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Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Maßgebliches und Unmaßgebliches
Reichsspiegel.

(Deutschland und Amerika. Der Reichskanzler und die Möglich¬
keit seiner Entlastung. Eine neue Haager Friedenskonferenz.)

Die Osterzeit hat die Tagesgeschichte um zwei neue politische Kundgebungen
bereichert, von denen für uns die wichtigste die des Präsidenten der Vereinigten
Staaten an die deutschen Kriegervereine ist. Schon die Worte, mit denen er die
Einladung der alten deutschen Soldaten an den deutschen Botschafter begleitete: er
habe ihm Mitteilungen zu machen, von denen er wünsche, daß sie in Amerika,, in
Deutschland und auf der ganzen Erde vernommen würden, bekunden hinlänglich,
welchen Wert Präsident Roosevelt selbst auf seine Kundgebung legt. Diese wiederum
ist von so warmen Sympathien getragen, wie sie sonst von feiten des Oberhauptes
einer mächtigen Nation ohne die Grundlage eines formellen Bündnisses kaum gedacht
werden kann, und wenngleich der Präsident Wohl auch in Absicht hatte, neuern
deutschfeindlichen Ausstreuungen in der Presse der Vereinigten Staaten damit ent¬
gegenzuwirken, so liegt in "der Betonung der Aufgabe der amerikanischen Diplomatie,
die engen Bande, die Deutschland mit Amerika verbinden, immer fester zu knüpfen,
um so mehr, da nirgend auf der Welt größere Bewunderung für Deutschland
und seinen Herrscher gehegt werde als in Amerika," doch der scharf pointierte
Ausdruck so warmer Sympathien, daß sie in jedem andern Falle ein geschriebnes
Bündnis annähernd, wenn nicht völlig, ersetzen würden. Auch die Art, wie Präsident
Roosevelt auf die Algeciraskonferenz einging, schließt ein Stück Geschichte ein.
Er verkündet damit nachträglich für alle Welt, was in engern politischen Kreisen
ja längst bekannt war, daß Amerika und besonders der Präsident an dem Zustande-
bringen der Konferenz einen hervorragenden Anteil haben. Denn dadurch, daß
der Präsident den deutschen Standpunkt: "gleiches Recht für alle" einnahm
und den Botschaftern Frankreichs und Englands die bestimmte Erwartung aus¬
sprach, die Konferenz werde auf dieser Basis zustande kommen, hatte er im
vorigen Jahre den Widerstand Englands und Frankreichs gegen den Konferenz¬
gedanken gebrochen. Auf eine Differenz mit Amerika, die bei diesem oder einem
spätern Anlaß eine große Tragweite erhalten konnte, wollten es beide Nationen
doch nicht ankommen lassen. Wenngleich sich die amerikanische Diplomatie dann
in Algeciras ziemlich in der Reserve hielt, um uicht die deutschfeindlichen
Strömungen in der Presse der Vereinigten Staaten in Bewegung zu bringen,
so ist sie doch für Deutschland in allen Hauptfragen ein wertvoller Freund ge¬
wesen. Amerika hatte selbstverständlich an den Details der Organisation kein un¬
mittelbares Interesse, wohl aber an deren allgemeinem Rahmen, der so beschaffen
sein mußte, daß er das gleiche Recht für alle wirklich verbürgte. In diesem Sinne
ist auch die Erklärung zu versteh", die von der amerikanischen Seite bei der Unter¬
zeichnung zu Protokoll gegeben worden ist. Amerika will für die Durchführung
der Organisation, die die Konferenz beschlossen hat, nicht in Anspruch genommen
werden, weil vorläufig seine Interessen in Marokko zu geringfügig sind. Aber es
würde sofort wieder auf dem Plan erscheinen, wenn sich die in Algeciras getroffne
Vereinbarung als unzulänglich erweisen oder grundsätzlich verletzt werden sollte.

Ebenso wie der Inhalt der Kundgebung ist auch die Tatsache, daß der Prä¬
sident Wert darauf legte, sie an eine Abordnung alter deutscher Soldaten zu richten,
mit besondrer Freude zu begrüßen. Es liegt darin nicht nur der Ausdruck der
hohen Wertschätzung des deutschen Heeres, dem diese Männer zum Teil noch im
Beurlaubtenstande angehören, sondern indem sich der Präsident diese alten Soldaten
als unmittelbare Zuhörer seiner hochbedeutenden Worte wählte, verlieh er diesen auch
dadurch eine über die augenblickliche Bedeutung weit hinausgreifende Tragweite.

Auch der zum Schluß geäußerte Wunsch eines dauernden Einvernehmens
zwischen Deutschland und Frankreich, dem Kaisertum und der Republik, hat in diesem


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Maßgebliches und Unmaßgebliches
Reichsspiegel.

