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Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Viertes Vierteljahr.

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Der fromme Maier

Feder der zerrissenen Schneedecke an den Rainen, in den Bäumen ein Wehen,
das den Wandrer aller Augenblicke mit funkelnden Tropfen überschüttete -- Tau-
wasser. Die Äste schwarz und nackt. Es mußte schon ein .Kind vom Hanse sein,
das heute mit verstehenden Augen in das geschäftige Treiben sah; dem das Herz
aufging vor Lust am Werden. Aber das war er ja auch. Wie waren alle
Zweige voll brauner Knospen! Wie grün guckte das junge Gras zwischen altem
Laub und Schnecresten heraus! Was kümmerte es sich um Gewehres? Heute
war heute. Nun begann ja das Leben erst.

Da stießen sich die Leute wohl an, wenn sie den ungelenken Bnchbiudergeselleu
am Abend heimkehren sahen, und er zuweilen einen Augenblick stehn blieb, wie in
Gedanken, und zuweilen so weltverloren vor sich hin lächelte. "Wie er daher-
schlenkert! Wie das aussieht, wenn er so mit den Augen zwinkert! Was mag er
da draußen wieder für sich angestellt haben?"

Natürlich sagten das nur die, die ihn zu kennen meinten, und die sich so
unsäglich viel klüger vorkamen. Sie hatten hente ihren Tag genossen. Wilts
meinen, daß sie ihn genossen hatten. Wozu lebt man denn in der Hauptstadt,
wozu plagt mau sich die ganze Woche? Sollten nur die Vornehmen ihr Ver¬
gnügen haben? Wie dumm er war, der Maier, der nur für sich allein zu sorgen
hatte, daß er so ärmlich lebte und sich nichts gönnte. Er war ein ganz verbohrter
Waldläufer.

Ach, und er hatte eine stille, lebendige Welt in sich. Er hatte keine Sprache,
von ihr zu reden, da hielt er sie still in sich. Einmal, da war ein Genosse krank
geworden, schwer krank. Es war der, mit dem Gottlob Maier jahrelang zusammen
die Maschine bedient hatte. Sie hatten sich nicht gerade angefreundet, es war nur
eine Art von stiller Kameradschaft geworden, etwa wie zwei Wagengäule einander
annehmen, die jahrelang denselben Trab gehn. Nun fehlte ihm der Mann doch.
Da war nun so ein junger Bursche neben ihm, das war ihm so ungewohnt. Da
überwand er sich und besuchte den Kranken am nächsten Sonntagabend. Er kam
gerade vom Walde her; der stand jetzt im hellgrünen Blätterkleid. Er hatte ihm
einen Strauß geschenkt, Schlehenblüten, nickende Birkenschäfchen und ein paar
Tannenzweige mit lichtgrünen Spitzen. Den legte er dem Kranken aufs Deckbett.
Es war im Halbdunkel, und niemand sonst im gimmer.

Da fand er den Mut, ein wenig von draußen zu reden. Den Mut und die
Sprache. Sie kam stockend und schwer heraus, wie das bei einem ist, der wenig
redet, und der etwas zu sagen hat, das von unten herauf kommt. Der Kranke
horchte hoch auf. Das war der Maier? Der brachte ja ordentlich einen frischen
Luftzug mit herein.

Ich -- ich muß hinaus, sagte er. Die andern, die könnens nicht vertragen,
wenn einer nicht so ist wie sie, und -- und. Er schloß seine Sätze immer mit
einem "und." Dann wischte er sich mit dem Ärmel über das Gesicht und verzog
es ganz wunderlich. Er wußte viel mehr, als er sagte. Das "und," wer das zu
übersetzen gewußt hätte! Da lag noch viel drin.

Im Wald ist jeder Baum wieder anders, fuhr er nach einer Weile fort,
jeder Baum wieder anders. Und -- und die Leut sind so streitig -- aber die
Baum nicht -- und.

Dann saß er lange still. Draußen läutete eine Glocke in die Abendkirche.
Er hatte eigentlich dorthin wollen, aber jetzt fand er hier keinen Schluß. Er war
zu unbehilflich zum Weggehn.

Ist dirs denn nicht langweilig draußen? fragte der Kranke. Du, und du
bist doch so fromm, alle Sägers, du seist fromm; gehst du eigentlich nie in die
Kirche? Dein Bruder sei Pfarrer, sagen sie. Sag einmal.

Er hatte jetzt gerade sonst nichts vor, nun wollte er gern dem sonderbaren
Wesen ein wenig auf die Spur kommen.

