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Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Zweites Vierteljahr.

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Der Mönch von lveinfelden

Welche Hofesleute? fragte der Burgherr. Ich weiß von keinen, gefangnen
Hofesleuten. ... >

Der Abgesandte musterte ihn mit argwöhnischen und ungläubigen Blicken. Ws
er aber sah,, daß Gyllis Antlitz seinen unbefangnen Ausdruck behielt, verlor er seine
Sicherheit.

!Herr, sagte er, Ihr stellt Euch, als wüßtet Jhrs nicht. Ihr habt sie fest¬
gesetzt. Habt gewißlich vermeint, sie hätten Euch Übles zufügen wollen. Aber ich
will Euch berichten, warum sie ins Burghaus gedrungen sind. Aus keiner andern
Ursache, denn aus christlichem Erbarmen mit dem Störzner, den Ihr erschossen habt.
Ist im Dorfe die Rede gegangen, Ihr hättet den Leichnam in den Keller gebracht,
ihn anderntags wie einen toten Hund oder wie ein gefallenes Vieh zu verscharren.
Da haben der Ströther und Winnemar vom Driesch und der Moses den Toten
heimlich holen wollen und find letzte Nacht durch das Loch hinuntergestiegen. Nun
kommt aber die nett und sagt, der Leichnam liege bei ihr in der Hütte.

Sie siud durch das Loch hinuntergestiegen? fragte der Burgherr, der zu ahnen
begann, wie die Dinge zusammenhingen. Durch das Loch, sagt Ihr, in den Keller?
Und sind nicht wieder hervorgekommen?

Girret nickte nur.

So kommt selbst mit und seht! gebot Gyllis, zog den Bauern ins Haus und
verschloß die Tür. Sie gingen die Kellertreppe hinab, betraten das Holzgewölbe
und fanden die drei Leichen, die mit krampfhaft gekrümmten Gliedern und blau¬
roten Gesichtern auf der Strohschütte lagen.

Girret beugte sich über den ihm zunächst liegenden Körper und rüttelte ihn bei
den Schultern.

Gebt Euch keine Mühe, sagte der Burgherr, die schlafen fest, die weckt keiner
aus. Und hier? fuhr er, auf die Äxte weisend, fort, die haben sie auch Wohl nur
aus christlichem Erbarmen mit sich geführt?

Girret überhörte den bittern Hohn, der aus Gyllis Worten klang, und machte
über jeder der Leichen das Kreuzeszeichen.

Gottes Mühlen mahlen schnell, bemerkte der Burgherr, und bisweilen geschieht
es, daß die Strafe dem Frevel voraneilt. Die Leute, die daliegen, waren gesonnen,
wich mit ihren Äxten zu erschlagen, aber Gottes Finger hat sie angerührt, ehe sie
den Arm wider mich erheben konnten.

Er sprach es langsam und feierlich, und seine Gestalt schien in dem dämmrigen
Raume zu wachsen. Der Bauer, der beim Anblick der Leichen schon ein gut Teil
seiner Gemessenheit eingebüßt hatte, verlor nun auch den Rest seiner Fassung.

Herr, laßt mich hinaus! bat er, laßt Euch an den dreien da genügen. Vom
Wawernerbe hat keiner den Wildbann und die Fischgerechtigkeit angetastet.

Er fürchtete offenbar, daß das Strafgericht, das über die Bauerschaft herein¬
zubrechen drohte, auch ihn, einen der wenigen Gerechten in dem Gomorrha der
Eifel, treffen könnte.

Gyllis maß den Verzagten mit einem Blicke voller Verachtung.

Greift zu! sagte er, auf die Leichen deutend. Und während er selbst den toten
Ströther unter die Arme packte, faßte Girret die Füße des Leichnams und folgte
dem Gestrengen mit der unheimlichen Last auf den Hof. Dann gingen sie wieder
ins Haus zurück, die beiden andern Toten auch zu holen.

Die Bauern, die in einiger Entfernung auf die Rückkunft ihres Abgesandten
gewartet hatten, drängten sich jetzt durch das Hoftor und starrten entsetzt die Leiche
Als Gyllis und Girret die zweite danebenlegten, wichen die Zuschauer bis
Sum Tore zurück, sammelten sich aber sogleich wieder, als die beiden Männer zum
drittenmal im Hause verschwanden.

