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Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Drittes Vierteljahr.

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Die Komödie auf Aronl'org

Seine Majestät der König wollte aufbrechen und nach Frederiksborg ziehen und
sich dort mit der Jagd verlustiereu.

Ja, die Jagd ist ein königliches Vergnügen, sagte Will. Die Spur des
Hirsches im grünen Walde zu erspähen und ihm das tötende Blei nachzusenden,
sodaß er am Fuß der Eiche niederstürzt -- ich kenne keine größere Lust!

Aber die Jagd ist doch nur für hochkönigliche Personen und sür die Lehns¬
männer, denen der allergnädigste König Erlaubnis erteilt, auf seinen Wildbahnen
zu jagen! rief Jver Krumme ganz erschrocken. Habt Ihr denn jemals --

Nur ein oder zwei mal, antwortete Will ausweichend. Und Ihr könnt Euch
beruhigen: ich werde nicht wieder jagen.

In der Kammer nach dem Hofe hinaus saß Christeuee und spann an ihrem
Rocken; die Tür zu deu andern stand offen.

Jver Kramme begann nun über sein Lieblingsthema, Komödienspiel, zu reden.
Über die englischen Musikanten, die den König nun wohl nach Frederiksborg be¬
gleiten würden, wie schwer es ihnen doch gewiß werden müsse, immer etwas Neues
zu finden, womit sie aufwarten könnten, und dergleichen mehr.

Will erwiderte nichts besondres hierauf, seine Gedanken schweiften weit ab.

Nach einer Weile kam es denn heraus, daß Jver Krumme eine Komödie
liegen habe -- eine sonderlich moralische Komödie -- vou Kain und Abel, und
er war nicht abgeneigt, deu Gang ihrer Handlung zu erzähle". Er begann denn
auch wirklich -- mit Kain und Abels erster Kindheit --, Christence aber hatte
inzwischen angefangen am Rocken zu singen, erst leise, eigentlich nur summend, all¬
mählich lauter, rein und volltönend.

Haltet doch inne mit Sprechen, so lange Eure Schwester singt! bat Will. Sie
hat ja eine herrliche Stimme! -- Und eine schöne Melodie ist es auch, sagte er
nach einer Weile. Sie umsäuselt das Ohr- wie ein saufter Abendwind, der über
ein Veilchenbect hinstreicht, während der Mondschein ans deu Rasenflächen schläft.

Seid Ihr ein Liebhaber von Musik?

Ob ich die Musik liebe! Ihr könntet ebensogut fragen, ob ich Frnnen liebe
oder überhaupt was schön ist! Wer keine Musik in der Seele hat, wen Töne
nicht zu rühren vermögen, in dessen Herzen wohnt Falschheit und Verrat.

Ist das wirklich Eure Meinung?

Ja, sicher!

Ich mache mir aber weder viel aus Instrumental- noch aus Vokalmusik, be¬
merkte Jver Kramme. Der schönste Wohllaut, den ich kenne, ist korrektes Latein,
fließend gesprochen, wittere ich aber ein schlechtes Latein, so setzt es sich mir in die
Nase und nimmt mir die Luft.

Christence hatte innegehalten mit dem Singen, nicht weil das Lied zu Eude
war, sondern weil sie aufstehn mußte, um neuen Flachs um den Kopf der Spindel
zu winden.

Wie schön Eure Schwester singt! sagte Will. Es geht zu Herzen, wenn ich
auch die Worte nicht verstehe -- wovon handelt das Lied?

Es ist ein altes Lied von Ritter Stig Holde, antwortete Jver Kramme gleich-
giltig; es handelt von dem Ritter, der Runen ritzt und sie Klein Kirstin in den
Schoß werfen will, um sich dadurch ihre Liebe zu erzwingen; aber er trifft
fehl, sodaß die Runen Fräulein Negisse in den Schoß fallen, und so wird sie
von Liebe zu ihm erfüllt. -- Das Ganze ist nichts als ein häßlicher Papistischer
Aberglaube!

Aber das ist doch ein wundervolles Lied, unterbrach ihn Will. Die Runen,
die er ritzt, die bedeuten doch Verse, Poesie, und die Macht der Poesie ist ohne
Grenzen, sie kommt wie ein brausendes Wetter, wie ein Feuer vom Himmel, das
zündet, wohin es fällt. Deswegen ist es auch das Höchste, das Größte, Poetisches
zu schaffen -- Runen zu ritzen, die Herz und Sinn bezwingen.

