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Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr.

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Die Alabunkerstraße

Zettel, dem Gericht übergab. Als nächste Erbin erkannte sie die Rechte ihrer
Tochter an und vermied dadurch viele überflüssige Weiterungen.

Es war ein dunkler, milder Herbstabend. Baronin Lolo hatte im Äbtissinnen-
gemach mit Gräfin Eberstein allerlei Geschäftliches erledigt; nun ging sie durch das
große Gartenzimmer, um ihre Tochter zu suchen.

Hier brannten große Lampen; Elsie war aber nicht da. Als die Baronin
aus der offenstehenden Gartentür trat, sah sie das junge Mädchen auf der Terrasse
stehn und in die Dunkelheit schauen. Das helle Lampenlicht fiel in ihr ernsthaftes
junges Gesicht, und ihre Mutter stand einen Augenblick still und sah sie an. Dann
ging sie rasch auf sie zu und legte ihren Arm in den der Tochter.

Nun, Mausi, sagte sie scherzend, wie gehts? Ich muß dir Glück wünschen;
Tante Amalie hatte mehr Geld, als wir dachten, und es ist alles dein. Auguste
hat sich schließlich ganz brav benommen, und sie erhält von dir eine hübsche Rente.

Langsam ging die Baronin mit ihrer Tochter auf und nieder. Dabei plauderte
sie lebhaft weiter.

Nun kannst du reisen, Mausi, die Welt sehen und ihre Herrlichkeiten, und
was du dir wünschest, kannst du erhalten.

Was ich mir wünsche? Elsie blieb stehn und sah in den dunkeln Herbsthimmel.
Plötzlich brach sie in Tränen aus.

Was hast du, Kind? Die Baronin umfaßte sie zärtlich. Sage es nur. Bin
ich jemals eine Rabenmutter gewesen?

Es dauerte eine Weile, ehe Elsie sich ausgeweint hatte. Dann legte sie den
Kopf auf Lolos Schulter.

Darf ich nicht einmal die Klabunkerstraße sehen? fragte sie leise.




Lieber Felix, so schrieb die Baronin eine Woche später an ihren Mann, ich
hoffe, du wirst dich nicht wundern, wenn ich dir erzähle, daß deine Frau und deine
Tochter Elsie in Hamburg und auch in der Klabunkerstraße gewesen sind. Du
wirst die Straße nicht kennen, und wenn ich dir beschreiben sollte, wo sie liegt,
würde ich es nicht können. Aber sie ist in der großen Handelsstadt zu finden,
hat spitze Häuser und soviel Kinder, daß ich zuerst dachte, mau könnte eins tot¬
treten. Ich habe es nicht getan. Ich habe Madame Heinemann besucht, die den
holländischen Warenladen an der Ecke der Paulinenterrasse hat, und von der die
ganze Straße kauft. Sie hat ein gutes Geschäft; Herr Schlüter sagt es auch, und
er muß es wissen, denn er läuft den ganzen Tag in der Klabuukerstraße umher
und ärgert sich über den neuen Milchmann, dessen Rahm so dünn ist, und dessen
Hund nicht einmal Tiras, sondern Miesche heißt. Ist Miesche ein Hundename?
Ich weiß es nicht; aber die Klabunkerstraße sagt, das kann eingehn, und die
Klabunkerstraße muß es wissen. Ich habe also Madame Heinemann besucht, die¬
selbe Frau, die ich schon einmal auf Moorheide kennen gelernt habe Vor zwei
Monaten, als ich mich nach Elisabeth umsehen wollte, aber nicht angenommen
wurde. Damals unterhielt ich mich mit Frau Heinemann, die zum Helfen und
Stützen nach Moorheide gekommen war und so gut half und stützte, daß bald alles
wieder in Ordnung kam. Jetzt wird alles noch mehr in Ordnung kommen, denn
Wolf und Elisabeth werden sich gewiß so bald wie möglich von neuem vereinen
und alles das nachholen, was sie gegenseitig aneinander versäumt haben. Die
Klabunkerstraße hat ihren Anteil am Schicksal der zwei Menschen; deshalb wollte
ich sie gern kennen lernen und auch deswegen, weil sie die Arme nach uns streckt.
Nach mir und dir, lieber Felix. Sie fragt nicht nach uusern alten Wappenschildern,
nicht nach den Taten unsrer mehr oder minder ruhmreichen Ahnen, sie sieht uns
an mit lächelnden kleinen Augen und greift nach unsern Herzen. Deshalb gerade
bin ich einmal zu ihr gegangen, bin auf ihrem holprigen Steinpflaster gewandelt
und auf ihren alten Treppenvorsätzen gesessen. Es gibt Stunden, wo es still darin


Die Alabunkerstraße

Zettel, dem Gericht übergab. Als nächste Erbin erkannte sie die Rechte ihrer
Tochter an und vermied dadurch viele überflüssige Weiterungen.

