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Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Viertes Vierteljahr.

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Die Dame" auf Markby

Am Sofatisch saß Julie mit ihrer Handarbeit in einem Korbstuhl mit großen
blaßrosaseidnen Kissen, Das Licht der hohen Lampe mit dem modern phantastischen
seidnen Schirm siel weich und gedämpft ans ihren vorgebeugten Kopf und ihre
Schultern, und so oft sie die Nadel durch den Stoff zog, funkelten die Ringe an
ihren Fingern, Zuerst schien sie von ihrer Näherei ganz in Anspruch genommen
zu sein, denn sie schaute gar nicht auf und lauschte nur schweigend dem Gesang.
Aber nach einer Weile ließ sie die Arbeit sinken, warf einen gleichgiltigen Blick
nach dem Flügel und blieb dann ruhig, die Augen ganz unbeweglich auf das Licht
gerichtet, sitzen.

Erik hatte seinen Platz nicht weit von ihr entfernt; die Ellbogen auf den
Knien und den Kopf stark vorgebeugt, spielte er mit einem Stickscherchen, das er
vom Tisch genommen hatte. Die ganze Zeit konnte er Juliens Profil beobachten,
und er bemerkte die nachdenkliche Ruhe, die sich über ihre Züge gebreitet hatte,
und die unbeweglichen Hände auf ihrem Schoß. Schließlich stand er auf, sogar
etwas unvermittelt, und stellte sich hinter sie. Sie wandte den Kopf ein wenig
und lächelte ruhig, aber merkwürdig ängstlich, fast schen.

Wie ausgezeichnet Fräulein Berkel singt! Es war, als beeile sie sich, dies
zu sagen.

Ja. Er setzte sich an den Tisch und beugte sich vor. Ihre Köpfe kamen
sich plötzlich sehr nahe, und Julie rückte nervös ihren Stuhl zurück. Sie begann
wieder zu nähen, während ihr Gesicht unter seinem Blick langsam die Farbe
wechselte; aber nicht ein einzigesmal schaute sie auf.

Warum hast du dein Haar heute anders aufgesteckt als gewöhnlich, Julie?

Hast du das gesehen? Sie blickte flüchtig auf und lächelte. In der Wange,
die Erik zugekehrt war, wurde für einen Augenblick ein tiefes Grübchen sichtbar.
Er gab sich keine Mühe, ihr zu antworten, aber sie fühlte seinen Blick immer noch
auf ihrem Gesicht und führte die Hemd nervös, ja unbeholfen an die Wange, wie
um sie zu schützen.

Der Gesang verstummte. Elu ließ die Hände in den Schoß sinken, und
während alle Beifall klatschten, drehte sie sich rasch auf dem Klavierstuhl herum,
sodaß sie plötzlich dem Instrument deu Rücken zukehrte. Unwiderstehlich frisch und
hübsch saß sie da mit ihrem wogenden roten Haar und ihrer hellen Haut, die
das schwarze Tüllkleid fast noch Heller erscheinen ließ, und lächelte triumphierend
über ihren Erfolg.

Daß Sie nie daran gedacht haben, zur Oper zu gehn, gnädiges Fräulein! Der
Hauptmann war wie verwandelt. Er lag vor dem Notenständer auf den Knien und
zog jedes Heft einzeln heraus, um ein bestimmtes Lied von Grieg zu finden, von
dem man gesprochen hatte. Elu wandte den Kopf, und ihre Blicke trafen sich.

Ich habe keine Gelegenheit gehabt, meine Stimme regelrecht ausbilden zu lassen,
sagte sie einfach. Und außerdem -- gehört auch ein entsprechendes Äußere dazu.

Hauptmann Hall sah sie an, während er noch immer am Boden kniete. Elu
wußte ja, daß sie diesen Blick selbst herausgefordert hatte, aber sie errötete doch
darüber; sie errötete ärgerlich, unsicher, verlegen. Er sagte nichts, sondern beugte
mir den Kopf wieder über die Noten.

O, was das anbelangt . . . murmelte Onkel Briare galant; Elu war ihm
ordentlich dankbar, daß er überhaupt etwas sagte.

Da wurde die Tür von außen ein wenig geöffnet, und eine sonderbar kindlich
dünne Stimme flüsterte:

Darf man eintreten?

Das ist Bibbi! rief Julie und stand schnell auf. Wie nett, daß du doch
uoch kommst!

