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Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr.

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Die Ulalmnkerstraße

ging sie auf einige Zeit nach Hamburg, als ihr Neffe Alois ein bißchen wunderlich
im Kopf geworden war, als er nicht sprechen mochte und immer in ein kurzes
Gelächter ausbrach, und als Madame Heinemcmn den ganzen Tag weinte und nicht
einmal mehr Lust verspürte, Nah- und Stecknadeln zu verkaufen. Aber die Zeit
war längst vorüber. Alois hatte sich erholt und war eines Tags nach Paris ge¬
gangen; Madame Heinemann hatte wieder angefangen gemütlich zu werden und
hatte denn ein junges Mädchen in den Laden genommen, und Rosalie war beruhigt
nach Moorheide zurückgekehrt.

Es kommt schon alles wieder in die beste Ordnung, gnädige Frau, sagte sie
zu Elisabeth. Man soll nur nicht verzagen!

Die junge Frau wollte auch nicht verzagen. Nach einem Jahre war sie in
aller Form von Wolf Wolffenradt geschieden und erhielt dnrch seinen Rechtsanwalt
ein kleines Jahrgeld, sodaß sie mit den Kindern bescheiden aber sorgenlos auf Moor¬
heide wohnen konnte.

Der Dovenhof war Wolf zugesprochen worden; dafür hatte er sich verpflichtet,
feiner ersten Frau vorläufig die drei Kinder zu lassen. Vorläufig. Das Wort
klang drohend, fast fo drohend wie das Heulen des Sturmes.

Wieder horchte Elisabeth auf die Atemzüge der Kinder. Noch hatte Wolf
niemals nach ihnen gefragt, obgleich Melitta ihm keine Kinder gegeben hatte. Aber
Melitta war dennoch die Siegerin geblieben. Bon neuem heulte der Wind, und
der Regen rauschte hernieder. Elisabeth versuchte, sich alles Denkens zu enthalten.

Am andern Morgen spiegelte sich die Sonne in tausend Tropfen, und was
im Kloster an Blättern und Zweigen von den Bäumen gefallen war, wurde vor¬
sorglich weggefegt. Elsie sah es, als sie zum drittenmal zu ihrer alten Tante
Amalie ging. Zweimal schon hatte sie versucht, dem Fräulein einen Besuch zu
machen; aber Auguste hatte ihr den Einlaß verweigert. Heute Morgen nun, nach
dem bösen Unwetter, hatte sie sagen lassen, grä Frölen wünsche Fräulein Elsie zu
sehen, und diese machte sich gehorsam auf den Weg.

Sie hatte schon gehört, daß die beiden Alten immer wunderlicher geworden
seien, und daß Auguste ganz allein das Regiment führte. Das junge Mädchen
empfand ein wenig Schen vor diesem Besuch und ging sehr langsam durch den
Klostergarten und dünn durch den Kreuzgang. Bis dahin war sie nicht unzufrieden
gewesen, ihrer Mutter melden zu können, daß Tante Amalie nichts von ihr wissen
wollte.

Bald aber stand sie vor der zusammengesunknen Gestalt der Greisin, küßte ihr
die Hand und bat den lieben Gott im stillen, sie nicht so alt werden zu lassen.

Bist du Elsie Wolffenradt? fragte die alte Dame kläglich. Sahst du früher
nicht anders aus?

Das junge Mädchen lachte.

Tauenden, damals war ich dreizehn Jahre alt. Jetzt werde ich bald neunzehn!

Fräulein von Werkentin wickelte sich in die Decke, die über ihren Knien lag.

Neunzehn Jahre! Auguste, sind wir nicht auch einmal so jung gewesen?

Ja, grä Frölen. Und von der andern Seite kam Auguste und packte ihr
Fräulein noch mehr ein.

Der Sturm -- murmelte die alte Dame. Der klappert mit den Dachpfannen
und pfeift durch die Türritzen. Als ich jung war, wehte es niemals!

Wirklich nicht? Elsie setzte sich "eben die Alte und faßte ihre Hand. Früher
wehte es niemals?

Es war immer Sonnenschein! sagte Auguste vorwurfsvoll, und Fräulein von
Werkentin nickte eifrig.

Immer Sonnenschein! erwiderte sie.