(Deutschland und Amerika. Der Reichskanzler und die Möglich¬
keit seiner Entlastung. Eine neue Haager Friedenskonferenz.)

Die Osterzeit hat die Tagesgeschichte um zwei neue politische Kundgebungen
bereichert, von denen für uns die wichtigste die des Präsidenten der Vereinigten
Staaten an die deutschen Kriegervereine ist. Schon die Worte, mit denen er die
Einladung der alten deutschen Soldaten an den deutschen Botschafter begleitete: er
habe ihm Mitteilungen zu machen, von denen er wünsche, daß sie in Amerika,, in
Deutschland und auf der ganzen Erde vernommen würden, bekunden hinlänglich,
welchen Wert Präsident Roosevelt selbst auf seine Kundgebung legt. Diese wiederum
ist von so warmen Sympathien getragen, wie sie sonst von feiten des Oberhauptes
einer mächtigen Nation ohne die Grundlage eines formellen Bündnisses kaum gedacht
werden kann, und wenngleich der Präsident Wohl auch in Absicht hatte, neuern
deutschfeindlichen Ausstreuungen in der Presse der Vereinigten Staaten damit ent¬
gegenzuwirken, so liegt in „der Betonung der Aufgabe der amerikanischen Diplomatie,
die engen Bande, die Deutschland mit Amerika verbinden, immer fester zu knüpfen,
um so mehr, da nirgend auf der Welt größere Bewunderung für Deutschland
und seinen Herrscher gehegt werde als in Amerika," doch der scharf pointierte
Ausdruck so warmer Sympathien, daß sie in jedem andern Falle ein geschriebnes
Bündnis annähernd, wenn nicht völlig, ersetzen würden. Auch die Art, wie Präsident
Roosevelt auf die Algeciraskonferenz einging, schließt ein Stück Geschichte ein.
Er verkündet damit nachträglich für alle Welt, was in engern politischen Kreisen
ja längst bekannt war, daß Amerika und besonders der Präsident an dem Zustande-
bringen der Konferenz einen hervorragenden Anteil haben. Denn dadurch, daß
der Präsident den deutschen Standpunkt: „gleiches Recht für alle" einnahm
und den Botschaftern Frankreichs und Englands die bestimmte Erwartung aus¬
sprach, die Konferenz werde auf dieser Basis zustande kommen, hatte er im
vorigen Jahre den Widerstand Englands und Frankreichs gegen den Konferenz¬
gedanken gebrochen. Auf eine Differenz mit Amerika, die bei diesem oder einem
spätern Anlaß eine große Tragweite erhalten konnte, wollten es beide Nationen
doch nicht ankommen lassen. Wenngleich sich die amerikanische Diplomatie dann
in Algeciras ziemlich in der Reserve hielt, um uicht die deutschfeindlichen
Strömungen in der Presse der Vereinigten Staaten in Bewegung zu bringen,
so ist sie doch für Deutschland in allen Hauptfragen ein wertvoller Freund ge¬
wesen. Amerika hatte selbstverständlich an den Details der Organisation kein un¬
mittelbares Interesse, wohl aber an deren allgemeinem Rahmen, der so beschaffen
sein mußte, daß er das gleiche Recht für alle wirklich verbürgte. In diesem Sinne
ist auch die Erklärung zu versteh», die von der amerikanischen Seite bei der Unter¬
zeichnung zu Protokoll gegeben worden ist. Amerika will für die Durchführung
der Organisation, die die Konferenz beschlossen hat, nicht in Anspruch genommen
werden, weil vorläufig seine Interessen in Marokko zu geringfügig sind. Aber es
würde sofort wieder auf dem Plan erscheinen, wenn sich die in Algeciras getroffne
Vereinbarung als unzulänglich erweisen oder grundsätzlich verletzt werden sollte.

Ebenso wie der Inhalt der Kundgebung ist auch die Tatsache, daß der Prä¬
sident Wert darauf legte, sie an eine Abordnung alter deutscher Soldaten zu richten,
mit besondrer Freude zu begrüßen. Es liegt darin nicht nur der Ausdruck der
hohen Wertschätzung des deutschen Heeres, dem diese Männer zum Teil noch im
Beurlaubtenstande angehören, sondern indem sich der Präsident diese alten Soldaten
als unmittelbare Zuhörer seiner hochbedeutenden Worte wählte, verlieh er diesen auch
dadurch eine über die augenblickliche Bedeutung weit hinausgreifende Tragweite.