Es war ein dunkler, milder Herbstabend. Baronin Lolo hatte im Äbtissinnen-
gemach mit Gräfin Eberstein allerlei Geschäftliches erledigt; nun ging sie durch das
große Gartenzimmer, um ihre Tochter zu suchen.

Hier brannten große Lampen; Elsie war aber nicht da. Als die Baronin
aus der offenstehenden Gartentür trat, sah sie das junge Mädchen auf der Terrasse
stehn und in die Dunkelheit schauen. Das helle Lampenlicht fiel in ihr ernsthaftes
junges Gesicht, und ihre Mutter stand einen Augenblick still und sah sie an. Dann
ging sie rasch auf sie zu und legte ihren Arm in den der Tochter.

Nun, Mausi, sagte sie scherzend, wie gehts? Ich muß dir Glück wünschen;
Tante Amalie hatte mehr Geld, als wir dachten, und es ist alles dein. Auguste
hat sich schließlich ganz brav benommen, und sie erhält von dir eine hübsche Rente.

Langsam ging die Baronin mit ihrer Tochter auf und nieder. Dabei plauderte
sie lebhaft weiter.

Nun kannst du reisen, Mausi, die Welt sehen und ihre Herrlichkeiten, und
was du dir wünschest, kannst du erhalten.

Was ich mir wünsche? Elsie blieb stehn und sah in den dunkeln Herbsthimmel.
Plötzlich brach sie in Tränen aus.

Was hast du, Kind? Die Baronin umfaßte sie zärtlich. Sage es nur. Bin
ich jemals eine Rabenmutter gewesen?

Es dauerte eine Weile, ehe Elsie sich ausgeweint hatte. Dann legte sie den
Kopf auf Lolos Schulter.

Darf ich nicht einmal die Klabunkerstraße sehen? fragte sie leise.




Lieber Felix, so schrieb die Baronin eine Woche später an ihren Mann, ich
hoffe, du wirst dich nicht wundern, wenn ich dir erzähle, daß deine Frau und deine
Tochter Elsie in Hamburg und auch in der Klabunkerstraße gewesen sind. Du
wirst die Straße nicht kennen, und wenn ich dir beschreiben sollte, wo sie liegt,
würde ich es nicht können. Aber sie ist in der großen Handelsstadt zu finden,
hat spitze Häuser und soviel Kinder, daß ich zuerst dachte, mau könnte eins tot¬
treten. Ich habe es nicht getan. Ich habe Madame Heinemann besucht, die den
holländischen Warenladen an der Ecke der Paulinenterrasse hat, und von der die
ganze Straße kauft. Sie hat ein gutes Geschäft; Herr Schlüter sagt es auch, und
er muß es wissen, denn er läuft den ganzen Tag in der Klabuukerstraße umher
und ärgert sich über den neuen Milchmann, dessen Rahm so dünn ist, und dessen
Hund nicht einmal Tiras, sondern Miesche heißt. Ist Miesche ein Hundename?
Ich weiß es nicht; aber die Klabunkerstraße sagt, das kann eingehn, und die
Klabunkerstraße muß es wissen. Ich habe also Madame Heinemann besucht, die¬
selbe Frau, die ich schon einmal auf Moorheide kennen gelernt habe Vor zwei
Monaten, als ich mich nach Elisabeth umsehen wollte, aber nicht angenommen
wurde. Damals unterhielt ich mich mit Frau Heinemann, die zum Helfen und
Stützen nach Moorheide gekommen war und so gut half und stützte, daß bald alles
wieder in Ordnung kam. Jetzt wird alles noch mehr in Ordnung kommen, denn
Wolf und Elisabeth werden sich gewiß so bald wie möglich von neuem vereinen
und alles das nachholen, was sie gegenseitig aneinander versäumt haben. Die
Klabunkerstraße hat ihren Anteil am Schicksal der zwei Menschen; deshalb wollte
ich sie gern kennen lernen und auch deswegen, weil sie die Arme nach uns streckt.
Nach mir und dir, lieber Felix. Sie fragt nicht nach uusern alten Wappenschildern,
nicht nach den Taten unsrer mehr oder minder ruhmreichen Ahnen, sie sieht uns
an mit lächelnden kleinen Augen und greift nach unsern Herzen. Deshalb gerade
bin ich einmal zu ihr gegangen, bin auf ihrem holprigen Steinpflaster gewandelt
und auf ihren alten Treppenvorsätzen gesessen. Es gibt Stunden, wo es still darin


