Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr.Aus dem Leben des württembergischen Generals Karl von Mariens Grafen von Frcmquemont ernannt. Diese Stelle behielt er jedoch nicht lange, Im Jahre 1820 übernahm er das Amt, die Aufsicht über die neugegründete Nun widmete er sich in seiner Muße vor allem seinen schriftstellerischen Grenzboten l 1904 ^
Aus dem Leben des württembergischen Generals Karl von Mariens Grafen von Frcmquemont ernannt. Diese Stelle behielt er jedoch nicht lange, Im Jahre 1820 übernahm er das Amt, die Aufsicht über die neugegründete Nun widmete er sich in seiner Muße vor allem seinen schriftstellerischen Grenzboten l 1904 ^
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Aus dem Leben des württembergischen Generals Karl von Mariens
Grafen von Frcmquemont ernannt. Diese Stelle behielt er jedoch nicht lange,
da auf den Antrag des Generalquartiermeisters von Varnbüler zu Anfang des
Jahres 1816 sämtliche Offiziere des Generalquartiermeisterstabs zu «zugemessener
Beschäftigung und Ausbildung in Ludwigsburg zusammengezogen wurden. Ihm
wurden besonders die Adjutanten- und Kanzleigeschäfte übertragen, neben denen
er sich jedoch auch mit wissenschaftlichen Arbeiten zu beschäftigen hatte. Ins¬
besondre wurde er der Hauptarbeiter an dem von den Offizieren des General¬
stabs herausgegebnen „Beitrag zur Geschichte der Feldzüge in Frankreich in
den Jahren 1814 und 1815."
Im Jahre 1820 übernahm er das Amt, die Aufsicht über die neugegründete
Offizierbildungsanstalt in Ludwigsburg zu führen. Als im März 1821 wegen
der damals stattfindenden Verhandlungen mit dem Papste die Absendung eines
Kuriers nach Nom nötig wurde, fiel die Wahl zu dieser Sendung auf ihn,
weil er als der italienischen Sprache mächtig für besonders geeignet gehalten
wurde, zugleich sichere Nachrichten über die damaligen unruhigen Bewegungen
in Italien, über die Stimmung des Volks usw. einzuziehn. Es wurde ihm
auf dieser Reise die Freude zuteil, seine Eltern wieder zu umarmen. Am
27. September 1821 rückte er zum Hauptmann erster Klasse vor, am 6. De¬
zember 1828 wurde er zum Major und Adjutanten des Kriegsministers be¬
fördert, am 26. September 1834 wurde er Oberstleutnant und im Jahre 1837
zum Kommandanten des Landjägerkorps ernannt. Auch in dieser Stellung, wo
er für das Wohl seiner Untergebnen und ihrer Witwen väterlich sorgte, erhielt
er mannigfache Anerkennung seiner treuen Dienste, 1840 wurde er zum Obersten,
1849 zum Generalmajor befördert und mit dem Komturkreuz des Militär-
Verdienstordens belohnt. Im März 1856 bat er, da er in ein höheres Alter
vorgerückt war, nach fast achtundvierzigjähriger Dienstzeit um seine Versetzung
in den Ruhestand. Diese Bitte wurde ihm am 9. April 1856 unter Erteilung
des Komturkreuzes erster Klasse des Friedrichsordens als „Anerkennung seiner
langen, treuen und ausgezeichneten Dienste" gewährt. Das Kommando über
das Landjügerkorps, das er mehr als achtzehn Jahre geführt hatte, gab er
jetzt ab.
Nun widmete er sich in seiner Muße vor allem seinen schriftstellerischen
Arbeiten, für die er ganz besondres Interesse, aber auch hervorragende Be¬
gabung, unermüdlichen Fleiß und sorgfältige objektive Darstellungskraft hatte.
Er verfaßte noch verschiedne militärische und kriegsgeschichtliche Arbeiten. Am
berühmtesten und heute noch wertvoll ist seine „Geschichte der innerhalb der
gegenwärtigen Grenzen des Königreichs Württemberg vorgefallnen Kriegs¬
ereignisse vom Jahre 15 vor Christi Geburt bis zum Friedensschlüsse 1815,"
erschienen in Stuttgart 1847 mit dem Ovidischen Motto: xws sse Mrias
tkotÄ rstsrrs Is-dor. Auch seine „Geschichte von Hohentwiel," im Auftrage des
Königlichen statistisch-topographischen Bureaus 1857 in Stuttgart erschienen, ist
ein Muster einer sorgfältig geschriebnen Monographie. Unvollendet blieb eine
„chronologisch-synchronistische Übersicht der allgemeinen Kriegsgeschichte," auf
die er viel Zeit und Mühe verwandte, und für die er reichliches Material
sammelte.
Grenzboten l 1904 ^
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