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Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Drittes Vierteljahr.

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allem die Einwirkung des Bodens auf den Menschen und auf seine geschichtliche Ent¬
wicklung, wie die des Menschen auf den von ihm benutzten und bearbeiteten Boden
möglichst klar herauszuarbeiten. Für den landschaftlichen Charakter und die land¬
schaftliche Schönheit hatte er ein offnes Auge; in seiner letzten Zeit beschäftigte ihn
besonders die Darstellung der Landschaft und des Wolkenhimmels in der Dichtung
und in der Kunst. Wie auf hoher Warte stehend übersah er mit freiem, un¬
befangnen, maßvollen, echt humanen Urteil alle Erscheinungen des Völkerlebens.

Ihm galt die Menschheit als eine große Einheit, die im Laufe der Jahr¬
tausende von den Einflüssen des Bodens, des Klimas und historischer Schicksale
differenziert worden sei, aber nicht aufhöre, eine Einheit zu bilden, und nur ver-
schiedne Grade der Kultur wollte er anerkennen, den Unterschied zwischen Kultur¬
völkern und kulturlosen Völkern wollte er nicht gelten lassen, und von dem Hoch¬
mut der weißen Rasse als der von jeher und für alle Zukunft bevorzugten und
zur Herrschaft berufnen war er weit entfernt; sein Interesse war für alle Zweige
der Menschheit gleichgroß, wer weiß es denn, ob nicht die jüngsten Ereignisse in
Ostasien eine Reaktion der farbigen Rassen gegen die Vorherrschaft der weißen Rasse
einleiten? Er selbst hat gelegentlich den russisch-japanischen Krieg als den wichtigsten
bezeichnet, der seit Jahrhunderten geführt worden sei. Auch den verschtednen
Staatsformen stand er völlig unbefangen gegenüber. Für Deutschland war er
Monarchist durch und durch; von den politischen Parteien hielt er wenig, am
wenigsten wollte er sich einer von ihnen anschließen. Die Entwicklung Deutsch¬
lands zur Weltmacht begleitete er mit warmer Teilnahme und klarem, besonnenen
Urteil, aber mit bescheidnen Hoffnungen, denn er sah in dem Charakter des deutschen
Volkes manche Eigenschaften, die seiner politischen Größe hindernd im Wege stehn.
Diese Humanität seines Urteils und seines Wesens hing aber aufs engste mit seiner
religiösen Überzeugung zusammen. Friedrich Ratzel war ein tief religiöser Mensch,
ein ehrlicher, überzeugter Christ, nur daß er sich auch den Konfessionen gegenüber
dasselbe unbefangne Urteil wahrte wie gegenüber den Rassen und Völkern. Sie
waren ihm historisch gewordne, also berechtigte Ausprägungen des Christentums,
nichts mehr, nichts weniger, Gestaltungen, die sich gegenseitig ertragen, würdigen
und ergänzen mußten, wie in seinem eignen Hause. Nichts war ihm deshalb
widerwärtiger als konfessionelle Einseitigkeit, geschweige denn konfessioneller Hader.
Er dachte sehr hoch von seiner Wissenschaft und seinem akademischen Beruf, aber
von sich selbst sehr bescheiden; nichts lag ihm ferner als akademischer Hochmut und
wissenschaftliche Unfehlbarkeit.

So hat er in seiner schlichten, ernsten, warmen, vornehmen Männlichkeit,
seinem klaren Urteil, seinem reichen Wissen viele Jahre lang auch an den Grenz¬
boten mitgearbeitet, nicht nur als Verfasser so mancher Artikel, sondern auch an¬
regend und beratend in freundschaftlichem Gespräch bei ungezwungnem, geselligem
Beisammensein wie auf Spaziergängen in der Umgebung Leipzigs, deren eigen¬
tümliche Reize er ebenso zu würdigen wußte wie die Majestät des Hochgebirges.
Nun ist auch sein Platz leer, wie schon so mancher andre leer geworden ist in
diesem Kreise, und die Grenzboten können ihm zu seinem sechzigsten Geburtstage,
den er in seinem schlichten Landhause am Starnberger See im Kreise der Seinen
und im Frieden der Ferien zu feiern gedachte, statt eines Glückwunsches auf den
Gabentisch nur dieses schlichte Gedenkblatt auf das frische Grab legen. Wo es
ihm am wohlsten und heimatlichsten war, am blauen See, am Fuße der geliebten
Berge, unter hohen, alten Bäumen und unter dem wechselvollen Himmel des
Alpenvorlandes hat er seine letzte Ruhestätte gefunden. Unter uns aber wird er un¬
vergessen bleiben.


