zwölf bis vierzehn Jahren gelesen, wenn
aber die guten alten Damen verduftet waren -- Christel nannte jede Mutter eine
gute alte Dame --, dann gab es andre Lektüre. Karoline Lindig, die Bürger¬
meisterstochter, hatte den Schlüssel von ihres Vaters Bücherschrank gestohlen und
wundervolle Bücher erwischt. Übersetzungen von französischen Romanen und deutsche
Bücher, die nur so von Liebe überflossen.

Großartig, Anneli! berichtete Christel. Wir kriegen alle rote Backen, so fein
sind die Geschichten, und es ist schade, daß du noch so dumm bist, ich könnte dir
etwas Köstliches daraus erzählen!

Bitte, erzähle es! bat Anneli. Ich will ganz klug sein!

Sie hatte noch keine Masche an ihrem Strümpfe gestrickt vor atemlosem Zuhören,
und Christel betrachtete sie prüfend.

Ja, wenn du nicht klatschen willst, dann --

Aber in diesem Augenblick erschien Nike und wollte wissen, wieviel Nadeln
Anneli gestrickt hätte. Und da sich ein betrübliches Manko herausstellte, entsann
sich die kleine Lehrerin, daß jede Stunde mit fünfzig Pfennigen bezahlt wurde, ließ
ihre Wäsche im Stich, auch die Bratwurst, die gerade in die Pfanne gelegt werden
sollte, und hielt eine längere Rede über Fleiß und alle andern Tugenden, die ein
kleines Mädchen haben müßte.

Gegen Ende der Stunde erschien die Doktorin Sudeck, um ihre Tochter zu
einer Besorgung abzuholen. Es wurde also nichts ans der beabsichtigten inter¬
essanten Mitteilung, und Christel konnte Anneli nur zum Abschied versprechen, daß
sie sie, wenn das Kränzchen bei ihr wäre, einladen wollte.

Anneli war noch niemals zu einer Mädchengesellschaft eingeladen worden, und
darum freute sie sich ganz außerordentlich auf diesen Genuß. Als sie ihrer Freundin
Slina von dem ihr bevorstehenden Vergnügen erzählte, zuckte diese die Achseln.

Da würd ich mir nich so auf freuen. Was Karoline Lindig ist, die ist furcht¬
bar stolz, daß ihr Vater Bürgermeister ist, und Frida Schlichting ist auch mau
gewöhnlich. Ich kannt sie, als sie noch im Kinderwagen ausgefahren wurde, da
war sie nüdlich, abers die wenigsten bleiben nüdlich.

Doch Slina war mit keinem Menschen zufrieden. Neulich war auf dem Lande
eine verheiratete Cousine gestorben, und sie hatte den, Mann vorgeschlagen, sie wolle
ihm den Hausstand führen. Aber eine andre Cousine hatte geantwortet, daß sie schon
bei Michel wäre und da auch bleiben wollte.


Menschenfrühling

nicht recht weiter. Aber das schadete nichts, es war viel wichtiger zu hören, das;
sich auch der Bürgermeister über die Anwesenheit des Kandidaten im Schloß
wunderte, und daß Karoline gesagt hatte, Bürgermeister dürften sich eigentlich nicht
wundern. Karoline war die Tochter des Bürgermeisters, und was sie sagte, mußte
man glauben.

Während die Schülerinnen so plauderten, wusch und kochte Nike im Neben¬
raum. Nur hin und wieder huschte sie herein, um nach den Handarbeiten zu sehen.

Bite, was wäscht du dir eigentlich ans? fragte Christel, ihre spitze kleine
Nase in das mit grauem Brodem erfüllte Gemach steckend, und Rike antwortete
hastig, daß es Vorhänge seien, während sie der Fragestellerin einen Kuchen in die
Hand drückte. Anneli erhielt auch ihr Teil und war sehr zufrieden, aber Christel
kicherte nachher triumphierend.

