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Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Drittes Vierteljahr.

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Herrenmenschen

erhub sie und gellenden Tönen die ortsübliche Totenklage, worauf alles herbeieilte.
Es war richtig, die Alten waren tot. Gestern Abend hatten sie noch vergnügt
Flinsen gegessen, und hente waren sie tot. Woran waren sie gestorben? an zuviel
Flinsen? Aber daran stirbt man doch nicht gleich zu zweien. Der Arte war auf¬
gefallen, daß schlechte Luft im Zimmer war, darum hatte sie gleich Tür und Fenster
aufgerissen, aber schlechte Luft war doch eigentlich immer in dieser Wohnung. Es
war nicht möglich, den Grund des Todes zu finden.

Niemand soll sich über den Tod eines andern Menschen freuen, auch dann
nicht, wenn er durch diesen Tod aus großer Sorge befreit wird. Es wäre Kondrot
nicht zu verdenken gewesen, wenn er gesagt hätte: Gott sei Lob und Dank, daß
die alten Quälgeister endlich tot sind. Denn er wurde in der Tat durch ihren
Tod aus einer verzweifelten Lage befreit. Nach drei Tagen hätte er das schuldige
Gedinge auszahlen müssen, und er wußte nicht, woher Geld nehmen. Er mußte
darauf gefaßt sein, ausgepfändet zu werden, ja er konnte es nicht verhindern, daß
mau ihm das Haus über demi Kopfe verkaufte und ihn auf die Straße setzte. Von
dieser Furcht war er nun befreit, zugleich auch vou der schweren Last, die auf seinem
Hause ruhte. Und nun kam auch uoch die Arte und brachte einen Strumpf voll
von harten Talern. Die alten Leute waren sehr zur rechten Zeit gestorben.

Sehr zur rechten Zeit, drei Tage vor dem Zahlnngstage und alle beide zugleich,
und vermutlich -- an Flinsen.

Böse Gerüchte siud wie Seequallen. Niemand weiß, wo sie herkommen, sie
ziehn still unter der Oberfläche des Wassers ihren Weg und sehen harmlos aus,
wen sie aber berühren, den brennt es wie von Nesseln. So entstanden im Dorfe
Gerüchte, die, ohne daß man es in der Öffentlichkeit spürte, von Haus zu Haus
zogen. Man teilte sich die Tatsachen mit bezeichnenden Blicken mit, man zuckte die
Achseln, man sagte Hin! Von sittlicher Entrüstung war nicht viel zu spüren. Das
Volksgewissen hielt es, wenn auch nicht gerade für erlaubt, so doch für begreiflich,
daß alte Leute, die zur Last geworden waren, beseitigt wurden, wenn es ohne
eigne Gefahr geschehen konnte. -- Aber Kondrot! So ein Mann! So ein Frommer!
Und zwei auf einmal! -- Und mit Flinsen! Und drei Tage vor dem Zahlungs¬
termine! Hin!

Das Gerücht fand auch seinen Weg durch Vermittlung von Qucmkies und
andre Ehrenmänner zum Amte, wo der Herr Amtshauptmann von der Sache ge¬
bührend Notiz nahm, äußerlich mit kalter Amtlichkeit, innerlich mit dem Gefühle
großer Befriedigung. So mußte es kommen! Jetzt konnte er diesen Schleicher
fassen und ihn seine Macht spüren lassen.

Päsch, sagte der Herr Amtshauptmann.

Herrrr Amtshcmptmcmn, erwiderte Päsch, die Hacken zusammenklappend und
eine dienstliche Haltung annehmend.

Haben Sie sich nach Kondrot erkundigt? fragte Groppoff.

Herrrr Amtshcmptmauu, erwiderte Päsch, dieser Kondrot ist unter allen Um¬
ständen ein Filou.

Und Sie sind ein Esel. Ich will nicht Ihr dummes Geschwätz haben, sondern
Tatsachen, Verdachtsgründe.

Herrrr Amtshauptmann, das ganze Dorf weiß es, daß Koudrot seine Schwieger¬
eltern vergiftet hat. Errr hat Arsenik auf die Flinsen gestreut und sie mit dem
Revolver in der Hand gezwungen, die Flinsen zu essen. Und da waren sie natür¬
lich Trnllarum. Alle beide. Er und sie. Tot wie die Rrrratten.

Bestellen Sie zu morgen früh neun Uhr --

Morgen?

Sie hören es ja. Zu morgen früh neun Uhr die beiden Forstläufer, und
kommen Sie selbst mit Hirschfänger und Büchse -- hierher.