Auch der zum Schluß geäußerte Wunsch eines dauernden Einvernehmens
zwischen Deutschland und Frankreich, dem Kaisertum und der Republik, hat in diesem


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[0174] Maßgebliches und Unmaßgebliches Maßgebliches und Unmaßgebliches Reichsspiegel. (Deutschland und Amerika. Der Reichskanzler und die Möglich¬ keit seiner Entlastung. Eine neue Haager Friedenskonferenz.) Die Osterzeit hat die Tagesgeschichte um zwei neue politische Kundgebungen bereichert, von denen für uns die wichtigste die des Präsidenten der Vereinigten Staaten an die deutschen Kriegervereine ist. Schon die Worte, mit denen er die Einladung der alten deutschen Soldaten an den deutschen Botschafter begleitete: er habe ihm Mitteilungen zu machen, von denen er wünsche, daß sie in Amerika,, in Deutschland und auf der ganzen Erde vernommen würden, bekunden hinlänglich, welchen Wert Präsident Roosevelt selbst auf seine Kundgebung legt. Diese wiederum ist von so warmen Sympathien getragen, wie sie sonst von feiten des Oberhauptes einer mächtigen Nation ohne die Grundlage eines formellen Bündnisses kaum gedacht werden kann, und wenngleich der Präsident Wohl auch in Absicht hatte, neuern deutschfeindlichen Ausstreuungen in der Presse der Vereinigten Staaten damit ent¬ gegenzuwirken, so liegt in „der Betonung der Aufgabe der amerikanischen Diplomatie, die engen Bande, die Deutschland mit Amerika verbinden, immer fester zu knüpfen, um so mehr, da nirgend auf der Welt größere Bewunderung für Deutschland und seinen Herrscher gehegt werde als in Amerika," doch der scharf pointierte Ausdruck so warmer Sympathien, daß sie in jedem andern Falle ein geschriebnes Bündnis annähernd, wenn nicht völlig, ersetzen würden. Auch die Art, wie Präsident Roosevelt auf die Algeciraskonferenz einging, schließt ein Stück Geschichte ein. Er verkündet damit nachträglich für alle Welt, was in engern politischen Kreisen ja längst bekannt war, daß Amerika und besonders der Präsident an dem Zustande- bringen der Konferenz einen hervorragenden Anteil haben. Denn dadurch, daß der Präsident den deutschen Standpunkt: „gleiches Recht für alle" einnahm und den Botschaftern Frankreichs und Englands die bestimmte Erwartung aus¬ sprach, die Konferenz werde auf dieser Basis zustande kommen, hatte er im vorigen Jahre den Widerstand Englands und Frankreichs gegen den Konferenz¬ gedanken gebrochen. Auf eine Differenz mit Amerika, die bei diesem oder einem spätern Anlaß eine große Tragweite erhalten konnte, wollten es beide Nationen doch nicht ankommen lassen. Wenngleich sich die amerikanische Diplomatie dann in Algeciras ziemlich in der Reserve hielt, um uicht die deutschfeindlichen Strömungen in der Presse der Vereinigten Staaten in Bewegung zu bringen, so ist sie doch für Deutschland in allen Hauptfragen ein wertvoller Freund ge¬ wesen. Amerika hatte selbstverständlich an den Details der Organisation kein un¬ mittelbares Interesse, wohl aber an deren allgemeinem Rahmen, der so beschaffen sein mußte, daß er das gleiche Recht für alle wirklich verbürgte. In diesem Sinne ist auch die Erklärung zu versteh», die von der amerikanischen Seite bei der Unter¬ zeichnung zu Protokoll gegeben worden ist. Amerika will für die Durchführung der Organisation, die die Konferenz beschlossen hat, nicht in Anspruch genommen werden, weil vorläufig seine Interessen in Marokko zu geringfügig sind. Aber es würde sofort wieder auf dem Plan erscheinen, wenn sich die in Algeciras getroffne Vereinbarung als unzulänglich erweisen oder grundsätzlich verletzt werden sollte. Ebenso wie der Inhalt der Kundgebung ist auch die Tatsache, daß der Prä¬ sident Wert darauf legte, sie an eine Abordnung alter deutscher Soldaten zu richten, mit besondrer Freude zu begrüßen. Es liegt darin nicht nur der Ausdruck der hohen Wertschätzung des deutschen Heeres, dem diese Männer zum Teil noch im Beurlaubtenstande angehören, sondern indem sich der Präsident diese alten Soldaten als unmittelbare Zuhörer seiner hochbedeutenden Worte wählte, verlieh er diesen auch dadurch eine über die augenblickliche Bedeutung weit hinausgreifende Tragweite. Auch der zum Schluß geäußerte Wunsch eines dauernden Einvernehmens zwischen Deutschland und Frankreich, dem Kaisertum und der Republik, hat in diesem

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_299040/174>, abgerufen am 24.07.2024.