Ich habe doch gesehen, was in der Waschbütte war: ein rosa und ein blauer
Kattuurock. O je, o je! Bite will noch einmal jung werden, und daran ist
sicherlich der Kandidat Aurelius schuld. Sie kennt ihn von früher her, und sie hat
ihn sicherlich geküßt. So etwas tun die Kammerjungfern immer, es steht in den
Büchern, und Papa sagt es auch.

Aber Christel sprach nicht immer von dem Kandidaten. Die Tochter des
Bürgermeisters und die des Steuereinnehmers waren ihre Freundinnen, und sie
hatte mit ihnen ein Lesekränzchcn gegründet. Solange die Mütter dabei waren,
wurden Erzählungen für Mädchen von zwölf bis vierzehn Jahren gelesen, wenn
aber die guten alten Damen verduftet waren — Christel nannte jede Mutter eine
gute alte Dame —, dann gab es andre Lektüre. Karoline Lindig, die Bürger¬
meisterstochter, hatte den Schlüssel von ihres Vaters Bücherschrank gestohlen und
wundervolle Bücher erwischt. Übersetzungen von französischen Romanen und deutsche
Bücher, die nur so von Liebe überflossen.

Großartig, Anneli! berichtete Christel. Wir kriegen alle rote Backen, so fein
sind die Geschichten, und es ist schade, daß du noch so dumm bist, ich könnte dir
etwas Köstliches daraus erzählen!

Bitte, erzähle es! bat Anneli. Ich will ganz klug sein!

Sie hatte noch keine Masche an ihrem Strümpfe gestrickt vor atemlosem Zuhören,
und Christel betrachtete sie prüfend.

Ja, wenn du nicht klatschen willst, dann —

Aber in diesem Augenblick erschien Nike und wollte wissen, wieviel Nadeln
Anneli gestrickt hätte. Und da sich ein betrübliches Manko herausstellte, entsann
sich die kleine Lehrerin, daß jede Stunde mit fünfzig Pfennigen bezahlt wurde, ließ
ihre Wäsche im Stich, auch die Bratwurst, die gerade in die Pfanne gelegt werden
sollte, und hielt eine längere Rede über Fleiß und alle andern Tugenden, die ein
kleines Mädchen haben müßte.

Gegen Ende der Stunde erschien die Doktorin Sudeck, um ihre Tochter zu
einer Besorgung abzuholen. Es wurde also nichts ans der beabsichtigten inter¬
essanten Mitteilung, und Christel konnte Anneli nur zum Abschied versprechen, daß
sie sie, wenn das Kränzchen bei ihr wäre, einladen wollte.

Anneli war noch niemals zu einer Mädchengesellschaft eingeladen worden, und
darum freute sie sich ganz außerordentlich auf diesen Genuß. Als sie ihrer Freundin
Slina von dem ihr bevorstehenden Vergnügen erzählte, zuckte diese die Achseln.

Da würd ich mir nich so auf freuen. Was Karoline Lindig ist, die ist furcht¬
bar stolz, daß ihr Vater Bürgermeister ist, und Frida Schlichting ist auch mau
gewöhnlich. Ich kannt sie, als sie noch im Kinderwagen ausgefahren wurde, da
war sie nüdlich, abers die wenigsten bleiben nüdlich.

Doch Slina war mit keinem Menschen zufrieden. Neulich war auf dem Lande
eine verheiratete Cousine gestorben, und sie hatte den, Mann vorgeschlagen, sie wolle
ihm den Hausstand führen. Aber eine andre Cousine hatte geantwortet, daß sie schon
bei Michel wäre und da auch bleiben wollte.


