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Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr.

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Die Rlabunkerstraße

dir, Asta. Sei nur recht strenge mit ihr, und laß sie einige neue Bekanntschaften
machen. Sie schwärmt für neue Bekanntschaften. Und habt ihr vielleicht einen
jungen Pastoren oder Kandidaten hier, dann laß sie ihn nur kennen lernen. Sie
wird sich gleich in ihn verlieben.

Aber, Mutterchen!

Elsie war rot geworden.

Liebes Kind, verlieben ist keine Schande, und Kandidaten sind eigentlich sehr
nette Gegenstände dazu. Weiter als zum Verlieben darf es natürlich nicht gehn;
wenn du dereinst Tante Astas Nachfolgerin werden willst, darfst du niemals ver¬
lobt gewesen sein. Nicht wahr, Astci, ists nicht so?

Asta machte eine abwehrende Handbewegung.

Wir wollen von andern Dingen sprechen, liebste Lolo! sagte sie mit der
Würde, die sie sich schnell angeeignet hatte, und die ihr gut stand.

Der Gegenstand des Gesprächs wechselte also. Lolo wußte viel zu berichte".
Sie hatte Elsie aus einer süddeutschen Pension geholt, wo sie seit zwei Jahren
gewesen war; ihr ältester Sohn war auf der Ritterakademie in Brandenburg; für
den andern suchte sie einen Hauslehrer. Auf der Wolffenburg wurden Verände¬
rungen an den Gebäuden vorgenommen, und der Majoratsherr plante mit seiner
Frau und "Moppi" eine ausgedehnte Reise.

Der Arzt verlangt für Felix eine längere Ausspannung, berichtete Lolo. Er
soll Bergluft haben und im Herbst einen Aufenthalt an den oberitalienischen Seen.
Eigentlich haben wir kein Geld zu diesem Luxus; aber die Gesundheit ist bekanntlich
die Hauptsache, und ihr muß man Opfer bringen!

Die Baronin konnte noch immer so plaudern wie vor fünf Jahren. Sie
war äußerlich nicht älter geworden und behauptete sogar, durch Moppis Erscheinen
verjüngt zu sein. Asta betrachtete sie nicht ohne Neidgefühl. Sie selbst kam sich
sehr alt und sehr würdig vor; so würdig, daß sie es unbequem fand.

Am nächsten Tage wollte Lolo wieder abreisen.

Zu Tante Amalie komme ich diesesmal nicht, sagte sie, als sie später allein
mit Asta durch den Äbtissinnengarten ging. Elsie war zurückgeblieben. Sie wollte
ihren Koffer auspacken und dann ein wenig umhergehn. Es war einmal wieder
Frühsommer; alle Bäume standen in lichtem Grün, und die Tage waren lang.

Elsie kann zu Tante Amalie gehn, wiederholte sie. Ich bin doch nichts für
die alte Dame und für Auguste, ich werde ungeduldig oder ungezogen, oder fange
an zu lachen, wo ich nicht lachen soll. Bei Elsie braucht man das alles nicht zu
fürchten. Sie ist ein Musterjuugesmädcheu. Wie sie damals Tante Amalie und
wich mit sanfter Hand zusammengebracht hat, so wird sie auch jetzt irgend eine
Kette finden, mit der sie Tante Amalie ein sich befestigt. Die Sache überlasse ich ihr.

Stehst du noch im Verkehr mit deiner Tante? fragte Asta.

Ganz wie früher. Ich gratuliere ihr zum Neuen Jahre, und sie strickt für
uns Pulswärmer. Malaga hat es nicht wieder gegeben. Auch diese Angelegen¬
heit überlasse ich Elsie.

Die alte Dame ist noch merkwürdig frisch, sagte Asta, während sie vor einem
Jasminstrauch stehn blieb und eine Blüte pflückte.

Sie wird uns alle überleben! Lolo sagte es gedankenlos. Auch sie stand
still, sah in den mattblauen Himmel über sich, in die Ferne, wo ein Heiderücken
sanft anstieg, und dann faßte sie Astas Arm.

Liegt der Hof Moorhetde wirklich hier in der Nähe?

Man geht etwa eine Stunde bis dorthin.

Hast du Elisabeth jemals gesehen?

Unwillkürlich warf Asta die weiße Jasminblüte von sich.

Nein. Du weißt, Lolo, ich war niemals für sie. Unsre Wege haben sich
getrennt, sie mögen getrennt bleiben.

Du bist wirklich mehr für Melitta?

Asta zögerte mit der Antwort. War sie für Melitta?


