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Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Zweites Vierteljahr.

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Der Mönch von weinfelden

er sich ein dem Anblick des Feuers erfreue, von dem jetzt gerade, da es frisch ge¬
schürt worden war, eine mächtige rotbeleuchtete Rauchwolke aufstieg.

Seht Euch einmal deu Berg an, sagte er. Das ist nichts andres denn der
Mons Ätna im kleinen.

Gyllis sah dem Gelehrten erstaunt ins Antlitz. Wißt Ihr Wohl, was nur
schon oft durch den Sinn gegangen ist? Es möchten unsre Berge hier ehedem
auch wie Ätna und Vesuvius von einem unterirdischen Feuer gebrannt haben.
Ohne Zweifel habt Ihr den Strabo gelesen, wo er in libro guinto also schreibt:
"Der Berg Vesuvius ist mit anmutigen Fluren bedeckt, ausgenommen den Gipfel.
Selbiger ist zwar ziemlich eben, aber ganz unfruchtbar. Er ist nämlich von An¬
sehen wie Asche und zeigt zerrissene Klippen von rußiger Art und Farbe, als seien
sie vom Feuer verzehrt. Woraus zu erhellen scheinet, der Berg mochte vormals
gebrannt und Feuerschlünde gehabt haben, und als die in^loris, erschöpfet gewesen,
erloschen sein." Nun ist aber das Erdreich hier ringsumher keinen halben Schuh
tief, darunter aber ist lautre Asche, und drinnen sind Körnlein von gelber Farbe,
nicht anders denn purer Schwefel.

Doktor Henricus hatte Herrn Gyllis aufmerksam zugehört. Was Ihr da sagt,
begann er, habe ich gestern, als Ihr mich zum erstenmal ans diesen Berg führtet,
schon bei mir selbst erwogen. Da fiel mir in die Augen, wie sehr das Land hier
dem Gebirge von Albano gleicht, nur daß hier die Berge und die Seen kleiner
sind. Der Berg, worauf wir stehn, ist gleichsam ein andrer Mons Albanus, oder
wie die Welschen sagen, Monte Cavo, dort hinter uns in der Tiefe das Gmündener
Maar ist ein Ebenbild des Lacus Albcmi, und hier gen Sonnenaufgang das Maar
von Schalkenmehren ist ein zweiter Lacus Nemorensis, von dem die Poeten sagen,
er sei der Heidengöttin Diana Spiegel gewesen. Dort unten aber der Talkessel,
worinnen Euer Burghaus und das Dörflein Weinfelder liegen, das ist wiederum
nichts andres als eine eclitio minima des Ccimpi Hannibalis, allwo, wie Livius
berichtet, die Römer den Anmarsch der Karthager erwarteten. Nun hat mir aber
ein gar verständiger und gelehrter Mann in Rom -- er ist des Papstes Leib-
medikus -- erklärt, es sei für gewißlich zu erachten, daß die gedachten Seen, nicht
minder auch der Campus Hanuibalis, erloschue Feuerschlünde seien, wie denn auch
heute noch des öfter" heftige Erdbeben die Bewohner jener Gegend in Schrecken
versetzten.

So soll der Campus Hannibalis auch ein Feuerschlund sein? fragte Herr
Gyllis.

Sonder Zweifel. Man will erkannt haben, daß er in der Mitte hohl und
gleichsam mit einer dünnen Kruste von Asche und Saud, so das Wasser zuscunmen-
gebacken, überdeckt ist.

Der Burgherr wurde nachdenklich. Dann steht Weinfelder auch auf einem
überdeckten Abgrunde, sagte er. Ich habe der Anzeichen davon schon etliche ge¬
funden. Laßt uns heimwärts gehn, ich will sie Euch weisen.

Er wurde schweigsam und schritt, seinem Gaste voraneilend, den schmalen
Pfad zum Burghause hinab. Doktor Henricns rief seinem Hunde und folgte. Weil
sein menschlicher Begleiter zum Reden nicht mehr aufgelegt schien, begann er nach
seiner Gewohnheit mit dem Pudel zu sprechen.
'

lÄM6 LiAnoi mio? Vol eng,uAia,i'ö? Und als der Schwarze in ein
Frendengeheul nusbrnch, das unverkennbar seine Zustimmung ausdrückte, setzte er
lächelnd hinzu: ^.Sports, um pooo, it xaärono el ciard, auiüeosiZ,.

Sie hatten die Sohle des Talkessels erreicht und gingen am Ufer eines Weihers
hin, der sich vom Bergabhang bis in den Baumgarten des Bnrghauses erstreckte
und mit seinem stillen kreisrunden Spiegel einem kleinen Maare oder den ersten
Anfängen eines solchen ähnlich sah. Hinter dem Teiche lag das ans braunen Lnva-
blöcken erbaute alte Haus inmitten eines gepflasterten Hoff, dessen Umfassungs¬
mauern an der dem Weiher zugewandten Seite mehr als eine Klafter dick und mit


Der Mönch von weinfelden

er sich ein dem Anblick des Feuers erfreue, von dem jetzt gerade, da es frisch ge¬
schürt worden war, eine mächtige rotbeleuchtete Rauchwolke aufstieg.

