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Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Viertes Vierteljahr.

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Die Damen auf Markby

Julie? Ach, die ist schon älter, antwortete Dngny mit einem Ausdruck, als
ob die Stürme des Lebens die arme Julie nicht mehr erreichen könnten. Dreiund¬
zwanzig oder da herum.

Endlich hatte Dagny das gefunden, was sie suchte. Sie trat mit einem aus¬
geschlagnen Band Shakespeare ans Licht. Es war der "Sommernachtstraum."

Hast du ihn gelesen? fragte sie fast feierlich. Ein Herr -- nicht einmal
Dagnys beste Freundinnen erfuhren jemals den Namen dieses mystischen Herrn --
hatte nämlich einmal zu ihr gesagt, so wie sie habe sich Shakespeare wohl seine
Titania gedacht. Diese "eines Herrn" unvorsichtige Äußerung, die Dagny sofort
ganz richtig als ein Kompliment auffaßte, hatte ihr Mücken in den Kopf gesetzt
und ein hohes Interesse für den "Sommernachtstraum" eingeflößt, den sie aber bei
näherer Betrachtung für ein "greuliches Sammelsurium" erklärte. Sie für ihren
Teil fand, daß "Guru," das sie kürzlich in Stockholm gesehen hatte, ein viel
hübscheres Stück sei, aber sie hatte doch nicht den Mut, es zu sagen.

Ist es nicht sonderbar, setzte Dagny philosophisch und doch ein wenig verlegen
ihre vertraulichen Mitteilungen fort, wenn man nun sein Ideal -- oder wie soll
ich es nennen -- ganz fix und fertig hat, und du verstehst doch, was ich meine,
dann kommt die Wirklichkeit und wirft einem alles über den Haufen?

Elu dachte daran, was Dagny vorhin von "schwarzen Augen" gesagt hatte,
und begriff natürlich sogleich, daß "ein Herr" blond war.

Ja, das kaun vorkommen, erwiderte sie nur, und fragte dann, indem sie direkt
auf die Sache losging:

Wer ist es denn?

Aber das war Dagny doch zu viel. Sie wurde sofort zurückhaltend und
murmelte, wie Elu nur glauben könne, daß . . .

Liebe Dagny, sagte Elu in einem freundlichen, überlegnen, vollständig mütter¬
lichen Ton, ich bin doch auch einmal siebzehn Jahre alt gewesen.

Ach, aber das ist ja schon so entsetzlich lange her!

Du Grünschnabel! dachte Elu plötzlich gekränkt. So eine kleine Gans!
Und hier sitzt man und unterhält sich mit ihr fast wie mit einer Altersgenossin.

Ich kann nicht begreifen, rief Dagny auf einmal ganz unmotiviert, bei¬
nahe leidenschaftlich, daß man -- daß man so lange warten kann -- bis mau
etwas erlebt.

Elu erkannte in diesem unfreiwilligen Ausbruch ihr eignes geheimstes Gefühl
wieder, das Gefühl, das sie begleitet hatte, seit sie etwas von der Welt ahnte.
Ja, Dagny gebrauchte überdies ganz denselben Ausdruck. Dieses kleine blasse, kin¬
dische Mädel, das wie eine Treibhausblüte in diesem warmen Heim gehegt und
gepflegt wurde! Und sie antwortete leise und langsam, ja mit einer gewissen
Wehmut:

Man kann es auch beinahe nicht.

Ich meine, verlobt zu sein wie Julie, fuhr die aufrichtige Dagny fort. Ich meine,
das allein schon -- und dann hat sie überdies auch "och große Reisen gemacht!

Ja ja, dn hast ganz Recht. Das allein schon, daß man sich umsehen, daß mau
etwas Neues sehen darf! Elu erhob sich und begann ungeduldig im Zimmer ans
und ab zu gehn.

Ja, nicht wahr? -- Hier hat man nun gesessen und von allem sprechen hören,
seit man nur zwei Käse hoch war, und dann liest man ja auch über alles. Sie
hat doch wenigstens die Welt gesehen!

Elu blieb einen Augenblick Dagny gegenüber am Tische stehn. Ein paar
Sekunden lang starrten beide schweigend und wie geistesabwesend ins Licht. Alle
andern im Hause schienen sich schon zur Ruhe begeben zu haben, ein Zugsignal
vom Bahnhof tönte schrill durch die tiefe Stille ringsum.

Ich wünschte, daß das Leben nicht so -- so -- sonderbar wäre! schloß Dagny
mit einer gewissen Überwindung.


