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Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Zweites Vierteljahr.

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Herrenmenschen

Es ist mir lieb, sagte der Doktor, daß Sie mitkommen, Schwechting. So ein
Gang über brüchiges Eis bei Nebel ist schlimmer als eine Hochtour. Man soll
so etwas nicht allem unternehmen. Man weiß nicht, was vorkommen kann, und
wcirs auch nur ein verstauchter Knöchel.

Sehen Sie, Doktor, erwiderte Schwechtmg, wie weise der liebe Gott bei der
Erschaffung der Menschen gesprochen hat: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein
sei. Gilt übrigens nicht bloß auf dem Eise, sondern auch auf dem Lande. Hören
Sie mal zu, Doktor. Ich habe folgenden Gedanken erwogen: Wenn ich mit meinen
Eichen in Aufnahme komme und fortfahre, so zu verdienen wie jetzt, dann nehme
ich mir ein christlich Eheweib.

Wollen Sie denn zeit Ihres Lebens Elche malen?

Ja warum nicht? Wenn es für einen löblichen Zweck geschieht. Die Herren
auf der Bühne nimm auch dasselbe Stück hundertmal hintereinander und bleiben
Künstler "von Gottes Gnaden." Aber es ist richtig, man kann dabei zum Hand¬
werker werden. Wissen Sie, Doktor, einmal kommt jedem Menschen in seinem
Leben der Augenblick, wo er resigniert. Man läßt sich einspannen und Pflüge sein
Tagewerk fürs tägliche Brot.

Ich meine, erwiderte der Doktor, sind Sie sicher, Ihr Leben lang Elche zu
malen zu haben?

Ist richtig, sagte Schwechting. Auf Elche allein kann man sein Glück nicht
gründen. Man muß an etwas andres denken, und "i denk scho nach."

Man ging eine lange Zeit immer an den Fusen entlang, jetzt ans trocknem
Eise und jetzt im Wasser, und man bohrte seine Augen in den Nebel hinein, der
dick und bräunlich über dem Wasser dahinjagte, denn es wehte ein lebhafter Wind
seewärts. Die Sonne war unsichtbar und erschien nur ab und zu als eine kraft¬
lose Scheibe im Dunste. Man achtete auf das Donnern der Risse im Eise, das
bald näher, bald ferner erklang. Da tat sich schon ein Riß im Eise auf, aus dem
das Wasser in Strömen hervorquoll. Der Doktor sprang, ohne sich zu bedenken,
hinüber. Schwechting war gerade zurückgeblieben, um das Wasser ans seinem
Schuh zu gießen. Er wird schon nachkommen, dachte der Doktor. Doch als er
sich nach einiger Zeit nach ihm umsah, war Schwechting im Nebel verschwunden,
und er kam nicht nach. Schon glaubte der Doktor, deu Weg verfehlt zu haben,
da tauchten bor ihm aus dem Nebel die Gestalten von Männern und Pferden auf.
Sie hatten es eilig, und Ramborn hätte nicht nötig gehabt, ihnen zuzurufen: Eilt
euch, das Eis geht auf!

Als sie zusammengetroffen waren und nochmals erfahren hatten, was sie schon
wußten, daß ucimlich das Eis aufgehe, und daß man sich beeilen müsse, wenn man
glücklich an Land kommen wolle, sahen die Fischer den Doktor mit schenen Blicken
an. Wenn einer von den ihren das Wagstück unternommen hätte und aufs Eis ge¬
gangen wäre, sie zu warnen, das würden sie natürlich gefunden haben; aber was
gingen sie denn den Doktor an? Und welchen Grund konnte er haben, sein Leben
für sie zu wagen? Die Arte Veit faltete die Hände und sagte: Herr Doktor,
ich will auch alle Tage für Sie beten. Sie sprach aus, was die Männer dachten,
aber die Männer kamen über ein unverständliches Brummen und Nicken nicht
hinaus.

Als man an die Stelle kam, wo der Doktor über die Spalte im Eise ge¬
sprungen war, sah mau, daß sich diese Spalte zur Breite eines Flusses erweitert
hatte. Sogleich warfen ein paar Männer, was sie in der Hand hielten, zu Boden
und liefen dem Rande der Scholle folgend nach rechts und links auseinander.
Nach geraumer Zeit kamen sie langsamen Schrittes wieder zurück. Das ganze
Eisfeld hatte sich unter dem Drucke des Windes, der auf ihm lag, gelöst und
schwamm auf die hohe See hinaus. Als dies festgestellt war, standen die Männer
im Kreise und sahen fragend auf deu Doktor, als wem, dieser wüßte, was nun zu
tun sei. Keiner sprach ein Wort.