Ich schreibe doch auch Verse, bemerkte Jver Kramme, aber ich habe nie an


Die Komödie auf Aronl'org

Seine Majestät der König wollte aufbrechen und nach Frederiksborg ziehen und
sich dort mit der Jagd verlustiereu.

Ja, die Jagd ist ein königliches Vergnügen, sagte Will. Die Spur des
Hirsches im grünen Walde zu erspähen und ihm das tötende Blei nachzusenden,
sodaß er am Fuß der Eiche niederstürzt — ich kenne keine größere Lust!

Aber die Jagd ist doch nur für hochkönigliche Personen und sür die Lehns¬
männer, denen der allergnädigste König Erlaubnis erteilt, auf seinen Wildbahnen
zu jagen! rief Jver Krumme ganz erschrocken. Habt Ihr denn jemals —

Nur ein oder zwei mal, antwortete Will ausweichend. Und Ihr könnt Euch
beruhigen: ich werde nicht wieder jagen.

In der Kammer nach dem Hofe hinaus saß Christeuee und spann an ihrem
Rocken; die Tür zu deu andern stand offen.

Jver Kramme begann nun über sein Lieblingsthema, Komödienspiel, zu reden.
Über die englischen Musikanten, die den König nun wohl nach Frederiksborg be¬
gleiten würden, wie schwer es ihnen doch gewiß werden müsse, immer etwas Neues
zu finden, womit sie aufwarten könnten, und dergleichen mehr.

Will erwiderte nichts besondres hierauf, seine Gedanken schweiften weit ab.

Nach einer Weile kam es denn heraus, daß Jver Krumme eine Komödie
liegen habe — eine sonderlich moralische Komödie — vou Kain und Abel, und
er war nicht abgeneigt, deu Gang ihrer Handlung zu erzähle». Er begann denn
auch wirklich — mit Kain und Abels erster Kindheit —, Christence aber hatte
inzwischen angefangen am Rocken zu singen, erst leise, eigentlich nur summend, all¬
mählich lauter, rein und volltönend.

Haltet doch inne mit Sprechen, so lange Eure Schwester singt! bat Will. Sie
hat ja eine herrliche Stimme! — Und eine schöne Melodie ist es auch, sagte er
nach einer Weile. Sie umsäuselt das Ohr- wie ein saufter Abendwind, der über
ein Veilchenbect hinstreicht, während der Mondschein ans deu Rasenflächen schläft.

Seid Ihr ein Liebhaber von Musik?

Ob ich die Musik liebe! Ihr könntet ebensogut fragen, ob ich Frnnen liebe
oder überhaupt was schön ist! Wer keine Musik in der Seele hat, wen Töne
nicht zu rühren vermögen, in dessen Herzen wohnt Falschheit und Verrat.

Ist das wirklich Eure Meinung?

Ja, sicher!

Ich mache mir aber weder viel aus Instrumental- noch aus Vokalmusik, be¬
merkte Jver Kramme. Der schönste Wohllaut, den ich kenne, ist korrektes Latein,
fließend gesprochen, wittere ich aber ein schlechtes Latein, so setzt es sich mir in die
Nase und nimmt mir die Luft.

Christence hatte innegehalten mit dem Singen, nicht weil das Lied zu Eude
war, sondern weil sie aufstehn mußte, um neuen Flachs um den Kopf der Spindel
zu winden.

Wie schön Eure Schwester singt! sagte Will. Es geht zu Herzen, wenn ich
auch die Worte nicht verstehe — wovon handelt das Lied?

Es ist ein altes Lied von Ritter Stig Holde, antwortete Jver Kramme gleich-
giltig; es handelt von dem Ritter, der Runen ritzt und sie Klein Kirstin in den
Schoß werfen will, um sich dadurch ihre Liebe zu erzwingen; aber er trifft
fehl, sodaß die Runen Fräulein Negisse in den Schoß fallen, und so wird sie
von Liebe zu ihm erfüllt. — Das Ganze ist nichts als ein häßlicher Papistischer
Aberglaube!

Aber das ist doch ein wundervolles Lied, unterbrach ihn Will. Die Runen,
die er ritzt, die bedeuten doch Verse, Poesie, und die Macht der Poesie ist ohne
Grenzen, sie kommt wie ein brausendes Wetter, wie ein Feuer vom Himmel, das
zündet, wohin es fällt. Deswegen ist es auch das Höchste, das Größte, Poetisches
zu schaffen — Runen zu ritzen, die Herz und Sinn bezwingen.