Die Damen auf Markby

Julie? Ach, die ist schon älter, antwortete Dngny mit einem Ausdruck, als
ob die Stürme des Lebens die arme Julie nicht mehr erreichen könnten. Dreiund¬
zwanzig oder da herum.

Endlich hatte Dagny das gefunden, was sie suchte. Sie trat mit einem aus¬
geschlagnen Band Shakespeare ans Licht. Es war der „Sommernachtstraum."

Hast du ihn gelesen? fragte sie fast feierlich. Ein Herr — nicht einmal
Dagnys beste Freundinnen erfuhren jemals den Namen dieses mystischen Herrn —
hatte nämlich einmal zu ihr gesagt, so wie sie habe sich Shakespeare wohl seine
Titania gedacht. Diese „eines Herrn" unvorsichtige Äußerung, die Dagny sofort
ganz richtig als ein Kompliment auffaßte, hatte ihr Mücken in den Kopf gesetzt
und ein hohes Interesse für den „Sommernachtstraum" eingeflößt, den sie aber bei
näherer Betrachtung für ein „greuliches Sammelsurium" erklärte. Sie für ihren
Teil fand, daß „Guru," das sie kürzlich in Stockholm gesehen hatte, ein viel
hübscheres Stück sei, aber sie hatte doch nicht den Mut, es zu sagen.

Ist es nicht sonderbar, setzte Dagny philosophisch und doch ein wenig verlegen
ihre vertraulichen Mitteilungen fort, wenn man nun sein Ideal — oder wie soll
ich es nennen — ganz fix und fertig hat, und du verstehst doch, was ich meine,
dann kommt die Wirklichkeit und wirft einem alles über den Haufen?

Elu dachte daran, was Dagny vorhin von „schwarzen Augen" gesagt hatte,
und begriff natürlich sogleich, daß „ein Herr" blond war.

Ja, das kaun vorkommen, erwiderte sie nur, und fragte dann, indem sie direkt
auf die Sache losging:

Wer ist es denn?

Aber das war Dagny doch zu viel. Sie wurde sofort zurückhaltend und
murmelte, wie Elu nur glauben könne, daß . . .

Liebe Dagny, sagte Elu in einem freundlichen, überlegnen, vollständig mütter¬
lichen Ton, ich bin doch auch einmal siebzehn Jahre alt gewesen.

Ach, aber das ist ja schon so entsetzlich lange her!

Du Grünschnabel! dachte Elu plötzlich gekränkt. So eine kleine Gans!
Und hier sitzt man und unterhält sich mit ihr fast wie mit einer Altersgenossin.

Ich kann nicht begreifen, rief Dagny auf einmal ganz unmotiviert, bei¬
nahe leidenschaftlich, daß man — daß man so lange warten kann — bis mau
etwas erlebt.

Elu erkannte in diesem unfreiwilligen Ausbruch ihr eignes geheimstes Gefühl
wieder, das Gefühl, das sie begleitet hatte, seit sie etwas von der Welt ahnte.
Ja, Dagny gebrauchte überdies ganz denselben Ausdruck. Dieses kleine blasse, kin¬
dische Mädel, das wie eine Treibhausblüte in diesem warmen Heim gehegt und
gepflegt wurde! Und sie antwortete leise und langsam, ja mit einer gewissen
Wehmut:

Man kann es auch beinahe nicht.

Ich meine, verlobt zu sein wie Julie, fuhr die aufrichtige Dagny fort. Ich meine,
das allein schon — und dann hat sie überdies auch »och große Reisen gemacht!

Ja ja, dn hast ganz Recht. Das allein schon, daß man sich umsehen, daß mau
etwas Neues sehen darf! Elu erhob sich und begann ungeduldig im Zimmer ans
und ab zu gehn.

Ja, nicht wahr? — Hier hat man nun gesessen und von allem sprechen hören,
seit man nur zwei Käse hoch war, und dann liest man ja auch über alles. Sie
hat doch wenigstens die Welt gesehen!

Elu blieb einen Augenblick Dagny gegenüber am Tische stehn. Ein paar
Sekunden lang starrten beide schweigend und wie geistesabwesend ins Licht. Alle
andern im Hause schienen sich schon zur Ruhe begeben zu haben, ein Zugsignal
vom Bahnhof tönte schrill durch die tiefe Stille ringsum.

Ich wünschte, daß das Leben nicht so — so — sonderbar wäre! schloß Dagny
mit einer gewissen Überwindung.


