Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Erstes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Im alten Brüssel

Ich zeig dir, wo es am lustigsten ist, und wo es die schönsten Zuckerherzen gibt.
Komm nur schnell!

Jakke stieß den Freund in die Seite.

Gelt, das ist eine? Hast du schon so ein Kind gesehen, Jefke?

Der schweigsame Flamänder schüttelte den Kopf. Nein, das hatte er nicht.
Enkelkinder hatte er zwar auch, fünf Stück sogar, dicke kleine Mädchen mit runden
Köpfen und ruhigen blauen Augen, aber die sahen ganz anders aus als dieses
magre, bewegliche Geschöpf, aus dessen schmalem, bleichem Gesichtchen ein Paar
schwarze Augen unheimlich groß unter dem rötlichen Blondhaar vorfunkelten. Jefke
schüttelte mit Überzeugung den Kopf: Nein, so ein Kind hatte er noch nicht
gesehen.

Und wie das Kind es eilig hatte! Die beiden Paare altersschwache Beine
hatten große Mühe, ihr zu folgen.

Sie kroch zwischen den Verkaufstischen durch und zwängte sich geschmeidig und
hitzig durch den dichtesten Menschenknäuel. Die Alten kauften ihr rote Zucker¬
herzen und große Stücke des zähen, Weißen Nougat, nach dem ihre Augen so
lüstern schielten.'

Aber Jakke del Trap war Eingeborner des Quartier des Marolles und
wußte aus alter Erfahrung, daß die Kirmes noch andre Genüsse bietet als Zucker¬
herzen und Nougat und getrocknete Fische und schwarze Muscheln.

Weißt du, wo Ball ist. Fintje?

Bei Pieje Viel, bei Roze-Poltje. bei Pitje Croltt. beim Captainje --

Genug, Fintje! Wieder stieß Jakke den Freund heimlich an: Gelt, die weiß
Bescheid? Sieh, da drüben, wo der kupferne Kessel hängt, al UsmMts, da ist es,
das ist Roze-Poltjes Wirtschaft. Da gehn wir hinein, Alter, das sehen wir uns an.

Die Tür der Kneipe war ausgehängt, an ihrer Statt war ein roter Lappen
vor die Öffnung gespannt. Mißtönende Musik schwirrte dahinter vor.

Jakke lüpfte den roten Vorhang, und alle drei schlüpften in den verräucherten,
düstern Raum. Langsam erst erkannten sie durch den betäubenden Lärm und Rauch
die kreisenden Paare und die anspruchslose Musikkapelle, die auf dem Tisch in
der Ecke thronte: eine hornblasende Frau, ein geigender Mann und ein kleiner Junge,
der mit vergnügten Grinsen seine brüllende Pauke bearbeitete.

Siehst du, wie sie die Mädchen schwenken, Jefke? Das ist großartig, da ist
Schwung drin. Und der Gestank von Bier und Tabak und Staub, wie gut das
schmeckt, das verstehst du gar nicht, Jefke, du bist in der neuen Vorstadt geboren!
Setzt euch daher auf die Bank, Kinder, jetzt zahl ich euch einen Krug Färö, jetzt
sollt ihr vergnügt werden.

Roze-Poltjes Farobier war süß und steigerte den Durst auf das angenehmste.
Die drei ließen sichs schmecken. Sie saßen recht im Dunkeln auf ihrer Bank, als
bescheidne Zuschauer.

Aber Jakke war Eingeborner. Er kannte die Melodie, die die Frau in ab-
gebrochnen Dissonanzen aus ihrem Klapphorn schmetterte, und er kannte den Schritt
und Tritt des Tanzes. Färö, Rauch und die kreisende Bewegung stiegen dem
alten Loustic zu Kopf. Mit den Füßen, die in glänzendgewichsten Hospizschuhen
steckten, begann er den Takt zu treten. Dicht schwenkten die Paare an den Zu¬
schauern vorüber, lautlos auftretend, da sie die Holzschuhe unter den Bänken stehn
hatten. Nur die Mädchen kreischten zuweilen gellend ans, und die Burschen gröhlten
zur Musik.

Jakke stand auf und breitete begeistert die Arme aus. Anfänglich begnügte
er sich damit, sich langsam einsam um sich selbst zu drehen, schwerstampfenden
Trittes. Dann aber haschte er nach einem Mädchen, das am Arm seines Burschen
an ihm vorüberstreifte. Komm, Jüngferchen, her zu mir.

Das Mädchen kreischte lachend auf. der Bursche fluchte.

Alter Narr, was ficht dich an?


Im alten Brüssel

Ich zeig dir, wo es am lustigsten ist, und wo es die schönsten Zuckerherzen gibt.
Komm nur schnell!

Jakke stieß den Freund in die Seite.

