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Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Wir zeigen bei der Gelegenheit noch ein paar in dasselbe Gebiet Magende
Bücher kurz an. Die Diesseitsreligion von Charles Ferguson (aus dem
Englischen von Cecilie Mettenius. Leipzig, Eugen Diederichs. 1903) lst der Kau¬
hoffscheu Religion verwandt, nur daß die Darstellung phantastischer und zerfayrner
ist. und dem amerikanischen Verfasser, den man kurzweg einen Utopisten nennen
kann, die gediegne wissenschaftliche Bildung des deutschen Predigers abgeht. --
Unserm eignen Standpunkt nähert sich Martin Schlau in seinem Buche: Unser
Christenglaube (Freiburg i. B. und Leipzig. Paul Waetzel. 1902). Er verzagt
trotz aller Evangelienkritik nicht daran, ein Bild vom Leben des Herrn ^esiis zu
gewinnen. "Können wir wirklich meinen, dieser Jesus, wie wir sem -""d vor
Augen sehen, sei eine Dichtung? Welcher Phantasie sollte wohl diese Schöpfung
gelungen sein?" Jesus ist ihm eine Offenbarung Gottes; nur mit dem von ^epis
erleuchteten Auge vermag er Gott auch in der Natur und in der Geschichte wahr¬
zunehmen. Aber den Jesus des Dogmas kaun er nicht gebrauchen. Sehr ,cyvn
stellt er die Lehre von der Sünde und der Erlösung dar. -- Die Modernen aller
Lager werden betrübt sein, zu erfahren, daß im zwanzigsten Jahrhundert solgenoe
beiden Sätze gedruckt werden konnten: "In einem Punkte berühren sich yenlige
">>d mittelalterliche Wissenschaft: in dem gemeinsamen Einsprüche gegen °^ ane
Wirklichkeit überfliegende, aus Prinzipien konstruierende Spekulation, wie sie ^">"
aufgebracht und Hegel ausgebildet hat. ... Die Lehre Luthers, daß der Glauoe
das Köstlichste und die Heilige Schrift das Wort Gottes ist, und d,e Gelange, me
ihr Ausdruck geben, haben tausend juetto tausend?) deutsche Herzen er um uno
gehoben. u"d die protestantische Schule hat die Pflicht, diese Lehre aufrecht zu er¬
halten gegenüber dem gleich sehr unchristlichen wie undeutschen Wahne, daf; ver
Glaube etwas Gleichgiltiges sei, und gegenüber den aufgewärmten alten Lügen der
Gnostiker und Rabbinen von der Unechtheit der Evangelien." Und noch mehr be¬
trübt wird man darüber sein, daß das Buch, worin diese schrecklichen Satze stehn,
"n Verlag von Friedrich Vieweg und Sohn in Braunschweig (1902) hat er¬
scheinen können. Es heißt: Grundlinien idealer Weltanschauung aus
Otto Willmanns Geschichte des Idealismus und seiner Didaktik zusammengesielU
von Professor Dr. I. B. Seideuberger. Der erste Teil behandelt den anMen
den alttestamentlichen. den mittelalterlichen und deu modernen Idealismus, der zweue
Teil ist Glauben und Wissenschaft, der dritte Leben und Lebensgememscha
überschrieben. Der Präger Philosophieprofessor Wittmann und Seidenberger ep in
gläubige liberale Katholiken zu sein, die es über sich gewinnen, den Reformatoren
gerecht zu werden.


Noch etwas von der Gräfin Genlis.

^ , Das Buch der^Jahrhundert, gibt von der geradezu unglaublichen Leichtfertigkeit der G^^Charlotte Niesens reizenden? Werke "Vergangenheit" eine ^sam ^
Grunde und Beispiele an. In Saint-Aubl". den. elterlichen Gute das pater ver
"use wurde, weil man schlecht gewirtschaftet hatte und fertig gew°rde.i war waren
Lustbarkeiten. Feste. Maskenbälle an der Tagesordnung. Fell" e D -er se d e
spätere Gräfin Genlis, nahm schon im frühesten Alter daran teil Rolle Studie -
Dllettantenvorstellnngen veranstalten, sich beständig umkleiden >.ut Probe ^"ge die Verfasserin des Galanten Jahrhunderts. waren die ha.^Mtigung der Mutter und der Tochter, und das i""ge.Mädchen wuchs zun^"rzen rosa Röckchen. Silberflittern und Flügeln aus Pappe "N Lichte der P o"""'-
""wen heran. Die Gewohnheit, sich zu verkleiden, war ihr so sZ' Z ' ""°'rü
Natur geworden. daß sie im Kostüm des Amor nicht nnr in den Garten, sondern
>"g"r zur Messe ging und nur Pfeil und Bogen zuhause Keß. .--.

"s,,^. " I" dem Kloster in das sie sich nach ihrer Verheiratung " . G "l's wahrend
des en Abwesenheit zurückgezogen hatte, trieb sie grenzenlose.. Auf.ig und aud
g" 'gen daran/ sich Nachts in die Zellen der guten. alten Nonnen e.um soeben
""d den Schlafenden Schminke und Schönheitspflästerchen aufzulegen. Wenn du


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Wir zeigen bei der Gelegenheit noch ein paar in dasselbe Gebiet Magende
Bücher kurz an. Die Diesseitsreligion von Charles Ferguson (aus dem
Englischen von Cecilie Mettenius. Leipzig, Eugen Diederichs. 1903) lst der Kau¬
hoffscheu Religion verwandt, nur daß die Darstellung phantastischer und zerfayrner
ist. und dem amerikanischen Verfasser, den man kurzweg einen Utopisten nennen
kann, die gediegne wissenschaftliche Bildung des deutschen Predigers abgeht. —
Unserm eignen Standpunkt nähert sich Martin Schlau in seinem Buche: Unser
Christenglaube (Freiburg i. B. und Leipzig. Paul Waetzel. 1902). Er verzagt
trotz aller Evangelienkritik nicht daran, ein Bild vom Leben des Herrn ^esiis zu
gewinnen. „Können wir wirklich meinen, dieser Jesus, wie wir sem -«"d vor
Augen sehen, sei eine Dichtung? Welcher Phantasie sollte wohl diese Schöpfung
gelungen sein?" Jesus ist ihm eine Offenbarung Gottes; nur mit dem von ^epis
erleuchteten Auge vermag er Gott auch in der Natur und in der Geschichte wahr¬
zunehmen. Aber den Jesus des Dogmas kaun er nicht gebrauchen. Sehr ,cyvn
stellt er die Lehre von der Sünde und der Erlösung dar. — Die Modernen aller
Lager werden betrübt sein, zu erfahren, daß im zwanzigsten Jahrhundert solgenoe
beiden Sätze gedruckt werden konnten: „In einem Punkte berühren sich yenlige
»>>d mittelalterliche Wissenschaft: in dem gemeinsamen Einsprüche gegen °^ ane
Wirklichkeit überfliegende, aus Prinzipien konstruierende Spekulation, wie sie ^">"
aufgebracht und Hegel ausgebildet hat. ... Die Lehre Luthers, daß der Glauoe
das Köstlichste und die Heilige Schrift das Wort Gottes ist, und d,e Gelange, me
ihr Ausdruck geben, haben tausend juetto tausend?) deutsche Herzen er um uno
gehoben. u»d die protestantische Schule hat die Pflicht, diese Lehre aufrecht zu er¬
halten gegenüber dem gleich sehr unchristlichen wie undeutschen Wahne, daf; ver
Glaube etwas Gleichgiltiges sei, und gegenüber den aufgewärmten alten Lügen der
Gnostiker und Rabbinen von der Unechtheit der Evangelien." Und noch mehr be¬
trübt wird man darüber sein, daß das Buch, worin diese schrecklichen Satze stehn,
"n Verlag von Friedrich Vieweg und Sohn in Braunschweig (1902) hat er¬
scheinen können. Es heißt: Grundlinien idealer Weltanschauung aus
Otto Willmanns Geschichte des Idealismus und seiner Didaktik zusammengesielU
von Professor Dr. I. B. Seideuberger. Der erste Teil behandelt den anMen
den alttestamentlichen. den mittelalterlichen und deu modernen Idealismus, der zweue
Teil ist Glauben und Wissenschaft, der dritte Leben und Lebensgememscha
überschrieben. Der Präger Philosophieprofessor Wittmann und Seidenberger ep in
gläubige liberale Katholiken zu sein, die es über sich gewinnen, den Reformatoren
gerecht zu werden.


Noch etwas von der Gräfin Genlis.

^ , Das Buch der^Jahrhundert, gibt von der geradezu unglaublichen Leichtfertigkeit der G^^Charlotte Niesens reizenden? Werke „Vergangenheit" eine ^sam ^
Grunde und Beispiele an. In Saint-Aubl». den. elterlichen Gute das pater ver
"use wurde, weil man schlecht gewirtschaftet hatte und fertig gew°rde.i war waren
Lustbarkeiten. Feste. Maskenbälle an der Tagesordnung. Fell« e D -er se d e
spätere Gräfin Genlis, nahm schon im frühesten Alter daran teil Rolle Studie -
Dllettantenvorstellnngen veranstalten, sich beständig umkleiden >.ut Probe ^"ge die Verfasserin des Galanten Jahrhunderts. waren die ha.^Mtigung der Mutter und der Tochter, und das i""ge.Mädchen wuchs zun^"rzen rosa Röckchen. Silberflittern und Flügeln aus Pappe "N Lichte der P o»»"'-
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Natur geworden. daß sie im Kostüm des Amor nicht nnr in den Garten, sondern
>"g"r zur Messe ging und nur Pfeil und Bogen zuhause Keß. .--.

