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Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr.

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Die Klabunkerstraße

Ihre Worte trafen wie Keulenschläge, und Elisabeth stand mit gesenktem Haupt.
Wie ein Mensch, der im Wasser versinkt, und an dem ein Wirrsal von Gedanken
vorüberzieht.

Sind Sie nicht Alois Heinemanns Braut? fragte sie, weil dieser Gedanke
ihr plötzlich auf die Zunge trat.

Melitta lachte. Sie kam sich vor wie eine Siegerin. Triumphierend warf
sie den Kopf in den Nacken.

Ich bin seine Braut. Muß ich ihn aber darum lieben? Wer aus Vernunft
heiratet, braucht niemals zu lieben.

Elisabeth verließ die Kapelle. Draußen sangen die Vögel, und die Sonne
schien; um sie aber war es sehr dunkel. Sie sah nicht, daß Alois Heinemann
hinter dem Altar stand, wo sie vorhin gestanden hatte; sie ging wie eine Blinde
durch den sonnendurchglühten Garten. Dann aber glitten Bilder an ihr vorüber.
Sie sah die Klabunkerstraße mit ihren kleinen Häusern vor sich; sie sah sich zum
Psandleiher gehn und dann die Treppen zu Herrn Müller hinaufsteigen. Sie
glaubte Frau Heinemanns gutmütige Stimme zu vernehmen, die ihr einen freund¬
lichen Ratschlag nach dem andern gab, und sie hörte, wie Tiras bellte, und wie der
Milchkarren rasselte. Wie war sie doch manchmal so dumpf verzweifelt, so hoffnungs¬
los gewesen. Alles zu der Zeit, wo sie sich jeden Abend mit Wolfs Namen auf
den Lippen zur Ruhe gelegt hatte. Und er hatte im Kloster Wittekind Melitta
geküßt und an eine Scheidung von seiner Frau gedacht! Melitta log nicht. Mau
sah es an ihrem trotzigen Gesicht. Und Wolf hatte sie heute in den Armen ge¬
halten. Er, der sich von ihr hatte scheiden lassen wollen. Oder war es eine ge¬
meine Verleumdung?

Die junge Frau hatte sich ins tiefe Gebüsch gesetzt. Die Glieder vermochte
sie nicht zu rühren; aber ihre Pulse hämmerten, und in ihrem Kopf brausten die
zornigen Gedanken.

Von der andern Seite des Laubganges kam Asta auf sie zu. Ihr Gesicht
war verdrossen und müde; sie hatte die ganze Nacht nicht geschlafen, und Kopf¬
schmerzen peinigten sie.

Als sie Elisabeth hier sitzen sah, wollte sie vorübergehn; aber die junge Fran
faßte sie am Kleide.

Hat sich Wolf von mir scheiden lassen wollen?

Fräulein von Wolffeuradt blieb fassungslos stehn.

Die Sache ist längst vorüber! erwiderte sie hastig.

Also es ist davon die Rede gewesen?

Mein Gott -- Asta suchte nach Worten. Damals -- als Wolf in so schlechten
Verhältnissen war, als ich ihm helfen wollte.

Also es ist von einer Scheidung die Rede gewesen?

Elisabeths Stimme hatte einen fremden Klang, und Asta wurde erregt.

Frau von Manska hat nichts davon erfahren, liebe Elisabeth. Es war ja nur
ein Plan, als es Wolf so schlecht erging.

Die Stiftsdame faßte sich an ihren schmerzenden Kopf und ließ sich auf die
Bank fallen. Aber Elisabeth stand auf und ging mit schleppenden Schritten dem
Hause zu. Sie wußte genug. Nur der Dovenhof hatte ihr Wolfs Liebe erhalten;
nur das Geld und Gut, nur Herrn Müllers Erbschaft. Seine wirkliche Liebe
gehörte dem schönen, übermütigen Mädchen, das ihr hohnlachend die Wahrheit
ins Gesicht geschleudert hatte. Durch die Bäume ging es wie ein klagender Laut,
und in der Ferne verklang ein Kinderlachen; aber Elisabeth hörte nichts; sie haßte
den Dovenhof.

Asta blieb auf der Bank sitzen und rieb sich die Schläfen. Sie hatte einen
Schreck bekommen, und ihr Kopfschmerz wurde heftiger.

