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Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

möglichst vollständig. Die Redaktion ist Sidney Lee übertragen, der sich durch
sein Werk über Shakespeare und als Hauptarbeiter am vietionary cet Mtioua.1
MvAraxb? einen geachteten Namen erworben hat. Man hätte für diese Stelle kaum
einen geeignetem Gelehrten wählen können! Unter ihm arbeiten andre Heraus¬
geber, von denen die meisten nicht unbekannt sind, und versehen die Texte mit
kurzen Einleitungen.

Daß Lee seine 8eg,mZa.ra I^ihrs.i^ mit den Werken Shakespeares beginnt, ist
nicht zu verwundern. Lech Hauptstudium ist dieser Dichter, und mit welchem
andern hätte man anch besser anfangen sollen? Der erste schon erschienene Band
der Sammlung enthält die fünf ersten Lustspiele der ersten Folio (also 'Ibo Kompost
bis vomöä> ot IZi'ror3) und ist gebunden für einen Schilling zu haben. Der Druck
ist größer und deutlicher als der der Aobs-ZZÄition, die Verse sind wie in jener
gezählt, und der Text durchaus zuverlässig. In zehn Bänden (also für fünf Mark)
wird diese Ausgabe die sämtlichen Werke Shakespeares bringen. Marlowes Schau¬
spiele und Gedichte werden sich anschließen, Ben Jonson und Massinger sollen folgen.
Hoffentlich erscheinen dann die Werke von Lyly, Kyd (auch der seltne Druck von
Garniers Cornelia), Greene (sowohl seine Theaterstücke als auch die bedeutendsten
Prosawerke), Peele, Chapman, Beaumont und Fletchcr. Die bedeutendsten Nach¬
folger Shakespeares werden dann zu den Dramen der Restauration überführen.
Bei Dryden werden wohl neben seinen Schauspielen die für die Literaturgeschichte
und für des Dichters Entwicklung so wichtigen Vorreden nicht fehlen dürfen. Auch
der englische Roman ist in Angriff genommen worden. Daß nicht mit den lang¬
weiligen Romanen Richardsons begonnen wird, ist begreiflich. Fieldings berühmteste
Erzählung loin ^ouss ist unter der Presse, ^ossxn ^närsws, ^.natis., aber auch
^ouatbÄll 'Mlä, der Schelmenroman Fieldings, werden voraussichtlich nicht ver¬
gessen werden. Von Smollet wird demnächst Humpln^ vlinker gedruckt werden.
Da hierin der Dichter seine Heimat, Schottland, schildert und außerdem seinen
Humor besonders offenbart, so verdient diese Geschichte mit Recht an die Spitze
gestellt zu werden. Wir hoffen aber, daß KocierieK lÄnäom, der viel Autobio¬
graphisches bringt, sowie der Abeuteurerroman Lount I?iMom auch aufgenommen
werden. Warum gerade die Lomxmvos ok tue ?o-i, 'IMo wie Jane Austens Ssnso
a.na Ksusidilit^ so sehr in deu Vordergrund gestellt werden, sieht man nicht recht
ein; andre Romane scheinen uns begehrenswerter als Z?riäo -um Z?i'<zjuäioö, Mrtbiuixoi'
^ddo^, LmMg. n. a. Vor allem wünschen wir, daß die ältern Romane, wie die
von Defoe, nen aufgelegt würden. Robinson Crusoe ist zwar oft genug gedruckt,
aber die andern Abenteurerromaue wie vÄpiwin Siussleton, votonel ^avia, Nsmoirs
ot s, (Ävalivr, UoU I^Änäsrs u. a. sind fast ganz aus dem Buchhandel verschwunden.
Sehr dankbar wäre es auch anzuerkennen, wenn Methuen >K Co. die andern Romane
durch Neudrucke wieder zugänglich machten. Wir meinen die Übersetzung des
I>g.?a,i'i1Jo as 'lormos, Nashs vutortuua.to Lravollor, Deloneys Erzählungen, Heads
und Kirkenians rbo LnAlisb RvAuv. Jedoch anch Aphra Behuf OioonoKo und
kair ^ne möchte man im neuen Druck vor sich haben. Von Romanen des
achtzehnten Jahrhunderts hätte man gern den Nan ok von Sarah Fielding
zur Hand, um zu vergleichen, wie die Verfasserin von Richardson und von ihrem
Bruder abhängig ist. Ein Neudruck von Beckford, VatbeK, von Thomas Moores
jetzt ganz vergriffnem Ins ZZvioursan oder von dem seinerzeit mit Recht so ge¬
lesenen Roman von Hope, ^uastasins, or Nsmoirs ok s KrssK. Ob sich für die
^roaäia oder für Richardsons Romane nicht empfehlen würde, von dem Grundsatz
des Redakteurs abzugehn, nur Vollständiges zu geben? Vielleicht würde man sich
mit einer geschickten Verkürzung (wie wir eine deutsche von Ettlinger haben) mehr
den Dank der Lesewelt verdienen als mit dem Abdruck des vollständigen Originals.