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des en Abwesenheit zurückgezogen hatte, trieb sie grenzenlose.. Auf.ig und aud
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""d den Schlafenden Schminke und Schönheitspflästerchen aufzulegen. Wenn du


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[0827] Maßgebliches und Unmaßgebliches Wir zeigen bei der Gelegenheit noch ein paar in dasselbe Gebiet Magende Bücher kurz an. Die Diesseitsreligion von Charles Ferguson (aus dem Englischen von Cecilie Mettenius. Leipzig, Eugen Diederichs. 1903) lst der Kau¬ hoffscheu Religion verwandt, nur daß die Darstellung phantastischer und zerfayrner ist. und dem amerikanischen Verfasser, den man kurzweg einen Utopisten nennen kann, die gediegne wissenschaftliche Bildung des deutschen Predigers abgeht. — Unserm eignen Standpunkt nähert sich Martin Schlau in seinem Buche: Unser Christenglaube (Freiburg i. B. und Leipzig. Paul Waetzel. 1902). Er verzagt trotz aller Evangelienkritik nicht daran, ein Bild vom Leben des Herrn ^esiis zu gewinnen. „Können wir wirklich meinen, dieser Jesus, wie wir sem -«"d vor Augen sehen, sei eine Dichtung? Welcher Phantasie sollte wohl diese Schöpfung gelungen sein?" Jesus ist ihm eine Offenbarung Gottes; nur mit dem von ^epis erleuchteten Auge vermag er Gott auch in der Natur und in der Geschichte wahr¬ zunehmen. Aber den Jesus des Dogmas kaun er nicht gebrauchen. Sehr ,cyvn stellt er die Lehre von der Sünde und der Erlösung dar. — Die Modernen aller Lager werden betrübt sein, zu erfahren, daß im zwanzigsten Jahrhundert solgenoe beiden Sätze gedruckt werden konnten: „In einem Punkte berühren sich yenlige »>>d mittelalterliche Wissenschaft: in dem gemeinsamen Einsprüche gegen °^ ane Wirklichkeit überfliegende, aus Prinzipien konstruierende Spekulation, wie sie ^">" aufgebracht und Hegel ausgebildet hat. ... Die Lehre Luthers, daß der Glauoe das Köstlichste und die Heilige Schrift das Wort Gottes ist, und d,e Gelange, me ihr Ausdruck geben, haben tausend juetto tausend?) deutsche Herzen er um uno gehoben. u»d die protestantische Schule hat die Pflicht, diese Lehre aufrecht zu er¬ halten gegenüber dem gleich sehr unchristlichen wie undeutschen Wahne, daf; ver Glaube etwas Gleichgiltiges sei, und gegenüber den aufgewärmten alten Lügen der Gnostiker und Rabbinen von der Unechtheit der Evangelien." Und noch mehr be¬ trübt wird man darüber sein, daß das Buch, worin diese schrecklichen Satze stehn, "n Verlag von Friedrich Vieweg und Sohn in Braunschweig (1902) hat er¬ scheinen können. Es heißt: Grundlinien idealer Weltanschauung aus Otto Willmanns Geschichte des Idealismus und seiner Didaktik zusammengesielU von Professor Dr. I. B. Seideuberger. Der erste Teil behandelt den anMen den alttestamentlichen. den mittelalterlichen und deu modernen Idealismus, der zweue Teil ist Glauben und Wissenschaft, der dritte Leben und Lebensgememscha überschrieben. Der Präger Philosophieprofessor Wittmann und Seidenberger ep in gläubige liberale Katholiken zu sein, die es über sich gewinnen, den Reformatoren gerecht zu werden. Noch etwas von der Gräfin Genlis. ^ , Das Buch der^Jahrhundert, gibt von der geradezu unglaublichen Leichtfertigkeit der G^^Charlotte Niesens reizenden? Werke „Vergangenheit" eine ^sam ^ Grunde und Beispiele an. In Saint-Aubl». den. elterlichen Gute das pater ver "use wurde, weil man schlecht gewirtschaftet hatte und fertig gew°rde.i war waren Lustbarkeiten. Feste. Maskenbälle an der Tagesordnung. Fell« e D -er se d e spätere Gräfin Genlis, nahm schon im frühesten Alter daran teil Rolle Studie - Dllettantenvorstellnngen veranstalten, sich beständig umkleiden >.ut Probe ^"ge die Verfasserin des Galanten Jahrhunderts. waren die ha.^Mtigung der Mutter und der Tochter, und das i""ge.Mädchen wuchs zun^"rzen rosa Röckchen. Silberflittern und Flügeln aus Pappe "N Lichte der P o»»"'- ""wen heran. Die Gewohnheit, sich zu verkleiden, war ihr so sZ' Z ' ""°'rü Natur geworden. daß sie im Kostüm des Amor nicht nnr in den Garten, sondern >"g"r zur Messe ging und nur Pfeil und Bogen zuhause Keß. .--. „s,,^. „ I" dem Kloster in das sie sich nach ihrer Verheiratung » . G "l's wahrend des en Abwesenheit zurückgezogen hatte, trieb sie grenzenlose.. Auf.ig und aud g" 'gen daran/ sich Nachts in die Zellen der guten. alten Nonnen e.um soeben ""d den Schlafenden Schminke und Schönheitspflästerchen aufzulegen. Wenn du

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_242067/827>, abgerufen am 22.07.2024.