Seht Euch einmal deu Berg an, sagte er. Das ist nichts andres denn der
Mons Ätna im kleinen.

Gyllis sah dem Gelehrten erstaunt ins Antlitz. Wißt Ihr Wohl, was nur
schon oft durch den Sinn gegangen ist? Es möchten unsre Berge hier ehedem
auch wie Ätna und Vesuvius von einem unterirdischen Feuer gebrannt haben.
Ohne Zweifel habt Ihr den Strabo gelesen, wo er in libro guinto also schreibt:
„Der Berg Vesuvius ist mit anmutigen Fluren bedeckt, ausgenommen den Gipfel.
Selbiger ist zwar ziemlich eben, aber ganz unfruchtbar. Er ist nämlich von An¬
sehen wie Asche und zeigt zerrissene Klippen von rußiger Art und Farbe, als seien
sie vom Feuer verzehrt. Woraus zu erhellen scheinet, der Berg mochte vormals
gebrannt und Feuerschlünde gehabt haben, und als die in^loris, erschöpfet gewesen,
erloschen sein." Nun ist aber das Erdreich hier ringsumher keinen halben Schuh
tief, darunter aber ist lautre Asche, und drinnen sind Körnlein von gelber Farbe,
nicht anders denn purer Schwefel.

Doktor Henricus hatte Herrn Gyllis aufmerksam zugehört. Was Ihr da sagt,
begann er, habe ich gestern, als Ihr mich zum erstenmal ans diesen Berg führtet,
schon bei mir selbst erwogen. Da fiel mir in die Augen, wie sehr das Land hier
dem Gebirge von Albano gleicht, nur daß hier die Berge und die Seen kleiner
sind. Der Berg, worauf wir stehn, ist gleichsam ein andrer Mons Albanus, oder
wie die Welschen sagen, Monte Cavo, dort hinter uns in der Tiefe das Gmündener
Maar ist ein Ebenbild des Lacus Albcmi, und hier gen Sonnenaufgang das Maar
von Schalkenmehren ist ein zweiter Lacus Nemorensis, von dem die Poeten sagen,
er sei der Heidengöttin Diana Spiegel gewesen. Dort unten aber der Talkessel,
worinnen Euer Burghaus und das Dörflein Weinfelder liegen, das ist wiederum
nichts andres als eine eclitio minima des Ccimpi Hannibalis, allwo, wie Livius
berichtet, die Römer den Anmarsch der Karthager erwarteten. Nun hat mir aber
ein gar verständiger und gelehrter Mann in Rom — er ist des Papstes Leib-
medikus — erklärt, es sei für gewißlich zu erachten, daß die gedachten Seen, nicht
minder auch der Campus Hanuibalis, erloschue Feuerschlünde seien, wie denn auch
heute noch des öfter» heftige Erdbeben die Bewohner jener Gegend in Schrecken
versetzten.

So soll der Campus Hannibalis auch ein Feuerschlund sein? fragte Herr
Gyllis.

Sonder Zweifel. Man will erkannt haben, daß er in der Mitte hohl und
gleichsam mit einer dünnen Kruste von Asche und Saud, so das Wasser zuscunmen-
gebacken, überdeckt ist.

Der Burgherr wurde nachdenklich. Dann steht Weinfelder auch auf einem
überdeckten Abgrunde, sagte er. Ich habe der Anzeichen davon schon etliche ge¬
funden. Laßt uns heimwärts gehn, ich will sie Euch weisen.

Er wurde schweigsam und schritt, seinem Gaste voraneilend, den schmalen
Pfad zum Burghause hinab. Doktor Henricns rief seinem Hunde und folgte. Weil
sein menschlicher Begleiter zum Reden nicht mehr aufgelegt schien, begann er nach
seiner Gewohnheit mit dem Pudel zu sprechen.
'

lÄM6 LiAnoi mio? Vol eng,uAia,i'ö? Und als der Schwarze in ein
Frendengeheul nusbrnch, das unverkennbar seine Zustimmung ausdrückte, setzte er
lächelnd hinzu: ^.Sports, um pooo, it xaärono el ciard, auiüeosiZ,.