Man sieht keine Wunde und keine Beule, bemerkte Theis, nachdem er die Toten
genau betrachtet hatte. Was folget daraus? Daß der Teufel ihnen mit eigner Hand
den Hals umgedreht hat! Hab ichs nicht gleich gesagt: der Handel läuft nicht gut ab? ^


Grenzboten II 1904 63
Der Mönch von lveinfelden

Welche Hofesleute? fragte der Burgherr. Ich weiß von keinen, gefangnen
Hofesleuten. ... >

Der Abgesandte musterte ihn mit argwöhnischen und ungläubigen Blicken. Ws
er aber sah,, daß Gyllis Antlitz seinen unbefangnen Ausdruck behielt, verlor er seine
Sicherheit.

!Herr, sagte er, Ihr stellt Euch, als wüßtet Jhrs nicht. Ihr habt sie fest¬
gesetzt. Habt gewißlich vermeint, sie hätten Euch Übles zufügen wollen. Aber ich
will Euch berichten, warum sie ins Burghaus gedrungen sind. Aus keiner andern
Ursache, denn aus christlichem Erbarmen mit dem Störzner, den Ihr erschossen habt.
Ist im Dorfe die Rede gegangen, Ihr hättet den Leichnam in den Keller gebracht,
ihn anderntags wie einen toten Hund oder wie ein gefallenes Vieh zu verscharren.
Da haben der Ströther und Winnemar vom Driesch und der Moses den Toten
heimlich holen wollen und find letzte Nacht durch das Loch hinuntergestiegen. Nun
kommt aber die nett und sagt, der Leichnam liege bei ihr in der Hütte.

Sie siud durch das Loch hinuntergestiegen? fragte der Burgherr, der zu ahnen
begann, wie die Dinge zusammenhingen. Durch das Loch, sagt Ihr, in den Keller?
Und sind nicht wieder hervorgekommen?

Girret nickte nur.

So kommt selbst mit und seht! gebot Gyllis, zog den Bauern ins Haus und
verschloß die Tür. Sie gingen die Kellertreppe hinab, betraten das Holzgewölbe
und fanden die drei Leichen, die mit krampfhaft gekrümmten Gliedern und blau¬
roten Gesichtern auf der Strohschütte lagen.

Girret beugte sich über den ihm zunächst liegenden Körper und rüttelte ihn bei
den Schultern.

Gebt Euch keine Mühe, sagte der Burgherr, die schlafen fest, die weckt keiner
aus. Und hier? fuhr er, auf die Äxte weisend, fort, die haben sie auch Wohl nur
aus christlichem Erbarmen mit sich geführt?

Girret überhörte den bittern Hohn, der aus Gyllis Worten klang, und machte
über jeder der Leichen das Kreuzeszeichen.

Gottes Mühlen mahlen schnell, bemerkte der Burgherr, und bisweilen geschieht
es, daß die Strafe dem Frevel voraneilt. Die Leute, die daliegen, waren gesonnen,
wich mit ihren Äxten zu erschlagen, aber Gottes Finger hat sie angerührt, ehe sie
den Arm wider mich erheben konnten.

Er sprach es langsam und feierlich, und seine Gestalt schien in dem dämmrigen
Raume zu wachsen. Der Bauer, der beim Anblick der Leichen schon ein gut Teil
seiner Gemessenheit eingebüßt hatte, verlor nun auch den Rest seiner Fassung.

Herr, laßt mich hinaus! bat er, laßt Euch an den dreien da genügen. Vom
Wawernerbe hat keiner den Wildbann und die Fischgerechtigkeit angetastet.

Er fürchtete offenbar, daß das Strafgericht, das über die Bauerschaft herein¬
zubrechen drohte, auch ihn, einen der wenigen Gerechten in dem Gomorrha der
Eifel, treffen könnte.

Gyllis maß den Verzagten mit einem Blicke voller Verachtung.

Greift zu! sagte er, auf die Leichen deutend. Und während er selbst den toten
Ströther unter die Arme packte, faßte Girret die Füße des Leichnams und folgte
dem Gestrengen mit der unheimlichen Last auf den Hof. Dann gingen sie wieder
ins Haus zurück, die beiden andern Toten auch zu holen.

Die Bauern, die in einiger Entfernung auf die Rückkunft ihres Abgesandten
gewartet hatten, drängten sich jetzt durch das Hoftor und starrten entsetzt die Leiche
Als Gyllis und Girret die zweite danebenlegten, wichen die Zuschauer bis
Sum Tore zurück, sammelten sich aber sogleich wieder, als die beiden Männer zum
drittenmal im Hause verschwanden.