Die Rlabunkerstraße

dir, Asta. Sei nur recht strenge mit ihr, und laß sie einige neue Bekanntschaften
machen. Sie schwärmt für neue Bekanntschaften. Und habt ihr vielleicht einen
jungen Pastoren oder Kandidaten hier, dann laß sie ihn nur kennen lernen. Sie
wird sich gleich in ihn verlieben.

Aber, Mutterchen!

Elsie war rot geworden.

Liebes Kind, verlieben ist keine Schande, und Kandidaten sind eigentlich sehr
nette Gegenstände dazu. Weiter als zum Verlieben darf es natürlich nicht gehn;
wenn du dereinst Tante Astas Nachfolgerin werden willst, darfst du niemals ver¬
lobt gewesen sein. Nicht wahr, Astci, ists nicht so?

Asta machte eine abwehrende Handbewegung.

Wir wollen von andern Dingen sprechen, liebste Lolo! sagte sie mit der
Würde, die sie sich schnell angeeignet hatte, und die ihr gut stand.

Der Gegenstand des Gesprächs wechselte also. Lolo wußte viel zu berichte».
Sie hatte Elsie aus einer süddeutschen Pension geholt, wo sie seit zwei Jahren
gewesen war; ihr ältester Sohn war auf der Ritterakademie in Brandenburg; für
den andern suchte sie einen Hauslehrer. Auf der Wolffenburg wurden Verände¬
rungen an den Gebäuden vorgenommen, und der Majoratsherr plante mit seiner
Frau und „Moppi" eine ausgedehnte Reise.

Der Arzt verlangt für Felix eine längere Ausspannung, berichtete Lolo. Er
soll Bergluft haben und im Herbst einen Aufenthalt an den oberitalienischen Seen.
Eigentlich haben wir kein Geld zu diesem Luxus; aber die Gesundheit ist bekanntlich
die Hauptsache, und ihr muß man Opfer bringen!

Die Baronin konnte noch immer so plaudern wie vor fünf Jahren. Sie
war äußerlich nicht älter geworden und behauptete sogar, durch Moppis Erscheinen
verjüngt zu sein. Asta betrachtete sie nicht ohne Neidgefühl. Sie selbst kam sich
sehr alt und sehr würdig vor; so würdig, daß sie es unbequem fand.

Am nächsten Tage wollte Lolo wieder abreisen.

Zu Tante Amalie komme ich diesesmal nicht, sagte sie, als sie später allein
mit Asta durch den Äbtissinnengarten ging. Elsie war zurückgeblieben. Sie wollte
ihren Koffer auspacken und dann ein wenig umhergehn. Es war einmal wieder
Frühsommer; alle Bäume standen in lichtem Grün, und die Tage waren lang.

Elsie kann zu Tante Amalie gehn, wiederholte sie. Ich bin doch nichts für
die alte Dame und für Auguste, ich werde ungeduldig oder ungezogen, oder fange
an zu lachen, wo ich nicht lachen soll. Bei Elsie braucht man das alles nicht zu
fürchten. Sie ist ein Musterjuugesmädcheu. Wie sie damals Tante Amalie und
wich mit sanfter Hand zusammengebracht hat, so wird sie auch jetzt irgend eine
Kette finden, mit der sie Tante Amalie ein sich befestigt. Die Sache überlasse ich ihr.

Stehst du noch im Verkehr mit deiner Tante? fragte Asta.

Ganz wie früher. Ich gratuliere ihr zum Neuen Jahre, und sie strickt für
uns Pulswärmer. Malaga hat es nicht wieder gegeben. Auch diese Angelegen¬
heit überlasse ich Elsie.

Die alte Dame ist noch merkwürdig frisch, sagte Asta, während sie vor einem
Jasminstrauch stehn blieb und eine Blüte pflückte.

Sie wird uns alle überleben! Lolo sagte es gedankenlos. Auch sie stand
still, sah in den mattblauen Himmel über sich, in die Ferne, wo ein Heiderücken
sanft anstieg, und dann faßte sie Astas Arm.

Liegt der Hof Moorhetde wirklich hier in der Nähe?

Man geht etwa eine Stunde bis dorthin.

Hast du Elisabeth jemals gesehen?

Unwillkürlich warf Asta die weiße Jasminblüte von sich.

Nein. Du weißt, Lolo, ich war niemals für sie. Unsre Wege haben sich
getrennt, sie mögen getrennt bleiben.

Du bist wirklich mehr für Melitta?

