Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Drittes Vierteljahr.Aur Geschichte der deutschen Nationalhymnen [Beginn Spaltensatz]
5. Tugend und Wissenschaft Hebe mit Mut und Kraft Ihr Haupt empor! Jede geweihte Kunst Reife durch deine Gunst, Jedes Verdienst erwarm An deiner Brust! 6. Dauernder stets zu blühn, Weh' unsre Flagge kühn Auf jedem Meer! Alles, was ehrenvoll Leitet zu Bürgerwohl, Umfasse Dania In ihrem Schoß! [Spaltenumbruch] Ha, wie so stolz und frei Schüttelt der nord'sche Leu Sein Mähnenhaar! Wirft über Land und Meer Flammenden Blick umher, Ob einer lüstern sei, Sich ihm zu nahm! . Heil dir, dem liebenden Herrscher des Vaterlands! Heil, Christian, dir! Fühl in des Thrones Glanz Die hohe Wonne ganz, Vater des Volks zu sein! Heil, Christian, dir! [Ende Spaltensatz] Diese vortreffliche Hymne, die merkwürdigerweise in Schleswig-Holstein [Beginn Spaltensatz]
Heil dir im Siegerkranz, Herrscher des Vaterlands, Heil, König, dir! Fühl in des Thrones Glanz Die hohe Wonne ganz, Liebling des Volks zu sein! Heil, Herrscher, dir! 2,Nicht Ross', nicht Reisige Sichern die steile Höh, Wo Fürsten stehn! Liebe des Vaterlands, Liebe des freien Manns Gründen den Herrscherthron Wie Fels im Meer! [Spaltenumbruch] Heilige Flamme, glüh, Glüh und erlösche nie Fürs Vaterland! Wir alle stehen dann Mutig sür einen Mann, Kämpfen und bluten gern Für Thron und Reich. , Handel und Wissenschaft Hebe mit Mut und Kraft Ihr Haupt empor! Krieger- und Heldentat Finde ihr Lorbeerblatt Treu aufgehoben dort An deinem Thron! [Ende Spaltensatz] 5. Sei, Friedrich Wilhelm, hier Lange der Preußen Zier, Des Landes Stolz! Jede geweihte Kunst Reise durch deine Gunst! Bürgerverdienst erwärm An deiner Brust! Die letzte Strophe wird jetzt gewöhnlich in folgender Fassung gesungen: Aur Geschichte der deutschen Nationalhymnen [Beginn Spaltensatz]
5. Tugend und Wissenschaft Hebe mit Mut und Kraft Ihr Haupt empor! Jede geweihte Kunst Reife durch deine Gunst, Jedes Verdienst erwarm An deiner Brust! 6. Dauernder stets zu blühn, Weh' unsre Flagge kühn Auf jedem Meer! Alles, was ehrenvoll Leitet zu Bürgerwohl, Umfasse Dania In ihrem Schoß! [Spaltenumbruch] Ha, wie so stolz und frei Schüttelt der nord'sche Leu Sein Mähnenhaar! Wirft über Land und Meer Flammenden Blick umher, Ob einer lüstern sei, Sich ihm zu nahm! . Heil dir, dem liebenden Herrscher des Vaterlands! Heil, Christian, dir! Fühl in des Thrones Glanz Die hohe Wonne ganz, Vater des Volks zu sein! Heil, Christian, dir! [Ende Spaltensatz] Diese vortreffliche Hymne, die merkwürdigerweise in Schleswig-Holstein [Beginn Spaltensatz]
Heil dir im Siegerkranz, Herrscher des Vaterlands, Heil, König, dir! Fühl in des Thrones Glanz Die hohe Wonne ganz, Liebling des Volks zu sein! Heil, Herrscher, dir! 2,Nicht Ross', nicht Reisige Sichern die steile Höh, Wo Fürsten stehn! Liebe des Vaterlands, Liebe des freien Manns Gründen den Herrscherthron Wie Fels im Meer! [Spaltenumbruch] Heilige Flamme, glüh, Glüh und erlösche nie Fürs Vaterland! Wir alle stehen dann Mutig sür einen Mann, Kämpfen und bluten gern Für Thron und Reich. , Handel und Wissenschaft Hebe mit Mut und Kraft Ihr Haupt empor! Krieger- und Heldentat Finde ihr Lorbeerblatt Treu aufgehoben dort An deinem Thron! [Ende Spaltensatz] 5. Sei, Friedrich Wilhelm, hier Lange der Preußen Zier, Des Landes Stolz! Jede geweihte Kunst Reise durch deine Gunst! Bürgerverdienst erwärm An deiner Brust! Die letzte Strophe wird jetzt gewöhnlich in folgender Fassung gesungen: <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0715" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/295132"/> <fw type="header" place="top"> Aur Geschichte der deutschen Nationalhymnen</fw><lb/> <lg xml:id="POEMID_43" type="poem"> <l><cb type="start"/> 5. Tugend und Wissenschaft<lb/> Hebe mit Mut und Kraft<lb/> Ihr Haupt empor!<lb/> Jede geweihte Kunst<lb/> Reife durch deine Gunst,<lb/> Jedes Verdienst erwarm<lb/> An deiner Brust! 6. Dauernder stets zu blühn,<lb/> Weh' unsre Flagge kühn<lb/> Auf jedem Meer!<lb/> Alles, was ehrenvoll<lb/> Leitet zu Bürgerwohl,<lb/> Umfasse Dania<lb/> In ihrem Schoß! <cb/> Ha, wie so stolz und frei<lb/> Schüttelt der nord'sche Leu<lb/> Sein Mähnenhaar!