Von Bacons Schriften liegen schon die Essays und das Fragment der Uf>v
Atlantis fertig vor. Andre Bände Baeons werden folgen. Wir dürfen aber wohl
auch auf die Veröffentlichung andrer Essayisten rechnen, da diese Literaturgnttung


Maßgebliches und Unmaßgebliches

möglichst vollständig. Die Redaktion ist Sidney Lee übertragen, der sich durch
sein Werk über Shakespeare und als Hauptarbeiter am vietionary cet Mtioua.1
MvAraxb? einen geachteten Namen erworben hat. Man hätte für diese Stelle kaum
einen geeignetem Gelehrten wählen können! Unter ihm arbeiten andre Heraus¬
geber, von denen die meisten nicht unbekannt sind, und versehen die Texte mit
kurzen Einleitungen.

Daß Lee seine 8eg,mZa.ra I^ihrs.i^ mit den Werken Shakespeares beginnt, ist
nicht zu verwundern. Lech Hauptstudium ist dieser Dichter, und mit welchem
andern hätte man anch besser anfangen sollen? Der erste schon erschienene Band
der Sammlung enthält die fünf ersten Lustspiele der ersten Folio (also 'Ibo Kompost
bis vomöä> ot IZi'ror3) und ist gebunden für einen Schilling zu haben. Der Druck
ist größer und deutlicher als der der Aobs-ZZÄition, die Verse sind wie in jener
gezählt, und der Text durchaus zuverlässig. In zehn Bänden (also für fünf Mark)
wird diese Ausgabe die sämtlichen Werke Shakespeares bringen. Marlowes Schau¬
spiele und Gedichte werden sich anschließen, Ben Jonson und Massinger sollen folgen.
Hoffentlich erscheinen dann die Werke von Lyly, Kyd (auch der seltne Druck von
Garniers Cornelia), Greene (sowohl seine Theaterstücke als auch die bedeutendsten
Prosawerke), Peele, Chapman, Beaumont und Fletchcr. Die bedeutendsten Nach¬
folger Shakespeares werden dann zu den Dramen der Restauration überführen.
Bei Dryden werden wohl neben seinen Schauspielen die für die Literaturgeschichte
und für des Dichters Entwicklung so wichtigen Vorreden nicht fehlen dürfen. Auch
der englische Roman ist in Angriff genommen worden. Daß nicht mit den lang¬
weiligen Romanen Richardsons begonnen wird, ist begreiflich. Fieldings berühmteste
Erzählung loin ^ouss ist unter der Presse, ^ossxn ^närsws, ^.natis., aber auch
^ouatbÄll 'Mlä, der Schelmenroman Fieldings, werden voraussichtlich nicht ver¬
