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Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Viertes Vierteljahr.

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Line Inselreihe durch das griechische Meer

Auch zu deu Seiten dieses Stuhls stehen Steinbarke. Holzsäuleu hatten einst
die Decke des Gemachs getragen, roter Stuck seine Wände geziert. Neben dem
Sessel hatten die beiden Greifen Wache gehalten, die uns im Museum der
Stadt aufgefallen waren. Hier also hatten die alten Könige von Knossos vor
und nach dem Bade gesessen, hier hatte der weltberühmte Minos Gericht ab¬
gehalten, ehe er in der Unterwelt dasselbe Geschäft begann. Natürlich wollte
jeder von uns auf diesem "Stuhle des Minos" sitzen. Der Reihe nach taten
wir uns dort als Totenrichter auf, vor allem natürlich die Damen. Eine von
ihnen fand den Sitz so unsagbar bequem und zugleich würdevoll, daß sie meinte,
dieser Stuhl würde sehr bald einen Siegeslauf um die Welt machen, man werde
ihn in Nachbildungen aus Stein und Holz unter dem Namen "Minosstuhl"
bald in allen Salons beider Hemisphären finden, die irgendwie auf Chic und
Modernität Anspruch machten. So berühren sich die Extreme: Minos wird
wieder modern.

Ein Universitätsprofessor aber bekam auf diesem Sessel eine Art historischer
Inspiration. Indem er von ihm aus das Gemach überschaute, sagte er zu
uns, die wir auf den Bänken vor seinen Füßen lauschend saßen:

Ich getraue mich, aus der Beschaffenheit dieses Raumes die ganze Staats¬
verfassung des Königreichs Knossos zu rekonstruiere".

Wie wollen Sie das wohl machen, Herr Professor?

Sehr einfach! Dieser Sessel, auf dem ich sitze, war offenbar der des
Königs, die Bänke, auf denen Sie sitzen, waren zweifellos für die Vertreter
des Volkes oder des Adels bestimmt. Sie bieten aber nur zwölf bis fünf¬
zehn Personen Platz. Die Vertretung des Volkes war also sehr gering an
Zahl. Die Beratungen fanden nun ferner, wie Sie sehen, in demselben
Raume statt, wo der Herrscher zu baden pflegte. Es läßt sich wohl mit
Sicherheit annehmen, daß die Männer des Rats ihm auch beim Bade helfen
oder wenigstens seinem Aus- und Ankleiden beiwohnen mußten. Das läßt auf
eine niedrige Stellung und verächtliche Behandlung der Volksvertreter schließen.
Hier in Knossos war also eine absolute Monarchie die herrschende Staats¬
verfassung. Die Vertreter des Volkes oder des Adels hatten nur eine unter¬
geordnete Stellung und mußten sich eine der Würde eines freien oder gar
edeln Mannes nicht entsprechende Behandlung gefallen lassen. Da nun der
Palast mit Gewalt zerstört worden ist, so dürfen wir ferner mit Sicherheit
schließen, daß die unwürdige Stellung der Beherrschten den Anlaß zu dieser
Katastrophe gegeben hat. Das Volk hat entweder aus eigner Kraft oder im
Bunde mit äußern Feinden -- denn Feinde gab es im Altertum immer und
überall -- die Alleinherrschaft gestürzt und die verhaßte Zwingburg zerstört.
Sehen Sie, meine Herren, dies predigen hier die Steine.

Wir staunten ob dieser Kombinationsgabe, und ein gewisser Skeptizismus
wurde auf den Gesichtern der meisten Zuhörer sichtbar. Aber ein Widerspruch
vermochte sich nicht mehr zu entwickeln. Denn ein Regenguß begann die
Badestube des Königs Minos unter Wasser zu setze", und zugleich wurde uns
eine Einladung des Herrn Evans überbracht, ihn in seinem Hause zu besuchen.
Dieser hat nämlich bei seinem Terrainkauf auch mehrere Bauernhäuser an sich
gebracht und eins von ihnen zu seinem Kampagneheim umgestaltet.

Wir überschritten also auf einer kunstlosen Holzbrücke einen tiefeingerissenen
Bach und betraten dann das kretische Bauernhaus. Auf der Terrasse standen
wahre Batterien von Limonadenflaschen, und in der von dem jetzigen Besitzer
durchaus städtisch möblierten Wohnstube erwartete uns ein richtiger Les-o'oloolc-
t.Sö. Blechkasten mit englischen Cakes, feinste Orangemarmeladen, mächtige
Apfelsinenberge erquickten zunächst das Auge, dann auch den Gaumen der
Besucher. Seine nur wenig deutsch redenden Assistenten und Diener nötigten
ans das liebenswürdigste, und niemand war, der nicht tüchtig zugelangt Hütte.


