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Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Viertes Vierteljahr.

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Ans der Jugendzeit

keinem dieser Bälle fehlen. Wir waren die begehrtesten Tänzer. Diese Wendung
in der Tätigkeit der Bürgerwchr erfüllte auch die Gattinnen und Töchter und
neuer Begeisterung für das Institut. Als aber jede Kompagnie ihren Konwagme-
ball gehalten hatte, kam man auf die großartige Idee, ein gemeinsames Bnrger-
wehrfest für alle Kompagnien im größten Stil zu veranstalten und dazu auch die
Bürgerwehren der Nachbarstädte und der umliegenden Dörfer einzuladen. Dieses
Fest fand auf dem Moore statt und hieß deshalb das Moorfest. Dort war nach
Art der Buden auf dem Klerse, nur in weit großartigern: Maßstabe, eine gewaltige
Festhalle ans Brettern erbaut. Sie konnte ebensogut als großes Versammlungs-
lokal zum Redenhalten dienen wie als Tanzsaal. Frauen und Mädchen aller
Stände hatten sich erboten, die Festhalle auszuschmücken, und schon vierzehn Tage
vor dem Feste entwickelte sich auf dem Moore ein fröhliches Treiben. Qer
Magistrat hatte ganze Wagenladungen Tannenreiser, junge Birken und sonstig^
^'anbgrün anfahren lassen. Die Kunst- und Handelsgärtnereien hatten Mauer in
^sprechender Menge geliefert. Nun saßen da wohl hundert Mädchen. Tochter ver
vornehmsten Beamtenfamilien und der einfachen Bürgerhäuser, und wanden Kranze
U"d Festons zur Ansschmückuuq der Festhalte. Die sekundärer und Primaner
ästeten dabei hilfreiche Hand, und da wir schon auf den Kompagmebalten wieder
mit unsern Tauzstundeudameu getanzt hatten, so konnten wir uns in diesem Sommer
über zu wenig Verkehr mit dem Ewigweiblichen nicht beklagen. Es ''t Zu °e-
wundern und ein gutes Zeichen für beide Teile, wie harmlos und zurückhaltend
gleichwohl dieser Verkehr blieb. Von irgend einer Vertrauten Annäherung war
leine Rede. Ich glaube nicht, daß es dabei mich nur jemals zu einem wirtlichen
Hnndedruck gekommen ist. ^-

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Eines schönen Sonntags -- es ging wohl schon gegen den Herbst aber es
w"r ein Heller warmer Sommertag -- ging dann das unerhörte Verbruderungs-
^est aller Stände in Szene. Bald nach Mittag begann der Anmarsch der benach¬
barten Bürgerwehren; alle kamen mit Fahnen, und die meisten mit Musik. Dann
wurde auf dem Moore die von den Frauen und Jungfrauen der Stadt geschenkte
neue Quedlinbnraer Büraerwehrfahne dnrch einen Geistlichen geweiht. Der Kom-
-nandenr unsrer Bürgerwehr, Kaufmann Edmund Wachtel, ein stattlicher Mann und
suherer Reiter - er war Husar gewesen -. hielt vom Pferde herab eine Rede
"u uns. worin er sich bedankte, daß er mit absoluter Majorität -- die boshafte.,
^lusenmnnner behaupteten, er hätte gesagt- Majorennität. das war aber Verlenm-
d'U'S, -- zum Kommandeur der Quedlinburger Bürgerwehr gewählt worden sei.
"ud gelobte für diesen ehrenvollen Posten alle Kraft einzusetzen. Dann folgte ein
g^ßer Parademarsch mit Musik. dem sich natürlich die auswärtigen Burgerwehren
?d Deputati'o^'drein Rechte. Der Höhepunkt des Festes war ^urlich em ^dekoriertes Festhalle. Etwas ähnlich Großartiges war in Q eUmbn-g und^ ^dagewe en, und eine ähnliche Verbrüderung aller Stand "up . ^ ^Ball wurde durch eine Polonaise eröffnet, die der Kutscher des La^a^"'it der Gemahlin seines Dienstherrn, der Iran Landrat Zürnen Chlers der ^und breit vornehmsten und stattlichsten Dame, vortanzte. Ein altes D^watch.
">>s einem ange ebenen. dem landrätlichen befrenndeten Hanse der sse"de cymg"is sie das sah. die Hände über dem Kopf zusammen und rief: - >>u g )^veher die Welt unter, die Fran Landrätin tanzt vor Mit ehren K"^.
dergleichen hatte in Quedlinburg bis dahin niemand auch nur zu oemen gew u -
Jetzt war es Wirklichkeit. Es war wirklich eine neue Zeit gekommen.