gessen werden. Von Smollet wird demnächst Humpln^ vlinker gedruckt werden.
Da hierin der Dichter seine Heimat, Schottland, schildert und außerdem seinen
Humor besonders offenbart, so verdient diese Geschichte mit Recht an die Spitze
gestellt zu werden. Wir hoffen aber, daß KocierieK lÄnäom, der viel Autobio¬
graphisches bringt, sowie der Abeuteurerroman Lount I?iMom auch aufgenommen
werden. Warum gerade die Lomxmvos ok tue ?o-i, 'IMo wie Jane Austens Ssnso
a.na Ksusidilit^ so sehr in deu Vordergrund gestellt werden, sieht man nicht recht
ein; andre Romane scheinen uns begehrenswerter als Z?riäo -um Z?i'<zjuäioö, Mrtbiuixoi'
^ddo^, LmMg. n. a. Vor allem wünschen wir, daß die ältern Romane, wie die
von Defoe, nen aufgelegt würden. Robinson Crusoe ist zwar oft genug gedruckt,
aber die andern Abenteurerromaue wie vÄpiwin Siussleton, votonel ^avia, Nsmoirs
ot s, (Ävalivr, UoU I^Änäsrs u. a. sind fast ganz aus dem Buchhandel verschwunden.
Sehr dankbar wäre es auch anzuerkennen, wenn Methuen >K Co. die andern Romane
durch Neudrucke wieder zugänglich machten. Wir meinen die Übersetzung des
I>g.?a,i'i1Jo as 'lormos, Nashs vutortuua.to Lravollor, Deloneys Erzählungen, Heads
und Kirkenians rbo LnAlisb RvAuv. Jedoch anch Aphra Behuf OioonoKo und
kair ^ne möchte man im neuen Druck vor sich haben. Von Romanen des
achtzehnten Jahrhunderts hätte man gern den Nan ok von Sarah Fielding
zur Hand, um zu vergleichen, wie die Verfasserin von Richardson und von ihrem
Bruder abhängig ist. Ein Neudruck von Beckford, VatbeK, von Thomas Moores
jetzt ganz vergriffnem Ins ZZvioursan oder von dem seinerzeit mit Recht so ge¬
lesenen Roman von Hope, ^uastasins, or Nsmoirs ok s KrssK. Ob sich für die
^roaäia oder für Richardsons Romane nicht empfehlen würde, von dem Grundsatz
des Redakteurs abzugehn, nur Vollständiges zu geben? Vielleicht würde man sich
mit einer geschickten Verkürzung (wie wir eine deutsche von Ettlinger haben) mehr
den Dank der Lesewelt verdienen als mit dem Abdruck des vollständigen Originals.

Von Bacons Schriften liegen schon die Essays und das Fragment der Uf>v
Atlantis fertig vor. Andre Bände Baeons werden folgen. Wir dürfen aber wohl
auch auf die Veröffentlichung andrer Essayisten rechnen, da diese Literaturgnttung