Herrenmenschen

Es ist mir lieb, sagte der Doktor, daß Sie mitkommen, Schwechting. So ein
Gang über brüchiges Eis bei Nebel ist schlimmer als eine Hochtour. Man soll
so etwas nicht allem unternehmen. Man weiß nicht, was vorkommen kann, und
wcirs auch nur ein verstauchter Knöchel.

Sehen Sie, Doktor, erwiderte Schwechtmg, wie weise der liebe Gott bei der
Erschaffung der Menschen gesprochen hat: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein
sei. Gilt übrigens nicht bloß auf dem Eise, sondern auch auf dem Lande. Hören
Sie mal zu, Doktor. Ich habe folgenden Gedanken erwogen: Wenn ich mit meinen
Eichen in Aufnahme komme und fortfahre, so zu verdienen wie jetzt, dann nehme
ich mir ein christlich Eheweib.

Wollen Sie denn zeit Ihres Lebens Elche malen?

Ja warum nicht? Wenn es für einen löblichen Zweck geschieht. Die Herren
auf der Bühne nimm auch dasselbe Stück hundertmal hintereinander und bleiben
Künstler „von Gottes Gnaden." Aber es ist richtig, man kann dabei zum Hand¬
werker werden. Wissen Sie, Doktor, einmal kommt jedem Menschen in seinem
Leben der Augenblick, wo er resigniert. Man läßt sich einspannen und Pflüge sein
Tagewerk fürs tägliche Brot.

Ich meine, erwiderte der Doktor, sind Sie sicher, Ihr Leben lang Elche zu
malen zu haben?

Ist richtig, sagte Schwechting. Auf Elche allein kann man sein Glück nicht
gründen. Man muß an etwas andres denken, und „i denk scho nach."

Man ging eine lange Zeit immer an den Fusen entlang, jetzt ans trocknem
Eise und jetzt im Wasser, und man bohrte seine Augen in den Nebel hinein, der
dick und bräunlich über dem Wasser dahinjagte, denn es wehte ein lebhafter Wind
seewärts. Die Sonne war unsichtbar und erschien nur ab und zu als eine kraft¬
lose Scheibe im Dunste. Man achtete auf das Donnern der Risse im Eise, das
bald näher, bald ferner erklang. Da tat sich schon ein Riß im Eise auf, aus dem
das Wasser in Strömen hervorquoll. Der Doktor sprang, ohne sich zu bedenken,
hinüber. Schwechting war gerade zurückgeblieben, um das Wasser ans seinem
Schuh zu gießen. Er wird schon nachkommen, dachte der Doktor. Doch als er
sich nach einiger Zeit nach ihm umsah, war Schwechting im Nebel verschwunden,
und er kam nicht nach. Schon glaubte der Doktor, deu Weg verfehlt zu haben,
da tauchten bor ihm aus dem Nebel die Gestalten von Männern und Pferden auf.
Sie hatten es eilig, und Ramborn hätte nicht nötig gehabt, ihnen zuzurufen: Eilt
euch, das Eis geht auf!

Als sie zusammengetroffen waren und nochmals erfahren hatten, was sie schon
wußten, daß ucimlich das Eis aufgehe, und daß man sich beeilen müsse, wenn man
glücklich an Land kommen wolle, sahen die Fischer den Doktor mit schenen Blicken
an. Wenn einer von den ihren das Wagstück unternommen hätte und aufs Eis ge¬
gangen wäre, sie zu warnen, das würden sie natürlich gefunden haben; aber was
gingen sie denn den Doktor an? Und welchen Grund konnte er haben, sein Leben
für sie zu wagen? Die Arte Veit faltete die Hände und sagte: Herr Doktor,
ich will auch alle Tage für Sie beten. Sie sprach aus, was die Männer dachten,
aber die Männer kamen über ein unverständliches Brummen und Nicken nicht
hinaus.

Als man an die Stelle kam, wo der Doktor über die Spalte im Eise ge¬
sprungen war, sah mau, daß sich diese Spalte zur Breite eines Flusses erweitert
hatte. Sogleich warfen ein paar Männer, was sie in der Hand hielten, zu Boden
und liefen dem Rande der Scholle folgend nach rechts und links auseinander.
Nach geraumer Zeit kamen sie langsamen Schrittes wieder zurück. Das ganze
Eisfeld hatte sich unter dem Drucke des Windes, der auf ihm lag, gelöst und
schwamm auf die hohe See hinaus. Als dies festgestellt war, standen die Männer
im Kreise und sahen fragend auf deu Doktor, als wem, dieser wüßte, was nun zu
tun sei. Keiner sprach ein Wort.