Fräulein Bibbi Garde zeigte sich in der Tür. Elu erriet sofort, daß dies
die schon genannte Tochter der Prvpstin ans dem andern Flügel sein mußte. Sie
ging herum und reichte jedem fröhlich und sehr herzlich die Hand. Jetzt hatte sie


Grenzboten IV 1904 15
Die Dame» auf Markby

Am Sofatisch saß Julie mit ihrer Handarbeit in einem Korbstuhl mit großen
blaßrosaseidnen Kissen, Das Licht der hohen Lampe mit dem modern phantastischen
seidnen Schirm siel weich und gedämpft ans ihren vorgebeugten Kopf und ihre
Schultern, und so oft sie die Nadel durch den Stoff zog, funkelten die Ringe an
ihren Fingern, Zuerst schien sie von ihrer Näherei ganz in Anspruch genommen
zu sein, denn sie schaute gar nicht auf und lauschte nur schweigend dem Gesang.
Aber nach einer Weile ließ sie die Arbeit sinken, warf einen gleichgiltigen Blick
nach dem Flügel und blieb dann ruhig, die Augen ganz unbeweglich auf das Licht
gerichtet, sitzen.

Erik hatte seinen Platz nicht weit von ihr entfernt; die Ellbogen auf den
Knien und den Kopf stark vorgebeugt, spielte er mit einem Stickscherchen, das er
vom Tisch genommen hatte. Die ganze Zeit konnte er Juliens Profil beobachten,
und er bemerkte die nachdenkliche Ruhe, die sich über ihre Züge gebreitet hatte,
und die unbeweglichen Hände auf ihrem Schoß. Schließlich stand er auf, sogar
etwas unvermittelt, und stellte sich hinter sie. Sie wandte den Kopf ein wenig
und lächelte ruhig, aber merkwürdig ängstlich, fast schen.

Wie ausgezeichnet Fräulein Berkel singt! Es war, als beeile sie sich, dies
zu sagen.

Ja. Er setzte sich an den Tisch und beugte sich vor. Ihre Köpfe kamen
sich plötzlich sehr nahe, und Julie rückte nervös ihren Stuhl zurück. Sie begann
wieder zu nähen, während ihr Gesicht unter seinem Blick langsam die Farbe
wechselte; aber nicht ein einzigesmal schaute sie auf.

Warum hast du dein Haar heute anders aufgesteckt als gewöhnlich, Julie?

Hast du das gesehen? Sie blickte flüchtig auf und lächelte. In der Wange,
die Erik zugekehrt war, wurde für einen Augenblick ein tiefes Grübchen sichtbar.
Er gab sich keine Mühe, ihr zu antworten, aber sie fühlte seinen Blick immer noch
auf ihrem Gesicht und führte die Hemd nervös, ja unbeholfen an die Wange, wie
um sie zu schützen.

Der Gesang verstummte. Elu ließ die Hände in den Schoß sinken, und
während alle Beifall klatschten, drehte sie sich rasch auf dem Klavierstuhl herum,
sodaß sie plötzlich dem Instrument deu Rücken zukehrte. Unwiderstehlich frisch und
hübsch saß sie da mit ihrem wogenden roten Haar und ihrer hellen Haut, die
das schwarze Tüllkleid fast noch Heller erscheinen ließ, und lächelte triumphierend
über ihren Erfolg.

Daß Sie nie daran gedacht haben, zur Oper zu gehn, gnädiges Fräulein! Der
Hauptmann war wie verwandelt. Er lag vor dem Notenständer auf den Knien und
zog jedes Heft einzeln heraus, um ein bestimmtes Lied von Grieg zu finden, von
dem man gesprochen hatte. Elu wandte den Kopf, und ihre Blicke trafen sich.

Ich habe keine Gelegenheit gehabt, meine Stimme regelrecht ausbilden zu lassen,
sagte sie einfach. Und außerdem — gehört auch ein entsprechendes Äußere dazu.

Hauptmann Hall sah sie an, während er noch immer am Boden kniete. Elu
wußte ja, daß sie diesen Blick selbst herausgefordert hatte, aber sie errötete doch
darüber; sie errötete ärgerlich, unsicher, verlegen. Er sagte nichts, sondern beugte
mir den Kopf wieder über die Noten.

O, was das anbelangt . . . murmelte Onkel Briare galant; Elu war ihm
ordentlich dankbar, daß er überhaupt etwas sagte.

Da wurde die Tür von außen ein wenig geöffnet, und eine sonderbar kindlich
dünne Stimme flüsterte:

Darf man eintreten?

Das ist Bibbi! rief Julie und stand schnell auf. Wie nett, daß du doch
uoch kommst!