Nach einer Weile stand sie auf und wandte sich der Kapelle zu. Sie wollte
Melitta fragen, was denn eigentlich vorgefallen wäre. Mit Melitta war sie wahr¬
haft befreundet geworden. Woher diese Freundschaft rührte, wußte sie nicht oder


Die Klabunkerstraße

Ihre Worte trafen wie Keulenschläge, und Elisabeth stand mit gesenktem Haupt.
Wie ein Mensch, der im Wasser versinkt, und an dem ein Wirrsal von Gedanken
vorüberzieht.

Sind Sie nicht Alois Heinemanns Braut? fragte sie, weil dieser Gedanke
ihr plötzlich auf die Zunge trat.

Melitta lachte. Sie kam sich vor wie eine Siegerin. Triumphierend warf
sie den Kopf in den Nacken.

Ich bin seine Braut. Muß ich ihn aber darum lieben? Wer aus Vernunft
heiratet, braucht niemals zu lieben.

Elisabeth verließ die Kapelle. Draußen sangen die Vögel, und die Sonne
schien; um sie aber war es sehr dunkel. Sie sah nicht, daß Alois Heinemann
hinter dem Altar stand, wo sie vorhin gestanden hatte; sie ging wie eine Blinde
durch den sonnendurchglühten Garten. Dann aber glitten Bilder an ihr vorüber.
Sie sah die Klabunkerstraße mit ihren kleinen Häusern vor sich; sie sah sich zum
Psandleiher gehn und dann die Treppen zu Herrn Müller hinaufsteigen. Sie
glaubte Frau Heinemanns gutmütige Stimme zu vernehmen, die ihr einen freund¬
lichen Ratschlag nach dem andern gab, und sie hörte, wie Tiras bellte, und wie der
Milchkarren rasselte. Wie war sie doch manchmal so dumpf verzweifelt, so hoffnungs¬
los gewesen. Alles zu der Zeit, wo sie sich jeden Abend mit Wolfs Namen auf
den Lippen zur Ruhe gelegt hatte. Und er hatte im Kloster Wittekind Melitta
geküßt und an eine Scheidung von seiner Frau gedacht! Melitta log nicht. Mau
sah es an ihrem trotzigen Gesicht. Und Wolf hatte sie heute in den Armen ge¬
halten. Er, der sich von ihr hatte scheiden lassen wollen. Oder war es eine ge¬
meine Verleumdung?

Die junge Frau hatte sich ins tiefe Gebüsch gesetzt. Die Glieder vermochte
sie nicht zu rühren; aber ihre Pulse hämmerten, und in ihrem Kopf brausten die
zornigen Gedanken.

Von der andern Seite des Laubganges kam Asta auf sie zu. Ihr Gesicht
war verdrossen und müde; sie hatte die ganze Nacht nicht geschlafen, und Kopf¬
schmerzen peinigten sie.

Als sie Elisabeth hier sitzen sah, wollte sie vorübergehn; aber die junge Fran
faßte sie am Kleide.

Hat sich Wolf von mir scheiden lassen wollen?

Fräulein von Wolffeuradt blieb fassungslos stehn.

Die Sache ist längst vorüber! erwiderte sie hastig.

Also es ist davon die Rede gewesen?

Mein Gott — Asta suchte nach Worten. Damals — als Wolf in so schlechten
Verhältnissen war, als ich ihm helfen wollte.

Also es ist von einer Scheidung die Rede gewesen?

Elisabeths Stimme hatte einen fremden Klang, und Asta wurde erregt.

Frau von Manska hat nichts davon erfahren, liebe Elisabeth. Es war ja nur
ein Plan, als es Wolf so schlecht erging.

Die Stiftsdame faßte sich an ihren schmerzenden Kopf und ließ sich auf die
Bank fallen. Aber Elisabeth stand auf und ging mit schleppenden Schritten dem
Hause zu. Sie wußte genug. Nur der Dovenhof hatte ihr Wolfs Liebe erhalten;
nur das Geld und Gut, nur Herrn Müllers Erbschaft. Seine wirkliche Liebe
gehörte dem schönen, übermütigen Mädchen, das ihr hohnlachend die Wahrheit
ins Gesicht geschleudert hatte. Durch die Bäume ging es wie ein klagender Laut,
und in der Ferne verklang ein Kinderlachen; aber Elisabeth hörte nichts; sie haßte
den Dovenhof.

Asta blieb auf der Bank sitzen und rieb sich die Schläfen. Sie hatte einen
Schreck bekommen, und ihr Kopfschmerz wurde heftiger.