Da hast du es gut gehabt, Tante Amalie! Elsie lachte. Denke dir, ich weiß
ganz genau, wie oft es bei uns geregnet hat, und Christian, der Kutscher vou euerm
Pachthof, sagt auch, daß es im Sommer meist regnet. Kennst du Christian, Tante


Die Ulalmnkerstraße

ging sie auf einige Zeit nach Hamburg, als ihr Neffe Alois ein bißchen wunderlich
im Kopf geworden war, als er nicht sprechen mochte und immer in ein kurzes
Gelächter ausbrach, und als Madame Heinemcmn den ganzen Tag weinte und nicht
einmal mehr Lust verspürte, Nah- und Stecknadeln zu verkaufen. Aber die Zeit
war längst vorüber. Alois hatte sich erholt und war eines Tags nach Paris ge¬
gangen; Madame Heinemann hatte wieder angefangen gemütlich zu werden und
hatte denn ein junges Mädchen in den Laden genommen, und Rosalie war beruhigt
nach Moorheide zurückgekehrt.

Es kommt schon alles wieder in die beste Ordnung, gnädige Frau, sagte sie
zu Elisabeth. Man soll nur nicht verzagen!

Die junge Frau wollte auch nicht verzagen. Nach einem Jahre war sie in
aller Form von Wolf Wolffenradt geschieden und erhielt dnrch seinen Rechtsanwalt
ein kleines Jahrgeld, sodaß sie mit den Kindern bescheiden aber sorgenlos auf Moor¬
heide wohnen konnte.

Der Dovenhof war Wolf zugesprochen worden; dafür hatte er sich verpflichtet,
feiner ersten Frau vorläufig die drei Kinder zu lassen. Vorläufig. Das Wort
klang drohend, fast fo drohend wie das Heulen des Sturmes.

Wieder horchte Elisabeth auf die Atemzüge der Kinder. Noch hatte Wolf
niemals nach ihnen gefragt, obgleich Melitta ihm keine Kinder gegeben hatte. Aber
Melitta war dennoch die Siegerin geblieben. Bon neuem heulte der Wind, und
der Regen rauschte hernieder. Elisabeth versuchte, sich alles Denkens zu enthalten.

Am andern Morgen spiegelte sich die Sonne in tausend Tropfen, und was
im Kloster an Blättern und Zweigen von den Bäumen gefallen war, wurde vor¬
sorglich weggefegt. Elsie sah es, als sie zum drittenmal zu ihrer alten Tante
Amalie ging. Zweimal schon hatte sie versucht, dem Fräulein einen Besuch zu
machen; aber Auguste hatte ihr den Einlaß verweigert. Heute Morgen nun, nach
dem bösen Unwetter, hatte sie sagen lassen, grä Frölen wünsche Fräulein Elsie zu
sehen, und diese machte sich gehorsam auf den Weg.

Sie hatte schon gehört, daß die beiden Alten immer wunderlicher geworden
seien, und daß Auguste ganz allein das Regiment führte. Das junge Mädchen
empfand ein wenig Schen vor diesem Besuch und ging sehr langsam durch den
Klostergarten und dünn durch den Kreuzgang. Bis dahin war sie nicht unzufrieden
gewesen, ihrer Mutter melden zu können, daß Tante Amalie nichts von ihr wissen
wollte.

Bald aber stand sie vor der zusammengesunknen Gestalt der Greisin, küßte ihr
die Hand und bat den lieben Gott im stillen, sie nicht so alt werden zu lassen.

Bist du Elsie Wolffenradt? fragte die alte Dame kläglich. Sahst du früher
nicht anders aus?

Das junge Mädchen lachte.

Tauenden, damals war ich dreizehn Jahre alt. Jetzt werde ich bald neunzehn!

Fräulein von Werkentin wickelte sich in die Decke, die über ihren Knien lag.

Neunzehn Jahre! Auguste, sind wir nicht auch einmal so jung gewesen?

Ja, grä Frölen. Und von der andern Seite kam Auguste und packte ihr
Fräulein noch mehr ein.

Der Sturm — murmelte die alte Dame. Der klappert mit den Dachpfannen
und pfeift durch die Türritzen. Als ich jung war, wehte es niemals!

Wirklich nicht? Elsie setzte sich „eben die Alte und faßte ihre Hand. Früher
wehte es niemals?

Es war immer Sonnenschein! sagte Auguste vorwurfsvoll, und Fräulein von
Werkentin nickte eifrig.

Immer Sonnenschein! erwiderte sie.