Gelt, das ist eine? Hast du schon so ein Kind gesehen, Jefke?

Der schweigsame Flamänder schüttelte den Kopf. Nein, das hatte er nicht.
Enkelkinder hatte er zwar auch, fünf Stück sogar, dicke kleine Mädchen mit runden
Köpfen und ruhigen blauen Augen, aber die sahen ganz anders aus als dieses
magre, bewegliche Geschöpf, aus dessen schmalem, bleichem Gesichtchen ein Paar
schwarze Augen unheimlich groß unter dem rötlichen Blondhaar vorfunkelten. Jefke
schüttelte mit Überzeugung den Kopf: Nein, so ein Kind hatte er noch nicht
gesehen.

Und wie das Kind es eilig hatte! Die beiden Paare altersschwache Beine
hatten große Mühe, ihr zu folgen.

Sie kroch zwischen den Verkaufstischen durch und zwängte sich geschmeidig und
hitzig durch den dichtesten Menschenknäuel. Die Alten kauften ihr rote Zucker¬
herzen und große Stücke des zähen, Weißen Nougat, nach dem ihre Augen so
lüstern schielten.'

Aber Jakke del Trap war Eingeborner des Quartier des Marolles und
wußte aus alter Erfahrung, daß die Kirmes noch andre Genüsse bietet als Zucker¬
herzen und Nougat und getrocknete Fische und schwarze Muscheln.

Weißt du, wo Ball ist. Fintje?

Bei Pieje Viel, bei Roze-Poltje. bei Pitje Croltt. beim Captainje —

Genug, Fintje! Wieder stieß Jakke den Freund heimlich an: Gelt, die weiß
Bescheid? Sieh, da drüben, wo der kupferne Kessel hängt, al UsmMts, da ist es,
das ist Roze-Poltjes Wirtschaft. Da gehn wir hinein, Alter, das sehen wir uns an.

Die Tür der Kneipe war ausgehängt, an ihrer Statt war ein roter Lappen
vor die Öffnung gespannt. Mißtönende Musik schwirrte dahinter vor.

Jakke lüpfte den roten Vorhang, und alle drei schlüpften in den verräucherten,
düstern Raum. Langsam erst erkannten sie durch den betäubenden Lärm und Rauch
die kreisenden Paare und die anspruchslose Musikkapelle, die auf dem Tisch in
der Ecke thronte: eine hornblasende Frau, ein geigender Mann und ein kleiner Junge,
der mit vergnügten Grinsen seine brüllende Pauke bearbeitete.

Siehst du, wie sie die Mädchen schwenken, Jefke? Das ist großartig, da ist
Schwung drin. Und der Gestank von Bier und Tabak und Staub, wie gut das
schmeckt, das verstehst du gar nicht, Jefke, du bist in der neuen Vorstadt geboren!
Setzt euch daher auf die Bank, Kinder, jetzt zahl ich euch einen Krug Färö, jetzt
sollt ihr vergnügt werden.

Roze-Poltjes Farobier war süß und steigerte den Durst auf das angenehmste.
Die drei ließen sichs schmecken. Sie saßen recht im Dunkeln auf ihrer Bank, als
bescheidne Zuschauer.

Aber Jakke war Eingeborner. Er kannte die Melodie, die die Frau in ab-
gebrochnen Dissonanzen aus ihrem Klapphorn schmetterte, und er kannte den Schritt
und Tritt des Tanzes. Färö, Rauch und die kreisende Bewegung stiegen dem
alten Loustic zu Kopf. Mit den Füßen, die in glänzendgewichsten Hospizschuhen
steckten, begann er den Takt zu treten. Dicht schwenkten die Paare an den Zu¬
schauern vorüber, lautlos auftretend, da sie die Holzschuhe unter den Bänken stehn
hatten. Nur die Mädchen kreischten zuweilen gellend ans, und die Burschen gröhlten
zur Musik.

Jakke stand auf und breitete begeistert die Arme aus. Anfänglich begnügte
er sich damit, sich langsam einsam um sich selbst zu drehen, schwerstampfenden
Trittes. Dann aber haschte er nach einem Mädchen, das am Arm seines Burschen
an ihm vorüberstreifte. Komm, Jüngferchen, her zu mir.

Das Mädchen kreischte lachend auf. der Bursche fluchte.

Alter Narr, was ficht dich an?