<lb/> Wirft über Land und Meer<lb/> Flammenden Blick umher,<lb/> Ob einer lüstern sei,<lb/> Sich ihm zu nahm! . Heil dir, dem liebenden<lb/> Herrscher des Vaterlands!<lb/> Heil, Christian, dir!<lb/> Fühl in des Thrones Glanz<lb/> Die hohe Wonne ganz,<lb/> Vater des Volks zu sein!<lb/> Heil, Christian, dir! <cb type="end"/> </l> </lg><lb/> <p xml:id="ID_3401"> Diese vortreffliche Hymne, die merkwürdigerweise in Schleswig-Holstein<lb/> bald in Vergessenheit geraten ist, wurde 1793 durch den Lübecker Dr. jur.<lb/> Balthasar Gerhard Schumacher nach Preußen verpflanzt. Schumacher hatte<lb/> die edle Dreistigkeit, das Harriessche Dänenlied unter seinem eignen Namen als<lb/> „Berliner Volksgesang" in der ehemaligen Spenerschen Zeitung zu Berlin am<lb/> 17. Dezember 1793 zu veröffentlichen. Der Text dieser Kompilation war<lb/> folgender:</p><lb/> <lg xml:id="POEMID_44" type="poem"> <l><cb type="start"/> Heil dir im Siegerkranz,<lb/> Herrscher des Vaterlands,<lb/> Heil, König, dir!<lb/> Fühl in des Thrones Glanz<lb/> Die hohe Wonne ganz,<lb/> Liebling des Volks zu sein!<lb/> Heil, Herrscher, dir! 2,Nicht Ross', nicht Reisige<lb/> Sichern die steile Höh,<lb/> Wo Fürsten stehn!<lb/> Liebe des Vaterlands,<lb/> Liebe des freien Manns<lb/> Gründen den Herrscherthron<lb/> Wie Fels im Meer! <cb/> Heilige Flamme, glüh,<lb/> Glüh und erlösche nie<lb/> Fürs Vaterland!<lb/> Wir alle stehen dann<lb/> Mutig sür einen Mann,<lb/> Kämpfen und bluten gern<lb/> Für Thron und Reich. , Handel und Wissenschaft<lb/> Hebe mit Mut und Kraft<lb/> Ihr Haupt empor!<lb/> Krieger- und Heldentat<lb/> Finde ihr Lorbeerblatt<lb/> Treu aufgehoben dort<lb/> An deinem Thron! <cb type="end"/> </l> </lg><lb/> <lg xml:id="POEMID_45" type="poem"> <l> 5. Sei, Friedrich Wilhelm, hier<lb/> Lange der Preußen Zier,<lb/> Des Landes Stolz!<lb/> Jede geweihte Kunst<lb/> Reise durch deine Gunst!<lb/> Bürgerverdienst erwärm<lb/> An deiner Brust!</l> </lg><lb/> <p xml:id="ID_3402"> Die letzte Strophe wird jetzt gewöhnlich in folgender Fassung gesungen:</p><lb/> <lg xml:id="POEMID_46" type="poem"> <l/> </lg><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0715]
Aur Geschichte der deutschen Nationalhymnen
5. Tugend und Wissenschaft
Hebe mit Mut und Kraft
Ihr Haupt empor!
Jede geweihte Kunst
Reife durch deine Gunst,
Jedes Verdienst erwarm
An deiner Brust! 6. Dauernder stets zu blühn,
Weh' unsre Flagge kühn
Auf jedem Meer!
Alles, was ehrenvoll
Leitet zu Bürgerwohl,
Umfasse Dania
In ihrem Schoß!
Ha, wie so stolz und frei
Schüttelt der nord'sche Leu
Sein Mähnenhaar!
Wirft über Land und Meer
Flammenden Blick umher,
Ob einer lüstern sei,
Sich ihm zu nahm! . Heil dir, dem liebenden
Herrscher des Vaterlands!
Heil, Christian, dir!
Fühl in des Thrones Glanz
Die hohe Wonne ganz,
Vater des Volks zu sein!
Heil, Christian, dir!
Diese vortreffliche Hymne, die merkwürdigerweise in Schleswig-Holstein
bald in Vergessenheit geraten ist, wurde 1793 durch den Lübecker Dr. jur.
Balthasar Gerhard Schumacher nach Preußen verpflanzt. Schumacher hatte
die edle Dreistigkeit, das Harriessche Dänenlied unter seinem eignen Namen als
„Berliner Volksgesang" in der ehemaligen Spenerschen Zeitung zu Berlin am
17. Dezember 1793 zu veröffentlichen. Der Text dieser Kompilation war
folgender:
Heil dir im Siegerkranz,
Herrscher des Vaterlands,
Heil, König, dir!
Fühl in des Thrones Glanz
Die hohe Wonne ganz,
Liebling des Volks zu sein!
Heil, Herrscher, dir! 2,Nicht Ross', nicht Reisige
Sichern die steile Höh,
Wo Fürsten stehn!
Liebe des Vaterlands,
Liebe des freien Manns
Gründen den Herrscherthron
Wie Fels im Meer!
Heilige Flamme, glüh,
Glüh und erlösche nie
Fürs Vaterland!
Wir alle stehen dann
Mutig sür einen Mann,
Kämpfen und bluten gern
Für Thron und Reich. , Handel und Wissenschaft
Hebe mit Mut und Kraft
Ihr Haupt empor!
Krieger- und Heldentat
Finde ihr Lorbeerblatt
Treu aufgehoben dort
An deinem Thron!
5. Sei, Friedrich Wilhelm, hier
Lange der Preußen Zier,
Des Landes Stolz!
Jede geweihte Kunst
Reise durch deine Gunst!
Bürgerverdienst erwärm
An deiner Brust!
Die letzte Strophe wird jetzt gewöhnlich in folgender Fassung gesungen:
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |