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Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Viertes Vierteljahr.

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Zwei Seelen

nirgends eine Wolke auf, hoch und immer höher wandelte die Sonne über den
glänzend blauen Himmel.

Am Nachmittag rief mich ein neues Jauchzen, das von den Wiesen her klang
und von den Stimmen unsrer Kinder beantwortet wurde, wieder ans Fenster.
Unser fröhlicher Doktor war es, der den Bergstock in der Hand den Wiesenhang
heraufkletterte und von den Kindern, die ihn alle kannten und ihm sehr zugetan
waren, in Empfang genommen wurde. ^ . ^ .

Wohin soll es uoch gehn, Herr Doktor? rief ich ihm zu. Er hob den Stock
mit so großartigem Schwung, daß man annehmen mußte, er wolle bis zur obersten
Zinne hinaufklimmen, und erzählte dann, die Leute vom Weidhof beabsichtigten,
während der kurzen Sommernacht auf ihren Almwiesen zu bleiben, um so die
Arbeit vor Sonntag zu vollenden. Er wolle deshalb noch ein wenig in den
Bergen herumspazieren, den Abend und die Nacht aber auf der Alm verleben und
um andern Morgen, wenn es sich füge, den Sonnenaufgang anschauen.

Ein Sonnenaufgang auf den Bergen! sagte ich.

Ihr habt das wohl noch nicht gesehen. Meister Reinhold. So werft euer
Zeug in die Ecke und geht mit. ^ ^ ^

Ich zauderte. Da kam auch die Meisterin und sagte: Das ist recht Herr
Doktor. Nehmen Sie ihn nur mit. Er sitzt den ganzen Tag schon mäuschenstill,
es ist zum bange werden. Mit Ihnen in den Bergen herumzusteigen, das wird ihn
aufheitern, und seine Arbeit drängt nicht.

Aber der Hochzeitsrock für den Trosthof! warf ich ein.

Den bringst du auch morgen noch fertig.

So nahm ich denn ebenfalls den Bergstock in die Hand und stieg glücklich
zu dem Wald hinauf. . ^ . ^

Wir gingen durch dunkle Tannen und unter lichten Lärchenwipfeln, wir hörten
verborgne Wasser rauschen und stiegen immer weiter hinauf, bis dahin wo alles
Rieseln verstummte und nur noch einige zerzauste und gebeugte Wettertannen im
Winde wehten. Wir schauten über duftige Höhen, in schwarze Schluchten und auf
lichtbeglänzte smaragdne Matten, wir freuten uns an den zarten Wolkenbildern, tue
der Abend über den Himmel ziehn ließ. Und als dann die Dämmerung herein¬
brach, und der Mond, dessen Scheibe schon lange matt und bleich über uns
schwebte, seinen Silberglanz über die Berge warf, stiegen wir zu der Alm nieder,
wo Maria weilte. " ,

^.
Man stellte gerade die Arbeit ein, neben einer hölzernen Hütte brannte
zwischen Steinen ein Helles Feuer, und Rauchwolken zogen in der linden Abendluft
dahin. Mein Begleiter grüßte mit einem Jauchzer hinab, des Weidhofers Leute
antworteten ebenso, und ich hörte auch Marias Stimme. Sie hatte, als sie uns
auf dem Felsenstieg herunterkommen sah, die Hand über die Augen gelegt, um sie
gegen das Abendleuchten, in dem wir niederstiegen, zu schützen. Nun aber, da sie
uns erkannte, kam sie uns ein Stück entgegen, und in ihren Augen schimmerte
unverkennbare Freude Auch der Weidhofer begrüßte mich freundlich, und so taten
auch alle übrigen.

Es begann nun, nachdem die Abendsuppe genossen war, ein munteres und
frohgemutes Treiben, dessen Urheber und eigentliche Seele der Doktor war. Er
Wbelte und sang in den schönen Abend hinein, sodaß nicht nur ein Weih, der
über uns hinsegelte, einen Augenblick verweilte und auf den Lärm in der sonst
so stillen Tiefe horchte, sondern auch von benachbarten Almen Leute, die ebenfalls
Ul der Sommernacht auszuharren beschlossen hatten, zu uns herüberkamen. Und
als nun verlautete, daß in einer tiefer unten liegenden Sennhütte eine Zither zu
haben wäre, kannte des Doktors Freude keine Grenzen; sogleich mußte ein Knecht
hinunterlaufen und sie herholen. So ging es unter Gesang und Erzählen mehrere
Stunden, bis der Weidhofer den Feierabend ansagte und sich mit seinen Leuten,
auch Maria und dem Doktor in der Hütte zu kurzer Ruhe niederlegte.


Zwei Seelen

nirgends eine Wolke auf, hoch und immer höher wandelte die Sonne über den
glänzend blauen Himmel.

Am Nachmittag rief mich ein neues Jauchzen, das von den Wiesen her klang
und von den Stimmen unsrer Kinder beantwortet wurde, wieder ans Fenster.
Unser fröhlicher Doktor war es, der den Bergstock in der Hand den Wiesenhang
heraufkletterte und von den Kindern, die ihn alle kannten und ihm sehr zugetan
waren, in Empfang genommen wurde. ^ . ^ .

Wohin soll es uoch gehn, Herr Doktor? rief ich ihm zu. Er hob den Stock
mit so großartigem Schwung, daß man annehmen mußte, er wolle bis zur obersten
Zinne hinaufklimmen, und erzählte dann, die Leute vom Weidhof beabsichtigten,
während der kurzen Sommernacht auf ihren Almwiesen zu bleiben, um so die
Arbeit vor Sonntag zu vollenden. Er wolle deshalb noch ein wenig in den
Bergen herumspazieren, den Abend und die Nacht aber auf der Alm verleben und
um andern Morgen, wenn es sich füge, den Sonnenaufgang anschauen.

Ein Sonnenaufgang auf den Bergen! sagte ich.

Ihr habt das wohl noch nicht gesehen. Meister Reinhold. So werft euer
Zeug in die Ecke und geht mit. ^ ^ ^

Ich zauderte. Da kam auch die Meisterin und sagte: Das ist recht Herr
Doktor. Nehmen Sie ihn nur mit. Er sitzt den ganzen Tag schon mäuschenstill,
es ist zum bange werden. Mit Ihnen in den Bergen herumzusteigen, das wird ihn
aufheitern, und seine Arbeit drängt nicht.

Aber der Hochzeitsrock für den Trosthof! warf ich ein.

Den bringst du auch morgen noch fertig.

So nahm ich denn ebenfalls den Bergstock in die Hand und stieg glücklich
zu dem Wald hinauf. . ^ . ^

Wir gingen durch dunkle Tannen und unter lichten Lärchenwipfeln, wir hörten
verborgne Wasser rauschen und stiegen immer weiter hinauf, bis dahin wo alles
Rieseln verstummte und nur noch einige zerzauste und gebeugte Wettertannen im
Winde wehten. Wir schauten über duftige Höhen, in schwarze Schluchten und auf
lichtbeglänzte smaragdne Matten, wir freuten uns an den zarten Wolkenbildern, tue
der Abend über den Himmel ziehn ließ. Und als dann die Dämmerung herein¬
brach, und der Mond, dessen Scheibe schon lange matt und bleich über uns
schwebte, seinen Silberglanz über die Berge warf, stiegen wir zu der Alm nieder,
wo Maria weilte. » ,

^.
Man stellte gerade die Arbeit ein, neben einer hölzernen Hütte brannte
zwischen Steinen ein Helles Feuer, und Rauchwolken zogen in der linden Abendluft
dahin. Mein Begleiter grüßte mit einem Jauchzer hinab, des Weidhofers Leute
antworteten ebenso, und ich hörte auch Marias Stimme. Sie hatte, als sie uns
auf dem Felsenstieg herunterkommen sah, die Hand über die Augen gelegt, um sie
gegen das Abendleuchten, in dem wir niederstiegen, zu schützen. Nun aber, da sie
uns erkannte, kam sie uns ein Stück entgegen, und in ihren Augen schimmerte
unverkennbare Freude Auch der Weidhofer begrüßte mich freundlich, und so taten
auch alle übrigen.

Es begann nun, nachdem die Abendsuppe genossen war, ein munteres und
frohgemutes Treiben, dessen Urheber und eigentliche Seele der Doktor war. Er
Wbelte und sang in den schönen Abend hinein, sodaß nicht nur ein Weih, der
über uns hinsegelte, einen Augenblick verweilte und auf den Lärm in der sonst
so stillen Tiefe horchte, sondern auch von benachbarten Almen Leute, die ebenfalls
Ul der Sommernacht auszuharren beschlossen hatten, zu uns herüberkamen. Und
als nun verlautete, daß in einer tiefer unten liegenden Sennhütte eine Zither zu
haben wäre, kannte des Doktors Freude keine Grenzen; sogleich mußte ein Knecht
hinunterlaufen und sie herholen. So ging es unter Gesang und Erzählen mehrere
Stunden, bis der Weidhofer den Feierabend ansagte und sich mit seinen Leuten,
auch Maria und dem Doktor in der Hütte zu kurzer Ruhe niederlegte.


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[0873] Zwei Seelen nirgends eine Wolke auf, hoch und immer höher wandelte die Sonne über den glänzend blauen Himmel. Am Nachmittag rief mich ein neues Jauchzen, das von den Wiesen her klang und von den Stimmen unsrer Kinder beantwortet wurde, wieder ans Fenster. Unser fröhlicher Doktor war es, der den Bergstock in der Hand den Wiesenhang heraufkletterte und von den Kindern, die ihn alle kannten und ihm sehr zugetan waren, in Empfang genommen wurde. ^ . ^ . Wohin soll es uoch gehn, Herr Doktor? rief ich ihm zu. Er hob den Stock mit so großartigem Schwung, daß man annehmen mußte, er wolle bis zur obersten Zinne hinaufklimmen, und erzählte dann, die Leute vom Weidhof beabsichtigten, während der kurzen Sommernacht auf ihren Almwiesen zu bleiben, um so die Arbeit vor Sonntag zu vollenden. Er wolle deshalb noch ein wenig in den Bergen herumspazieren, den Abend und die Nacht aber auf der Alm verleben und um andern Morgen, wenn es sich füge, den Sonnenaufgang anschauen. Ein Sonnenaufgang auf den Bergen! sagte ich. Ihr habt das wohl noch nicht gesehen. Meister Reinhold. So werft euer Zeug in die Ecke und geht mit. ^ ^ ^ Ich zauderte. Da kam auch die Meisterin und sagte: Das ist recht Herr Doktor. Nehmen Sie ihn nur mit. Er sitzt den ganzen Tag schon mäuschenstill, es ist zum bange werden. Mit Ihnen in den Bergen herumzusteigen, das wird ihn aufheitern, und seine Arbeit drängt nicht. Aber der Hochzeitsrock für den Trosthof! warf ich ein. Den bringst du auch morgen noch fertig. So nahm ich denn ebenfalls den Bergstock in die Hand und stieg glücklich zu dem Wald hinauf. . ^ . ^ Wir gingen durch dunkle Tannen und unter lichten Lärchenwipfeln, wir hörten verborgne Wasser rauschen und stiegen immer weiter hinauf, bis dahin wo alles Rieseln verstummte und nur noch einige zerzauste und gebeugte Wettertannen im Winde wehten. Wir schauten über duftige Höhen, in schwarze Schluchten und auf lichtbeglänzte smaragdne Matten, wir freuten uns an den zarten Wolkenbildern, tue der Abend über den Himmel ziehn ließ. Und als dann die Dämmerung herein¬ brach, und der Mond, dessen Scheibe schon lange matt und bleich über uns schwebte, seinen Silberglanz über die Berge warf, stiegen wir zu der Alm nieder, wo Maria weilte. » , ^. Man stellte gerade die Arbeit ein, neben einer hölzernen Hütte brannte zwischen Steinen ein Helles Feuer, und Rauchwolken zogen in der linden Abendluft dahin. Mein Begleiter grüßte mit einem Jauchzer hinab, des Weidhofers Leute antworteten ebenso, und ich hörte auch Marias Stimme. Sie hatte, als sie uns auf dem Felsenstieg herunterkommen sah, die Hand über die Augen gelegt, um sie gegen das Abendleuchten, in dem wir niederstiegen, zu schützen. Nun aber, da sie uns erkannte, kam sie uns ein Stück entgegen, und in ihren Augen schimmerte unverkennbare Freude Auch der Weidhofer begrüßte mich freundlich, und so taten auch alle übrigen. Es begann nun, nachdem die Abendsuppe genossen war, ein munteres und frohgemutes Treiben, dessen Urheber und eigentliche Seele der Doktor war. Er Wbelte und sang in den schönen Abend hinein, sodaß nicht nur ein Weih, der über uns hinsegelte, einen Augenblick verweilte und auf den Lärm in der sonst so stillen Tiefe horchte, sondern auch von benachbarten Almen Leute, die ebenfalls Ul der Sommernacht auszuharren beschlossen hatten, zu uns herüberkamen. Und als nun verlautete, daß in einer tiefer unten liegenden Sennhütte eine Zither zu haben wäre, kannte des Doktors Freude keine Grenzen; sogleich mußte ein Knecht hinunterlaufen und sie herholen. So ging es unter Gesang und Erzählen mehrere Stunden, bis der Weidhofer den Feierabend ansagte und sich mit seinen Leuten, auch Maria und dem Doktor in der Hütte zu kurzer Ruhe niederlegte.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_242067/873>, abgerufen am 22.07.2024.