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[0736] Herrenmenschen Es ist mir lieb, sagte der Doktor, daß Sie mitkommen, Schwechting. So ein Gang über brüchiges Eis bei Nebel ist schlimmer als eine Hochtour. Man soll so etwas nicht allem unternehmen. Man weiß nicht, was vorkommen kann, und wcirs auch nur ein verstauchter Knöchel. Sehen Sie, Doktor, erwiderte Schwechtmg, wie weise der liebe Gott bei der Erschaffung der Menschen gesprochen hat: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei. Gilt übrigens nicht bloß auf dem Eise, sondern auch auf dem Lande. Hören Sie mal zu, Doktor. Ich habe folgenden Gedanken erwogen: Wenn ich mit meinen Eichen in Aufnahme komme und fortfahre, so zu verdienen wie jetzt, dann nehme ich mir ein christlich Eheweib. Wollen Sie denn zeit Ihres Lebens Elche malen? Ja warum nicht? Wenn es für einen löblichen Zweck geschieht. Die Herren auf der Bühne nimm auch dasselbe Stück hundertmal hintereinander und bleiben Künstler „von Gottes Gnaden." Aber es ist richtig, man kann dabei zum Hand¬ werker werden. Wissen Sie, Doktor, einmal kommt jedem Menschen in seinem Leben der Augenblick, wo er resigniert. Man läßt sich einspannen und Pflüge sein Tagewerk fürs tägliche Brot. Ich meine, erwiderte der Doktor, sind Sie sicher, Ihr Leben lang Elche zu malen zu haben? Ist richtig, sagte Schwechting. Auf Elche allein kann man sein Glück nicht gründen. Man muß an etwas andres denken, und „i denk scho nach." Man ging eine lange Zeit immer an den Fusen entlang, jetzt ans trocknem Eise und jetzt im Wasser, und man bohrte seine Augen in den Nebel hinein, der dick und bräunlich über dem Wasser dahinjagte, denn es wehte ein lebhafter Wind seewärts. Die Sonne war unsichtbar und erschien nur ab und zu als eine kraft¬ lose Scheibe im Dunste. Man achtete auf das Donnern der Risse im Eise, das bald näher, bald ferner erklang. Da tat sich schon ein Riß im Eise auf, aus dem das Wasser in Strömen hervorquoll. Der Doktor sprang, ohne sich zu bedenken, hinüber. Schwechting war gerade zurückgeblieben, um das Wasser ans seinem Schuh zu gießen. Er wird schon nachkommen, dachte der Doktor. Doch als er sich nach einiger Zeit nach ihm umsah, war Schwechting im Nebel verschwunden, und er kam nicht nach. Schon glaubte der Doktor, deu Weg verfehlt zu haben, da tauchten bor ihm aus dem Nebel die Gestalten von Männern und Pferden auf. Sie hatten es eilig, und Ramborn hätte nicht nötig gehabt, ihnen zuzurufen: Eilt euch, das Eis geht auf! Als sie zusammengetroffen waren und nochmals erfahren hatten, was sie schon wußten, daß ucimlich das Eis aufgehe, und daß man sich beeilen müsse, wenn man glücklich an Land kommen wolle, sahen die Fischer den Doktor mit schenen Blicken an. Wenn einer von den ihren das Wagstück unternommen hätte und aufs Eis ge¬ gangen wäre, sie zu warnen, das würden sie natürlich gefunden haben; aber was gingen sie denn den Doktor an? Und welchen Grund konnte er haben, sein Leben für sie zu wagen? Die Arte Veit faltete die Hände und sagte: Herr Doktor, ich will auch alle Tage für Sie beten. Sie sprach aus, was die Männer dachten, aber die Männer kamen über ein unverständliches Brummen und Nicken nicht hinaus. Als man an die Stelle kam, wo der Doktor über die Spalte im Eise ge¬ sprungen war, sah mau, daß sich diese Spalte zur Breite eines Flusses erweitert hatte. Sogleich warfen ein paar Männer, was sie in der Hand hielten, zu Boden und liefen dem Rande der Scholle folgend nach rechts und links auseinander. Nach geraumer Zeit kamen sie langsamen Schrittes wieder zurück. Das ganze Eisfeld hatte sich unter dem Drucke des Windes, der auf ihm lag, gelöst und schwamm auf die hohe See hinaus. Als dies festgestellt war, standen die Männer im Kreise und sahen fragend auf deu Doktor, als wem, dieser wüßte, was nun zu tun sei. Keiner sprach ein Wort.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341881_296764/736>, abgerufen am 06.02.2025.