Fräulein Bibbi Garde zeigte sich in der Tür. Elu erriet sofort, daß dies
die schon genannte Tochter der Prvpstin ans dem andern Flügel sein mußte. Sie
ging herum und reichte jedem fröhlich und sehr herzlich die Hand. Jetzt hatte sie


Grenzboten IV 1904 15
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[0115] Die Dame» auf Markby Am Sofatisch saß Julie mit ihrer Handarbeit in einem Korbstuhl mit großen blaßrosaseidnen Kissen, Das Licht der hohen Lampe mit dem modern phantastischen seidnen Schirm siel weich und gedämpft ans ihren vorgebeugten Kopf und ihre Schultern, und so oft sie die Nadel durch den Stoff zog, funkelten die Ringe an ihren Fingern, Zuerst schien sie von ihrer Näherei ganz in Anspruch genommen zu sein, denn sie schaute gar nicht auf und lauschte nur schweigend dem Gesang. Aber nach einer Weile ließ sie die Arbeit sinken, warf einen gleichgiltigen Blick nach dem Flügel und blieb dann ruhig, die Augen ganz unbeweglich auf das Licht gerichtet, sitzen. Erik hatte seinen Platz nicht weit von ihr entfernt; die Ellbogen auf den Knien und den Kopf stark vorgebeugt, spielte er mit einem Stickscherchen, das er vom Tisch genommen hatte. Die ganze Zeit konnte er Juliens Profil beobachten, und er bemerkte die nachdenkliche Ruhe, die sich über ihre Züge gebreitet hatte, und die unbeweglichen Hände auf ihrem Schoß. Schließlich stand er auf, sogar etwas unvermittelt, und stellte sich hinter sie. Sie wandte den Kopf ein wenig und lächelte ruhig, aber merkwürdig ängstlich, fast schen. Wie ausgezeichnet Fräulein Berkel singt! Es war, als beeile sie sich, dies zu sagen. Ja. Er setzte sich an den Tisch und beugte sich vor. Ihre Köpfe kamen sich plötzlich sehr nahe, und Julie rückte nervös ihren Stuhl zurück. Sie begann wieder zu nähen, während ihr Gesicht unter seinem Blick langsam die Farbe wechselte; aber nicht ein einzigesmal schaute sie auf. Warum hast du dein Haar heute anders aufgesteckt als gewöhnlich, Julie? Hast du das gesehen? Sie blickte flüchtig auf und lächelte. In der Wange, die Erik zugekehrt war, wurde für einen Augenblick ein tiefes Grübchen sichtbar. Er gab sich keine Mühe, ihr zu antworten, aber sie fühlte seinen Blick immer noch auf ihrem Gesicht und führte die Hemd nervös, ja unbeholfen an die Wange, wie um sie zu schützen. Der Gesang verstummte. Elu ließ die Hände in den Schoß sinken, und während alle Beifall klatschten, drehte sie sich rasch auf dem Klavierstuhl herum, sodaß sie plötzlich dem Instrument deu Rücken zukehrte. Unwiderstehlich frisch und hübsch saß sie da mit ihrem wogenden roten Haar und ihrer hellen Haut, die das schwarze Tüllkleid fast noch Heller erscheinen ließ, und lächelte triumphierend über ihren Erfolg. Daß Sie nie daran gedacht haben, zur Oper zu gehn, gnädiges Fräulein! Der Hauptmann war wie verwandelt. Er lag vor dem Notenständer auf den Knien und zog jedes Heft einzeln heraus, um ein bestimmtes Lied von Grieg zu finden, von dem man gesprochen hatte. Elu wandte den Kopf, und ihre Blicke trafen sich. Ich habe keine Gelegenheit gehabt, meine Stimme regelrecht ausbilden zu lassen, sagte sie einfach. Und außerdem — gehört auch ein entsprechendes Äußere dazu. Hauptmann Hall sah sie an, während er noch immer am Boden kniete. Elu wußte ja, daß sie diesen Blick selbst herausgefordert hatte, aber sie errötete doch darüber; sie errötete ärgerlich, unsicher, verlegen. Er sagte nichts, sondern beugte mir den Kopf wieder über die Noten. O, was das anbelangt . . . murmelte Onkel Briare galant; Elu war ihm ordentlich dankbar, daß er überhaupt etwas sagte. Da wurde die Tür von außen ein wenig geöffnet, und eine sonderbar kindlich dünne Stimme flüsterte: Darf man eintreten? Das ist Bibbi! rief Julie und stand schnell auf. Wie nett, daß du doch uoch kommst! Fräulein Bibbi Garde zeigte sich in der Tür. Elu erriet sofort, daß dies die schon genannte Tochter der Prvpstin ans dem andern Flügel sein mußte. Sie ging herum und reichte jedem fröhlich und sehr herzlich die Hand. Jetzt hatte sie Grenzboten IV 1904 15

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_295218/115>, abgerufen am 23.07.2024.