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Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Viertes Vierteljahr.

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Zwei Seelen

hoffte ich mich schnell reinigen zu können. Daß ich aber überhaupt und dem
schlimmen Menschen zusammengewesen war und mich nun mit ihm gemeinsam zu
verantworten hatte, genügte, mich in der Stadt unmöglich zu machen und mich in
die weite Welt hinauszujagen. Die Untersuchung nahm nun ihren Verlauf, und
dabei zeigte es sich, daß meine Unschuld doch nicht so leicht, wie ich angenommen
hatte, zu erweisen war, vielmehr mancherlei dafür sprach, daß ich mit meinem ehe¬
maligen Spießgesellen im Einverständnis gehandelt hätte. Man hat eben nur nötig,
Dinge, die ganz außer aller Verbindung gestanden haben, geduldig durcheinander
zu schütteln, so fügen sie sich am Ende prächtig aneinander. Zum Glück wurde
Schöne bald darauf von einem Gendarmen eingebracht, allerdings ohne die Geld¬
tasche, aber mit seinem Notizbuch, worin die Einnahme des Abends schon verrechnet
war. So mußte er denu das Verbrechen eingestehn, und er tat es auch in einer
Weise, die mich von jedem Verdacht reinigte. Auch sprach er sich über seine räu¬
berische" Absichten so deutlich und mit solcher fröhlichen Gelassenheit aus, daß ich
allmählich das Schelmenstück in seiner wahren Bedeutung begriff, nämlich als ein
verzweifeltes Mittel des armen, von aller Welt verlassenen Greises, aus der Trost¬
losigkeit seines Lebens schnell zu entfliehen und wieder an die Krippe des Zucht¬
hauses angebunden zu werden.


10

Die Leute lachten mir ins Gesicht, als ich nach Hause ging, und es würde
mich nicht gewundert haben, wenn nur auch die Hunde in die Beine gefahren
wären, so entwürdigt erschien ich mir. Der Vater lag krank im Bett, und die
Mutter empfing mich mit Tränen. Da siehst du, was du angerichtet hast, flüsterte
sie mir zu. Das tut ein Sohn an seinem Vater. Und was hat die Mutter an
ihrem Sohn getan? fragte ich laut. Wäre ich auf alle diese Torheiten gekommen,
wenn dn mir nicht den Kopf heiß gemacht hättest? Der Vater unterbrach mich
mit einer Handbewegung und sagte: Wir sind alle schuldig. Gott gehe nicht mit
uns ins Gericht!

Eine Nachbarin kam an das geöffnete Fenster und sah hinein. Habt ihr sie
gesehen? Eben gingen sie vorüber. Ach so, ihr wißt es am Ende noch gar nicht,
daß sich das Annchen mit dem Horst verlobt hat. Wirklich ein schönes Paar; eben
gingen sie vorüber.

Jetzt sah sie mich und fuhr zurück. Meine Mutter mußte sich setzen und
stöhnte: Auch das noch! Ich verließ das Zimmer und verkroch mich im Hause.
Nach einiger Zeit ging es die Treppen auf und ab, Türen wurden geöffnet und
zugeschlagen. Meine Mutter suchte mich. Nun trat sie zur Hintertür in den
Garten hinaus, und dann kam sie wieder die Treppe herauf. Endlich hatte sie
mich gefunden und stand nun atemlos vor mir.

Da bist du. Ich suche dich schon so lange. Sie fing plötzlich um zu weinen.

Warum hast du mich gesucht?

Mir war bange um dich.

Warum bange, was soll mir geschehn sein?

Sie sah mich bittend an. Tu dir kein Leid an, Heinrich.

Ein Leid? Weswegen? Der Verlobung halber? Ach Mutter, mag sie doch
heiraten, wen sie will. Was gehts mich an?

Als wäre ihr eine Last vom Herzen herunter, so tief atmete meine Mutter
auf. Das ist ein gutes Wort, Heinrich, das du da gesprochen hast. Sie geht dich
nichts an, und es ist so am besten. Und nicht wahr, du verzeihst mir?

Ich habe dir nichts zu verzeihen, Mutter.

Doch, Heinrich, du hattest ganz Recht, als du mich vorhin zur Rede stelltest.
Der Vater sagte ganz dasselbe. Aber ich habe es gewiß gut gemeint.

Das weiß ich, Mutter, aber nun laß die Sache zur Ruhe kommen.