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0062" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/87539"/>
            <fw type="header" place="top"> Im alten Brüssel</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_198" prev="#ID_197"> Ich zeig dir, wo es am lustigsten ist, und wo es die schönsten Zuckerherzen gibt.<lb/>
Komm nur schnell!</p><lb/>
            <p xml:id="ID_199"> Jakke stieß den Freund in die Seite.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_200"> Gelt, das ist eine? Hast du schon so ein Kind gesehen, Jefke?</p><lb/>
            <p xml:id="ID_201"> Der schweigsame Flamänder schüttelte den Kopf. Nein, das hatte er nicht.<lb/>
Enkelkinder hatte er zwar auch, fünf Stück sogar, dicke kleine Mädchen mit runden<lb/>
Köpfen und ruhigen blauen Augen, aber die sahen ganz anders aus als dieses<lb/>
magre, bewegliche Geschöpf, aus dessen schmalem, bleichem Gesichtchen ein Paar<lb/>
schwarze Augen unheimlich groß unter dem rötlichen Blondhaar vorfunkelten. Jefke<lb/>
schüttelte mit Überzeugung den Kopf: Nein, so ein Kind hatte er noch nicht<lb/>
gesehen.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_202"> Und wie das Kind es eilig hatte! Die beiden Paare altersschwache Beine<lb/>
hatten große Mühe, ihr zu folgen.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_203"> Sie kroch zwischen den Verkaufstischen durch und zwängte sich geschmeidig und<lb/>
hitzig durch den dichtesten Menschenknäuel. Die Alten kauften ihr rote Zucker¬<lb/>
herzen und große Stücke des zähen, Weißen Nougat, nach dem ihre Augen so<lb/>
lüstern schielten.'</p><lb/>
            <p xml:id="ID_204"> Aber Jakke del Trap war Eingeborner des Quartier des Marolles und<lb/>
wußte aus alter Erfahrung, daß die Kirmes noch andre Genüsse bietet als Zucker¬<lb/>
herzen und Nougat und getrocknete Fische und schwarze Muscheln.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_205"> Weißt du, wo Ball ist. Fintje?</p><lb/>
            <p xml:id="ID_206"> Bei Pieje Viel, bei Roze-Poltje. bei Pitje Croltt. beim Captainje &#x2014;</p><lb/>
            <p xml:id="ID_207"> Genug, Fintje! Wieder stieß Jakke den Freund heimlich an: Gelt, die weiß<lb/>
Bescheid? Sieh, da drüben, wo der kupferne Kessel hängt, al UsmMts, da ist es,<lb/>
das ist Roze-Poltjes Wirtschaft. Da gehn wir hinein, Alter, das sehen wir uns an.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_208"> Die Tür der Kneipe war ausgehängt, an ihrer Statt war ein roter Lappen<lb/>
vor die Öffnung gespannt.  Mißtönende Musik schwirrte dahinter vor.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_209"> Jakke lüpfte den roten Vorhang, und alle drei schlüpften in den verräucherten,<lb/>
düstern Raum. Langsam erst erkannten sie durch den betäubenden Lärm und Rauch<lb/>
die kreisenden Paare und die anspruchslose Musikkapelle, die auf dem Tisch in<lb/>
der Ecke thronte: eine hornblasende Frau, ein geigender Mann und ein kleiner Junge,<lb/>
der mit vergnügten Grinsen seine brüllende Pauke bearbeitete.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_210"> Siehst du, wie sie die Mädchen schwenken, Jefke? Das ist großartig, da ist<lb/>
Schwung drin. Und der Gestank von Bier und Tabak und Staub, wie gut das<lb/>
schmeckt, das verstehst du gar nicht, Jefke, du bist in der neuen Vorstadt geboren!<lb/>
Setzt euch daher auf die Bank, Kinder, jetzt zahl ich euch einen Krug Färö, jetzt<lb/>
sollt ihr vergnügt werden.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_211"> Roze-Poltjes Farobier war süß und steigerte den Durst auf das angenehmste.<lb/>
Die drei ließen sichs schmecken. Sie saßen recht im Dunkeln auf ihrer Bank, als<lb/>
bescheidne Zuschauer.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_212"> Aber Jakke war Eingeborner. Er kannte die Melodie, die die Frau in ab-<lb/>
gebrochnen Dissonanzen aus ihrem Klapphorn schmetterte, und er kannte den Schritt<lb/>
und Tritt des Tanzes. Färö, Rauch und die kreisende Bewegung stiegen dem<lb/>
alten Loustic zu Kopf. Mit den Füßen, die in glänzendgewichsten Hospizschuhen<lb/>
steckten, begann er den Takt zu treten. Dicht schwenkten die Paare an den Zu¬<lb/>
schauern vorüber, lautlos auftretend, da sie die Holzschuhe unter den Bänken stehn<lb/>
hatten. Nur die Mädchen kreischten zuweilen gellend ans, und die Burschen gröhlten<lb/>
