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Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Drittes Vierteljahr.

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Herrenmenschen

Teufel habe den Amtshauptmann holen wollen; aber der Amtshauptmann habe den
Teufel in den Finger gebissen, und da habe er ihn noch einmal losgelassen. Das
sei ganz gewiß, denn die eine Hälfte Gropposfs sei verbrannt, als wenn sie schon
in der Hölle gewesen wäre.

Ja, Fräulein Van Term, sagte Marike, die hinzugetreten war, es ist richtig.
Das ganze Dorf ist im Aufstande, und vorm Amte stehn die Menschen in Haufen,
und den Amtshauptmann hat diese Nacht der Schlag gerührt.

Das weiß ich längst, sagte Wolf.

Und hast es uns nicht gesagt? fragte Tauenden vorwurfsvoll.

Was geht uns der Kerl an? sagte Wolf mit dem Ausdrucke unverhohlner
Verachtung.

Aber Wolf! rief Tauenden.

Und Herr von Bodenpois lachte und sagte zu Frau Mary: Dein Wolf scheint
mir, während dn nicht da warst, gemütlich etwas verwildert zu sein.

Nicht verwildert, Alfred, antwortete Mary, aber krank ist er. Er hat es
nötig, aus dieser Umgegend fortzukommen.

Die Nachricht, daß Groppoff vom Schlage getroffen sei, machte natürlich
tiefen Eindruck, und mancher dachte im stillen an Gottes Gerichte, sprach es aber
nicht aus. Und Tauenden wurde unruhig, ging aus und ein, gab den Mägden
Aufträge, und es dauerte nicht lange, so trat sie fertig zum Ausgehn und aus¬
gerüstet mit ihrer Krankentasche ins Zimmer. Ich muß einmal hinübergehn und
zusehen, wie es dort steht, sagte sie.

Der Doktor reichte dem Tauenden dankbar die Hand und sagte: Tun Sie das,
Tauenden, seien Sie ganz Sie selbst.

Tauenden eilte zum Amt und traf da, wo der Weg über den Damm führte,
eine Menge neugieriger Menschen, die leise miteinander sprachen. Als sie ankam,
machte man ihr bereitwillig und respektvoll Platz. Sie fand den Hausstand Gropposfs
in voller Auflösung. Die alte Margarete hatte den Kopf verloren und kochte große
Töpfe voll Kamillentee, den niemand bestellt hatte und niemand brauchen konnte.
Die Mägde waren, von einer abergläubischen Furcht getrieben, davongelaufen, und
Eva stand zitternd und bebend in der Hausflur und wagte es nicht, die Tür zu
ihres Vaters Zimmer zu öffnen.

Tauenden trat ein und erschrak. Das Gesicht, das ihr entgegenstarrte, hatte
einen furchtbaren Ausdruck. Das Auge blickte starr, und die Mienen drückten
großes Entsetzen aus. Aber es war uur die eine, die gelähmte Hälfte des Ge¬
sichts, die diesen Ausdruck hatte, und es war offenbar der Ausdruck, den Groppoff
in dem Augenblicke gehabt hatte, als er gelähmt worden war. Der Kranke war
in einer bejammernswerten Lage. Er war zu halbem Leibe von dem Sofa, auf
das man ihn gelegt hatte, hinuntergerutscht und außerstande, sich zu helfen. Er
versuchte, zu befehlen, aber er brachte nur lallende und unverständliche Töne heraus.
Tauenden schaffte sogleich Ordnung. Sie ließ den Kranken ins Bett bringen und
das Bett so stellen, daß die gelähmte Gesichtshälfte der Wand zugekehrt war. Sie
sandte einen Boten zum Arzte, sie sorgte dafür, daß dem Kranken, der offenbar
halb verschmachtet war, eine Erquickung beigebracht wurde. Ja sie selbst hielt den
Löffel in der Hand und fütterte den gestrengen Herrn Amtshauptmcmn wie ein
Kind. Darauf suchte sie Eva auf, um ihr die Pflege ihres Vaters zu übergeben.

>;es leurs nicht, sagte Eva.

Kind, du mußt das können, erwiderte Tauenden, es ist dein Vater.

Mein Vater! sagte Eva mit überquellender Bitterkeit.