Ja. wir wollen gar nicht mehr davon sprechen. Ich bin ja so froh, daß du
ruhig bist. Und daß die Anna verlobt ist, das habe ich schon gewußt, aber von


Grenzboten IV 1903 33
Zwei Seelen

hoffte ich mich schnell reinigen zu können. Daß ich aber überhaupt und dem
schlimmen Menschen zusammengewesen war und mich nun mit ihm gemeinsam zu
verantworten hatte, genügte, mich in der Stadt unmöglich zu machen und mich in
die weite Welt hinauszujagen. Die Untersuchung nahm nun ihren Verlauf, und
dabei zeigte es sich, daß meine Unschuld doch nicht so leicht, wie ich angenommen
hatte, zu erweisen war, vielmehr mancherlei dafür sprach, daß ich mit meinem ehe¬
maligen Spießgesellen im Einverständnis gehandelt hätte. Man hat eben nur nötig,
Dinge, die ganz außer aller Verbindung gestanden haben, geduldig durcheinander
zu schütteln, so fügen sie sich am Ende prächtig aneinander. Zum Glück wurde
Schöne bald darauf von einem Gendarmen eingebracht, allerdings ohne die Geld¬
tasche, aber mit seinem Notizbuch, worin die Einnahme des Abends schon verrechnet
war. So mußte er denu das Verbrechen eingestehn, und er tat es auch in einer
Weise, die mich von jedem Verdacht reinigte. Auch sprach er sich über seine räu¬
berische» Absichten so deutlich und mit solcher fröhlichen Gelassenheit aus, daß ich
allmählich das Schelmenstück in seiner wahren Bedeutung begriff, nämlich als ein
verzweifeltes Mittel des armen, von aller Welt verlassenen Greises, aus der Trost¬
losigkeit seines Lebens schnell zu entfliehen und wieder an die Krippe des Zucht¬
hauses angebunden zu werden.


10

Die Leute lachten mir ins Gesicht, als ich nach Hause ging, und es würde
mich nicht gewundert haben, wenn nur auch die Hunde in die Beine gefahren
wären, so entwürdigt erschien ich mir. Der Vater lag krank im Bett, und die
Mutter empfing mich mit Tränen. Da siehst du, was du angerichtet hast, flüsterte
sie mir zu. Das tut ein Sohn an seinem Vater. Und was hat die Mutter an
ihrem Sohn getan? fragte ich laut. Wäre ich auf alle diese Torheiten gekommen,
wenn dn mir nicht den Kopf heiß gemacht hättest? Der Vater unterbrach mich
mit einer Handbewegung und sagte: Wir sind alle schuldig. Gott gehe nicht mit
uns ins Gericht!

Eine Nachbarin kam an das geöffnete Fenster und sah hinein. Habt ihr sie
gesehen? Eben gingen sie vorüber. Ach so, ihr wißt es am Ende noch gar nicht,
daß sich das Annchen mit dem Horst verlobt hat. Wirklich ein schönes Paar; eben
gingen sie vorüber.

Jetzt sah sie mich und fuhr zurück. Meine Mutter mußte sich setzen und
stöhnte: Auch das noch! Ich verließ das Zimmer und verkroch mich im Hause.
Nach einiger Zeit ging es die Treppen auf und ab, Türen wurden geöffnet und
zugeschlagen. Meine Mutter suchte mich. Nun trat sie zur Hintertür in den
Garten hinaus, und dann kam sie wieder die Treppe herauf. Endlich hatte sie
mich gefunden und stand nun atemlos vor mir.

Da bist du. Ich suche dich schon so lange. Sie fing plötzlich um zu weinen.

Warum hast du mich gesucht?

Mir war bange um dich.

Warum bange, was soll mir geschehn sein?

Sie sah mich bittend an. Tu dir kein Leid an, Heinrich.

Ein Leid? Weswegen? Der Verlobung halber? Ach Mutter, mag sie doch
heiraten, wen sie will. Was gehts mich an?

Als wäre ihr eine Last vom Herzen herunter, so tief atmete meine Mutter
auf. Das ist ein gutes Wort, Heinrich, das du da gesprochen hast. Sie geht dich
nichts an, und es ist so am besten. Und nicht wahr, du verzeihst mir?

Ich habe dir nichts zu verzeihen, Mutter.

Doch, Heinrich, du hattest ganz Recht, als du mich vorhin zur Rede stelltest.
Der Vater sagte ganz dasselbe. Aber ich habe es gewiß gut gemeint.

Das weiß ich, Mutter, aber nun laß die Sache zur Ruhe kommen.