Giro "aemmel


Grenzboten UI 1904
Friedrich Ratzel f

allem die Einwirkung des Bodens auf den Menschen und auf seine geschichtliche Ent¬
wicklung, wie die des Menschen auf den von ihm benutzten und bearbeiteten Boden
möglichst klar herauszuarbeiten. Für den landschaftlichen Charakter und die land¬
schaftliche Schönheit hatte er ein offnes Auge; in seiner letzten Zeit beschäftigte ihn
besonders die Darstellung der Landschaft und des Wolkenhimmels in der Dichtung
und in der Kunst. Wie auf hoher Warte stehend übersah er mit freiem, un¬
befangnen, maßvollen, echt humanen Urteil alle Erscheinungen des Völkerlebens.

Ihm galt die Menschheit als eine große Einheit, die im Laufe der Jahr¬
tausende von den Einflüssen des Bodens, des Klimas und historischer Schicksale
differenziert worden sei, aber nicht aufhöre, eine Einheit zu bilden, und nur ver-
schiedne Grade der Kultur wollte er anerkennen, den Unterschied zwischen Kultur¬
völkern und kulturlosen Völkern wollte er nicht gelten lassen, und von dem Hoch¬
mut der weißen Rasse als der von jeher und für alle Zukunft bevorzugten und
zur Herrschaft berufnen war er weit entfernt; sein Interesse war für alle Zweige
der Menschheit gleichgroß, wer weiß es denn, ob nicht die jüngsten Ereignisse in
Ostasien eine Reaktion der farbigen Rassen gegen die Vorherrschaft der weißen Rasse
einleiten? Er selbst hat gelegentlich den russisch-japanischen Krieg als den wichtigsten
bezeichnet, der seit Jahrhunderten geführt worden sei. Auch den verschtednen
Staatsformen stand er völlig unbefangen gegenüber. Für Deutschland war er
Monarchist durch und durch; von den politischen Parteien hielt er wenig, am
wenigsten wollte er sich einer von ihnen anschließen. Die Entwicklung Deutsch¬
lands zur Weltmacht begleitete er mit warmer Teilnahme und klarem, besonnenen
Urteil, aber mit bescheidnen Hoffnungen, denn er sah in dem Charakter des deutschen
Volkes manche Eigenschaften, die seiner politischen Größe hindernd im Wege stehn.
Diese Humanität seines Urteils und seines Wesens hing aber aufs engste mit seiner
religiösen Überzeugung zusammen. Friedrich Ratzel war ein tief religiöser Mensch,
ein ehrlicher, überzeugter Christ, nur daß er sich auch den Konfessionen gegenüber
dasselbe unbefangne Urteil wahrte wie gegenüber den Rassen und Völkern. Sie
waren ihm historisch gewordne, also berechtigte Ausprägungen des Christentums,
nichts mehr, nichts weniger, Gestaltungen, die sich gegenseitig ertragen, würdigen
und ergänzen mußten, wie in seinem eignen Hause. Nichts war ihm deshalb
widerwärtiger als konfessionelle Einseitigkeit, geschweige denn konfessioneller Hader.
Er dachte sehr hoch von seiner Wissenschaft und seinem akademischen Beruf, aber
von sich selbst sehr bescheiden; nichts lag ihm ferner als akademischer Hochmut und
wissenschaftliche Unfehlbarkeit.

So hat er in seiner schlichten, ernsten, warmen, vornehmen Männlichkeit,
seinem klaren Urteil, seinem reichen Wissen viele Jahre lang auch an den Grenz¬
boten mitgearbeitet, nicht nur als Verfasser so mancher Artikel, sondern auch an¬
regend und beratend in freundschaftlichem Gespräch bei ungezwungnem, geselligem
Beisammensein wie auf Spaziergängen in der Umgebung Leipzigs, deren eigen¬
tümliche Reize er ebenso zu würdigen wußte wie die Majestät des Hochgebirges.
Nun ist auch sein Platz leer, wie schon so mancher andre leer geworden ist in
diesem Kreise, und die Grenzboten können ihm zu seinem sechzigsten Geburtstage,
den er in seinem schlichten Landhause am Starnberger See im Kreise der Seinen
und im Frieden der Ferien zu feiern gedachte, statt eines Glückwunsches auf den
Gabentisch nur dieses schlichte Gedenkblatt auf das frische Grab legen. Wo es
ihm am wohlsten und heimatlichsten war, am blauen See, am Fuße der geliebten
Berge, unter hohen, alten Bäumen und unter dem wechselvollen Himmel des
Alpenvorlandes hat er seine letzte Ruhestätte gefunden. Unter uns aber wird er un¬
vergessen bleiben.


