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Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Zweites Vierteljahr.

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Menschenfrühling

Ferien, und Herr Peterlein ist auch verreist. Ist das nicht zu arg? Gerade habe
ich mir ausgedacht, daß ich ihm einen langen Brief schreiben wollte. Rita sagt,
dem Manne, den man liebt, muß man seine Gefühle schreiben, nun verreist er, und
ich weiß seine Adresse nicht. . ,

Mit diesen Worten ging sie, und Anneli lief seelenvergnügt mit Cäsar im
Garten herum. Es war doch nett, daß es einen Herrn Peterlein gab, den Christel
heiraten konnte. Sie huschte sogar in die Nähe des geheimnisvollen Schuppens
und lugte durch die Hecke nach dem Rolandschen Hause. Das aber stand dort mit
verhängten Fenstern und sah aus, als schliefe es fest.

Christel kehrte heiter aus ihrer Gesellschaft zurück.

Das Mädchen aus Lübeck war nicht so dumm, berichtete sie. Und sie hatte
ein wunderhübsches Buch mit, worin ein herrlicher Satz stand: Man muß nicht
allein gründlich lieben, man muß auch gründlich hassen können. Das ist ganz mein
Fall. Als ich eben bei den alten Peters vorüberging, habe ich mit meinem Sonnen¬
schirm ans Fenster geklopft, daß die Scheibe entzwei ging. Hoffentlich hat das ent¬
menschte Paar vor Schreck einen Schlaganfall bekommen!

Diese Hoffnung ging nicht in Erfüllung. An demselben Abend noch erschien
Herr Peters in seinem sauber gebürsteten Rock beim Doktor und berichtete Christels
Streich.

Die Kleine hat was gegen uns, Herr Doktor, setzte er gemütlich hinzu. Das
gibt sich Wohl mit den Jahren. Aber es wäre gut, wenn sie unsre andern Scheiben
nicht auch noch kaputt machte.

Der Doktor entschuldigte seine Tochter nach besten Kräften, versprach, das
Fenster wieder einsetzen zu lassen, und der alte Herr ging bedächtig davon. Christel
aber erhielt eine scharfe Rede ihres Vaters und wurde vor dem Abendessen zu
Bett geschickt. Sie war entrüstet und schalt auf alle Menschen, auf die Stadt und
auf das Ehepaar Peters.

An diesen Menschen werde ich noch einmal zugrunde gehn! rief sie. Anneli,
hast du gehört, daß der alte Mann mich die Kleine genannt hat! Oh, ich werde
ihn töten!

Zornig warf sie sich auf ihr Bett, und es war ein Glück, daß Cäsar zu ihr
sprang und ihr die Hand leckte. Seine Gegenwart wirkte beruhigend auf den
erregten Backfisch, während Anneli ein Seufzen nicht unterdrücken konnte. Denn
erstens fand sie Christels Zorn ungerechtfertigt, und dann war Cäsar ihr Hund und
brauchte nicht so zärtlich gegen Christel zu sein. Christel aber nahm ihr gern alles,
was sie haben wollte, manchmal behandelte sie sie freundlich, dann wieder mit Nicht¬
achtung, alles, wie es ihr einfiel, und wenn ihre Eltern sie gescholten hatten, dann
mußte Anneli es später ausbaden.

War es da ein Wunder, daß auch Anneli anfing, ihre eignen Wege zu gehn?
Es waren allerdings nicht viele da, die sie wandeln konnte. Die kleine Bäckerstochter
hatte längst eine neue Freundin gefunden und rief hinter Anneli höhnische Worte her.

Aber ewige verstohlene Wege gab es doch. Als Anneli ein Stück Kuchen in
den Mund steckte, das ihr Frau Peters soeben geschenkt hatte, laute sie ihn mit
viel Behagen. Er war trocken, und Christel würde gesagt haben, daß er steinalt
wie Methusalem sei. Was aber würde sie dann wohl sagen, wenn sie Anneli im
Petersschen Garten und im vergnügten Verkehr mit den zwei alten Leuten gesehen
hätte! Der Garten war wirklich nett. Er lag am See, war nicht besonders ge¬
halten, stand aber voll von Blumen: von Bauernrosen und stocksteifer Malven, von
Zinnien und Levkojen. Dazwischen wuchsen Stachelbeerbüsche mit goldgelben und
dunkelroten Beeren, und sie durfte so viel davon pflücken, wie sie wollte.