Asta zögerte mit der Antwort. War sie für Melitta?


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[0555] Die Rlabunkerstraße dir, Asta. Sei nur recht strenge mit ihr, und laß sie einige neue Bekanntschaften machen. Sie schwärmt für neue Bekanntschaften. Und habt ihr vielleicht einen jungen Pastoren oder Kandidaten hier, dann laß sie ihn nur kennen lernen. Sie wird sich gleich in ihn verlieben. Aber, Mutterchen! Elsie war rot geworden. Liebes Kind, verlieben ist keine Schande, und Kandidaten sind eigentlich sehr nette Gegenstände dazu. Weiter als zum Verlieben darf es natürlich nicht gehn; wenn du dereinst Tante Astas Nachfolgerin werden willst, darfst du niemals ver¬ lobt gewesen sein. Nicht wahr, Astci, ists nicht so? Asta machte eine abwehrende Handbewegung. Wir wollen von andern Dingen sprechen, liebste Lolo! sagte sie mit der Würde, die sie sich schnell angeeignet hatte, und die ihr gut stand. Der Gegenstand des Gesprächs wechselte also. Lolo wußte viel zu berichte». Sie hatte Elsie aus einer süddeutschen Pension geholt, wo sie seit zwei Jahren gewesen war; ihr ältester Sohn war auf der Ritterakademie in Brandenburg; für den andern suchte sie einen Hauslehrer. Auf der Wolffenburg wurden Verände¬ rungen an den Gebäuden vorgenommen, und der Majoratsherr plante mit seiner Frau und „Moppi" eine ausgedehnte Reise. Der Arzt verlangt für Felix eine längere Ausspannung, berichtete Lolo. Er soll Bergluft haben und im Herbst einen Aufenthalt an den oberitalienischen Seen. Eigentlich haben wir kein Geld zu diesem Luxus; aber die Gesundheit ist bekanntlich die Hauptsache, und ihr muß man Opfer bringen! Die Baronin konnte noch immer so plaudern wie vor fünf Jahren. Sie war äußerlich nicht älter geworden und behauptete sogar, durch Moppis Erscheinen verjüngt zu sein. Asta betrachtete sie nicht ohne Neidgefühl. Sie selbst kam sich sehr alt und sehr würdig vor; so würdig, daß sie es unbequem fand. Am nächsten Tage wollte Lolo wieder abreisen. Zu Tante Amalie komme ich diesesmal nicht, sagte sie, als sie später allein mit Asta durch den Äbtissinnengarten ging. Elsie war zurückgeblieben. Sie wollte ihren Koffer auspacken und dann ein wenig umhergehn. Es war einmal wieder Frühsommer; alle Bäume standen in lichtem Grün, und die Tage waren lang. Elsie kann zu Tante Amalie gehn, wiederholte sie. Ich bin doch nichts für die alte Dame und für Auguste, ich werde ungeduldig oder ungezogen, oder fange an zu lachen, wo ich nicht lachen soll. Bei Elsie braucht man das alles nicht zu fürchten. Sie ist ein Musterjuugesmädcheu. Wie sie damals Tante Amalie und wich mit sanfter Hand zusammengebracht hat, so wird sie auch jetzt irgend eine Kette finden, mit der sie Tante Amalie ein sich befestigt. Die Sache überlasse ich ihr. Stehst du noch im Verkehr mit deiner Tante? fragte Asta. Ganz wie früher. Ich gratuliere ihr zum Neuen Jahre, und sie strickt für uns Pulswärmer. Malaga hat es nicht wieder gegeben. Auch diese Angelegen¬ heit überlasse ich Elsie. Die alte Dame ist noch merkwürdig frisch, sagte Asta, während sie vor einem Jasminstrauch stehn blieb und eine Blüte pflückte. Sie wird uns alle überleben! Lolo sagte es gedankenlos. Auch sie stand still, sah in den mattblauen Himmel über sich, in die Ferne, wo ein Heiderücken sanft anstieg, und dann faßte sie Astas Arm. Liegt der Hof Moorhetde wirklich hier in der Nähe? Man geht etwa eine Stunde bis dorthin. Hast du Elisabeth jemals gesehen? Unwillkürlich warf Asta die weiße Jasminblüte von sich. Nein. Du weißt, Lolo, ich war niemals für sie. Unsre Wege haben sich getrennt, sie mögen getrennt bleiben. Du bist wirklich mehr für Melitta? Asta zögerte mit der Antwort. War sie für Melitta?

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_292796/555>, abgerufen am 23.07.2024.