Da hast du es gut gehabt, Tante Amalie! Elsie lachte. Denke dir, ich weiß
ganz genau, wie oft es bei uns geregnet hat, und Christian, der Kutscher vou euerm
Pachthof, sagt auch, daß es im Sommer meist regnet. Kennst du Christian, Tante


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[0611] Die Ulalmnkerstraße ging sie auf einige Zeit nach Hamburg, als ihr Neffe Alois ein bißchen wunderlich im Kopf geworden war, als er nicht sprechen mochte und immer in ein kurzes Gelächter ausbrach, und als Madame Heinemcmn den ganzen Tag weinte und nicht einmal mehr Lust verspürte, Nah- und Stecknadeln zu verkaufen. Aber die Zeit war längst vorüber. Alois hatte sich erholt und war eines Tags nach Paris ge¬ gangen; Madame Heinemann hatte wieder angefangen gemütlich zu werden und hatte denn ein junges Mädchen in den Laden genommen, und Rosalie war beruhigt nach Moorheide zurückgekehrt. Es kommt schon alles wieder in die beste Ordnung, gnädige Frau, sagte sie zu Elisabeth. Man soll nur nicht verzagen! Die junge Frau wollte auch nicht verzagen. Nach einem Jahre war sie in aller Form von Wolf Wolffenradt geschieden und erhielt dnrch seinen Rechtsanwalt ein kleines Jahrgeld, sodaß sie mit den Kindern bescheiden aber sorgenlos auf Moor¬ heide wohnen konnte. Der Dovenhof war Wolf zugesprochen worden; dafür hatte er sich verpflichtet, feiner ersten Frau vorläufig die drei Kinder zu lassen. Vorläufig. Das Wort klang drohend, fast fo drohend wie das Heulen des Sturmes. Wieder horchte Elisabeth auf die Atemzüge der Kinder. Noch hatte Wolf niemals nach ihnen gefragt, obgleich Melitta ihm keine Kinder gegeben hatte. Aber Melitta war dennoch die Siegerin geblieben. Bon neuem heulte der Wind, und der Regen rauschte hernieder. Elisabeth versuchte, sich alles Denkens zu enthalten. Am andern Morgen spiegelte sich die Sonne in tausend Tropfen, und was im Kloster an Blättern und Zweigen von den Bäumen gefallen war, wurde vor¬ sorglich weggefegt. Elsie sah es, als sie zum drittenmal zu ihrer alten Tante Amalie ging. Zweimal schon hatte sie versucht, dem Fräulein einen Besuch zu machen; aber Auguste hatte ihr den Einlaß verweigert. Heute Morgen nun, nach dem bösen Unwetter, hatte sie sagen lassen, grä Frölen wünsche Fräulein Elsie zu sehen, und diese machte sich gehorsam auf den Weg. Sie hatte schon gehört, daß die beiden Alten immer wunderlicher geworden seien, und daß Auguste ganz allein das Regiment führte. Das junge Mädchen empfand ein wenig Schen vor diesem Besuch und ging sehr langsam durch den Klostergarten und dünn durch den Kreuzgang. Bis dahin war sie nicht unzufrieden gewesen, ihrer Mutter melden zu können, daß Tante Amalie nichts von ihr wissen wollte. Bald aber stand sie vor der zusammengesunknen Gestalt der Greisin, küßte ihr die Hand und bat den lieben Gott im stillen, sie nicht so alt werden zu lassen. Bist du Elsie Wolffenradt? fragte die alte Dame kläglich. Sahst du früher nicht anders aus? Das junge Mädchen lachte. Tauenden, damals war ich dreizehn Jahre alt. Jetzt werde ich bald neunzehn! Fräulein von Werkentin wickelte sich in die Decke, die über ihren Knien lag. Neunzehn Jahre! Auguste, sind wir nicht auch einmal so jung gewesen? Ja, grä Frölen. Und von der andern Seite kam Auguste und packte ihr Fräulein noch mehr ein. Der Sturm — murmelte die alte Dame. Der klappert mit den Dachpfannen und pfeift durch die Türritzen. Als ich jung war, wehte es niemals! Wirklich nicht? Elsie setzte sich „eben die Alte und faßte ihre Hand. Früher wehte es niemals? Es war immer Sonnenschein! sagte Auguste vorwurfsvoll, und Fräulein von Werkentin nickte eifrig. Immer Sonnenschein! erwiderte sie. Da hast du es gut gehabt, Tante Amalie! Elsie lachte. Denke dir, ich weiß ganz genau, wie oft es bei uns geregnet hat, und Christian, der Kutscher vou euerm Pachthof, sagt auch, daß es im Sommer meist regnet. Kennst du Christian, Tante

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_292796/611>, abgerufen am 23.07.2024.