Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Drittes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Die kleine lNarica und ihr Gemahl

Zeltdach über den ganzen Balkon gespannt; trotzdem war es jetzt in der Mittag-
stunde sehr warm da draußen, und weder im Garten noch auf der Straße sah man
einen einzigen Menschen.

Don Francisco war jetzt fast fünf Wochen lang krank gewesen, aber noch
war der Marquis von Santa Cruz nicht nach Paris gelangt, um sich nach seinem
Sohn umzusehen. Der junge Mann fragte allerdings zuweilen nach seinem Vater,
aber ohne Ungeduld. Er wußte ja sehr wohl, daß eine solche Reise lange währte,
und er entsann sich, wie unendlich lang sie ihm im vorigen Jahr in der Sommer-
Wärme vorgekommen war, als er zusammen mit seiner kleinen Gemahlin deren
Eltern nach Paris begleitete. Von Madrid waren sie zuerst durch Lerma, des
Herzogs von Jnfantado eigne Stadt, gereist, dann durch Burgos und Miranda
de Ebro. In der Provinz Alava, woher die Familie Mendaza, die ursprünglich
das Herzogtum Jnfantado besessen hatte, stammte, hatten Deputationen mehrerer
Städte die reisenden Granden besucht und sie lange zurückgehalten. . . Dann war
da Jruu, Bayonne, Orthey, Pan, Tarbes, Toulouse Carcassonne, Montpellier, Nimes,
Valence und Lyon -- er erinnerte sich noch ganz genau der Namen, die zu erlernen
ihm damals Mühe gemacht hatte. Dann war die Reise dnrch Macon, Chalons, Dijon,
Sens und Fvntainebleciu gegangen . . . Sie hatte fast zwei Monate gewährt.

Aber wenn sein Vater nun wußte, daß sein einziger Sohn so krank war,
konnte er sie vielleicht in etwas kürzerer Zeit zurücklegen. . . Don Francisco saß
eine Weile da und grübelte ein wenig darüber, aber er war nicht sonderlich be¬
wandert in der Geographie; er wußte nur, daß die Wege in Spanien und Frankreich
sehr schlecht waren, und der Marquis von Santa Cruz mußte natürlich mit all
dem Pomp reisen, der sich für ein so hohes Mitglied der Grandezza geziemt --
es schickte sich nicht für ihn, mit PostPferden und von einem oder ein paar Reit¬
knechten begleitet zu fahren.

Don Francisco seufzte ungeduldig. Er sehnte sich Wohl nach dem Vater, aber
vor allem sehnte er sich danach heimzukommen, heim, nach El Viso.

Er schloß die Augen, und so deutlich, als wäre es die Wirklichkeit selbst ge¬
wesen, sah er das große viereckige Gebäude, uralt und sehr verwittert, das Portal
mit den verblaßten Freskogemälden, die freiliegende breite steinerne Treppe mit
allen den Wappenschildern: denen der Bcizans, der Egmonts, Palafox, Siloah . . .
seine eignen Zimmer in dem nördlichen Giebel mit der Aussicht über die Ebne
und die Stadt El Viso und das niedrige kleine Kloster Santa Clara . . .

Um Gottes willen, Frasquito! sagte eine starke und freundliche Stimme
gerade über ihm. So sitze doch uicht da und stirb, ehe Santa Cruz kommt.

Don Francisco öffnete die Augen und sah ernsthaft gleichgiltig auf in Prinz
Emanuels frisches, rotes Gesicht.

Salm zog ein seidnes Taschentuch hervor und trocknete seine schweißbe¬
deckte Stirn.

Ich komme von draußen, vom Lande, sagte er. Von Madame de Bouillon,
und er lächelte offen, fröhlich, das Glück in den Augen.

Mcmolito, sagte der junge Mann nach einer langen Pause, während deren
der Prinz von Salm bekümmert darüber nachgedacht hatte, ob Frasquito über¬
haupt etwas von dem gehört habe, was er gesagt hatte. Willst du mir einen
großen Gefallen tun?