Dich mag ich leiden, sagte die alte Frau mit ihrer knarrigen Stimme. An
Christel ist nichts. Seit ihrer Geburt hat sie immer ihren Willen gehabt, und nun
stößt sie uns die Fenster ein. '


Menschenfrühling

Ferien, und Herr Peterlein ist auch verreist. Ist das nicht zu arg? Gerade habe
ich mir ausgedacht, daß ich ihm einen langen Brief schreiben wollte. Rita sagt,
dem Manne, den man liebt, muß man seine Gefühle schreiben, nun verreist er, und
ich weiß seine Adresse nicht. . ,

Mit diesen Worten ging sie, und Anneli lief seelenvergnügt mit Cäsar im
Garten herum. Es war doch nett, daß es einen Herrn Peterlein gab, den Christel
heiraten konnte. Sie huschte sogar in die Nähe des geheimnisvollen Schuppens
und lugte durch die Hecke nach dem Rolandschen Hause. Das aber stand dort mit
verhängten Fenstern und sah aus, als schliefe es fest.

Christel kehrte heiter aus ihrer Gesellschaft zurück.

Das Mädchen aus Lübeck war nicht so dumm, berichtete sie. Und sie hatte
ein wunderhübsches Buch mit, worin ein herrlicher Satz stand: Man muß nicht
allein gründlich lieben, man muß auch gründlich hassen können. Das ist ganz mein
Fall. Als ich eben bei den alten Peters vorüberging, habe ich mit meinem Sonnen¬
schirm ans Fenster geklopft, daß die Scheibe entzwei ging. Hoffentlich hat das ent¬
menschte Paar vor Schreck einen Schlaganfall bekommen!

Diese Hoffnung ging nicht in Erfüllung. An demselben Abend noch erschien
Herr Peters in seinem sauber gebürsteten Rock beim Doktor und berichtete Christels
Streich.

Die Kleine hat was gegen uns, Herr Doktor, setzte er gemütlich hinzu. Das
gibt sich Wohl mit den Jahren. Aber es wäre gut, wenn sie unsre andern Scheiben
nicht auch noch kaputt machte.

Der Doktor entschuldigte seine Tochter nach besten Kräften, versprach, das
Fenster wieder einsetzen zu lassen, und der alte Herr ging bedächtig davon. Christel
aber erhielt eine scharfe Rede ihres Vaters und wurde vor dem Abendessen zu
Bett geschickt. Sie war entrüstet und schalt auf alle Menschen, auf die Stadt und
auf das Ehepaar Peters.

An diesen Menschen werde ich noch einmal zugrunde gehn! rief sie. Anneli,
hast du gehört, daß der alte Mann mich die Kleine genannt hat! Oh, ich werde
ihn töten!

Zornig warf sie sich auf ihr Bett, und es war ein Glück, daß Cäsar zu ihr
sprang und ihr die Hand leckte. Seine Gegenwart wirkte beruhigend auf den
erregten Backfisch, während Anneli ein Seufzen nicht unterdrücken konnte. Denn
erstens fand sie Christels Zorn ungerechtfertigt, und dann war Cäsar ihr Hund und
brauchte nicht so zärtlich gegen Christel zu sein. Christel aber nahm ihr gern alles,
was sie haben wollte, manchmal behandelte sie sie freundlich, dann wieder mit Nicht¬
achtung, alles, wie es ihr einfiel, und wenn ihre Eltern sie gescholten hatten, dann
mußte Anneli es später ausbaden.

War es da ein Wunder, daß auch Anneli anfing, ihre eignen Wege zu gehn?
Es waren allerdings nicht viele da, die sie wandeln konnte. Die kleine Bäckerstochter
hatte längst eine neue Freundin gefunden und rief hinter Anneli höhnische Worte her.

Aber ewige verstohlene Wege gab es doch. Als Anneli ein Stück Kuchen in
den Mund steckte, das ihr Frau Peters soeben geschenkt hatte, laute sie ihn mit
viel Behagen. Er war trocken, und Christel würde gesagt haben, daß er steinalt
wie Methusalem sei. Was aber würde sie dann wohl sagen, wenn sie Anneli im
Petersschen Garten und im vergnügten Verkehr mit den zwei alten Leuten gesehen
hätte! Der Garten war wirklich nett. Er lag am See, war nicht besonders ge¬
halten, stand aber voll von Blumen: von Bauernrosen und stocksteifer Malven, von
Zinnien und Levkojen. Dazwischen wuchsen Stachelbeerbüsche mit goldgelben und
dunkelroten Beeren, und sie durfte so viel davon pflücken, wie sie wollte.