Sie hatten die Sohle des Talkessels erreicht und gingen am Ufer eines Weihers
hin, der sich vom Bergabhang bis in den Baumgarten des Bnrghauses erstreckte
und mit seinem stillen kreisrunden Spiegel einem kleinen Maare oder den ersten
Anfängen eines solchen ähnlich sah. Hinter dem Teiche lag das ans braunen Lnva-
blöcken erbaute alte Haus inmitten eines gepflasterten Hoff, dessen Umfassungs¬
mauern an der dem Weiher zugewandten Seite mehr als eine Klafter dick und mit


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[0234] Der Mönch von weinfelden er sich ein dem Anblick des Feuers erfreue, von dem jetzt gerade, da es frisch ge¬ schürt worden war, eine mächtige rotbeleuchtete Rauchwolke aufstieg. Seht Euch einmal deu Berg an, sagte er. Das ist nichts andres denn der Mons Ätna im kleinen. Gyllis sah dem Gelehrten erstaunt ins Antlitz. Wißt Ihr Wohl, was nur schon oft durch den Sinn gegangen ist? Es möchten unsre Berge hier ehedem auch wie Ätna und Vesuvius von einem unterirdischen Feuer gebrannt haben. Ohne Zweifel habt Ihr den Strabo gelesen, wo er in libro guinto also schreibt: „Der Berg Vesuvius ist mit anmutigen Fluren bedeckt, ausgenommen den Gipfel. Selbiger ist zwar ziemlich eben, aber ganz unfruchtbar. Er ist nämlich von An¬ sehen wie Asche und zeigt zerrissene Klippen von rußiger Art und Farbe, als seien sie vom Feuer verzehrt. Woraus zu erhellen scheinet, der Berg mochte vormals gebrannt und Feuerschlünde gehabt haben, und als die in^loris, erschöpfet gewesen, erloschen sein." Nun ist aber das Erdreich hier ringsumher keinen halben Schuh tief, darunter aber ist lautre Asche, und drinnen sind Körnlein von gelber Farbe, nicht anders denn purer Schwefel. Doktor Henricus hatte Herrn Gyllis aufmerksam zugehört. Was Ihr da sagt, begann er, habe ich gestern, als Ihr mich zum erstenmal ans diesen Berg führtet, schon bei mir selbst erwogen. Da fiel mir in die Augen, wie sehr das Land hier dem Gebirge von Albano gleicht, nur daß hier die Berge und die Seen kleiner sind. Der Berg, worauf wir stehn, ist gleichsam ein andrer Mons Albanus, oder wie die Welschen sagen, Monte Cavo, dort hinter uns in der Tiefe das Gmündener Maar ist ein Ebenbild des Lacus Albcmi, und hier gen Sonnenaufgang das Maar von Schalkenmehren ist ein zweiter Lacus Nemorensis, von dem die Poeten sagen, er sei der Heidengöttin Diana Spiegel gewesen. Dort unten aber der Talkessel, worinnen Euer Burghaus und das Dörflein Weinfelder liegen, das ist wiederum nichts andres als eine eclitio minima des Ccimpi Hannibalis, allwo, wie Livius berichtet, die Römer den Anmarsch der Karthager erwarteten. Nun hat mir aber ein gar verständiger und gelehrter Mann in Rom — er ist des Papstes Leib- medikus — erklärt, es sei für gewißlich zu erachten, daß die gedachten Seen, nicht minder auch der Campus Hanuibalis, erloschue Feuerschlünde seien, wie denn auch heute noch des öfter» heftige Erdbeben die Bewohner jener Gegend in Schrecken versetzten. So soll der Campus Hannibalis auch ein Feuerschlund sein? fragte Herr Gyllis. Sonder Zweifel. Man will erkannt haben, daß er in der Mitte hohl und gleichsam mit einer dünnen Kruste von Asche und Saud, so das Wasser zuscunmen- gebacken, überdeckt ist. Der Burgherr wurde nachdenklich. Dann steht Weinfelder auch auf einem überdeckten Abgrunde, sagte er. Ich habe der Anzeichen davon schon etliche ge¬ funden. Laßt uns heimwärts gehn, ich will sie Euch weisen. Er wurde schweigsam und schritt, seinem Gaste voraneilend, den schmalen Pfad zum Burghause hinab. Doktor Henricns rief seinem Hunde und folgte. Weil sein menschlicher Begleiter zum Reden nicht mehr aufgelegt schien, begann er nach seiner Gewohnheit mit dem Pudel zu sprechen. ' lÄM6 LiAnoi mio? Vol eng,uAia,i'ö? Und als der Schwarze in ein Frendengeheul nusbrnch, das unverkennbar seine Zustimmung ausdrückte, setzte er lächelnd hinzu: ^.Sports, um pooo, it xaärono el ciard, auiüeosiZ,. Sie hatten die Sohle des Talkessels erreicht und gingen am Ufer eines Weihers hin, der sich vom Bergabhang bis in den Baumgarten des Bnrghauses erstreckte und mit seinem stillen kreisrunden Spiegel einem kleinen Maare oder den ersten Anfängen eines solchen ähnlich sah. Hinter dem Teiche lag das ans braunen Lnva- blöcken erbaute alte Haus inmitten eines gepflasterten Hoff, dessen Umfassungs¬ mauern an der dem Weiher zugewandten Seite mehr als eine Klafter dick und mit

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_293618/234>, abgerufen am 25.07.2024.