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[0514] Maßgebliches und Unmaßgebliches möglichst vollständig. Die Redaktion ist Sidney Lee übertragen, der sich durch sein Werk über Shakespeare und als Hauptarbeiter am vietionary cet Mtioua.1 MvAraxb? einen geachteten Namen erworben hat. Man hätte für diese Stelle kaum einen geeignetem Gelehrten wählen können! Unter ihm arbeiten andre Heraus¬ geber, von denen die meisten nicht unbekannt sind, und versehen die Texte mit kurzen Einleitungen. Daß Lee seine 8eg,mZa.ra I^ihrs.i^ mit den Werken Shakespeares beginnt, ist nicht zu verwundern. Lech Hauptstudium ist dieser Dichter, und mit welchem andern hätte man anch besser anfangen sollen? Der erste schon erschienene Band der Sammlung enthält die fünf ersten Lustspiele der ersten Folio (also 'Ibo Kompost bis vomöä> ot IZi'ror3) und ist gebunden für einen Schilling zu haben. Der Druck ist größer und deutlicher als der der Aobs-ZZÄition, die Verse sind wie in jener gezählt, und der Text durchaus zuverlässig. In zehn Bänden (also für fünf Mark) wird diese Ausgabe die sämtlichen Werke Shakespeares bringen. Marlowes Schau¬ spiele und Gedichte werden sich anschließen, Ben Jonson und Massinger sollen folgen. Hoffentlich erscheinen dann die Werke von Lyly, Kyd (auch der seltne Druck von Garniers Cornelia), Greene (sowohl seine Theaterstücke als auch die bedeutendsten Prosawerke), Peele, Chapman, Beaumont und Fletchcr. Die bedeutendsten Nach¬ folger Shakespeares werden dann zu den Dramen der Restauration überführen. Bei Dryden werden wohl neben seinen Schauspielen die für die Literaturgeschichte und für des Dichters Entwicklung so wichtigen Vorreden nicht fehlen dürfen. Auch der englische Roman ist in Angriff genommen worden. Daß nicht mit den lang¬ weiligen Romanen Richardsons begonnen wird, ist begreiflich. Fieldings berühmteste Erzählung loin ^ouss ist unter der Presse, ^ossxn ^närsws, ^.natis., aber auch ^ouatbÄll 'Mlä, der Schelmenroman Fieldings, werden voraussichtlich nicht ver¬ gessen werden. Von Smollet wird demnächst Humpln^ vlinker gedruckt werden. Da hierin der Dichter seine Heimat, Schottland, schildert und außerdem seinen Humor besonders offenbart, so verdient diese Geschichte mit Recht an die Spitze gestellt zu werden. Wir hoffen aber, daß KocierieK lÄnäom, der viel Autobio¬ graphisches bringt, sowie der Abeuteurerroman Lount I?iMom auch aufgenommen werden. Warum gerade die Lomxmvos ok tue ?o-i, 'IMo wie Jane Austens Ssnso a.na Ksusidilit^ so sehr in deu Vordergrund gestellt werden, sieht man nicht recht ein; andre Romane scheinen uns begehrenswerter als Z?riäo -um Z?i'<zjuäioö, Mrtbiuixoi' ^ddo^, LmMg. n. a. Vor allem wünschen wir, daß die ältern Romane, wie die von Defoe, nen aufgelegt würden. Robinson Crusoe ist zwar oft genug gedruckt, aber die andern Abenteurerromaue wie vÄpiwin Siussleton, votonel ^avia, Nsmoirs ot s, (Ävalivr, UoU I^Änäsrs u. a. sind fast ganz aus dem Buchhandel verschwunden. Sehr dankbar wäre es auch anzuerkennen, wenn Methuen >K Co. die andern Romane durch Neudrucke wieder zugänglich machten. Wir meinen die Übersetzung des I>g.?a,i'i1Jo as 'lormos, Nashs vutortuua.to Lravollor, Deloneys Erzählungen, Heads und Kirkenians rbo LnAlisb RvAuv. Jedoch anch Aphra Behuf OioonoKo und kair ^ne möchte man im neuen Druck vor sich haben. Von Romanen des achtzehnten Jahrhunderts hätte man gern den Nan ok von Sarah Fielding zur Hand, um zu vergleichen, wie die Verfasserin von Richardson und von ihrem Bruder abhängig ist. Ein Neudruck von Beckford, VatbeK, von Thomas Moores jetzt ganz vergriffnem Ins ZZvioursan oder von dem seinerzeit mit Recht so ge¬ lesenen Roman von Hope, ^uastasins, or Nsmoirs ok s KrssK. Ob sich für die ^roaäia oder für Richardsons Romane nicht empfehlen würde, von dem Grundsatz des Redakteurs abzugehn, nur Vollständiges zu geben? Vielleicht würde man sich mit einer geschickten Verkürzung (wie wir eine deutsche von Ettlinger haben) mehr den Dank der Lesewelt verdienen als mit dem Abdruck des vollständigen Originals. Von Bacons Schriften liegen schon die Essays und das Fragment der Uf>v Atlantis fertig vor. Andre Bände Baeons werden folgen. Wir dürfen aber wohl auch auf die Veröffentlichung andrer Essayisten rechnen, da diese Literaturgnttung

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341881_296010/514>, abgerufen am 15.01.2025.