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[0054] Menschenfrühling nicht recht weiter. Aber das schadete nichts, es war viel wichtiger zu hören, das; sich auch der Bürgermeister über die Anwesenheit des Kandidaten im Schloß wunderte, und daß Karoline gesagt hatte, Bürgermeister dürften sich eigentlich nicht wundern. Karoline war die Tochter des Bürgermeisters, und was sie sagte, mußte man glauben. Während die Schülerinnen so plauderten, wusch und kochte Nike im Neben¬ raum. Nur hin und wieder huschte sie herein, um nach den Handarbeiten zu sehen. Bite, was wäscht du dir eigentlich ans? fragte Christel, ihre spitze kleine Nase in das mit grauem Brodem erfüllte Gemach steckend, und Rike antwortete hastig, daß es Vorhänge seien, während sie der Fragestellerin einen Kuchen in die Hand drückte. Anneli erhielt auch ihr Teil und war sehr zufrieden, aber Christel kicherte nachher triumphierend. Ich habe doch gesehen, was in der Waschbütte war: ein rosa und ein blauer Kattuurock. O je, o je! Bite will noch einmal jung werden, und daran ist sicherlich der Kandidat Aurelius schuld. Sie kennt ihn von früher her, und sie hat ihn sicherlich geküßt. So etwas tun die Kammerjungfern immer, es steht in den Büchern, und Papa sagt es auch. Aber Christel sprach nicht immer von dem Kandidaten. Die Tochter des Bürgermeisters und die des Steuereinnehmers waren ihre Freundinnen, und sie hatte mit ihnen ein Lesekränzchcn gegründet. Solange die Mütter dabei waren, wurden Erzählungen für Mädchen von zwölf bis vierzehn Jahren gelesen, wenn aber die guten alten Damen verduftet waren — Christel nannte jede Mutter eine gute alte Dame —, dann gab es andre Lektüre. Karoline Lindig, die Bürger¬ meisterstochter, hatte den Schlüssel von ihres Vaters Bücherschrank gestohlen und wundervolle Bücher erwischt. Übersetzungen von französischen Romanen und deutsche Bücher, die nur so von Liebe überflossen. Großartig, Anneli! berichtete Christel. Wir kriegen alle rote Backen, so fein sind die Geschichten, und es ist schade, daß du noch so dumm bist, ich könnte dir etwas Köstliches daraus erzählen! Bitte, erzähle es! bat Anneli. Ich will ganz klug sein! Sie hatte noch keine Masche an ihrem Strümpfe gestrickt vor atemlosem Zuhören, und Christel betrachtete sie prüfend. Ja, wenn du nicht klatschen willst, dann — Aber in diesem Augenblick erschien Nike und wollte wissen, wieviel Nadeln Anneli gestrickt hätte. Und da sich ein betrübliches Manko herausstellte, entsann sich die kleine Lehrerin, daß jede Stunde mit fünfzig Pfennigen bezahlt wurde, ließ ihre Wäsche im Stich, auch die Bratwurst, die gerade in die Pfanne gelegt werden sollte, und hielt eine längere Rede über Fleiß und alle andern Tugenden, die ein kleines Mädchen haben müßte. Gegen Ende der Stunde erschien die Doktorin Sudeck, um ihre Tochter zu einer Besorgung abzuholen. Es wurde also nichts ans der beabsichtigten inter¬ essanten Mitteilung, und Christel konnte Anneli nur zum Abschied versprechen, daß sie sie, wenn das Kränzchen bei ihr wäre, einladen wollte. Anneli war noch niemals zu einer Mädchengesellschaft eingeladen worden, und darum freute sie sich ganz außerordentlich auf diesen Genuß. Als sie ihrer Freundin Slina von dem ihr bevorstehenden Vergnügen erzählte, zuckte diese die Achseln. Da würd ich mir nich so auf freuen. Was Karoline Lindig ist, die ist furcht¬ bar stolz, daß ihr Vater Bürgermeister ist, und Frida Schlichting ist auch mau gewöhnlich. Ich kannt sie, als sie noch im Kinderwagen ausgefahren wurde, da war sie nüdlich, abers die wenigsten bleiben nüdlich. Doch Slina war mit keinem Menschen zufrieden. Neulich war auf dem Lande eine verheiratete Cousine gestorben, und sie hatte den, Mann vorgeschlagen, sie wolle ihm den Hausstand führen. Aber eine andre Cousine hatte geantwortet, daß sie schon bei Michel wäre und da auch bleiben wollte.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_299040/54>, abgerufen am 24.07.2024.