Line Inselreihe durch das griechische Meer

Auch zu deu Seiten dieses Stuhls stehen Steinbarke. Holzsäuleu hatten einst
die Decke des Gemachs getragen, roter Stuck seine Wände geziert. Neben dem
Sessel hatten die beiden Greifen Wache gehalten, die uns im Museum der
Stadt aufgefallen waren. Hier also hatten die alten Könige von Knossos vor
und nach dem Bade gesessen, hier hatte der weltberühmte Minos Gericht ab¬
gehalten, ehe er in der Unterwelt dasselbe Geschäft begann. Natürlich wollte
jeder von uns auf diesem „Stuhle des Minos" sitzen. Der Reihe nach taten
wir uns dort als Totenrichter auf, vor allem natürlich die Damen. Eine von
ihnen fand den Sitz so unsagbar bequem und zugleich würdevoll, daß sie meinte,
dieser Stuhl würde sehr bald einen Siegeslauf um die Welt machen, man werde
ihn in Nachbildungen aus Stein und Holz unter dem Namen „Minosstuhl"
bald in allen Salons beider Hemisphären finden, die irgendwie auf Chic und
Modernität Anspruch machten. So berühren sich die Extreme: Minos wird
wieder modern.

Ein Universitätsprofessor aber bekam auf diesem Sessel eine Art historischer
Inspiration. Indem er von ihm aus das Gemach überschaute, sagte er zu
uns, die wir auf den Bänken vor seinen Füßen lauschend saßen:

Ich getraue mich, aus der Beschaffenheit dieses Raumes die ganze Staats¬
verfassung des Königreichs Knossos zu rekonstruiere».

Wie wollen Sie das wohl machen, Herr Professor?

Sehr einfach! Dieser Sessel, auf dem ich sitze, war offenbar der des
Königs, die Bänke, auf denen Sie sitzen, waren zweifellos für die Vertreter
des Volkes oder des Adels bestimmt. Sie bieten aber nur zwölf bis fünf¬
zehn Personen Platz. Die Vertretung des Volkes war also sehr gering an
Zahl. Die Beratungen fanden nun ferner, wie Sie sehen, in demselben
Raume statt, wo der Herrscher zu baden pflegte. Es läßt sich wohl mit
Sicherheit annehmen, daß die Männer des Rats ihm auch beim Bade helfen
oder wenigstens seinem Aus- und Ankleiden beiwohnen mußten. Das läßt auf
eine niedrige Stellung und verächtliche Behandlung der Volksvertreter schließen.
Hier in Knossos war also eine absolute Monarchie die herrschende Staats¬
verfassung. Die Vertreter des Volkes oder des Adels hatten nur eine unter¬
geordnete Stellung und mußten sich eine der Würde eines freien oder gar
edeln Mannes nicht entsprechende Behandlung gefallen lassen. Da nun der
Palast mit Gewalt zerstört worden ist, so dürfen wir ferner mit Sicherheit
schließen, daß die unwürdige Stellung der Beherrschten den Anlaß zu dieser
Katastrophe gegeben hat. Das Volk hat entweder aus eigner Kraft oder im
Bunde mit äußern Feinden — denn Feinde gab es im Altertum immer und
überall — die Alleinherrschaft gestürzt und die verhaßte Zwingburg zerstört.
Sehen Sie, meine Herren, dies predigen hier die Steine.

Wir staunten ob dieser Kombinationsgabe, und ein gewisser Skeptizismus
wurde auf den Gesichtern der meisten Zuhörer sichtbar. Aber ein Widerspruch
vermochte sich nicht mehr zu entwickeln. Denn ein Regenguß begann die
Badestube des Königs Minos unter Wasser zu setze«, und zugleich wurde uns
eine Einladung des Herrn Evans überbracht, ihn in seinem Hause zu besuchen.
Dieser hat nämlich bei seinem Terrainkauf auch mehrere Bauernhäuser an sich
gebracht und eins von ihnen zu seinem Kampagneheim umgestaltet.

Wir überschritten also auf einer kunstlosen Holzbrücke einen tiefeingerissenen
Bach und betraten dann das kretische Bauernhaus. Auf der Terrasse standen
wahre Batterien von Limonadenflaschen, und in der von dem jetzigen Besitzer
durchaus städtisch möblierten Wohnstube erwartete uns ein richtiger Les-o'oloolc-
t.Sö. Blechkasten mit englischen Cakes, feinste Orangemarmeladen, mächtige
Apfelsinenberge erquickten zunächst das Auge, dann auch den Gaumen der
Besucher. Seine nur wenig deutsch redenden Assistenten und Diener nötigten
ans das liebenswürdigste, und niemand war, der nicht tüchtig zugelangt Hütte.