Gern! murmelte der andre. Alles, was du willst. Er setzte sich auf einen
kleinen Sessel, der an der andern Seite des niedrigen Marmortisches stand, wo
ein Glas Orangenlimonade zu stehn und ein paar Bücher zu liegen pflegten.

Es ist nur ein kleiner Brief, den ich gern geschrieben haben möchte, sagte
der Marquis langsamer, halb zögernd -- aber ich wollte ihn gern expediert haben,
ehe mein Vater kommt, und Viera will ich nicht darum bitten... Er... es
würde nicht richtig von mir sein, fügte er mit Nachdruck hinzu, denn er steht ja
in Santa Cruzens Brot.


Die kleine lNarica und ihr Gemahl

Zeltdach über den ganzen Balkon gespannt; trotzdem war es jetzt in der Mittag-
stunde sehr warm da draußen, und weder im Garten noch auf der Straße sah man
einen einzigen Menschen.

Don Francisco war jetzt fast fünf Wochen lang krank gewesen, aber noch
war der Marquis von Santa Cruz nicht nach Paris gelangt, um sich nach seinem
Sohn umzusehen. Der junge Mann fragte allerdings zuweilen nach seinem Vater,
aber ohne Ungeduld. Er wußte ja sehr wohl, daß eine solche Reise lange währte,
und er entsann sich, wie unendlich lang sie ihm im vorigen Jahr in der Sommer-
Wärme vorgekommen war, als er zusammen mit seiner kleinen Gemahlin deren
Eltern nach Paris begleitete. Von Madrid waren sie zuerst durch Lerma, des
Herzogs von Jnfantado eigne Stadt, gereist, dann durch Burgos und Miranda
de Ebro. In der Provinz Alava, woher die Familie Mendaza, die ursprünglich
das Herzogtum Jnfantado besessen hatte, stammte, hatten Deputationen mehrerer
Städte die reisenden Granden besucht und sie lange zurückgehalten. . . Dann war
da Jruu, Bayonne, Orthey, Pan, Tarbes, Toulouse Carcassonne, Montpellier, Nimes,
Valence und Lyon — er erinnerte sich noch ganz genau der Namen, die zu erlernen
ihm damals Mühe gemacht hatte. Dann war die Reise dnrch Macon, Chalons, Dijon,
Sens und Fvntainebleciu gegangen . . . Sie hatte fast zwei Monate gewährt.

Aber wenn sein Vater nun wußte, daß sein einziger Sohn so krank war,
konnte er sie vielleicht in etwas kürzerer Zeit zurücklegen. . . Don Francisco saß
eine Weile da und grübelte ein wenig darüber, aber er war nicht sonderlich be¬
wandert in der Geographie; er wußte nur, daß die Wege in Spanien und Frankreich
sehr schlecht waren, und der Marquis von Santa Cruz mußte natürlich mit all
dem Pomp reisen, der sich für ein so hohes Mitglied der Grandezza geziemt —
es schickte sich nicht für ihn, mit PostPferden und von einem oder ein paar Reit¬
knechten begleitet zu fahren.

Don Francisco seufzte ungeduldig. Er sehnte sich Wohl nach dem Vater, aber
vor allem sehnte er sich danach heimzukommen, heim, nach El Viso.

Er schloß die Augen, und so deutlich, als wäre es die Wirklichkeit selbst ge¬
wesen, sah er das große viereckige Gebäude, uralt und sehr verwittert, das Portal
mit den verblaßten Freskogemälden, die freiliegende breite steinerne Treppe mit
allen den Wappenschildern: denen der Bcizans, der Egmonts, Palafox, Siloah . . .
seine eignen Zimmer in dem nördlichen Giebel mit der Aussicht über die Ebne
und die Stadt El Viso und das niedrige kleine Kloster Santa Clara . . .