Mag dein Vater was auch immer getan haben, Eva, er ist dein Vater. Und
du hast die Kindespflicht, ihm zu dienen, solange er lebt.
Eva

versuchte es, ihren Pflegedienst anzutreten, aber Tauenden sah, daß es
und einem innern Grauen geschah. So ging es also nicht, und es blieb nichts
andres übrig, als sich im Dorfe uach einer Pflegerin umzusehen. Aber wenn man


Herrenmenschen

Teufel habe den Amtshauptmann holen wollen; aber der Amtshauptmann habe den
Teufel in den Finger gebissen, und da habe er ihn noch einmal losgelassen. Das
sei ganz gewiß, denn die eine Hälfte Gropposfs sei verbrannt, als wenn sie schon
in der Hölle gewesen wäre.

Ja, Fräulein Van Term, sagte Marike, die hinzugetreten war, es ist richtig.
Das ganze Dorf ist im Aufstande, und vorm Amte stehn die Menschen in Haufen,
und den Amtshauptmann hat diese Nacht der Schlag gerührt.

Das weiß ich längst, sagte Wolf.

Und hast es uns nicht gesagt? fragte Tauenden vorwurfsvoll.

Was geht uns der Kerl an? sagte Wolf mit dem Ausdrucke unverhohlner
Verachtung.

Aber Wolf! rief Tauenden.

Und Herr von Bodenpois lachte und sagte zu Frau Mary: Dein Wolf scheint
mir, während dn nicht da warst, gemütlich etwas verwildert zu sein.

Nicht verwildert, Alfred, antwortete Mary, aber krank ist er. Er hat es
nötig, aus dieser Umgegend fortzukommen.

Die Nachricht, daß Groppoff vom Schlage getroffen sei, machte natürlich
tiefen Eindruck, und mancher dachte im stillen an Gottes Gerichte, sprach es aber
nicht aus. Und Tauenden wurde unruhig, ging aus und ein, gab den Mägden
Aufträge, und es dauerte nicht lange, so trat sie fertig zum Ausgehn und aus¬
gerüstet mit ihrer Krankentasche ins Zimmer. Ich muß einmal hinübergehn und
zusehen, wie es dort steht, sagte sie.

Der Doktor reichte dem Tauenden dankbar die Hand und sagte: Tun Sie das,
Tauenden, seien Sie ganz Sie selbst.

Tauenden eilte zum Amt und traf da, wo der Weg über den Damm führte,
eine Menge neugieriger Menschen, die leise miteinander sprachen. Als sie ankam,
machte man ihr bereitwillig und respektvoll Platz. Sie fand den Hausstand Gropposfs
in voller Auflösung. Die alte Margarete hatte den Kopf verloren und kochte große
Töpfe voll Kamillentee, den niemand bestellt hatte und niemand brauchen konnte.
Die Mägde waren, von einer abergläubischen Furcht getrieben, davongelaufen, und
Eva stand zitternd und bebend in der Hausflur und wagte es nicht, die Tür zu
ihres Vaters Zimmer zu öffnen.

Tauenden trat ein und erschrak. Das Gesicht, das ihr entgegenstarrte, hatte
einen furchtbaren Ausdruck. Das Auge blickte starr, und die Mienen drückten
großes Entsetzen aus. Aber es war uur die eine, die gelähmte Hälfte des Ge¬
sichts, die diesen Ausdruck hatte, und es war offenbar der Ausdruck, den Groppoff
in dem Augenblicke gehabt hatte, als er gelähmt worden war. Der Kranke war
in einer bejammernswerten Lage. Er war zu halbem Leibe von dem Sofa, auf
das man ihn gelegt hatte, hinuntergerutscht und außerstande, sich zu helfen. Er
versuchte, zu befehlen, aber er brachte nur lallende und unverständliche Töne heraus.
Tauenden schaffte sogleich Ordnung. Sie ließ den Kranken ins Bett bringen und
das Bett so stellen, daß die gelähmte Gesichtshälfte der Wand zugekehrt war. Sie
sandte einen Boten zum Arzte, sie sorgte dafür, daß dem Kranken, der offenbar
halb verschmachtet war, eine Erquickung beigebracht wurde. Ja sie selbst hielt den
Löffel in der Hand und fütterte den gestrengen Herrn Amtshauptmcmn wie ein
Kind. Darauf suchte sie Eva auf, um ihr die Pflege ihres Vaters zu übergeben.

>;es leurs nicht, sagte Eva.

Kind, du mußt das können, erwiderte Tauenden, es ist dein Vater.

Mein Vater! sagte Eva mit überquellender Bitterkeit.