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[0121] Die Damen auf Markby Julie? Ach, die ist schon älter, antwortete Dngny mit einem Ausdruck, als ob die Stürme des Lebens die arme Julie nicht mehr erreichen könnten. Dreiund¬ zwanzig oder da herum. Endlich hatte Dagny das gefunden, was sie suchte. Sie trat mit einem aus¬ geschlagnen Band Shakespeare ans Licht. Es war der „Sommernachtstraum." Hast du ihn gelesen? fragte sie fast feierlich. Ein Herr — nicht einmal Dagnys beste Freundinnen erfuhren jemals den Namen dieses mystischen Herrn — hatte nämlich einmal zu ihr gesagt, so wie sie habe sich Shakespeare wohl seine Titania gedacht. Diese „eines Herrn" unvorsichtige Äußerung, die Dagny sofort ganz richtig als ein Kompliment auffaßte, hatte ihr Mücken in den Kopf gesetzt und ein hohes Interesse für den „Sommernachtstraum" eingeflößt, den sie aber bei näherer Betrachtung für ein „greuliches Sammelsurium" erklärte. Sie für ihren Teil fand, daß „Guru," das sie kürzlich in Stockholm gesehen hatte, ein viel hübscheres Stück sei, aber sie hatte doch nicht den Mut, es zu sagen. Ist es nicht sonderbar, setzte Dagny philosophisch und doch ein wenig verlegen ihre vertraulichen Mitteilungen fort, wenn man nun sein Ideal — oder wie soll ich es nennen — ganz fix und fertig hat, und du verstehst doch, was ich meine, dann kommt die Wirklichkeit und wirft einem alles über den Haufen? Elu dachte daran, was Dagny vorhin von „schwarzen Augen" gesagt hatte, und begriff natürlich sogleich, daß „ein Herr" blond war. Ja, das kaun vorkommen, erwiderte sie nur, und fragte dann, indem sie direkt auf die Sache losging: Wer ist es denn? Aber das war Dagny doch zu viel. Sie wurde sofort zurückhaltend und murmelte, wie Elu nur glauben könne, daß . . . Liebe Dagny, sagte Elu in einem freundlichen, überlegnen, vollständig mütter¬ lichen Ton, ich bin doch auch einmal siebzehn Jahre alt gewesen. Ach, aber das ist ja schon so entsetzlich lange her! Du Grünschnabel! dachte Elu plötzlich gekränkt. So eine kleine Gans! Und hier sitzt man und unterhält sich mit ihr fast wie mit einer Altersgenossin. Ich kann nicht begreifen, rief Dagny auf einmal ganz unmotiviert, bei¬ nahe leidenschaftlich, daß man — daß man so lange warten kann — bis mau etwas erlebt. Elu erkannte in diesem unfreiwilligen Ausbruch ihr eignes geheimstes Gefühl wieder, das Gefühl, das sie begleitet hatte, seit sie etwas von der Welt ahnte. Ja, Dagny gebrauchte überdies ganz denselben Ausdruck. Dieses kleine blasse, kin¬ dische Mädel, das wie eine Treibhausblüte in diesem warmen Heim gehegt und gepflegt wurde! Und sie antwortete leise und langsam, ja mit einer gewissen Wehmut: Man kann es auch beinahe nicht. Ich meine, verlobt zu sein wie Julie, fuhr die aufrichtige Dagny fort. Ich meine, das allein schon — und dann hat sie überdies auch »och große Reisen gemacht! Ja ja, dn hast ganz Recht. Das allein schon, daß man sich umsehen, daß mau etwas Neues sehen darf! Elu erhob sich und begann ungeduldig im Zimmer ans und ab zu gehn. Ja, nicht wahr? — Hier hat man nun gesessen und von allem sprechen hören, seit man nur zwei Käse hoch war, und dann liest man ja auch über alles. Sie hat doch wenigstens die Welt gesehen! Elu blieb einen Augenblick Dagny gegenüber am Tische stehn. Ein paar Sekunden lang starrten beide schweigend und wie geistesabwesend ins Licht. Alle andern im Hause schienen sich schon zur Ruhe begeben zu haben, ein Zugsignal vom Bahnhof tönte schrill durch die tiefe Stille ringsum. Ich wünschte, daß das Leben nicht so — so — sonderbar wäre! schloß Dagny mit einer gewissen Überwindung.

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Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_295218/121>, abgerufen am 23.07.2024.