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Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

einer dieser Petersburger Weisungen wurde ausgesprochen: die Polizei dürfe die
Bevölkerung nicht hindern, ihrer Stimmung aus Anlaß des Allerhöchsten Manifestes
Ausdruck zu verleihen, soweit die Ordnung und die öffentliche Sicherheit nicht ge¬
stört würden. Am 3. November, dem Jahrestage der Thronbesteigung, ermcchute
deshalb eine Proklamation des Generalgouverneurs die Bevölkerung, politische Reife
zu zeigen. Ordnung müsse in allen zivilisierten Ländern gehalten werden, die
Regierung sei dafür auch dem Volke und der Reichsduma verantwortlich. Dieser
Hinweis auf die Verantwortlichkeit vor der Reichsduma ist von den National¬
demokraten sehr beifällig aufgenommen und besprochen worden. Als bemerkenswert
wird sodann in einem sehr eingehenden Warschauer Berichte uoch hervorgehoben,
daß während ans einer Versammlung der Sozialdemokraten in der Warschauer
Philharmonie am 3. November ein Gardeartillerist in voller Uniform in russischer
Sprache versicherte, "die Armee sei jederzeit bereit, sich gegen den Zaren zu wenden,"
das Aushebungsgeschäft auf dem Lande in der unmittelbaren Umgebung von Warschau
ohne jede Störung vonstatten ging. Es ist das zugleich ein Beweis, daß die
Tätigkeit der Staatsbehörden keineswegs so gelähmt war, wie es nach außen hin
den Anschein hatte. Die Besorgnis, die sich bei den Polen, auch in der Presse,
vor einer deutscheu Einmischung bekundet, eine Besorgnis, die sogar auf der Moskaner
Semstwoversammlung eine Rolle spielte, ist von außen in die Gemüter hinein¬
getragen worden; von preußischer Seite ist nicht das geringste geschehn, was zu
einer solchen Annahme berechtigen könnte. Es mag den polnischen "Besorgnissen"
aber auch wohl dos Bedauern darüber zugrunde liegen, daß die natimmlpolnischen
Bestrebungen innerhalb der preußischen Grenzen einem sehr entschlossenen Wider¬
stande begegnen, von dem die russischen Polen befürchten mögen, daß er auf ihre
"Z^ Regierung ermutigend einwirken könnte.




Seereisen und der Flottengedanke als Einigungsmittel.

Wenn ich
einen Stein finde, von dem ich glaube, daß er zur Überbrückung des religiösen
und des politischen Zwiespalts in unserm Volke dienen kann, freue ich mich seiner
und suche ihn zu verwenden. Man wird das vielleicht ein kindisches Spiel nennen.
Es gehört zu diesem Versuch allerdings fast der Optimismus eines Kindes, und
mir ist dabei auch froh zumute, zugleich aber auch so ernst, wie einem, der auf
demi Antlitz eines geliebten Kranken nach Zeichen der Genesung sucht. Als Bau¬
stein bei diesem Brückenbauversuch scheint mir ein Buch verwendbar zu sein, das
ein katholischer Geistlicher in Würzburg, Liborius Gerstenberger, Mitglied des
deutschen Reichstags und des bayrischen Landtags, über seine Reise nach Amerika
veröffentlicht hat. Es hat den jeden Franken und jeden Sohn der Almen Julia in
Würzburg freundlich anmutenden Titel "Vom Steinberg zum Felsengebirg." *)
Den Namen Steinberg haben auch andre, vielleicht viele andre Hügel in Deutsch¬
land, und der, von dem hier die Rede ist, trägt sein Haupt nicht höher als die
andern sanft geschwungnen Höhen, die den Main in seinem Mittellaufe begleite".
Aber die Reben, die an seinen Hängen wachsen, spenden den Steinwein.

Was ich von dem Buche sage, wird keine objektive Kritik sein. Zu viele
gemütliche Beziehungen zu dem Verfasser habe ich beim Lesen gefunden, als daß
ich sein Werk kalt und streng beurteilen könnte.