Um Gottes willen, Frasquito! sagte eine starke und freundliche Stimme
gerade über ihm. So sitze doch uicht da und stirb, ehe Santa Cruz kommt.

Don Francisco öffnete die Augen und sah ernsthaft gleichgiltig auf in Prinz
Emanuels frisches, rotes Gesicht.

Salm zog ein seidnes Taschentuch hervor und trocknete seine schweißbe¬
deckte Stirn.

Ich komme von draußen, vom Lande, sagte er. Von Madame de Bouillon,
und er lächelte offen, fröhlich, das Glück in den Augen.

Mcmolito, sagte der junge Mann nach einer langen Pause, während deren
der Prinz von Salm bekümmert darüber nachgedacht hatte, ob Frasquito über¬
haupt etwas von dem gehört habe, was er gesagt hatte. Willst du mir einen
großen Gefallen tun?

Gern! murmelte der andre. Alles, was du willst. Er setzte sich auf einen
kleinen Sessel, der an der andern Seite des niedrigen Marmortisches stand, wo
ein Glas Orangenlimonade zu stehn und ein paar Bücher zu liegen pflegten.

Es ist nur ein kleiner Brief, den ich gern geschrieben haben möchte, sagte
der Marquis langsamer, halb zögernd — aber ich wollte ihn gern expediert haben,
ehe mein Vater kommt, und Viera will ich nicht darum bitten... Er... es
würde nicht richtig von mir sein, fügte er mit Nachdruck hinzu, denn er steht ja
in Santa Cruzens Brot.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0176" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/294593"/>
            <fw type="header" place="top"> Die kleine lNarica und ihr Gemahl</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_686" prev="#ID_685"> Zeltdach über den ganzen Balkon gespannt; trotzdem war es jetzt in der Mittag-<lb/>
stunde sehr warm da draußen, und weder im Garten noch auf der Straße sah man<lb/>
einen einzigen Menschen.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_687"> Don Francisco war jetzt fast fünf Wochen lang krank gewesen, aber noch<lb/>
war der Marquis von Santa Cruz nicht nach Paris gelangt, um sich nach seinem<lb/>
Sohn umzusehen. Der junge Mann fragte allerdings zuweilen nach seinem Vater,<lb/>
aber ohne Ungeduld. Er wußte ja sehr wohl, daß eine solche Reise lange währte,<lb/>
und er entsann sich, wie unendlich lang sie ihm im vorigen Jahr in der Sommer-<lb/>
Wärme vorgekommen war, als er zusammen mit seiner kleinen Gemahlin deren<lb/>
Eltern nach Paris begleitete. Von Madrid waren sie zuerst durch Lerma, des<lb/>
Herzogs von Jnfantado eigne Stadt, gereist, dann durch Burgos und Miranda<lb/>
de Ebro. In der Provinz Alava, woher die Familie Mendaza, die ursprünglich<lb/>
das Herzogtum Jnfantado besessen hatte, stammte, hatten Deputationen mehrerer<lb/>
Städte die reisenden Granden besucht und sie lange zurückgehalten. . . Dann war<lb/>
da Jruu, Bayonne, Orthey, Pan, Tarbes, Toulouse Carcassonne, Montpellier, Nimes,<lb/>
Valence und Lyon &#x2014; er erinnerte sich noch ganz genau der Namen, die zu erlernen<lb/>
ihm damals Mühe gemacht hatte. Dann war die Reise dnrch Macon, Chalons, Dijon,<lb/>
Sens und Fvntainebleciu gegangen . . . Sie hatte fast zwei Monate gewährt.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_688"> Aber wenn sein Vater nun wußte, daß sein einziger Sohn so krank war,<lb/>
konnte er sie vielleicht in etwas kürzerer Zeit zurücklegen. . . Don Francisco saß<lb/>
eine Weile da und grübelte ein wenig darüber, aber er war nicht sonderlich be¬<lb/>
wandert in der Geographie; er wußte nur, daß die Wege in Spanien und Frankreich<lb/>