Mag dein Vater was auch immer getan haben, Eva, er ist dein Vater. Und
du hast die Kindespflicht, ihm zu dienen, solange er lebt.
Eva

versuchte es, ihren Pflegedienst anzutreten, aber Tauenden sah, daß es
und einem innern Grauen geschah. So ging es also nicht, und es blieb nichts
andres übrig, als sich im Dorfe uach einer Pflegerin umzusehen. Aber wenn man


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[0381] Herrenmenschen Teufel habe den Amtshauptmann holen wollen; aber der Amtshauptmann habe den Teufel in den Finger gebissen, und da habe er ihn noch einmal losgelassen. Das sei ganz gewiß, denn die eine Hälfte Gropposfs sei verbrannt, als wenn sie schon in der Hölle gewesen wäre. Ja, Fräulein Van Term, sagte Marike, die hinzugetreten war, es ist richtig. Das ganze Dorf ist im Aufstande, und vorm Amte stehn die Menschen in Haufen, und den Amtshauptmann hat diese Nacht der Schlag gerührt. Das weiß ich längst, sagte Wolf. Und hast es uns nicht gesagt? fragte Tauenden vorwurfsvoll. Was geht uns der Kerl an? sagte Wolf mit dem Ausdrucke unverhohlner Verachtung. Aber Wolf! rief Tauenden. Und Herr von Bodenpois lachte und sagte zu Frau Mary: Dein Wolf scheint mir, während dn nicht da warst, gemütlich etwas verwildert zu sein. Nicht verwildert, Alfred, antwortete Mary, aber krank ist er. Er hat es nötig, aus dieser Umgegend fortzukommen. Die Nachricht, daß Groppoff vom Schlage getroffen sei, machte natürlich tiefen Eindruck, und mancher dachte im stillen an Gottes Gerichte, sprach es aber nicht aus. Und Tauenden wurde unruhig, ging aus und ein, gab den Mägden Aufträge, und es dauerte nicht lange, so trat sie fertig zum Ausgehn und aus¬ gerüstet mit ihrer Krankentasche ins Zimmer. Ich muß einmal hinübergehn und zusehen, wie es dort steht, sagte sie. Der Doktor reichte dem Tauenden dankbar die Hand und sagte: Tun Sie das, Tauenden, seien Sie ganz Sie selbst. Tauenden eilte zum Amt und traf da, wo der Weg über den Damm führte, eine Menge neugieriger Menschen, die leise miteinander sprachen. Als sie ankam, machte man ihr bereitwillig und respektvoll Platz. Sie fand den Hausstand Gropposfs in voller Auflösung. Die alte Margarete hatte den Kopf verloren und kochte große Töpfe voll Kamillentee, den niemand bestellt hatte und niemand brauchen konnte. Die Mägde waren, von einer abergläubischen Furcht getrieben, davongelaufen, und Eva stand zitternd und bebend in der Hausflur und wagte es nicht, die Tür zu ihres Vaters Zimmer zu öffnen. Tauenden trat ein und erschrak. Das Gesicht, das ihr entgegenstarrte, hatte einen furchtbaren Ausdruck. Das Auge blickte starr, und die Mienen drückten großes Entsetzen aus. Aber es war uur die eine, die gelähmte Hälfte des Ge¬ sichts, die diesen Ausdruck hatte, und es war offenbar der Ausdruck, den Groppoff in dem Augenblicke gehabt hatte, als er gelähmt worden war. Der Kranke war in einer bejammernswerten Lage. Er war zu halbem Leibe von dem Sofa, auf das man ihn gelegt hatte, hinuntergerutscht und außerstande, sich zu helfen. Er versuchte, zu befehlen, aber er brachte nur lallende und unverständliche Töne heraus. Tauenden schaffte sogleich Ordnung. Sie ließ den Kranken ins Bett bringen und das Bett so stellen, daß die gelähmte Gesichtshälfte der Wand zugekehrt war. Sie sandte einen Boten zum Arzte, sie sorgte dafür, daß dem Kranken, der offenbar halb verschmachtet war, eine Erquickung beigebracht wurde. Ja sie selbst hielt den Löffel in der Hand und fütterte den gestrengen Herrn Amtshauptmcmn wie ein Kind. Darauf suchte sie Eva auf, um ihr die Pflege ihres Vaters zu übergeben. >;es leurs nicht, sagte Eva. Kind, du mußt das können, erwiderte Tauenden, es ist dein Vater. Mein Vater! sagte Eva mit überquellender Bitterkeit. Mag dein Vater was auch immer getan haben, Eva, er ist dein Vater. Und du hast die Kindespflicht, ihm zu dienen, solange er lebt. Eva versuchte es, ihren Pflegedienst anzutreten, aber Tauenden sah, daß es und einem innern Grauen geschah. So ging es also nicht, und es blieb nichts andres übrig, als sich im Dorfe uach einer Pflegerin umzusehen. Aber wenn man

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341881_297518/381>, abgerufen am 27.09.2024.