, Das Moorfest war aber auch der Höhepunkt der Bnrgerwehr Von va a
Wies sie allmählich ein. Unsre blauen Binsen wurden wieder mit dem ^"nzuge vertauscht. An. 18. Oktober, dem Tage der Schlacht bei Leipzig, ma plindie Primaner und sekundärer wieder eine Tnrnfahrt mit unserm Tnrnteyrer.
Dabei war von der Bürgerwehr schon keine Rede mehr. Abends waren wir '


Ans der Jugendzeit

keinem dieser Bälle fehlen. Wir waren die begehrtesten Tänzer. Diese Wendung
in der Tätigkeit der Bürgerwchr erfüllte auch die Gattinnen und Töchter und
neuer Begeisterung für das Institut. Als aber jede Kompagnie ihren Konwagme-
ball gehalten hatte, kam man auf die großartige Idee, ein gemeinsames Bnrger-
wehrfest für alle Kompagnien im größten Stil zu veranstalten und dazu auch die
Bürgerwehren der Nachbarstädte und der umliegenden Dörfer einzuladen. Dieses
Fest fand auf dem Moore statt und hieß deshalb das Moorfest. Dort war nach
Art der Buden auf dem Klerse, nur in weit großartigern: Maßstabe, eine gewaltige
Festhalle ans Brettern erbaut. Sie konnte ebensogut als großes Versammlungs-
lokal zum Redenhalten dienen wie als Tanzsaal. Frauen und Mädchen aller
Stände hatten sich erboten, die Festhalle auszuschmücken, und schon vierzehn Tage
vor dem Feste entwickelte sich auf dem Moore ein fröhliches Treiben. Qer
Magistrat hatte ganze Wagenladungen Tannenreiser, junge Birken und sonstig^
^'anbgrün anfahren lassen. Die Kunst- und Handelsgärtnereien hatten Mauer in
^sprechender Menge geliefert. Nun saßen da wohl hundert Mädchen. Tochter ver
vornehmsten Beamtenfamilien und der einfachen Bürgerhäuser, und wanden Kranze
U"d Festons zur Ansschmückuuq der Festhalte. Die sekundärer und Primaner
ästeten dabei hilfreiche Hand, und da wir schon auf den Kompagmebalten wieder
mit unsern Tauzstundeudameu getanzt hatten, so konnten wir uns in diesem Sommer
über zu wenig Verkehr mit dem Ewigweiblichen nicht beklagen. Es ''t Zu °e-
wundern und ein gutes Zeichen für beide Teile, wie harmlos und zurückhaltend
gleichwohl dieser Verkehr blieb. Von irgend einer Vertrauten Annäherung war
leine Rede. Ich glaube nicht, daß es dabei mich nur jemals zu einem wirtlichen
Hnndedruck gekommen ist. ^-

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Eines schönen Sonntags — es ging wohl schon gegen den Herbst aber es
w"r ein Heller warmer Sommertag — ging dann das unerhörte Verbruderungs-
^est aller Stände in Szene. Bald nach Mittag begann der Anmarsch der benach¬
barten Bürgerwehren; alle kamen mit Fahnen, und die meisten mit Musik. Dann
wurde auf dem Moore die von den Frauen und Jungfrauen der Stadt geschenkte
neue Quedlinbnraer Büraerwehrfahne dnrch einen Geistlichen geweiht. Der Kom-
-nandenr unsrer Bürgerwehr, Kaufmann Edmund Wachtel, ein stattlicher Mann und
suherer Reiter - er war Husar gewesen -. hielt vom Pferde herab eine Rede
"u uns. worin er sich bedankte, daß er mit absoluter Majorität — die boshafte.,
^lusenmnnner behaupteten, er hätte gesagt- Majorennität. das war aber Verlenm-
d'U'S, — zum Kommandeur der Quedlinburger Bürgerwehr gewählt worden sei.
"ud gelobte für diesen ehrenvollen Posten alle Kraft einzusetzen. Dann folgte ein
g^ßer Parademarsch mit Musik. dem sich natürlich die auswärtigen Burgerwehren
?d Deputati'o^'drein Rechte. Der Höhepunkt des Festes war ^urlich em ^dekoriertes Festhalle. Etwas ähnlich Großartiges war in Q eUmbn-g und^ ^dagewe en, und eine ähnliche Verbrüderung aller Stand "up . ^ ^Ball wurde durch eine Polonaise eröffnet, die der Kutscher des La^a^"'it der Gemahlin seines Dienstherrn, der Iran Landrat Zürnen Chlers der ^und breit vornehmsten und stattlichsten Dame, vortanzte. Ein altes D^watch.
">>s einem ange ebenen. dem landrätlichen befrenndeten Hanse der sse"de cymg"is sie das sah. die Hände über dem Kopf zusammen und rief: - >>u g )^veher die Welt unter, die Fran Landrätin tanzt vor Mit ehren K"^.
dergleichen hatte in Quedlinburg bis dahin niemand auch nur zu oemen gew u -
Jetzt war es Wirklichkeit. Es war wirklich eine neue Zeit gekommen.