sehr schlecht waren, und der Marquis von Santa Cruz mußte natürlich mit all<lb/>
dem Pomp reisen, der sich für ein so hohes Mitglied der Grandezza geziemt &#x2014;<lb/>
es schickte sich nicht für ihn, mit PostPferden und von einem oder ein paar Reit¬<lb/>
knechten begleitet zu fahren.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_689"> Don Francisco seufzte ungeduldig. Er sehnte sich Wohl nach dem Vater, aber<lb/>
vor allem sehnte er sich danach heimzukommen, heim, nach El Viso.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_690"> Er schloß die Augen, und so deutlich, als wäre es die Wirklichkeit selbst ge¬<lb/>
wesen, sah er das große viereckige Gebäude, uralt und sehr verwittert, das Portal<lb/>
mit den verblaßten Freskogemälden, die freiliegende breite steinerne Treppe mit<lb/>
allen den Wappenschildern: denen der Bcizans, der Egmonts, Palafox, Siloah . . .<lb/>
seine eignen Zimmer in dem nördlichen Giebel mit der Aussicht über die Ebne<lb/>
und die Stadt El Viso und das niedrige kleine Kloster Santa Clara . . .</p><lb/>
            <p xml:id="ID_691"> Um Gottes willen, Frasquito! sagte eine starke und freundliche Stimme<lb/>
gerade über ihm.  So sitze doch uicht da und stirb, ehe Santa Cruz kommt.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_692"> Don Francisco öffnete die Augen und sah ernsthaft gleichgiltig auf in Prinz<lb/>
Emanuels frisches, rotes Gesicht.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_693"> Salm zog ein seidnes Taschentuch hervor und trocknete seine schweißbe¬<lb/>
deckte Stirn.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_694"> Ich komme von draußen, vom Lande, sagte er. Von Madame de Bouillon,<lb/>
und er lächelte offen, fröhlich, das Glück in den Augen.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_695"> Mcmolito, sagte der junge Mann nach einer langen Pause, während deren<lb/>
der Prinz von Salm bekümmert darüber nachgedacht hatte, ob Frasquito über¬<lb/>
haupt etwas von dem gehört habe, was er gesagt hatte. Willst du mir einen<lb/>
großen Gefallen tun?</p><lb/>
            <p xml:id="ID_696"> Gern! murmelte der andre. Alles, was du willst. Er setzte sich auf einen<lb/>
kleinen Sessel, der an der andern Seite des niedrigen Marmortisches stand, wo<lb/>
ein Glas Orangenlimonade zu stehn und ein paar Bücher zu liegen pflegten.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_697"> Es ist nur ein kleiner Brief, den ich gern geschrieben haben möchte, sagte<lb/>
der Marquis langsamer, halb zögernd &#x2014; aber ich wollte ihn gern expediert haben,<lb/>
ehe mein Vater kommt, und Viera will ich nicht darum bitten... Er... es<lb/>
würde nicht richtig von mir sein, fügte er mit Nachdruck hinzu, denn er steht ja<lb/>
in Santa Cruzens Brot.</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0176] Die kleine lNarica und ihr Gemahl Zeltdach über den ganzen Balkon gespannt; trotzdem war es jetzt in der Mittag- stunde sehr warm da draußen, und weder im Garten noch auf der Straße sah man einen einzigen Menschen. Don Francisco war jetzt fast fünf Wochen lang krank gewesen, aber noch war der Marquis von Santa Cruz nicht nach Paris gelangt, um sich nach seinem Sohn umzusehen. Der junge Mann fragte allerdings zuweilen nach seinem Vater, aber ohne Ungeduld. Er wußte ja sehr wohl, daß eine solche Reise lange währte, und er entsann sich, wie unendlich lang sie ihm im vorigen Jahr in der Sommer- Wärme vorgekommen