Auf den andern Tag zehn Uhr war das Begräbnis der alten Leute angesetzt.
Aber schon lange vorher hatten sich die Leidtragenden eingefunden, namentlich Frauen


Herrenmenschen

erhub sie und gellenden Tönen die ortsübliche Totenklage, worauf alles herbeieilte.
Es war richtig, die Alten waren tot. Gestern Abend hatten sie noch vergnügt
Flinsen gegessen, und hente waren sie tot. Woran waren sie gestorben? an zuviel
Flinsen? Aber daran stirbt man doch nicht gleich zu zweien. Der Arte war auf¬
gefallen, daß schlechte Luft im Zimmer war, darum hatte sie gleich Tür und Fenster
aufgerissen, aber schlechte Luft war doch eigentlich immer in dieser Wohnung. Es
war nicht möglich, den Grund des Todes zu finden.

Niemand soll sich über den Tod eines andern Menschen freuen, auch dann
nicht, wenn er durch diesen Tod aus großer Sorge befreit wird. Es wäre Kondrot
nicht zu verdenken gewesen, wenn er gesagt hätte: Gott sei Lob und Dank, daß
die alten Quälgeister endlich tot sind. Denn er wurde in der Tat durch ihren
Tod aus einer verzweifelten Lage befreit. Nach drei Tagen hätte er das schuldige
Gedinge auszahlen müssen, und er wußte nicht, woher Geld nehmen. Er mußte
darauf gefaßt sein, ausgepfändet zu werden, ja er konnte es nicht verhindern, daß
mau ihm das Haus über demi Kopfe verkaufte und ihn auf die Straße setzte. Von
dieser Furcht war er nun befreit, zugleich auch vou der schweren Last, die auf seinem
Hause ruhte. Und nun kam auch uoch die Arte und brachte einen Strumpf voll
von harten Talern. Die alten Leute waren sehr zur rechten Zeit gestorben.

Sehr zur rechten Zeit, drei Tage vor dem Zahlnngstage und alle beide zugleich,
und vermutlich — an Flinsen.

Böse Gerüchte siud wie Seequallen. Niemand weiß, wo sie herkommen, sie
ziehn still unter der Oberfläche des Wassers ihren Weg und sehen harmlos aus,
wen sie aber berühren, den brennt es wie von Nesseln. So entstanden im Dorfe
Gerüchte, die, ohne daß man es in der Öffentlichkeit spürte, von Haus zu Haus
zogen. Man teilte sich die Tatsachen mit bezeichnenden Blicken mit, man zuckte die
Achseln, man sagte Hin! Von sittlicher Entrüstung war nicht viel zu spüren. Das
Volksgewissen hielt es, wenn auch nicht gerade für erlaubt, so doch für begreiflich,
daß alte Leute, die zur Last geworden waren, beseitigt wurden, wenn es ohne
eigne Gefahr geschehen konnte. — Aber Kondrot! So ein Mann! So ein Frommer!
Und zwei auf einmal! — Und mit Flinsen! Und drei Tage vor dem Zahlungs¬
termine! Hin!

Das Gerücht fand auch seinen Weg durch Vermittlung von Qucmkies und
andre Ehrenmänner zum Amte, wo der Herr Amtshauptmann von der Sache ge¬
bührend Notiz nahm, äußerlich mit kalter Amtlichkeit, innerlich mit dem Gefühle
großer Befriedigung. So mußte es kommen! Jetzt konnte er diesen Schleicher
fassen und ihn seine Macht spüren lassen.

Päsch, sagte der Herr Amtshauptmann.

Herrrr Amtshcmptmcmn, erwiderte Päsch, die Hacken zusammenklappend und
eine dienstliche Haltung annehmend.

Haben Sie sich nach Kondrot erkundigt? fragte Groppoff.

Herrrr Amtshcmptmauu, erwiderte Päsch, dieser Kondrot ist unter allen Um¬
ständen ein Filou.

Und Sie sind ein Esel. Ich will nicht Ihr dummes Geschwätz haben, sondern
Tatsachen, Verdachtsgründe.

Herrrr Amtshauptmann, das ganze Dorf weiß es, daß Koudrot seine Schwieger¬
eltern vergiftet hat. Errr hat Arsenik auf die Flinsen gestreut und sie mit dem
Revolver in der Hand gezwungen, die Flinsen zu essen. Und da waren sie natür¬
lich Trnllarum. Alle beide. Er und sie. Tot wie die Rrrratten.

Bestellen Sie zu morgen früh neun Uhr —

Morgen?

Sie hören es ja. Zu morgen früh neun Uhr die beiden Forstläufer, und
kommen Sie selbst mit Hirschfänger und Büchse — hierher.