Ich schreibe doch auch Verse, bemerkte Jver Kramme, aber ich habe nie an


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[0634] Die Komödie auf Aronl'org Seine Majestät der König wollte aufbrechen und nach Frederiksborg ziehen und sich dort mit der Jagd verlustiereu. Ja, die Jagd ist ein königliches Vergnügen, sagte Will. Die Spur des Hirsches im grünen Walde zu erspähen und ihm das tötende Blei nachzusenden, sodaß er am Fuß der Eiche niederstürzt — ich kenne keine größere Lust! Aber die Jagd ist doch nur für hochkönigliche Personen und sür die Lehns¬ männer, denen der allergnädigste König Erlaubnis erteilt, auf seinen Wildbahnen zu jagen! rief Jver Krumme ganz erschrocken. Habt Ihr denn jemals — Nur ein oder zwei mal, antwortete Will ausweichend. Und Ihr könnt Euch beruhigen: ich werde nicht wieder jagen. In der Kammer nach dem Hofe hinaus saß Christeuee und spann an ihrem Rocken; die Tür zu deu andern stand offen. Jver Kramme begann nun über sein Lieblingsthema, Komödienspiel, zu reden. Über die englischen Musikanten, die den König nun wohl nach Frederiksborg be¬ gleiten würden, wie schwer es ihnen doch gewiß werden müsse, immer etwas Neues zu finden, womit sie aufwarten könnten, und dergleichen mehr. Will erwiderte nichts besondres hierauf, seine Gedanken schweiften weit ab. Nach einer Weile kam es denn heraus, daß Jver Krumme eine Komödie liegen habe — eine sonderlich moralische Komödie — vou Kain und Abel, und er war nicht abgeneigt, deu Gang ihrer Handlung zu erzähle». Er begann denn auch wirklich — mit Kain und Abels erster Kindheit —, Christence aber hatte inzwischen angefangen am Rocken zu singen, erst leise, eigentlich nur summend, all¬ mählich lauter, rein und volltönend. Haltet doch inne mit Sprechen, so lange Eure Schwester singt! bat Will. Sie hat ja eine herrliche Stimme! — Und eine schöne Melodie ist es auch, sagte er nach einer Weile. Sie umsäuselt das Ohr- wie ein saufter Abendwind, der über ein Veilchenbect hinstreicht, während der Mondschein ans deu Rasenflächen schläft. Seid Ihr ein Liebhaber von Musik? Ob ich die Musik liebe! Ihr könntet ebensogut fragen, ob ich Frnnen liebe oder überhaupt was schön ist! Wer keine Musik in der Seele hat, wen Töne nicht zu rühren vermögen, in dessen Herzen wohnt Falschheit und Verrat. Ist das wirklich Eure Meinung? Ja, sicher! Ich mache mir aber weder viel aus Instrumental- noch aus Vokalmusik, be¬ merkte Jver Kramme. Der schönste Wohllaut, den ich kenne, ist korrektes Latein, fließend gesprochen, wittere ich aber ein schlechtes Latein, so setzt es sich mir in die Nase und nimmt mir die Luft. Christence hatte innegehalten mit dem Singen, nicht weil das Lied zu Eude war, sondern weil sie aufstehn mußte, um neuen Flachs um den Kopf der Spindel zu winden. Wie schön Eure Schwester singt! sagte Will. Es geht zu Herzen, wenn ich auch die Worte nicht verstehe — wovon handelt das Lied? Es ist ein altes Lied von Ritter Stig Holde, antwortete Jver Kramme gleich- giltig; es handelt von dem Ritter, der Runen ritzt und sie Klein Kirstin in den Schoß werfen will, um sich dadurch ihre Liebe zu erzwingen; aber er trifft fehl, sodaß die Runen Fräulein Negisse in den Schoß fallen, und so wird sie von Liebe zu ihm erfüllt. — Das Ganze ist nichts als ein häßlicher Papistischer Aberglaube! Aber das ist doch ein wundervolles Lied, unterbrach ihn Will. Die Runen, die er ritzt, die bedeuten doch Verse, Poesie, und die Macht der Poesie ist ohne Grenzen, sie kommt wie ein brausendes Wetter, wie ein Feuer vom Himmel, das zündet, wohin es fällt. Deswegen ist es auch das Höchste, das Größte, Poetisches zu schaffen — Runen zu ritzen, die Herz und Sinn bezwingen. Ich schreibe doch auch Verse, bemerkte Jver Kramme, aber ich habe nie an

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_241213/634>, abgerufen am 27.07.2024.