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[0788] Line Inselreihe durch das griechische Meer Auch zu deu Seiten dieses Stuhls stehen Steinbarke. Holzsäuleu hatten einst die Decke des Gemachs getragen, roter Stuck seine Wände geziert. Neben dem Sessel hatten die beiden Greifen Wache gehalten, die uns im Museum der Stadt aufgefallen waren. Hier also hatten die alten Könige von Knossos vor und nach dem Bade gesessen, hier hatte der weltberühmte Minos Gericht ab¬ gehalten, ehe er in der Unterwelt dasselbe Geschäft begann. Natürlich wollte jeder von uns auf diesem „Stuhle des Minos" sitzen. Der Reihe nach taten wir uns dort als Totenrichter auf, vor allem natürlich die Damen. Eine von ihnen fand den Sitz so unsagbar bequem und zugleich würdevoll, daß sie meinte, dieser Stuhl würde sehr bald einen Siegeslauf um die Welt machen, man werde ihn in Nachbildungen aus Stein und Holz unter dem Namen „Minosstuhl" bald in allen Salons beider Hemisphären finden, die irgendwie auf Chic und Modernität Anspruch machten. So berühren sich die Extreme: Minos wird wieder modern. Ein Universitätsprofessor aber bekam auf diesem Sessel eine Art historischer Inspiration. Indem er von ihm aus das Gemach überschaute, sagte er zu uns, die wir auf den Bänken vor seinen Füßen lauschend saßen: Ich getraue mich, aus der Beschaffenheit dieses Raumes die ganze Staats¬ verfassung des Königreichs Knossos zu rekonstruiere». Wie wollen Sie das wohl machen, Herr Professor? Sehr einfach! Dieser Sessel, auf dem ich sitze, war offenbar der des Königs, die Bänke, auf denen Sie sitzen, waren zweifellos für die Vertreter des Volkes oder des Adels bestimmt. Sie bieten aber nur zwölf bis fünf¬ zehn Personen Platz. Die Vertretung des Volkes war also sehr gering an Zahl. Die Beratungen fanden nun ferner, wie Sie sehen, in demselben Raume statt, wo der Herrscher zu baden pflegte. Es läßt sich wohl mit Sicherheit annehmen, daß die Männer des Rats ihm auch beim Bade helfen oder wenigstens seinem Aus- und Ankleiden beiwohnen mußten. Das läßt auf eine niedrige Stellung und verächtliche Behandlung der Volksvertreter schließen. Hier in Knossos war also eine absolute Monarchie die herrschende Staats¬ verfassung. Die Vertreter des Volkes oder des Adels hatten nur eine unter¬ geordnete Stellung und mußten sich eine der Würde eines freien oder gar edeln Mannes nicht entsprechende Behandlung gefallen lassen. Da nun der Palast mit Gewalt zerstört worden ist, so dürfen wir ferner mit Sicherheit schließen, daß die unwürdige Stellung der Beherrschten den Anlaß zu dieser Katastrophe gegeben hat. Das Volk hat entweder aus eigner Kraft oder im Bunde mit äußern Feinden — denn Feinde gab es im Altertum immer und überall — die Alleinherrschaft gestürzt und die verhaßte Zwingburg zerstört. Sehen Sie, meine Herren, dies predigen hier die Steine. Wir staunten ob dieser Kombinationsgabe, und ein gewisser Skeptizismus wurde auf den Gesichtern der meisten Zuhörer sichtbar. Aber ein Widerspruch vermochte sich nicht mehr zu entwickeln. Denn ein Regenguß begann die Badestube des Königs Minos unter Wasser zu setze«, und zugleich wurde uns eine Einladung des Herrn Evans überbracht, ihn in seinem Hause zu besuchen. Dieser hat nämlich bei seinem Terrainkauf auch mehrere Bauernhäuser an sich gebracht und eins von ihnen zu seinem Kampagneheim umgestaltet. Wir überschritten also auf einer kunstlosen Holzbrücke einen tiefeingerissenen Bach und betraten dann das kretische Bauernhaus. Auf der Terrasse standen wahre Batterien von Limonadenflaschen, und in der von dem jetzigen Besitzer durchaus städtisch möblierten Wohnstube erwartete uns ein richtiger Les-o'oloolc- t.Sö. Blechkasten mit englischen Cakes, feinste Orangemarmeladen, mächtige Apfelsinenberge erquickten zunächst das Auge, dann auch den Gaumen der Besucher. Seine nur wenig deutsch redenden Assistenten und Diener nötigten ans das liebenswürdigste, und niemand war, der nicht tüchtig zugelangt Hütte.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_242067/788>, abgerufen am 01.10.2024.