Dich mag ich leiden, sagte die alte Frau mit ihrer knarrigen Stimme. An
Christel ist nichts. Seit ihrer Geburt hat sie immer ihren Willen gehabt, und nun
stößt sie uns die Fenster ein. '


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[0290] Menschenfrühling Ferien, und Herr Peterlein ist auch verreist. Ist das nicht zu arg? Gerade habe ich mir ausgedacht, daß ich ihm einen langen Brief schreiben wollte. Rita sagt, dem Manne, den man liebt, muß man seine Gefühle schreiben, nun verreist er, und ich weiß seine Adresse nicht. . , Mit diesen Worten ging sie, und Anneli lief seelenvergnügt mit Cäsar im Garten herum. Es war doch nett, daß es einen Herrn Peterlein gab, den Christel heiraten konnte. Sie huschte sogar in die Nähe des geheimnisvollen Schuppens und lugte durch die Hecke nach dem Rolandschen Hause. Das aber stand dort mit verhängten Fenstern und sah aus, als schliefe es fest. Christel kehrte heiter aus ihrer Gesellschaft zurück. Das Mädchen aus Lübeck war nicht so dumm, berichtete sie. Und sie hatte ein wunderhübsches Buch mit, worin ein herrlicher Satz stand: Man muß nicht allein gründlich lieben, man muß auch gründlich hassen können. Das ist ganz mein Fall. Als ich eben bei den alten Peters vorüberging, habe ich mit meinem Sonnen¬ schirm ans Fenster geklopft, daß die Scheibe entzwei ging. Hoffentlich hat das ent¬ menschte Paar vor Schreck einen Schlaganfall bekommen! Diese Hoffnung ging nicht in Erfüllung. An demselben Abend noch erschien Herr Peters in seinem sauber gebürsteten Rock beim Doktor und berichtete Christels Streich. Die Kleine hat was gegen uns, Herr Doktor, setzte er gemütlich hinzu. Das gibt sich Wohl mit den Jahren. Aber es wäre gut, wenn sie unsre andern Scheiben nicht auch noch kaputt machte. Der Doktor entschuldigte seine Tochter nach besten Kräften, versprach, das Fenster wieder einsetzen zu lassen, und der alte Herr ging bedächtig davon. Christel aber erhielt eine scharfe Rede ihres Vaters und wurde vor dem Abendessen zu Bett geschickt. Sie war entrüstet und schalt auf alle Menschen, auf die Stadt und auf das Ehepaar Peters. An diesen Menschen werde ich noch einmal zugrunde gehn! rief sie. Anneli, hast du gehört, daß der alte Mann mich die Kleine genannt hat! Oh, ich werde ihn töten! Zornig warf sie sich auf ihr Bett, und es war ein Glück, daß Cäsar zu ihr sprang und ihr die Hand leckte. Seine Gegenwart wirkte beruhigend auf den erregten Backfisch, während Anneli ein Seufzen nicht unterdrücken konnte. Denn erstens fand sie Christels Zorn ungerechtfertigt, und dann war Cäsar ihr Hund und brauchte nicht so zärtlich gegen Christel zu sein. Christel aber nahm ihr gern alles, was sie haben wollte, manchmal behandelte sie sie freundlich, dann wieder mit Nicht¬ achtung, alles, wie es ihr einfiel, und wenn ihre Eltern sie gescholten hatten, dann mußte Anneli es später ausbaden. War es da ein Wunder, daß auch Anneli anfing, ihre eignen Wege zu gehn? Es waren allerdings nicht viele da, die sie wandeln konnte. Die kleine Bäckerstochter hatte längst eine neue Freundin gefunden und rief hinter Anneli höhnische Worte her. Aber ewige verstohlene Wege gab es doch. Als Anneli ein Stück Kuchen in den Mund steckte, das ihr Frau Peters soeben geschenkt hatte, laute sie ihn mit viel Behagen. Er war trocken, und Christel würde gesagt haben, daß er steinalt wie Methusalem sei. Was aber würde sie dann wohl sagen, wenn sie Anneli im Petersschen Garten und im vergnügten Verkehr mit den zwei alten Leuten gesehen hätte! Der Garten war wirklich nett. Er lag am See, war nicht besonders ge¬ halten, stand aber voll von Blumen: von Bauernrosen und stocksteifer Malven, von Zinnien und Levkojen. Dazwischen wuchsen Stachelbeerbüsche mit goldgelben und dunkelroten Beeren, und sie durfte so viel davon pflücken, wie sie wollte. Dich mag ich leiden, sagte die alte Frau mit ihrer knarrigen Stimme. An Christel ist nichts. Seit ihrer Geburt hat sie immer ihren Willen gehabt, und nun stößt sie uns die Fenster ein. '

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_299040/290>, abgerufen am 24.07.2024.