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[0804] Die Alabunkerstraße Zettel, dem Gericht übergab. Als nächste Erbin erkannte sie die Rechte ihrer Tochter an und vermied dadurch viele überflüssige Weiterungen. Es war ein dunkler, milder Herbstabend. Baronin Lolo hatte im Äbtissinnen- gemach mit Gräfin Eberstein allerlei Geschäftliches erledigt; nun ging sie durch das große Gartenzimmer, um ihre Tochter zu suchen. Hier brannten große Lampen; Elsie war aber nicht da. Als die Baronin aus der offenstehenden Gartentür trat, sah sie das junge Mädchen auf der Terrasse stehn und in die Dunkelheit schauen. Das helle Lampenlicht fiel in ihr ernsthaftes junges Gesicht, und ihre Mutter stand einen Augenblick still und sah sie an. Dann ging sie rasch auf sie zu und legte ihren Arm in den der Tochter. Nun, Mausi, sagte sie scherzend, wie gehts? Ich muß dir Glück wünschen; Tante Amalie hatte mehr Geld, als wir dachten, und es ist alles dein. Auguste hat sich schließlich ganz brav benommen, und sie erhält von dir eine hübsche Rente. Langsam ging die Baronin mit ihrer Tochter auf und nieder. Dabei plauderte sie lebhaft weiter. Nun kannst du reisen, Mausi, die Welt sehen und ihre Herrlichkeiten, und was du dir wünschest, kannst du erhalten. Was ich mir wünsche? Elsie blieb stehn und sah in den dunkeln Herbsthimmel. Plötzlich brach sie in Tränen aus. Was hast du, Kind? Die Baronin umfaßte sie zärtlich. Sage es nur. Bin ich jemals eine Rabenmutter gewesen? Es dauerte eine Weile, ehe Elsie sich ausgeweint hatte. Dann legte sie den Kopf auf Lolos Schulter. Darf ich nicht einmal die Klabunkerstraße sehen? fragte sie leise. Lieber Felix, so schrieb die Baronin eine Woche später an ihren Mann, ich hoffe, du wirst dich nicht wundern, wenn ich dir erzähle, daß deine Frau und deine Tochter Elsie in Hamburg und auch in der Klabunkerstraße gewesen sind. Du wirst die Straße nicht kennen, und wenn ich dir beschreiben sollte, wo sie liegt, würde ich es nicht können. Aber sie ist in der großen Handelsstadt zu finden, hat spitze Häuser und soviel Kinder, daß ich zuerst dachte, mau könnte eins tot¬ treten. Ich habe es nicht getan. Ich habe Madame Heinemann besucht, die den holländischen Warenladen an der Ecke der Paulinenterrasse hat, und von der die ganze Straße kauft. Sie hat ein gutes Geschäft; Herr Schlüter sagt es auch, und er muß es wissen, denn er läuft den ganzen Tag in der Klabuukerstraße umher und ärgert sich über den neuen Milchmann, dessen Rahm so dünn ist, und dessen Hund nicht einmal Tiras, sondern Miesche heißt. Ist Miesche ein Hundename? Ich weiß es nicht; aber die Klabunkerstraße sagt, das kann eingehn, und die Klabunkerstraße muß es wissen. Ich habe also Madame Heinemann besucht, die¬ selbe Frau, die ich schon einmal auf Moorheide kennen gelernt habe Vor zwei Monaten, als ich mich nach Elisabeth umsehen wollte, aber nicht angenommen wurde. Damals unterhielt ich mich mit Frau Heinemann, die zum Helfen und Stützen nach Moorheide gekommen war und so gut half und stützte, daß bald alles wieder in Ordnung kam. Jetzt wird alles noch mehr in Ordnung kommen, denn Wolf und Elisabeth werden sich gewiß so bald wie möglich von neuem vereinen und alles das nachholen, was sie gegenseitig aneinander versäumt haben. Die Klabunkerstraße hat ihren Anteil am Schicksal der zwei Menschen; deshalb wollte ich sie gern kennen lernen und auch deswegen, weil sie die Arme nach uns streckt. Nach mir und dir, lieber Felix. Sie fragt nicht nach uusern alten Wappenschildern, nicht nach den Taten unsrer mehr oder minder ruhmreichen Ahnen, sie sieht uns an mit lächelnden kleinen Augen und greift nach unsern Herzen. Deshalb gerade bin ich einmal zu ihr gegangen, bin auf ihrem holprigen Steinpflaster gewandelt und auf ihren alten Treppenvorsätzen gesessen. Es gibt Stunden, wo es still darin

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_292796/804>, abgerufen am 22.07.2024.