zur Musik.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_213"> Jakke stand auf und breitete begeistert die Arme aus. Anfänglich begnügte<lb/>
er sich damit, sich langsam einsam um sich selbst zu drehen, schwerstampfenden<lb/>
Trittes. Dann aber haschte er nach einem Mädchen, das am Arm seines Burschen<lb/>
an ihm vorüberstreifte.  Komm, Jüngferchen, her zu mir.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_214"> Das Mädchen kreischte lachend auf. der Bursche fluchte.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_215"> Alter Narr, was ficht dich an?</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0062] Im alten Brüssel Ich zeig dir, wo es am lustigsten ist, und wo es die schönsten Zuckerherzen gibt. Komm nur schnell! Jakke stieß den Freund in die Seite. Gelt, das ist eine? Hast du schon so ein Kind gesehen, Jefke? Der schweigsame Flamänder schüttelte den Kopf. Nein, das hatte er nicht. Enkelkinder hatte er zwar auch, fünf Stück sogar, dicke kleine Mädchen mit runden Köpfen und ruhigen blauen Augen, aber die sahen ganz anders aus als dieses magre, bewegliche Geschöpf, aus dessen schmalem, bleichem Gesichtchen ein Paar schwarze Augen unheimlich groß unter dem rötlichen Blondhaar vorfunkelten. Jefke schüttelte mit Überzeugung den Kopf: Nein, so ein Kind hatte er noch nicht gesehen. Und wie das Kind es eilig hatte! Die beiden Paare altersschwache Beine hatten große Mühe, ihr zu folgen. Sie kroch zwischen den Verkaufstischen durch und zwängte sich geschmeidig und hitzig durch den dichtesten Menschenknäuel. Die Alten kauften ihr rote Zucker¬ herzen und große Stücke des zähen, Weißen Nougat, nach dem ihre Augen so lüstern schielten.' Aber Jakke del Trap war Eingeborner des Quartier des Marolles und wußte aus alter Erfahrung, daß die Kirmes noch andre Genüsse bietet als Zucker¬ herzen und Nougat und getrocknete Fische und schwarze Muscheln. Weißt du, wo Ball ist. Fintje? Bei Pieje Viel, bei Roze-Poltje. bei Pitje Croltt. beim Captainje — Genug, Fintje! Wieder stieß Jakke den Freund heimlich an: Gelt, die weiß Bescheid? Sieh, da drüben, wo der kupferne Kessel hängt, al UsmMts, da ist es, das ist Roze-Poltjes Wirtschaft. Da gehn wir hinein, Alter, das sehen wir uns an. Die Tür der Kneipe war ausgehängt, an ihrer Statt war ein roter Lappen vor die Öffnung gespannt. Mißtönende Musik schwirrte dahinter vor. Jakke lüpfte den roten Vorhang, und alle drei schlüpften in den verräucherten, düstern Raum. Langsam erst erkannten sie durch den betäubenden Lärm und Rauch die kreisenden Paare und die anspruchslose Musikkapelle, die auf dem Tisch in der Ecke thronte: eine hornblasende Frau, ein geigender Mann und ein kleiner Junge, der mit vergnügten Grinsen seine brüllende Pauke bearbeitete. Siehst du, wie sie die Mädchen schwenken, Jefke? Das ist großartig, da ist Schwung drin. Und der Gestank von Bier und Tabak und Staub, wie gut das schmeckt, das verstehst du gar nicht, Jefke, du bist in der neuen Vorstadt geboren! Setzt euch daher auf die Bank, Kinder, jetzt zahl ich euch einen Krug Färö, jetzt sollt ihr vergnügt werden. Roze-Poltjes Farobier war süß und steigerte den Durst auf das angenehmste. Die drei ließen sichs schmecken. Sie saßen recht im Dunkeln auf ihrer Bank, als bescheidne Zuschauer. Aber Jakke war Eingeborner. Er kannte die Melodie, die die Frau in ab- gebrochnen Dissonanzen aus ihrem Klapphorn schmetterte, und er kannte den Schritt und Tritt des Tanzes. Färö, Rauch und die kreisende Bewegung stiegen dem alten Loustic zu Kopf. Mit den Füßen, die in glänzendgewichsten Hospizschuhen steckten, begann er den Takt zu treten. Dicht schwenkten die Paare an den Zu¬ schauern vorüber, lautlos auftretend, da sie die Holzschuhe unter den Bänken stehn hatten. Nur die Mädchen kreischten zuweilen gellend ans, und die Burschen gröhlten zur Musik. Jakke stand auf und breitete begeistert die Arme aus. Anfänglich begnügte er sich damit, sich langsam einsam um sich selbst zu drehen, schwerstampfenden Trittes. Dann aber haschte er nach einem Mädchen, das am Arm seines Burschen an ihm vorüberstreifte. Komm, Jüngferchen, her zu mir. Das Mädchen kreischte lachend auf. der Bursche fluchte. Alter Narr, was ficht dich an?

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341881_87477
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341881_87477/62
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341881_87477/62>, abgerufen am 23.12.2024.