Hennen. Der Gast hatte gelacht, seinen einen Ton. Er lache wie ein


Der fromme Maier

Feder der zerrissenen Schneedecke an den Rainen, in den Bäumen ein Wehen,
das den Wandrer aller Augenblicke mit funkelnden Tropfen überschüttete — Tau-
wasser. Die Äste schwarz und nackt. Es mußte schon ein .Kind vom Hanse sein,
das heute mit verstehenden Augen in das geschäftige Treiben sah; dem das Herz
aufging vor Lust am Werden. Aber das war er ja auch. Wie waren alle
Zweige voll brauner Knospen! Wie grün guckte das junge Gras zwischen altem
Laub und Schnecresten heraus! Was kümmerte es sich um Gewehres? Heute
war heute. Nun begann ja das Leben erst.

Da stießen sich die Leute wohl an, wenn sie den ungelenken Bnchbiudergeselleu
am Abend heimkehren sahen, und er zuweilen einen Augenblick stehn blieb, wie in
Gedanken, und zuweilen so weltverloren vor sich hin lächelte. „Wie er daher-
schlenkert! Wie das aussieht, wenn er so mit den Augen zwinkert! Was mag er
da draußen wieder für sich angestellt haben?"

Natürlich sagten das nur die, die ihn zu kennen meinten, und die sich so
unsäglich viel klüger vorkamen. Sie hatten hente ihren Tag genossen. Wilts
meinen, daß sie ihn genossen hatten. Wozu lebt man denn in der Hauptstadt,
wozu plagt mau sich die ganze Woche? Sollten nur die Vornehmen ihr Ver¬
gnügen haben? Wie dumm er war, der Maier, der nur für sich allein zu sorgen
hatte, daß er so ärmlich lebte und sich nichts gönnte. Er war ein ganz verbohrter
Waldläufer.

Ach, und er hatte eine stille, lebendige Welt in sich. Er hatte keine Sprache,
von ihr zu reden, da hielt er sie still in sich. Einmal, da war ein Genosse krank
geworden, schwer krank. Es war der, mit dem Gottlob Maier jahrelang zusammen
die Maschine bedient hatte. Sie hatten sich nicht gerade angefreundet, es war nur
eine Art von stiller Kameradschaft geworden, etwa wie zwei Wagengäule einander
annehmen, die jahrelang denselben Trab gehn. Nun fehlte ihm der Mann doch.
Da war nun so ein junger Bursche neben ihm, das war ihm so ungewohnt. Da
überwand er sich und besuchte den Kranken am nächsten Sonntagabend. Er kam
gerade vom Walde her; der stand jetzt im hellgrünen Blätterkleid. Er hatte ihm
einen Strauß geschenkt, Schlehenblüten, nickende Birkenschäfchen und ein paar
Tannenzweige mit lichtgrünen Spitzen. Den legte er dem Kranken aufs Deckbett.
Es war im Halbdunkel, und niemand sonst im gimmer.

Da fand er den Mut, ein wenig von draußen zu reden. Den Mut und die
Sprache. Sie kam stockend und schwer heraus, wie das bei einem ist, der wenig
redet, und der etwas zu sagen hat, das von unten herauf kommt. Der Kranke
horchte hoch auf. Das war der Maier? Der brachte ja ordentlich einen frischen
Luftzug mit herein.

Ich — ich muß hinaus, sagte er. Die andern, die könnens nicht vertragen,
wenn einer nicht so ist wie sie, und — und. Er schloß seine Sätze immer mit
einem „und." Dann wischte er sich mit dem Ärmel über das Gesicht und verzog
es ganz wunderlich. Er wußte viel mehr, als er sagte. Das „und," wer das zu
übersetzen gewußt hätte! Da lag noch viel drin.

Im Wald ist jeder Baum wieder anders, fuhr er nach einer Weile fort,
jeder Baum wieder anders. Und — und die Leut sind so streitig — aber die
Baum nicht — und.

Dann saß er lange still. Draußen läutete eine Glocke in die Abendkirche.
Er hatte eigentlich dorthin wollen, aber jetzt fand er hier keinen Schluß. Er war
zu unbehilflich zum Weggehn.

Ist dirs denn nicht langweilig draußen? fragte der Kranke. Du, und du
bist doch so fromm, alle Sägers, du seist fromm; gehst du eigentlich nie in die
Kirche? Dein Bruder sei Pfarrer, sagen sie. Sag einmal.

Er hatte jetzt gerade sonst nichts vor, nun wollte er gern dem sonderbaren
Wesen ein wenig auf die Spur kommen.