Nach einer Weile stand sie auf und wandte sich der Kapelle zu. Sie wollte
Melitta fragen, was denn eigentlich vorgefallen wäre. Mit Melitta war sie wahr¬
haft befreundet geworden. Woher diese Freundschaft rührte, wußte sie nicht oder


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[0547] Die Klabunkerstraße Ihre Worte trafen wie Keulenschläge, und Elisabeth stand mit gesenktem Haupt. Wie ein Mensch, der im Wasser versinkt, und an dem ein Wirrsal von Gedanken vorüberzieht. Sind Sie nicht Alois Heinemanns Braut? fragte sie, weil dieser Gedanke ihr plötzlich auf die Zunge trat. Melitta lachte. Sie kam sich vor wie eine Siegerin. Triumphierend warf sie den Kopf in den Nacken. Ich bin seine Braut. Muß ich ihn aber darum lieben? Wer aus Vernunft heiratet, braucht niemals zu lieben. Elisabeth verließ die Kapelle. Draußen sangen die Vögel, und die Sonne schien; um sie aber war es sehr dunkel. Sie sah nicht, daß Alois Heinemann hinter dem Altar stand, wo sie vorhin gestanden hatte; sie ging wie eine Blinde durch den sonnendurchglühten Garten. Dann aber glitten Bilder an ihr vorüber. Sie sah die Klabunkerstraße mit ihren kleinen Häusern vor sich; sie sah sich zum Psandleiher gehn und dann die Treppen zu Herrn Müller hinaufsteigen. Sie glaubte Frau Heinemanns gutmütige Stimme zu vernehmen, die ihr einen freund¬ lichen Ratschlag nach dem andern gab, und sie hörte, wie Tiras bellte, und wie der Milchkarren rasselte. Wie war sie doch manchmal so dumpf verzweifelt, so hoffnungs¬ los gewesen. Alles zu der Zeit, wo sie sich jeden Abend mit Wolfs Namen auf den Lippen zur Ruhe gelegt hatte. Und er hatte im Kloster Wittekind Melitta geküßt und an eine Scheidung von seiner Frau gedacht! Melitta log nicht. Mau sah es an ihrem trotzigen Gesicht. Und Wolf hatte sie heute in den Armen ge¬ halten. Er, der sich von ihr hatte scheiden lassen wollen. Oder war es eine ge¬ meine Verleumdung? Die junge Frau hatte sich ins tiefe Gebüsch gesetzt. Die Glieder vermochte sie nicht zu rühren; aber ihre Pulse hämmerten, und in ihrem Kopf brausten die zornigen Gedanken. Von der andern Seite des Laubganges kam Asta auf sie zu. Ihr Gesicht war verdrossen und müde; sie hatte die ganze Nacht nicht geschlafen, und Kopf¬ schmerzen peinigten sie. Als sie Elisabeth hier sitzen sah, wollte sie vorübergehn; aber die junge Fran faßte sie am Kleide. Hat sich Wolf von mir scheiden lassen wollen? Fräulein von Wolffeuradt blieb fassungslos stehn. Die Sache ist längst vorüber! erwiderte sie hastig. Also es ist davon die Rede gewesen? Mein Gott — Asta suchte nach Worten. Damals — als Wolf in so schlechten Verhältnissen war, als ich ihm helfen wollte. Also es ist von einer Scheidung die Rede gewesen? Elisabeths Stimme hatte einen fremden Klang, und Asta wurde erregt. Frau von Manska hat nichts davon erfahren, liebe Elisabeth. Es war ja nur ein Plan, als es Wolf so schlecht erging. Die Stiftsdame faßte sich an ihren schmerzenden Kopf und ließ sich auf die Bank fallen. Aber Elisabeth stand auf und ging mit schleppenden Schritten dem Hause zu. Sie wußte genug. Nur der Dovenhof hatte ihr Wolfs Liebe erhalten; nur das Geld und Gut, nur Herrn Müllers Erbschaft. Seine wirkliche Liebe gehörte dem schönen, übermütigen Mädchen, das ihr hohnlachend die Wahrheit ins Gesicht geschleudert hatte. Durch die Bäume ging es wie ein klagender Laut, und in der Ferne verklang ein Kinderlachen; aber Elisabeth hörte nichts; sie haßte den Dovenhof. Asta blieb auf der Bank sitzen und rieb sich die Schläfen. Sie hatte einen Schreck bekommen, und ihr Kopfschmerz wurde heftiger. Nach einer Weile stand sie auf und wandte sich der Kapelle zu. Sie wollte Melitta fragen, was denn eigentlich vorgefallen wäre. Mit Melitta war sie wahr¬ haft befreundet geworden. Woher diese Freundschaft rührte, wußte sie nicht oder

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_292796/547>, abgerufen am 23.07.2024.