war, als er zusammen mit seiner kleinen Gemahlin deren Eltern nach Paris begleitete. Von Madrid waren sie zuerst durch Lerma, des Herzogs von Jnfantado eigne Stadt, gereist, dann durch Burgos und Miranda de Ebro. In der Provinz Alava, woher die Familie Mendaza, die ursprünglich das Herzogtum Jnfantado besessen hatte, stammte, hatten Deputationen mehrerer Städte die reisenden Granden besucht und sie lange zurückgehalten. . . Dann war da Jruu, Bayonne, Orthey, Pan, Tarbes, Toulouse Carcassonne, Montpellier, Nimes, Valence und Lyon — er erinnerte sich noch ganz genau der Namen, die zu erlernen ihm damals Mühe gemacht hatte. Dann war die Reise dnrch Macon, Chalons, Dijon, Sens und Fvntainebleciu gegangen . . . Sie hatte fast zwei Monate gewährt. Aber wenn sein Vater nun wußte, daß sein einziger Sohn so krank war, konnte er sie vielleicht in etwas kürzerer Zeit zurücklegen. . . Don Francisco saß eine Weile da und grübelte ein wenig darüber, aber er war nicht sonderlich be¬ wandert in der Geographie; er wußte nur, daß die Wege in Spanien und Frankreich sehr schlecht waren, und der Marquis von Santa Cruz mußte natürlich mit all dem Pomp reisen, der sich für ein so hohes Mitglied der Grandezza geziemt — es schickte sich nicht für ihn, mit PostPferden und von einem oder ein paar Reit¬ knechten begleitet zu fahren. Don Francisco seufzte ungeduldig. Er sehnte sich Wohl nach dem Vater, aber vor allem sehnte er sich danach heimzukommen, heim, nach El Viso. Er schloß die Augen, und so deutlich, als wäre es die Wirklichkeit selbst ge¬ wesen, sah er das große viereckige Gebäude, uralt und sehr verwittert, das Portal mit den verblaßten Freskogemälden, die freiliegende breite steinerne Treppe mit allen den Wappenschildern: denen der Bcizans, der Egmonts, Palafox, Siloah . . . seine eignen Zimmer in dem nördlichen Giebel mit der Aussicht über die Ebne und die Stadt El Viso und das niedrige kleine Kloster Santa Clara . . . Um Gottes willen, Frasquito! sagte eine starke und freundliche Stimme gerade über ihm. So sitze doch uicht da und stirb, ehe Santa Cruz kommt. Don Francisco öffnete die Augen und sah ernsthaft gleichgiltig auf in Prinz Emanuels frisches, rotes Gesicht. Salm zog ein seidnes Taschentuch hervor und trocknete seine schweißbe¬ deckte Stirn. Ich komme von draußen, vom Lande, sagte er. Von Madame de Bouillon, und er lächelte offen, fröhlich, das Glück in den Augen. Mcmolito, sagte der junge Mann nach einer langen Pause, während deren der Prinz von Salm bekümmert darüber nachgedacht hatte, ob Frasquito über¬ haupt etwas von dem gehört habe, was er gesagt hatte. Willst du mir einen großen Gefallen tun? Gern! murmelte der andre. Alles, was du willst. Er setzte sich auf einen kleinen Sessel, der an der andern Seite des niedrigen Marmortisches stand, wo ein Glas Orangenlimonade zu stehn und ein paar Bücher zu liegen pflegten. Es ist nur ein kleiner Brief, den ich gern geschrieben haben möchte, sagte der Marquis langsamer, halb zögernd — aber ich wollte ihn gern expediert haben, ehe mein Vater kommt, und Viera will ich nicht darum bitten... Er... es würde nicht richtig von mir sein, fügte er mit Nachdruck hinzu, denn er steht ja in Santa Cruzens Brot.

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_294416
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_294416/176
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_294416/176>, abgerufen am 23.07.2024.