Hennen. Der Gast hatte gelacht, seinen einen Ton. Er lache wie ein


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[0762] Der fromme Maier Feder der zerrissenen Schneedecke an den Rainen, in den Bäumen ein Wehen, das den Wandrer aller Augenblicke mit funkelnden Tropfen überschüttete — Tau- wasser. Die Äste schwarz und nackt. Es mußte schon ein .Kind vom Hanse sein, das heute mit verstehenden Augen in das geschäftige Treiben sah; dem das Herz aufging vor Lust am Werden. Aber das war er ja auch. Wie waren alle Zweige voll brauner Knospen! Wie grün guckte das junge Gras zwischen altem Laub und Schnecresten heraus! Was kümmerte es sich um Gewehres? Heute war heute. Nun begann ja das Leben erst. Da stießen sich die Leute wohl an, wenn sie den ungelenken Bnchbiudergeselleu am Abend heimkehren sahen, und er zuweilen einen Augenblick stehn blieb, wie in Gedanken, und zuweilen so weltverloren vor sich hin lächelte. „Wie er daher- schlenkert! Wie das aussieht, wenn er so mit den Augen zwinkert! Was mag er da draußen wieder für sich angestellt haben?" Natürlich sagten das nur die, die ihn zu kennen meinten, und die sich so unsäglich viel klüger vorkamen. Sie hatten hente ihren Tag genossen. Wilts meinen, daß sie ihn genossen hatten. Wozu lebt man denn in der Hauptstadt, wozu plagt mau sich die ganze Woche? Sollten nur die Vornehmen ihr Ver¬ gnügen haben? Wie dumm er war, der Maier, der nur für sich allein zu sorgen hatte, daß er so ärmlich lebte und sich nichts gönnte. Er war ein ganz verbohrter Waldläufer. Ach, und er hatte eine stille, lebendige Welt in sich. Er hatte keine Sprache, von ihr zu reden, da hielt er sie still in sich. Einmal, da war ein Genosse krank geworden, schwer krank. Es war der, mit dem Gottlob Maier jahrelang zusammen die Maschine bedient hatte. Sie hatten sich nicht gerade angefreundet, es war nur eine Art von stiller Kameradschaft geworden, etwa wie zwei Wagengäule einander annehmen, die jahrelang denselben Trab gehn. Nun fehlte ihm der Mann doch. Da war nun so ein junger Bursche neben ihm, das war ihm so ungewohnt. Da überwand er sich und besuchte den Kranken am nächsten Sonntagabend. Er kam gerade vom Walde her; der stand jetzt im hellgrünen Blätterkleid. Er hatte ihm einen Strauß geschenkt, Schlehenblüten, nickende Birkenschäfchen und ein paar Tannenzweige mit lichtgrünen Spitzen. Den legte er dem Kranken aufs Deckbett. Es war im Halbdunkel, und niemand sonst im gimmer. Da fand er den Mut, ein wenig von draußen zu reden. Den Mut und die Sprache. Sie kam stockend und schwer heraus, wie das bei einem ist, der wenig redet, und der etwas zu sagen hat, das von unten herauf kommt. Der Kranke horchte hoch auf. Das war der Maier? Der brachte ja ordentlich einen frischen Luftzug mit herein. Ich — ich muß hinaus, sagte er. Die andern, die könnens nicht vertragen, wenn einer nicht so ist wie sie, und — und. Er schloß seine Sätze immer mit einem „und." Dann wischte er sich mit dem Ärmel über das Gesicht und verzog es ganz wunderlich. Er wußte viel mehr, als er sagte. Das „und," wer das zu übersetzen gewußt hätte! Da lag noch viel drin. Im Wald ist jeder Baum wieder anders, fuhr er nach einer Weile fort, jeder Baum wieder anders. Und — und die Leut sind so streitig — aber die Baum nicht — und. Dann saß er lange still. Draußen läutete eine Glocke in die Abendkirche. Er hatte eigentlich dorthin wollen, aber jetzt fand er hier keinen Schluß. Er war zu unbehilflich zum Weggehn. Ist dirs denn nicht langweilig draußen? fragte der Kranke. Du, und du bist doch so fromm, alle Sägers, du seist fromm; gehst du eigentlich nie in die Kirche? Dein Bruder sei Pfarrer, sagen sie. Sag einmal. Er hatte jetzt gerade sonst nichts vor, nun wollte er gern dem sonderbaren Wesen ein wenig auf die Spur kommen. Hennen. Der Gast hatte gelacht, seinen einen Ton. Er lache wie ein

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_295218/762>, abgerufen am 23.07.2024.