Man sieht keine Wunde und keine Beule, bemerkte Theis, nachdem er die Toten
genau betrachtet hatte. Was folget daraus? Daß der Teufel ihnen mit eigner Hand
den Hals umgedreht hat! Hab ichs nicht gleich gesagt: der Handel läuft nicht gut ab? ^


Grenzboten II 1904 63
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[0481] Der Mönch von lveinfelden Welche Hofesleute? fragte der Burgherr. Ich weiß von keinen, gefangnen Hofesleuten. ... > Der Abgesandte musterte ihn mit argwöhnischen und ungläubigen Blicken. Ws er aber sah,, daß Gyllis Antlitz seinen unbefangnen Ausdruck behielt, verlor er seine Sicherheit. !Herr, sagte er, Ihr stellt Euch, als wüßtet Jhrs nicht. Ihr habt sie fest¬ gesetzt. Habt gewißlich vermeint, sie hätten Euch Übles zufügen wollen. Aber ich will Euch berichten, warum sie ins Burghaus gedrungen sind. Aus keiner andern Ursache, denn aus christlichem Erbarmen mit dem Störzner, den Ihr erschossen habt. Ist im Dorfe die Rede gegangen, Ihr hättet den Leichnam in den Keller gebracht, ihn anderntags wie einen toten Hund oder wie ein gefallenes Vieh zu verscharren. Da haben der Ströther und Winnemar vom Driesch und der Moses den Toten heimlich holen wollen und find letzte Nacht durch das Loch hinuntergestiegen. Nun kommt aber die nett und sagt, der Leichnam liege bei ihr in der Hütte. Sie siud durch das Loch hinuntergestiegen? fragte der Burgherr, der zu ahnen begann, wie die Dinge zusammenhingen. Durch das Loch, sagt Ihr, in den Keller? Und sind nicht wieder hervorgekommen? Girret nickte nur. So kommt selbst mit und seht! gebot Gyllis, zog den Bauern ins Haus und verschloß die Tür. Sie gingen die Kellertreppe hinab, betraten das Holzgewölbe und fanden die drei Leichen, die mit krampfhaft gekrümmten Gliedern und blau¬ roten Gesichtern auf der Strohschütte lagen. Girret beugte sich über den ihm zunächst liegenden Körper und rüttelte ihn bei den Schultern. Gebt Euch keine Mühe, sagte der Burgherr, die schlafen fest, die weckt keiner aus. Und hier? fuhr er, auf die Äxte weisend, fort, die haben sie auch Wohl nur aus christlichem Erbarmen mit sich geführt? Girret überhörte den bittern Hohn, der aus Gyllis Worten klang, und machte über jeder der Leichen das Kreuzeszeichen. Gottes Mühlen mahlen schnell, bemerkte der Burgherr, und bisweilen geschieht es, daß die Strafe dem Frevel voraneilt. Die Leute, die daliegen, waren gesonnen, wich mit ihren Äxten zu erschlagen, aber Gottes Finger hat sie angerührt, ehe sie den Arm wider mich erheben konnten. Er sprach es langsam und feierlich, und seine Gestalt schien in dem dämmrigen Raume zu wachsen. Der Bauer, der beim Anblick der Leichen schon ein gut Teil seiner Gemessenheit eingebüßt hatte, verlor nun auch den Rest seiner Fassung. Herr, laßt mich hinaus! bat er, laßt Euch an den dreien da genügen. Vom Wawernerbe hat keiner den Wildbann und die Fischgerechtigkeit angetastet. Er fürchtete offenbar, daß das Strafgericht, das über die Bauerschaft herein¬ zubrechen drohte, auch ihn, einen der wenigen Gerechten in dem Gomorrha der Eifel, treffen könnte. Gyllis maß den Verzagten mit einem Blicke voller Verachtung. Greift zu! sagte er, auf die Leichen deutend. Und während er selbst den toten Ströther unter die Arme packte, faßte Girret die Füße des Leichnams und folgte dem Gestrengen mit der unheimlichen Last auf den Hof. Dann gingen sie wieder ins Haus zurück, die beiden andern Toten auch zu holen. Die Bauern, die in einiger Entfernung auf die Rückkunft ihres Abgesandten gewartet hatten, drängten sich jetzt durch das Hoftor und starrten entsetzt die Leiche Als Gyllis und Girret die zweite danebenlegten, wichen die Zuschauer bis Sum Tore zurück, sammelten sich aber sogleich wieder, als die beiden Männer zum drittenmal im Hause verschwanden. Man sieht keine Wunde und keine Beule, bemerkte Theis, nachdem er die Toten genau betrachtet hatte. Was folget daraus? Daß der Teufel ihnen mit eigner Hand den Hals umgedreht hat! Hab ichs nicht gleich gesagt: der Handel läuft nicht gut ab? ^ Grenzboten II 1904 63

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_293618/481>, abgerufen am 25.07.2024.