Auf den andern Tag zehn Uhr war das Begräbnis der alten Leute angesetzt.
Aber schon lange vorher hatten sich die Leidtragenden eingefunden, namentlich Frauen


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[0224] Herrenmenschen erhub sie und gellenden Tönen die ortsübliche Totenklage, worauf alles herbeieilte. Es war richtig, die Alten waren tot. Gestern Abend hatten sie noch vergnügt Flinsen gegessen, und hente waren sie tot. Woran waren sie gestorben? an zuviel Flinsen? Aber daran stirbt man doch nicht gleich zu zweien. Der Arte war auf¬ gefallen, daß schlechte Luft im Zimmer war, darum hatte sie gleich Tür und Fenster aufgerissen, aber schlechte Luft war doch eigentlich immer in dieser Wohnung. Es war nicht möglich, den Grund des Todes zu finden. Niemand soll sich über den Tod eines andern Menschen freuen, auch dann nicht, wenn er durch diesen Tod aus großer Sorge befreit wird. Es wäre Kondrot nicht zu verdenken gewesen, wenn er gesagt hätte: Gott sei Lob und Dank, daß die alten Quälgeister endlich tot sind. Denn er wurde in der Tat durch ihren Tod aus einer verzweifelten Lage befreit. Nach drei Tagen hätte er das schuldige Gedinge auszahlen müssen, und er wußte nicht, woher Geld nehmen. Er mußte darauf gefaßt sein, ausgepfändet zu werden, ja er konnte es nicht verhindern, daß mau ihm das Haus über demi Kopfe verkaufte und ihn auf die Straße setzte. Von dieser Furcht war er nun befreit, zugleich auch vou der schweren Last, die auf seinem Hause ruhte. Und nun kam auch uoch die Arte und brachte einen Strumpf voll von harten Talern. Die alten Leute waren sehr zur rechten Zeit gestorben. Sehr zur rechten Zeit, drei Tage vor dem Zahlnngstage und alle beide zugleich, und vermutlich — an Flinsen. Böse Gerüchte siud wie Seequallen. Niemand weiß, wo sie herkommen, sie ziehn still unter der Oberfläche des Wassers ihren Weg und sehen harmlos aus, wen sie aber berühren, den brennt es wie von Nesseln. So entstanden im Dorfe Gerüchte, die, ohne daß man es in der Öffentlichkeit spürte, von Haus zu Haus zogen. Man teilte sich die Tatsachen mit bezeichnenden Blicken mit, man zuckte die Achseln, man sagte Hin! Von sittlicher Entrüstung war nicht viel zu spüren. Das Volksgewissen hielt es, wenn auch nicht gerade für erlaubt, so doch für begreiflich, daß alte Leute, die zur Last geworden waren, beseitigt wurden, wenn es ohne eigne Gefahr geschehen konnte. — Aber Kondrot! So ein Mann! So ein Frommer! Und zwei auf einmal! — Und mit Flinsen! Und drei Tage vor dem Zahlungs¬ termine! Hin! Das Gerücht fand auch seinen Weg durch Vermittlung von Qucmkies und andre Ehrenmänner zum Amte, wo der Herr Amtshauptmann von der Sache ge¬ bührend Notiz nahm, äußerlich mit kalter Amtlichkeit, innerlich mit dem Gefühle großer Befriedigung. So mußte es kommen! Jetzt konnte er diesen Schleicher fassen und ihn seine Macht spüren lassen. Päsch, sagte der Herr Amtshauptmann. Herrrr Amtshcmptmcmn, erwiderte Päsch, die Hacken zusammenklappend und eine dienstliche Haltung annehmend. Haben Sie sich nach Kondrot erkundigt? fragte Groppoff. Herrrr Amtshcmptmauu, erwiderte Päsch, dieser Kondrot ist unter allen Um¬ ständen ein Filou. Und Sie sind ein Esel. Ich will nicht Ihr dummes Geschwätz haben, sondern Tatsachen, Verdachtsgründe. Herrrr Amtshauptmann, das ganze Dorf weiß es, daß Koudrot seine Schwieger¬ eltern vergiftet hat. Errr hat Arsenik auf die Flinsen gestreut und sie mit dem Revolver in der Hand gezwungen, die Flinsen zu essen. Und da waren sie natür¬ lich Trnllarum. Alle beide. Er und sie. Tot wie die Rrrratten. Bestellen Sie zu morgen früh neun Uhr — Morgen? Sie hören es ja. Zu morgen früh neun Uhr die beiden Forstläufer, und kommen Sie selbst mit Hirschfänger und Büchse — hierher. Auf den andern Tag zehn Uhr war das Begräbnis der alten Leute angesetzt. Aber schon lange vorher hatten sich die Leidtragenden eingefunden, namentlich Frauen

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341881_297518/224>, abgerufen am 20.10.2024.