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Grenzboten UI 1904
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[0429] Friedrich Ratzel f allem die Einwirkung des Bodens auf den Menschen und auf seine geschichtliche Ent¬ wicklung, wie die des Menschen auf den von ihm benutzten und bearbeiteten Boden möglichst klar herauszuarbeiten. Für den landschaftlichen Charakter und die land¬ schaftliche Schönheit hatte er ein offnes Auge; in seiner letzten Zeit beschäftigte ihn besonders die Darstellung der Landschaft und des Wolkenhimmels in der Dichtung und in der Kunst. Wie auf hoher Warte stehend übersah er mit freiem, un¬ befangnen, maßvollen, echt humanen Urteil alle Erscheinungen des Völkerlebens. Ihm galt die Menschheit als eine große Einheit, die im Laufe der Jahr¬ tausende von den Einflüssen des Bodens, des Klimas und historischer Schicksale differenziert worden sei, aber nicht aufhöre, eine Einheit zu bilden, und nur ver- schiedne Grade der Kultur wollte er anerkennen, den Unterschied zwischen Kultur¬ völkern und kulturlosen Völkern wollte er nicht gelten lassen, und von dem Hoch¬ mut der weißen Rasse als der von jeher und für alle Zukunft bevorzugten und zur Herrschaft berufnen war er weit entfernt; sein Interesse war für alle Zweige der Menschheit gleichgroß, wer weiß es denn, ob nicht die jüngsten Ereignisse in Ostasien eine Reaktion der farbigen Rassen gegen die Vorherrschaft der weißen Rasse einleiten? Er selbst hat gelegentlich den russisch-japanischen Krieg als den wichtigsten bezeichnet, der seit Jahrhunderten geführt worden sei. Auch den verschtednen Staatsformen stand er völlig unbefangen gegenüber. Für Deutschland war er Monarchist durch und durch; von den politischen Parteien hielt er wenig, am wenigsten wollte er sich einer von ihnen anschließen. Die Entwicklung Deutsch¬ lands zur Weltmacht begleitete er mit warmer Teilnahme und klarem, besonnenen Urteil, aber mit bescheidnen Hoffnungen, denn er sah in dem Charakter des deutschen Volkes manche Eigenschaften, die seiner politischen Größe hindernd im Wege stehn. Diese Humanität seines Urteils und seines Wesens hing aber aufs engste mit seiner religiösen Überzeugung zusammen. Friedrich Ratzel war ein tief religiöser Mensch, ein ehrlicher, überzeugter Christ, nur daß er sich auch den Konfessionen gegenüber dasselbe unbefangne Urteil wahrte wie gegenüber den Rassen und Völkern. Sie waren ihm historisch gewordne, also berechtigte Ausprägungen des Christentums, nichts mehr, nichts weniger, Gestaltungen, die sich gegenseitig ertragen, würdigen und ergänzen mußten, wie in seinem eignen Hause. Nichts war ihm deshalb widerwärtiger als konfessionelle Einseitigkeit, geschweige denn konfessioneller Hader. Er dachte sehr hoch von seiner Wissenschaft und seinem akademischen Beruf, aber von sich selbst sehr bescheiden; nichts lag ihm ferner als akademischer Hochmut und wissenschaftliche Unfehlbarkeit. So hat er in seiner schlichten, ernsten, warmen, vornehmen Männlichkeit, seinem klaren Urteil, seinem reichen Wissen viele Jahre lang auch an den Grenz¬ boten mitgearbeitet, nicht nur als Verfasser so mancher Artikel, sondern auch an¬ regend und beratend in freundschaftlichem Gespräch bei ungezwungnem, geselligem Beisammensein wie auf Spaziergängen in der Umgebung Leipzigs, deren eigen¬ tümliche Reize er ebenso zu würdigen wußte wie die Majestät des Hochgebirges. Nun ist auch sein Platz leer, wie schon so mancher andre leer geworden ist in diesem Kreise, und die Grenzboten können ihm zu seinem sechzigsten Geburtstage, den er in seinem schlichten Landhause am Starnberger See im Kreise der Seinen und im Frieden der Ferien zu feiern gedachte, statt eines Glückwunsches auf den Gabentisch nur dieses schlichte Gedenkblatt auf das frische Grab legen. Wo es ihm am wohlsten und heimatlichsten war, am blauen See, am Fuße der geliebten Berge, unter hohen, alten Bäumen und unter dem wechselvollen Himmel des Alpenvorlandes hat er seine letzte Ruhestätte gefunden. Unter uns aber wird er un¬ vergessen bleiben. Giro «aemmel Grenzboten UI 1904

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_294416/429>, abgerufen am 23.07.2024.