, Das Moorfest war aber auch der Höhepunkt der Bnrgerwehr Von va a
Wies sie allmählich ein. Unsre blauen Binsen wurden wieder mit dem ^"nzuge vertauscht. An. 18. Oktober, dem Tage der Schlacht bei Leipzig, ma plindie Primaner und sekundärer wieder eine Tnrnfahrt mit unserm Tnrnteyrer.
Dabei war von der Bürgerwehr schon keine Rede mehr. Abends waren wir '


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[0727] Ans der Jugendzeit keinem dieser Bälle fehlen. Wir waren die begehrtesten Tänzer. Diese Wendung in der Tätigkeit der Bürgerwchr erfüllte auch die Gattinnen und Töchter und neuer Begeisterung für das Institut. Als aber jede Kompagnie ihren Konwagme- ball gehalten hatte, kam man auf die großartige Idee, ein gemeinsames Bnrger- wehrfest für alle Kompagnien im größten Stil zu veranstalten und dazu auch die Bürgerwehren der Nachbarstädte und der umliegenden Dörfer einzuladen. Dieses Fest fand auf dem Moore statt und hieß deshalb das Moorfest. Dort war nach Art der Buden auf dem Klerse, nur in weit großartigern: Maßstabe, eine gewaltige Festhalle ans Brettern erbaut. Sie konnte ebensogut als großes Versammlungs- lokal zum Redenhalten dienen wie als Tanzsaal. Frauen und Mädchen aller Stände hatten sich erboten, die Festhalle auszuschmücken, und schon vierzehn Tage vor dem Feste entwickelte sich auf dem Moore ein fröhliches Treiben. Qer Magistrat hatte ganze Wagenladungen Tannenreiser, junge Birken und sonstig^ ^'anbgrün anfahren lassen. Die Kunst- und Handelsgärtnereien hatten Mauer in ^sprechender Menge geliefert. Nun saßen da wohl hundert Mädchen. Tochter ver vornehmsten Beamtenfamilien und der einfachen Bürgerhäuser, und wanden Kranze U"d Festons zur Ansschmückuuq der Festhalte. Die sekundärer und Primaner ästeten dabei hilfreiche Hand, und da wir schon auf den Kompagmebalten wieder mit unsern Tauzstundeudameu getanzt hatten, so konnten wir uns in diesem Sommer über zu wenig Verkehr mit dem Ewigweiblichen nicht beklagen. Es ''t Zu °e- wundern und ein gutes Zeichen für beide Teile, wie harmlos und zurückhaltend gleichwohl dieser Verkehr blieb. Von irgend einer Vertrauten Annäherung war leine Rede. Ich glaube nicht, daß es dabei mich nur jemals zu einem wirtlichen Hnndedruck gekommen ist. ^- <- Eines schönen Sonntags — es ging wohl schon gegen den Herbst aber es w"r ein Heller warmer Sommertag — ging dann das unerhörte Verbruderungs- ^est aller Stände in Szene. Bald nach Mittag begann der Anmarsch der benach¬ barten Bürgerwehren; alle kamen mit Fahnen, und die meisten mit Musik. Dann wurde auf dem Moore die von den Frauen und Jungfrauen der Stadt geschenkte neue Quedlinbnraer Büraerwehrfahne dnrch einen Geistlichen geweiht. Der Kom- -nandenr unsrer Bürgerwehr, Kaufmann Edmund Wachtel, ein stattlicher Mann und suherer Reiter - er war Husar gewesen -. hielt vom Pferde herab eine Rede "u uns. worin er sich bedankte, daß er mit absoluter Majorität — die boshafte., ^lusenmnnner behaupteten, er hätte gesagt- Majorennität. das war aber Verlenm- d'U'S, — zum Kommandeur der Quedlinburger Bürgerwehr gewählt worden sei. "ud gelobte für diesen ehrenvollen Posten alle Kraft einzusetzen. Dann folgte ein g^ßer Parademarsch mit Musik. dem sich natürlich die auswärtigen Burgerwehren ?d Deputati'o^'drein Rechte. Der Höhepunkt des Festes war ^urlich em ^dekoriertes Festhalle. Etwas ähnlich Großartiges war in Q eUmbn-g und^ ^dagewe en, und eine ähnliche Verbrüderung aller Stand "up . ^ ^Ball wurde durch eine Polonaise eröffnet, die der Kutscher des La^a^"'it der Gemahlin seines Dienstherrn, der Iran Landrat Zürnen Chlers der ^und breit vornehmsten und stattlichsten Dame, vortanzte. Ein altes D^watch. ">>s einem ange ebenen. dem landrätlichen befrenndeten Hanse der sse"de cymg"is sie das sah. die Hände über dem Kopf zusammen und rief: - >>u g )^veher die Welt unter, die Fran Landrätin tanzt vor Mit ehren K"^. dergleichen hatte in Quedlinburg bis dahin niemand auch nur zu oemen gew u - Jetzt war es Wirklichkeit. Es war wirklich eine neue Zeit gekommen. , Das Moorfest war aber auch der Höhepunkt der Bnrgerwehr Von va a Wies sie allmählich ein. Unsre blauen Binsen wurden wieder mit dem ^"nzuge vertauscht. An. 18. Oktober, dem Tage der Schlacht bei Leipzig, ma plindie Primaner und sekundärer wieder eine Tnrnfahrt mit unserm Tnrnteyrer. Dabei war von der Bürgerwehr schon keine Rede mehr. Abends waren wir '

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_242067/727>, abgerufen am 22.07.2024.