Der Verfasser hat, wenn ich mich nicht sehr täusche, auf denselben Schulbänken
gesessen wie ich. Er "koufuudiert" zwar, was ich ihm fast übelnehme, den roten
Freibeuter und die roten Räuber der Prärie", aber er hat doch gewiß sehnsüchtig
nach denselben Jndianergeschichten in derselben Buchhandlung geschaut Wie ich, und
daß er in jenen Tinteububenjahren nicht Achill oder Hektor, sondern den roten
Helden jener Geschichten die Wege zu den glückseligen Jagdgründen hinauf sich



*) Würzburg, Frankische Gesellschaftsdruckerei Würzburg, G. in. b. H., 190S.
Maßgebliches und Unmaßgebliches

einer dieser Petersburger Weisungen wurde ausgesprochen: die Polizei dürfe die
Bevölkerung nicht hindern, ihrer Stimmung aus Anlaß des Allerhöchsten Manifestes
Ausdruck zu verleihen, soweit die Ordnung und die öffentliche Sicherheit nicht ge¬
stört würden. Am 3. November, dem Jahrestage der Thronbesteigung, ermcchute
deshalb eine Proklamation des Generalgouverneurs die Bevölkerung, politische Reife
zu zeigen. Ordnung müsse in allen zivilisierten Ländern gehalten werden, die
Regierung sei dafür auch dem Volke und der Reichsduma verantwortlich. Dieser
Hinweis auf die Verantwortlichkeit vor der Reichsduma ist von den National¬
demokraten sehr beifällig aufgenommen und besprochen worden. Als bemerkenswert
wird sodann in einem sehr eingehenden Warschauer Berichte uoch hervorgehoben,
daß während ans einer Versammlung der Sozialdemokraten in der Warschauer
Philharmonie am 3. November ein Gardeartillerist in voller Uniform in russischer
Sprache versicherte, „die Armee sei jederzeit bereit, sich gegen den Zaren zu wenden,"
das Aushebungsgeschäft auf dem Lande in der unmittelbaren Umgebung von Warschau
ohne jede Störung vonstatten ging. Es ist das zugleich ein Beweis, daß die
Tätigkeit der Staatsbehörden keineswegs so gelähmt war, wie es nach außen hin
den Anschein hatte. Die Besorgnis, die sich bei den Polen, auch in der Presse,
vor einer deutscheu Einmischung bekundet, eine Besorgnis, die sogar auf der Moskaner
Semstwoversammlung eine Rolle spielte, ist von außen in die Gemüter hinein¬
getragen worden; von preußischer Seite ist nicht das geringste geschehn, was zu
einer solchen Annahme berechtigen könnte. Es mag den polnischen „Besorgnissen"
aber auch wohl dos Bedauern darüber zugrunde liegen, daß die natimmlpolnischen
Bestrebungen innerhalb der preußischen Grenzen einem sehr entschlossenen Wider¬
stande begegnen, von dem die russischen Polen befürchten mögen, daß er auf ihre
»Z^ Regierung ermutigend einwirken könnte.




Seereisen und der Flottengedanke als Einigungsmittel.

Wenn ich
einen Stein finde, von dem ich glaube, daß er zur Überbrückung des religiösen
und des politischen Zwiespalts in unserm Volke dienen kann, freue ich mich seiner
und suche ihn zu verwenden. Man wird das vielleicht ein kindisches Spiel nennen.
Es gehört zu diesem Versuch allerdings fast der Optimismus eines Kindes, und
mir ist dabei auch froh zumute, zugleich aber auch so ernst, wie einem, der auf
demi Antlitz eines geliebten Kranken nach Zeichen der Genesung sucht. Als Bau¬
stein bei diesem Brückenbauversuch scheint mir ein Buch verwendbar zu sein, das
ein katholischer Geistlicher in Würzburg, Liborius Gerstenberger, Mitglied des
deutschen Reichstags und des bayrischen Landtags, über seine Reise nach Amerika
veröffentlicht hat. Es hat den jeden Franken und jeden Sohn der Almen Julia in
Würzburg freundlich anmutenden Titel „Vom Steinberg zum Felsengebirg." *)
Den Namen Steinberg haben auch andre, vielleicht viele andre Hügel in Deutsch¬
land, und der, von dem hier die Rede ist, trägt sein Haupt nicht höher als die
andern sanft geschwungnen Höhen, die den Main in seinem Mittellaufe begleite».
Aber die Reben, die an seinen Hängen wachsen, spenden den Steinwein.

Was ich von dem Buche sage, wird keine objektive Kritik sein. Zu viele
gemütliche Beziehungen zu dem Verfasser habe ich beim Lesen gefunden, als daß
ich sein Werk kalt und streng beurteilen könnte.