Ja. wir wollen gar nicht mehr davon sprechen. Ich bin ja so froh, daß du
ruhig bist. Und daß die Anna verlobt ist, das habe ich schon gewußt, aber von


Grenzboten IV 1903 33
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[0265] Zwei Seelen hoffte ich mich schnell reinigen zu können. Daß ich aber überhaupt und dem schlimmen Menschen zusammengewesen war und mich nun mit ihm gemeinsam zu verantworten hatte, genügte, mich in der Stadt unmöglich zu machen und mich in die weite Welt hinauszujagen. Die Untersuchung nahm nun ihren Verlauf, und dabei zeigte es sich, daß meine Unschuld doch nicht so leicht, wie ich angenommen hatte, zu erweisen war, vielmehr mancherlei dafür sprach, daß ich mit meinem ehe¬ maligen Spießgesellen im Einverständnis gehandelt hätte. Man hat eben nur nötig, Dinge, die ganz außer aller Verbindung gestanden haben, geduldig durcheinander zu schütteln, so fügen sie sich am Ende prächtig aneinander. Zum Glück wurde Schöne bald darauf von einem Gendarmen eingebracht, allerdings ohne die Geld¬ tasche, aber mit seinem Notizbuch, worin die Einnahme des Abends schon verrechnet war. So mußte er denu das Verbrechen eingestehn, und er tat es auch in einer Weise, die mich von jedem Verdacht reinigte. Auch sprach er sich über seine räu¬ berische» Absichten so deutlich und mit solcher fröhlichen Gelassenheit aus, daß ich allmählich das Schelmenstück in seiner wahren Bedeutung begriff, nämlich als ein verzweifeltes Mittel des armen, von aller Welt verlassenen Greises, aus der Trost¬ losigkeit seines Lebens schnell zu entfliehen und wieder an die Krippe des Zucht¬ hauses angebunden zu werden. 10 Die Leute lachten mir ins Gesicht, als ich nach Hause ging, und es würde mich nicht gewundert haben, wenn nur auch die Hunde in die Beine gefahren wären, so entwürdigt erschien ich mir. Der Vater lag krank im Bett, und die Mutter empfing mich mit Tränen. Da siehst du, was du angerichtet hast, flüsterte sie mir zu. Das tut ein Sohn an seinem Vater. Und was hat die Mutter an ihrem Sohn getan? fragte ich laut. Wäre ich auf alle diese Torheiten gekommen, wenn dn mir nicht den Kopf heiß gemacht hättest? Der Vater unterbrach mich mit einer Handbewegung und sagte: Wir sind alle schuldig. Gott gehe nicht mit uns ins Gericht! Eine Nachbarin kam an das geöffnete Fenster und sah hinein. Habt ihr sie gesehen? Eben gingen sie vorüber. Ach so, ihr wißt es am Ende noch gar nicht, daß sich das Annchen mit dem Horst verlobt hat. Wirklich ein schönes Paar; eben gingen sie vorüber. Jetzt sah sie mich und fuhr zurück. Meine Mutter mußte sich setzen und stöhnte: Auch das noch! Ich verließ das Zimmer und verkroch mich im Hause. Nach einiger Zeit ging es die Treppen auf und ab, Türen wurden geöffnet und zugeschlagen. Meine Mutter suchte mich. Nun trat sie zur Hintertür in den Garten hinaus, und dann kam sie wieder die Treppe herauf. Endlich hatte sie mich gefunden und stand nun atemlos vor mir. Da bist du. Ich suche dich schon so lange. Sie fing plötzlich um zu weinen. Warum hast du mich gesucht? Mir war bange um dich. Warum bange, was soll mir geschehn sein? Sie sah mich bittend an. Tu dir kein Leid an, Heinrich. Ein Leid? Weswegen? Der Verlobung halber? Ach Mutter, mag sie doch heiraten, wen sie will. Was gehts mich an? Als wäre ihr eine Last vom Herzen herunter, so tief atmete meine Mutter auf. Das ist ein gutes Wort, Heinrich, das du da gesprochen hast. Sie geht dich nichts an, und es ist so am besten. Und nicht wahr, du verzeihst mir? Ich habe dir nichts zu verzeihen, Mutter. Doch, Heinrich, du hattest ganz Recht, als du mich vorhin zur Rede stelltest. Der Vater sagte ganz dasselbe. Aber ich habe es gewiß gut gemeint. Das weiß ich, Mutter, aber nun laß die Sache zur Ruhe kommen. Ja. wir wollen gar nicht mehr davon sprechen. Ich bin ja so froh, daß du ruhig bist. Und daß die Anna verlobt ist, das habe ich schon gewußt, aber von Grenzboten IV 1903 33

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_242067/265>, abgerufen am 22.07.2024.