Der Verfasser hat, wenn ich mich nicht sehr täusche, auf denselben Schulbänken
gesessen wie ich. Er „koufuudiert" zwar, was ich ihm fast übelnehme, den roten
Freibeuter und die roten Räuber der Prärie», aber er hat doch gewiß sehnsüchtig
nach denselben Jndianergeschichten in derselben Buchhandlung geschaut Wie ich, und
daß er in jenen Tinteububenjahren nicht Achill oder Hektor, sondern den roten
Helden jener Geschichten die Wege zu den glückseligen Jagdgründen hinauf sich



*) Würzburg, Frankische Gesellschaftsdruckerei Würzburg, G. in. b. H., 190S.
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[0511] Maßgebliches und Unmaßgebliches einer dieser Petersburger Weisungen wurde ausgesprochen: die Polizei dürfe die Bevölkerung nicht hindern, ihrer Stimmung aus Anlaß des Allerhöchsten Manifestes Ausdruck zu verleihen, soweit die Ordnung und die öffentliche Sicherheit nicht ge¬ stört würden. Am 3. November, dem Jahrestage der Thronbesteigung, ermcchute deshalb eine Proklamation des Generalgouverneurs die Bevölkerung, politische Reife zu zeigen. Ordnung müsse in allen zivilisierten Ländern gehalten werden, die Regierung sei dafür auch dem Volke und der Reichsduma verantwortlich. Dieser Hinweis auf die Verantwortlichkeit vor der Reichsduma ist von den National¬ demokraten sehr beifällig aufgenommen und besprochen worden. Als bemerkenswert wird sodann in einem sehr eingehenden Warschauer Berichte uoch hervorgehoben, daß während ans einer Versammlung der Sozialdemokraten in der Warschauer Philharmonie am 3. November ein Gardeartillerist in voller Uniform in russischer Sprache versicherte, „die Armee sei jederzeit bereit, sich gegen den Zaren zu wenden," das Aushebungsgeschäft auf dem Lande in der unmittelbaren Umgebung von Warschau ohne jede Störung vonstatten ging. Es ist das zugleich ein Beweis, daß die Tätigkeit der Staatsbehörden keineswegs so gelähmt war, wie es nach außen hin den Anschein hatte. Die Besorgnis, die sich bei den Polen, auch in der Presse, vor einer deutscheu Einmischung bekundet, eine Besorgnis, die sogar auf der Moskaner Semstwoversammlung eine Rolle spielte, ist von außen in die Gemüter hinein¬ getragen worden; von preußischer Seite ist nicht das geringste geschehn, was zu einer solchen Annahme berechtigen könnte. Es mag den polnischen „Besorgnissen" aber auch wohl dos Bedauern darüber zugrunde liegen, daß die natimmlpolnischen Bestrebungen innerhalb der preußischen Grenzen einem sehr entschlossenen Wider¬ stande begegnen, von dem die russischen Polen befürchten mögen, daß er auf ihre »Z^ Regierung ermutigend einwirken könnte. Seereisen und der Flottengedanke als Einigungsmittel. Wenn ich einen Stein finde, von dem ich glaube, daß er zur Überbrückung des religiösen und des politischen Zwiespalts in unserm Volke dienen kann, freue ich mich seiner und suche ihn zu verwenden. Man wird das vielleicht ein kindisches Spiel nennen. Es gehört zu diesem Versuch allerdings fast der Optimismus eines Kindes, und mir ist dabei auch froh zumute, zugleich aber auch so ernst, wie einem, der auf demi Antlitz eines geliebten Kranken nach Zeichen der Genesung sucht. Als Bau¬ stein bei diesem Brückenbauversuch scheint mir ein Buch verwendbar zu sein, das ein katholischer Geistlicher in Würzburg, Liborius Gerstenberger, Mitglied des deutschen Reichstags und des bayrischen Landtags, über seine Reise nach Amerika veröffentlicht hat. Es hat den jeden Franken und jeden Sohn der Almen Julia in Würzburg freundlich anmutenden Titel „Vom Steinberg zum Felsengebirg." *) Den Namen Steinberg haben auch andre, vielleicht viele andre Hügel in Deutsch¬ land, und der, von dem hier die Rede ist, trägt sein Haupt nicht höher als die andern sanft geschwungnen Höhen, die den Main in seinem Mittellaufe begleite». Aber die Reben, die an seinen Hängen wachsen, spenden den Steinwein. Was ich von dem Buche sage, wird keine objektive Kritik sein. Zu viele gemütliche Beziehungen zu dem Verfasser habe ich beim Lesen gefunden, als daß ich sein Werk kalt und streng beurteilen könnte. Der Verfasser hat, wenn ich mich nicht sehr täusche, auf denselben Schulbänken gesessen wie ich. Er „koufuudiert" zwar, was ich ihm fast übelnehme, den roten Freibeuter und die roten Räuber der Prärie», aber er hat doch gewiß sehnsüchtig nach denselben Jndianergeschichten in derselben Buchhandlung geschaut Wie ich, und daß er in jenen Tinteububenjahren nicht Achill oder Hektor, sondern den roten Helden jener Geschichten die Wege zu den glückseligen Jagdgründen hinauf sich *) Würzburg, Frankische Gesellschaftsdruckerei Würzburg, G. in. b. H., 190S.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341881_296010/511>, abgerufen am 15.01.2025.